"Even the Nazis think this guy is nuckin' futs."
Red State ~ USA 2011
Directed By: Kevin Smith
Die drei auf ein Sexabenteuer versessenen Teenager Travis (Michael Angarano), Jarod (Kyle Gallner) und Billy-Ray (Nicholas Braun) geraten in die Fänge des größenwahnsinnigen Sektierers Abin Cooper (Michael Parks) und seiner Familie. Cooper, ein berüchtigter Hassprediger, zieht gegen jedwede sexuelle und soziale Alternativentwürfe zu Felde, verdammt Homosexuelle und Promiske und propagiert ganz offen deren Ermordung im Namen Gottes. Als bekannt wird, dass die Jugendlichen von ihm gefangen gehalten werden, rückt die State Police unter Führung von Agent Keenan (John Goodman) an - mit der ausdrücklichen Absegnung, jeden Verdächtigen zu erschießen. Ein furchtbares Blutbad ist die Folge.
Nach anfänglichem Widerwillen meinerseits, der vor allem durch die etwas ungeschickte Einführung der drei unsympathischen teenage boys evoziert wurde, nahm mich Smiths jüngster Streich irgendwann doch noch für sich ein. Dafür verantwortlich waren wohl primär die wie immer beeindruckenden Parks und Goodman sowie die kompromisslose Härte, mit der der betont gegen weltliches und geistliches Autoritätsgehabe aufbegehrende Film zu Werke geht. Nichts und niemand ist hier davor sicher, gefressen zu werden und es gibt irgendwo garantiert immer noch einen verrückteren Bastard als den zuletzt vorgestellten. Man merkt "Red State" ebenso wie seinen zuletzt getexteten Comics überdeutlich an, dass der den Halluzinogenen in letzter Zeit ja auch ganz öffentlich zugetane Smith kaum mehr etwas mit seinen füheren, netten bis bissigen Love- und Coming-of-Age-Stories zu tun haben will. Alles scheint sich mehr und mehr auf den Kopf zu stellen in seinem Universum und selbst sein früherer, penetranter Hang zur Christentumspropaganda wandelt sich zu einer stark ironisierten Anti-Haltung. Ganz kurz fühlte ich mich an den von mir leidenschaftlich gehassten "Dogma" erinnert, als plötzlich die Trompeten von Jericho zu erklingen scheinen, doch auch dieses Symbol bricht Smith schon in der nächsten Szene wieder wohlfeil auf ein äußerst weltliches Maß herunter. Die letzte Einstellung mit ihrer schlichten finalen Konsequenz ist dann sogar veritables Gold wert.
7/10
Kevin Smith Bigotterie Kirche Groteske Satire Kalifornien Schwarze Komödie
Red State ~ USA 2011
Directed By: Kevin Smith
Die drei auf ein Sexabenteuer versessenen Teenager Travis (Michael Angarano), Jarod (Kyle Gallner) und Billy-Ray (Nicholas Braun) geraten in die Fänge des größenwahnsinnigen Sektierers Abin Cooper (Michael Parks) und seiner Familie. Cooper, ein berüchtigter Hassprediger, zieht gegen jedwede sexuelle und soziale Alternativentwürfe zu Felde, verdammt Homosexuelle und Promiske und propagiert ganz offen deren Ermordung im Namen Gottes. Als bekannt wird, dass die Jugendlichen von ihm gefangen gehalten werden, rückt die State Police unter Führung von Agent Keenan (John Goodman) an - mit der ausdrücklichen Absegnung, jeden Verdächtigen zu erschießen. Ein furchtbares Blutbad ist die Folge.
Nach anfänglichem Widerwillen meinerseits, der vor allem durch die etwas ungeschickte Einführung der drei unsympathischen teenage boys evoziert wurde, nahm mich Smiths jüngster Streich irgendwann doch noch für sich ein. Dafür verantwortlich waren wohl primär die wie immer beeindruckenden Parks und Goodman sowie die kompromisslose Härte, mit der der betont gegen weltliches und geistliches Autoritätsgehabe aufbegehrende Film zu Werke geht. Nichts und niemand ist hier davor sicher, gefressen zu werden und es gibt irgendwo garantiert immer noch einen verrückteren Bastard als den zuletzt vorgestellten. Man merkt "Red State" ebenso wie seinen zuletzt getexteten Comics überdeutlich an, dass der den Halluzinogenen in letzter Zeit ja auch ganz öffentlich zugetane Smith kaum mehr etwas mit seinen füheren, netten bis bissigen Love- und Coming-of-Age-Stories zu tun haben will. Alles scheint sich mehr und mehr auf den Kopf zu stellen in seinem Universum und selbst sein früherer, penetranter Hang zur Christentumspropaganda wandelt sich zu einer stark ironisierten Anti-Haltung. Ganz kurz fühlte ich mich an den von mir leidenschaftlich gehassten "Dogma" erinnert, als plötzlich die Trompeten von Jericho zu erklingen scheinen, doch auch dieses Symbol bricht Smith schon in der nächsten Szene wieder wohlfeil auf ein äußerst weltliches Maß herunter. Die letzte Einstellung mit ihrer schlichten finalen Konsequenz ist dann sogar veritables Gold wert.
7/10
Kevin Smith Bigotterie Kirche Groteske Satire Kalifornien Schwarze Komödie