"Our daughter's been abducted by one of these beige lunatics!"
Moonrise Kingdom ~ USA 2012
Directed By: Wes Anderson
Neuengland in den Sechzigern: Der zwölfjährige Waisenjunge und Pfadfinder Sam (Jared Gilman) und seine gleichaltrige Brieffreundin Suzy (Kara Hayward) büchsen gemeinsam aus und flüchten sich in eine einsam gelegene Bucht, wo sie erste romantische Gefühle füreinander entdecken. Die verantwortlichen Erwachsenen, darunter Suzys Eltern (Bill Murray, Frances McDormand), Polizei-Captain Sharp (Bruce Willis) und Scout Master Ward (Edward Norton), brechen derweil in blinde Hysterie aus. Dieser folgt nach dem Einfangen der Kinder ein weiterer, noch weitaus ernster gemeinter Fluchtversuch, dem erst durch Sharps beherztes Eingreifen Einhalt geboten werden kann.
Erneut kann Wes Anderson seinem Herzen für verschrobene Zeitgenossen und ihren Leib-, Magen-und Seelenbedürfnissen Rechnung tragen. Protagonist Sam etwa lässt sich möglicherweise als eine jüngere Version von Max Fischer einsortieren und passend dazu hat auch Jason Schwartzman seinen (obligatorischen) Auftritt im Film. Den skurrilen Humor pflegt Anderson auch weiterhin, wie bereits in den letzten Filmen nimmt er sich diesbezüglich jedoch gepflegt zurück und räumt der zärtlichen Liebesgeschichte seiner beiden Hauptfiguren den Löwenraum ein, ohne, dass diese sich jedweder Lächerlichkeit oder auch nur einem überheblichen Blinzeln preisgeben müssten. Ob diese Distanzaufhebung seine Filme besser macht, weiß ich nicht, ernster, erdiger und auch etwas melancholischer werden sie dadurch auf jeden Fall, selbst wenn ein plötzlicher Blitzschlag sein Opfer kurzfristig und cartoonesk zum Mohren macht. Großer Stilist, der er eben ist ("Buckliger, du sollst nicht reimen!") bleibt Anderson ansonsten seinen einmal installierten Meriten treu und taucht seine entrückte Welt in goldene Herbstfarben, die geradewegs einem der Fantasy-Mädchen-Romane Suzys entsprungen sein mögen. So wie der Titel. Und der Kreis schließt sich.
9/10
Wes Anderson period piece Coming of Age Teenager Pfadfinder Kinder Herbst
Moonrise Kingdom ~ USA 2012
Directed By: Wes Anderson
Neuengland in den Sechzigern: Der zwölfjährige Waisenjunge und Pfadfinder Sam (Jared Gilman) und seine gleichaltrige Brieffreundin Suzy (Kara Hayward) büchsen gemeinsam aus und flüchten sich in eine einsam gelegene Bucht, wo sie erste romantische Gefühle füreinander entdecken. Die verantwortlichen Erwachsenen, darunter Suzys Eltern (Bill Murray, Frances McDormand), Polizei-Captain Sharp (Bruce Willis) und Scout Master Ward (Edward Norton), brechen derweil in blinde Hysterie aus. Dieser folgt nach dem Einfangen der Kinder ein weiterer, noch weitaus ernster gemeinter Fluchtversuch, dem erst durch Sharps beherztes Eingreifen Einhalt geboten werden kann.
Erneut kann Wes Anderson seinem Herzen für verschrobene Zeitgenossen und ihren Leib-, Magen-und Seelenbedürfnissen Rechnung tragen. Protagonist Sam etwa lässt sich möglicherweise als eine jüngere Version von Max Fischer einsortieren und passend dazu hat auch Jason Schwartzman seinen (obligatorischen) Auftritt im Film. Den skurrilen Humor pflegt Anderson auch weiterhin, wie bereits in den letzten Filmen nimmt er sich diesbezüglich jedoch gepflegt zurück und räumt der zärtlichen Liebesgeschichte seiner beiden Hauptfiguren den Löwenraum ein, ohne, dass diese sich jedweder Lächerlichkeit oder auch nur einem überheblichen Blinzeln preisgeben müssten. Ob diese Distanzaufhebung seine Filme besser macht, weiß ich nicht, ernster, erdiger und auch etwas melancholischer werden sie dadurch auf jeden Fall, selbst wenn ein plötzlicher Blitzschlag sein Opfer kurzfristig und cartoonesk zum Mohren macht. Großer Stilist, der er eben ist ("Buckliger, du sollst nicht reimen!") bleibt Anderson ansonsten seinen einmal installierten Meriten treu und taucht seine entrückte Welt in goldene Herbstfarben, die geradewegs einem der Fantasy-Mädchen-Romane Suzys entsprungen sein mögen. So wie der Titel. Und der Kreis schließt sich.
9/10
Wes Anderson period piece Coming of Age Teenager Pfadfinder Kinder Herbst