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FakeShemp's Blog

Buchstaben, Wörter und Sätze. Sogar Satzzeichen!

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Eyes of Crystal, Italien/Spanien/England 2004 – (gesehen auf dem FFF’05)


Dem Film fieberte ich regelrecht entgegen, weil italienische Beiträge nicht gerade häufig auf dem Fantasy Filmfest vertreten sind und noch dazu haben wir hier einen neuen Giallo, da freute ich mir fürwahr einen besonders tiefen Schnitt durch die Kehle. Der letzte Giallo, der auf dem FFF gezeigt wurde, war der im Vergleich schwächere „Almost Blue“, welcher mich ebenfalls seinerzeit besonders freute. Für das heutige Festivalpublikum ist so ein Film vielleicht zu banal, denn ich fürchte, 80 Prozent wissen noch nicht einmal mehr, was ein „Giallo“ sein soll. Und wenn man kein besonderes Interesse an dieser spezielleren Gattung hegt, dann bekommt man unter Umständen nur einen seltsamen Psychothriller vor die Nase gesetzt, dessen unverzichtbare Zutaten, so es denn ein Giallo sein soll, möglicherweise befremdlich in ihrer obsessiven Verspieltheit wirken. Ein guter Giallo will ja irgendwie schön sein in seiner Grässlichkeit, eine Art Ballett des Tötens aufführen und weniger realistisch ausgefeilt sein. Zumindest sollte da im Dunkeln wenigstens noch irgendwo eine flackernde Kerze stehen, oder ein blutbesprenkelter Lampion, der hämisch grinst. Hinzukommt, dass die Giallos von heute auch ihrerseits ein bisschen zu bodenständig angerührt werden. Für mich hätte es da ruhig noch einen Gang zügelloser zugehen können. Wenigstens mal wieder einen treibenden Soundtrack wie früher. Gegen Ende von „EOC“ wäre das als Kick schön gewesen, es wurden ja eh hie und da die klassischen Vorbilder zitiert. Ansonsten fand ich die Musik aber ganz gut und passend. Nur eben diesen Adrenalinstoß wie einst bekommt man heute durch sie nicht mehr. Dann, wenn Bild und Musik zu einer diabolischen Einheit verschmelzen und sich selbst feiern. Damit ist es scheinbar vorbei.
Trotzdem hat mir „EOC“ sehr gut gefallen. Es duftete überall nach Espresso und Zigaretten. Der Hauptdarsteller machte eine sehr gute Figur, bis auf ein zwei leichte Fälle von beherztem Overacting (gibt es dafür eigentlich einen deutschen Ausdruck?). Wenn diese Filme nur wieder etwas wilder und heißblütiger sein könnten. Von mir aus schlechter, aber in die richtige Richtung! ;)

Eyes of Crystal Italien/Spanien/England 2004 Giallo Thriller


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Kiss, Kiss, Bang, Bang, USA 2005 (Fantasy Filmfest’05)


Das nenne ich einen gelungenen Festivalauftakt! Da muss sich der Abschlussfilm aber sehr ins Zeug legen, um halbwegs mithalten zu können.
„K,K,B,B“ hat das Rad nicht unbedingt neu erfunden. Im Programmheft wurde der obligatorische Vergleich mit Tarantino gezogen und natürlich ist da schon was dran, aber bei welchem Ganovenfilm der letzten Jahre nicht...? Dennoch, wenn es von solcher Spritzigkeit und Güte ist wie hier, muss man diesen überstrapazierten Vergleich gar nicht bemühen. Der Film ist eigenständig und klasse genug, um sich keine einzige Lorbeere teilen zu müssen.
Als ich das erste Mal von dem Filmtitel hörte dachte ich natürlich unweigerlich an den deutschen Film „Bang Boom Bang“.Tja, und tatsächlich gibt es da eine weitere markante Ähnlichkeit zwischen beiden Streifen, was einen makaberen Höhepunkt angeht. Möglich, dass das reiner Zufall ist, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Peter Thorwarths empfehlenswertes Werk hier ein kleinwenig Pate gestanden hat. Wäre doch mal nett. Das Gesindel vom Film klaut doch eh wo es nur kann und wenn möglich im Ausland, da fällt’s dann nicht so auf…


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Django – der Rächer, Italien/Spanien/Frankreich 1966


Tschüss Texas!

