"I say we bury the cracker and have dessert."
The Last Supper ~ USA 1995
Directed By: Stacy Title
Ein gewalttätig endender Abend mit dem faschistoiden Hillbilly Zach (Bill Paxton) bringt den fünf Studierenden und WG-Genossen Luke (Courtney B. Vance), Jude (Cameron Diaz), Pete (Ron Eldard), Marc (Jonathan Penner) und Paulie (Annabeth Gish) die Erleuchtung: Warum nicht einmal allsonntäglich unverbesserliche Reaktionäre, Bildungsferne und Aliberale zum Dinner einladen und ihnen, sofern sie nicht bereit sind, ihre Perspektive zu erweitern, per vergiftetem Wein das letzte Abendmahl kredenzen? Schließlich muss man für seine Ideale kämpfen und man ist sich einig, dass, wäre man seinerzeit ähnlich mit dem jungen Hitler und ähnlichen Globaltyrannen verfahren, die Weltgeschichte sich sehr viel vorteilhafter entwickelt hätte. Auf der Gästeliste stehen unter anderem Abtreibungsgegner, Frauenfeinde, Extremisten und schwulenfeindliche Geistliche, während der Garten hinterm Haus sich zu einem Massengrab und einem Paradies für fleischige Tomaten entwickelt...
Möglicherweise hat Dan Rosen, der Sctiptautor von "The Last Supper", Stephen Kings "The Dead Zone" gelesen oder Cronenbergs Adaption desselben gesehen, denn auch hier steht die hypothetische Frage danach, welche Attentatsmöglichkeiten sich mittels einer Zeitmaschine ergäben, im Zentrum der Protagonistenmotivation. Allerdings verfügen die fünf Scharfrichter aus "The Last Supper" nicht über die hellseherischen Fähigkeiten eines Johnny Smith - ihre politisch gefärbten Attentate ergeben sich aus einer letzten Endes nachhaltig gestörten Liberalität heraus, die sie übersehen lässt, dass ihre Polit-Euthanasie sie selbst zu fürchterlichen Faschisten werden lässt. Als sie dann ihr "Hauptziel", den rechtslastigen Republikaner Arbuthnot (Ron Perlman) am Tisch sitzen haben, erweisen sie sich als zu kurzsichtig und zu wenig listenreich, um der Welt wirklich etwas "Gutes" zu tun.
Eine nette Idee, durchaus nett umgesetzt - mit einer solchen, etwas schwammigen Kategorisierung muss sich die spärlich arbeitende Regisseurin Stacy Title wohl zufrieden geben. Die Inszenierung ist eine genuin weibliche und kann auf bestimmte, ortsfremde Details schlichtweg nicht verzichten. Immer wieder wird die cStringenz der Story durchbrochen von Szenen, bei deren Betrachtung man sich fragt, welchen verfluchten Zweck sie denn wohl erfüllen mögen, etwa, wenn die Kamera sich am Waschbrettbauch des stets lieblich von ihr umspielten Jonathan Penner delektiert. Ich hoffe, ich wede nicht demnächst zum Abendessen eingeladen, aber ich behaupte mal mit misogyner Dreistigkeit: Ein Mann hätte das besser hinbekommen. He.
6/10
Stacy Title Essen Satire Groteske WG Schwarze Komödie
The Last Supper ~ USA 1995
Directed By: Stacy Title
Ein gewalttätig endender Abend mit dem faschistoiden Hillbilly Zach (Bill Paxton) bringt den fünf Studierenden und WG-Genossen Luke (Courtney B. Vance), Jude (Cameron Diaz), Pete (Ron Eldard), Marc (Jonathan Penner) und Paulie (Annabeth Gish) die Erleuchtung: Warum nicht einmal allsonntäglich unverbesserliche Reaktionäre, Bildungsferne und Aliberale zum Dinner einladen und ihnen, sofern sie nicht bereit sind, ihre Perspektive zu erweitern, per vergiftetem Wein das letzte Abendmahl kredenzen? Schließlich muss man für seine Ideale kämpfen und man ist sich einig, dass, wäre man seinerzeit ähnlich mit dem jungen Hitler und ähnlichen Globaltyrannen verfahren, die Weltgeschichte sich sehr viel vorteilhafter entwickelt hätte. Auf der Gästeliste stehen unter anderem Abtreibungsgegner, Frauenfeinde, Extremisten und schwulenfeindliche Geistliche, während der Garten hinterm Haus sich zu einem Massengrab und einem Paradies für fleischige Tomaten entwickelt...
Möglicherweise hat Dan Rosen, der Sctiptautor von "The Last Supper", Stephen Kings "The Dead Zone" gelesen oder Cronenbergs Adaption desselben gesehen, denn auch hier steht die hypothetische Frage danach, welche Attentatsmöglichkeiten sich mittels einer Zeitmaschine ergäben, im Zentrum der Protagonistenmotivation. Allerdings verfügen die fünf Scharfrichter aus "The Last Supper" nicht über die hellseherischen Fähigkeiten eines Johnny Smith - ihre politisch gefärbten Attentate ergeben sich aus einer letzten Endes nachhaltig gestörten Liberalität heraus, die sie übersehen lässt, dass ihre Polit-Euthanasie sie selbst zu fürchterlichen Faschisten werden lässt. Als sie dann ihr "Hauptziel", den rechtslastigen Republikaner Arbuthnot (Ron Perlman) am Tisch sitzen haben, erweisen sie sich als zu kurzsichtig und zu wenig listenreich, um der Welt wirklich etwas "Gutes" zu tun.
Eine nette Idee, durchaus nett umgesetzt - mit einer solchen, etwas schwammigen Kategorisierung muss sich die spärlich arbeitende Regisseurin Stacy Title wohl zufrieden geben. Die Inszenierung ist eine genuin weibliche und kann auf bestimmte, ortsfremde Details schlichtweg nicht verzichten. Immer wieder wird die cStringenz der Story durchbrochen von Szenen, bei deren Betrachtung man sich fragt, welchen verfluchten Zweck sie denn wohl erfüllen mögen, etwa, wenn die Kamera sich am Waschbrettbauch des stets lieblich von ihr umspielten Jonathan Penner delektiert. Ich hoffe, ich wede nicht demnächst zum Abendessen eingeladen, aber ich behaupte mal mit misogyner Dreistigkeit: Ein Mann hätte das besser hinbekommen. He.
6/10
Stacy Title Essen Satire Groteske WG Schwarze Komödie