
UNE CORDE, UN COLT... (Robert Hossein/F, I 1969)
von Funxton ·
12. Februar 2011, 12:22
Kategorie:
Western
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Zitat entfällt.
Une Corde, Un Colt... (Friedhof ohne Kreuze) ~ F/I 1969
Directed By: Robert Hossein
Nachdem der mächtige Rancher Will Rogers (Daniel Vargas) zusammen mit seinen Söhnen (Serge Marquand, Pierre Hatet, Philippe Baronnet) den in seinem Weg befindlichen Kleinfarmer Ben Caine (Benito Stefanelli) im Beisein von dessen Frau Maria (Michèle Mercier) gelyncht hat, will diese Rache für ihren schmerzlichen Verlust. Dazu wendet sie sich an den einsamen Gunman Manuel (Robert Hossein), einst Marias Geliebter und Bens bester Freund. Manuel schleicht sich bei der Familie Rogers als Arbeiter ein, entführt Wills Tochter (Anne-Marie Balin) und lässt Maria so den Patriarchen dazu erpressen, Ben ein christliches Begräbnis mit allen Ehren zu arrangieren. Doch als Bens gierige Brüder (Lee Burton, Michel Lemoine) dazwischenfunken, gibt es weitere Tote...
Der Italo-Western war stets am Besten, wenn er politisch und/oder nihilistisch wurde und natürlich, wenn sich veritable Regiekünstler seiner annahmen. "Une Corde, Un Colt...", der bereits im Titel die kalte, logische Absurdität des Themas Blutrache transportiert, zählt folglich zu den schönsten europäischen Genrebeiträgen überhaupt. Robert Hossein, der "Une Corde" ausdrücklich seinem Freund Sergio Leone widmete, entfernt sich rein oberflächlich scheinbar nicht sehr weit von den typischen Grundmotiven der Spaghettis. Gefilmt hat er seine berückende Geschichte um verlorene Liebe und die Allgegenwärtigkeit des Todes in Almería, wenn auch die Gegend seltsam anders aussieht als gewohnt. Sein schweigsamer Revolverkünstler, wohnhaft in einer verlassenen Geisterstadt, pflegt charakteristische Angewohnheiten, bevor er zur Tat schreitet (er zieht sich einen schwarzen Handschuh über die rechte Hand, um dann blitzschnell mit der linken zu ziehen) und die rachedürstige Frau hat etwas von einem schönen, schwarzen Todesengel. Doch heben die unterschwellige innere und äußere Kargheit sowie die delirierende formale Brillanz des Ganzen "Une Corde" weit über das übliche Qualitätsmaß europäischer Western hinaus. Hinzu kommt ein von Hosseins Vater André komponierter, wundervoller Soundtrack mit unvergesslichen Melodien und einem von Scott Walker eingesungenen Titelsong.
Meisterwerk.
9/10
Italowestern Robert Hossein Rache
Une Corde, Un Colt... (Friedhof ohne Kreuze) ~ F/I 1969
Directed By: Robert Hossein
Nachdem der mächtige Rancher Will Rogers (Daniel Vargas) zusammen mit seinen Söhnen (Serge Marquand, Pierre Hatet, Philippe Baronnet) den in seinem Weg befindlichen Kleinfarmer Ben Caine (Benito Stefanelli) im Beisein von dessen Frau Maria (Michèle Mercier) gelyncht hat, will diese Rache für ihren schmerzlichen Verlust. Dazu wendet sie sich an den einsamen Gunman Manuel (Robert Hossein), einst Marias Geliebter und Bens bester Freund. Manuel schleicht sich bei der Familie Rogers als Arbeiter ein, entführt Wills Tochter (Anne-Marie Balin) und lässt Maria so den Patriarchen dazu erpressen, Ben ein christliches Begräbnis mit allen Ehren zu arrangieren. Doch als Bens gierige Brüder (Lee Burton, Michel Lemoine) dazwischenfunken, gibt es weitere Tote...
Der Italo-Western war stets am Besten, wenn er politisch und/oder nihilistisch wurde und natürlich, wenn sich veritable Regiekünstler seiner annahmen. "Une Corde, Un Colt...", der bereits im Titel die kalte, logische Absurdität des Themas Blutrache transportiert, zählt folglich zu den schönsten europäischen Genrebeiträgen überhaupt. Robert Hossein, der "Une Corde" ausdrücklich seinem Freund Sergio Leone widmete, entfernt sich rein oberflächlich scheinbar nicht sehr weit von den typischen Grundmotiven der Spaghettis. Gefilmt hat er seine berückende Geschichte um verlorene Liebe und die Allgegenwärtigkeit des Todes in Almería, wenn auch die Gegend seltsam anders aussieht als gewohnt. Sein schweigsamer Revolverkünstler, wohnhaft in einer verlassenen Geisterstadt, pflegt charakteristische Angewohnheiten, bevor er zur Tat schreitet (er zieht sich einen schwarzen Handschuh über die rechte Hand, um dann blitzschnell mit der linken zu ziehen) und die rachedürstige Frau hat etwas von einem schönen, schwarzen Todesengel. Doch heben die unterschwellige innere und äußere Kargheit sowie die delirierende formale Brillanz des Ganzen "Une Corde" weit über das übliche Qualitätsmaß europäischer Western hinaus. Hinzu kommt ein von Hosseins Vater André komponierter, wundervoller Soundtrack mit unvergesslichen Melodien und einem von Scott Walker eingesungenen Titelsong.
Meisterwerk.
9/10
Italowestern Robert Hossein Rache