Is’ ja gar kein Django! Aber eigentlich ist er es doch, wenn man so will, denn der Held wird von Nero im Prinzip ähnlich angelegt. Ganz wie bei Terence Hill, der ebenfalls so manchen Namen aufgedrückt bekam, aber nur einen Film-Charakter hatte…

Den Streifen hier fand ich ein wenig unterhaltsamer, als den echten „Django“. Die Schießereien sind vor allem etwas eleganter arrangiert und die Handlung hat ebenfalls mehr Abwechslung zu bieten. Kein Oberhammer, aber ein guter Italowestern. Doch eigentlich kann ich das nicht beurteilen…

Django – der Rächer Italien/Spanien/Frankreich 1966 Italowestern Franco Nero


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Django, Italien/Spanien/Frankreich 1966


Dschääängooo…

Ich glaube, man muss sich die Mühe machen, die Brille der Zeit besonders sorgfältig zurecht zu rücken, um das Geheimnis seines Erfolges besser nachempfinden zu können, denn Django ist schon ein eher kleiner Film und seine „Goodies“ – Gewalt und schräge spaßige Momente – sind nach heutigen Maßstäben mehr dezent in Szene gesetzt. In seiner Zeit allerdings dürfte das ganz schön derbe und schmutzig rüber gekommen sein. Das, im Zusammenwirken mit einem Franco Nero, den ich als solchen fast nicht erkannt hätte, weil mir der bisher immer nur mit Matratze im Gesicht begegnete, lässt diesen Western dann wohl vor allem für Aufgeschlossene und Zeitzeugen zu etwas Besonderem werden, schätze ich. Mir gefiel er ganz gut, ohne nun Begeisterungsstürme auszulösen…

Django Italien/Spanien/Frankreich 1966 Italowestern Franco Nero


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American Monster, USA 1982


Wieder so eine Kindheitserinnerung. Nicht ganz so ausgeprägt, wie beim amerikanischen Wolfsmann aus London, aber auch hier erinnere ich mich an mindestens ein selbst fabriziertes Hörspiel zum Thema Saurier-Drachen, der durch New York flattert und endlose Tagträumereien. Die Filmausschnitte seinerzeit im TV und die Aushangfotos haben meine damalige Phantasie ganz schön beflügelt, das weiß ich noch gut. Ist aber auch ein umwerfend schönes Bild, so ein Monstervogel, der im schmutzigen Betondschungel auf Beutejagd geht. Dann kam ich über die Jahre im Italienurlaub immer mal wieder in den Genuss des Films, zur besten Sendezeit, sprich beim Abendessen. Und da durfte man dann zum Parmaschinken manche Häutung bewundern, oder es wurde das eine oder andere Ossibuchi-Häppchen mit ein wenig abgenagtem Knochenmann garniert. Das hinterlässt einen schalen Geschmack auf der Zunge, hat dem Appetit aber nie geschadet.

Den Streifen sehe ich noch immer sehr gerne. Die Faszination, die dieses B-Movie den Gegebenheiten mit einem guten Auge und Sinn für das Wesentliche entlockt, sucht man bei den meisten modernen SFX-Orgien vergebens. Die Stopmotion-Sachen haben es bei mir ja leicht in der Gunst und sie sind mehr als ordentlich geraten. Natürlich wird weitestgehend mit dem Anblick des “Vogels“ gegeizt, nicht zuletzt aus Kostengründen, aber damit erhält sich auch die gute alte Suspense, weil einem nicht viel Gelegenheit gegeben wird, das Monster zu adoptieren, so dass man mit ihm auch auf ein Bier um die Ecke gehen würde. Der über die Häuserschluchten ziehende Schatten ist ein besonders cleverer und Geldbeutel schonender Einfall dabei, der sich zu den einprägsamen klassischen Momenten des Monsterkinos zählen darf. Und dann natürlich sieht New York einfach immer toll aus, umso mehr, wenn es mit dem rechten Blick abgelichtet wird. Der mehr als überzeugende Hauptdarsteller (Michael Moriarty) wuchtet das Werk schließlich sicher über die Ziellinie. Klasse Monsterfilm, der das meiste richtig macht. Sage ich jetzt mal so…

Michael Moriarty American Monster Carradine


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Jabberwocky, England 1977


Ziemlich inkohärentes Machwerk, das sich aus lauter wunderschönen Brocken zusammensetzt, die von einem schnoddrigen Etwas gerade noch zusammengehalten werden, das sich um einen alles durchdringenden Geist schert, wie in etwa die Protagonisten um ein makellos perlweißes Lächeln. Das macht ihn für mich sehenswert. Ich delektiere mich an seinen Bildern, erfreue mich an seiner großen Beklopptheit und fühle mich in guter Gesellschaft. Terry Gilliam war da noch am Üben, Monty Python hat merklich Spuren hinterlassen. Das ist nicht schlimm. Als sehr gut aussehender und ungezogener Nonsens funktioniert dieses ungewaschene Stück Zelluloid durchaus. Man darf nur keinen guten Film erwarten, dann bekommt man etwas Großartiges, was auch immer, geboten.

Monty Python Terry Gilliam Michael Palin Mittelalter Fantasy Monster Horror Komödie


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Antikörper, Deutschland 2005


Ärgerlich ist das! Da erhebt sich Minute um Minute ein wirklich sehenswerter Thriller aus deutschen Landen, der erfolgreich zu den Niederungen der menschlichen Seele hinabsteigt, es zudem sehr gut hinbekommt, die teutonische Tonart mit hohem Thrillerniveau und den Motiven amerikanischer Vorbilder zu kreuzen und dann muss ihm in den letzten Minuten der Gaul durchgehen. Es ist ja noch nicht einmal das Was, sondern, um so ärgerlicher, das Wie. Hätten es ein paar echte Viecher nicht auch getan? Muss man zudem das nervige Kirchenkanzelgesülze über beinahe jede Szene des letzten Aktes legen? Weniger ist meistens mehr. Warum versucht man in Gottesnamen mit CGI die Realität nachzustellen, wo das bisweilen noch immer schiefgehen muss? Bei phantastischen Kreaturen ist das etwas anderes. Aber bei allem, was man aus dem wahren Leben kennt, funktioniert das praktisch nie. Außerdem, einem handfesten Film wie diesem bekommt eine solche technische Grenzüberschreitung nicht. Das ist wie „Dick und Doof“ in Farbe. Wenn man über CGI verfügt, wird halt gerne übertrieben. Ein paar altmodisch einmontierte echte Rehe, die sich lediglich nähern und scheu über die Büsche spähen, hätten doch vollkommen gereicht und dasselbe "gesagt". Jedoch, ich ahne es ja, die Überzeichnung des Ganzen am Ende sollte natürlich gerade so und nicht anders sein. Aber wo steht bitte geschrieben, dass Filme beschissen enden sollen? Bestimmt wieder irgendwo im Alten Testament.
Trotzdem, den Film fand ich persönlich ziemlich gut. Auf clevere Weise werden diverse Fallstricke gekonnt umschifft, allein das gefährliche CGI-Gebräu vernebelte den Machern gegen Ende einmal mehr arg die Sinne. Der leise Humor weiß richtig eingesetzt so manche Hürde zu plätten, dabei erhebt sich das humorige Haupt nie mehr, als unbedingt notwendig und punktet deswegen umso trefflicher. Die Darsteller sind sehr gut und mit dem Hauptdarsteller bekommt man mal etwas jenseits des Einheitsbreis. Ja, sogar der Schluss wartet ja eigentlich mit einem tollen Was auf. Nur das Wie verzeih ich ihm nie...

Vielleicht ja aber doch… ;)

Außergewöhnlich gute Thrillerkost sage ich, trotz alledem. Vielleicht ist das Ende ja auch nur schlicht und ergreifend reine Geschmackssache. Mal sehen, was ein zweiter Durchgang einmal bewirken wird. Und wenn ich's recht bedenke, rege ich mich nur über einen Fliegenschiss auf einer Sahnetorte so auf...

Thriller Heimatfilm


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War of the Worlds, USA 2005


Der gute Steven hat die Geschichte prächtig in Szene gesetzt und gut demonstriert, dass Effeketorgien sehr wohl im Dienst einer Geschichte stehen können und nicht nur umgekehrt. Indem er den üblichen Pathos weitgehend ausspart und abgetakelte Gefühlswuseligkeiten auf ein Minimum reduziert, die gemeinhin mit dem Zaunpfahl dem Kinogänger die passenden Emotionen reinprügeln sollen, bleibt einem nichts übrig, als das mit den Emotionen selbst zu erledigen, was sich sogleich bedeutend echter anfühlt. Wenn man es gut anstellt, dann braucht es dazu nicht einmal einen dokumentarischen Stil mit Wackelkamera und Rauschebild. Macht man es ein klein wenig anders, als die anderen, dann merkt man, wie kraftvoll ein Film sein kann und es muss dabei noch nicht mal auf die Zutaten des großen millionenschweren Kinos verzichtet werden. Die Weltuntergangsstimmung, die heraufbeschworen wird, fühlt sich hier einigermaßen echt an.
Der Regisseur inszeniert seinen Weltenkrieg als nüchternes Drama und verzichtet wirklich nahezu auf alles, was einen Blockbuster sonst auszeichnet, bzw. stigmatisiert. Bis auf extravagante Effekte natürlich, aber die fügen diesmal hinzu und lenken nicht ab. Was will ich sagen? In Sachen SciFi dieser Prägung bekommt man was Ordentliches auf die Sinne. Einen Klassiker vielleicht, falls es das heute für morgen überhaupt noch geben kann. Spielberg hat endlich gezeigt, dass er in der Thematik rund um Außerirdische auch dunklere Töne anzuschlagen weiß. Im Prinzip liegt ihm das unterhaltsame Angstkino ja auch seit jeher am besten. Gerade das erste Drittel von „WOTW“ bietet tolle Bilder und mitreißend arrangierte Szenen, die mich an Hitchcock und seine „Vögel“ denken ließen. Schon allein deswegen, weil er der außerirdischen Brut mal einen rabenschwarzen Peter unterjubelt und keine Botaniker-Hippies landen lässt, die die Menschen aus Versehen mit unansehnlichen Blattläusen verwechselten und zur Versöhnung am Schluss ein Mittel gegen Akne spendieren, während schön das Horn geblasen wird..., gebührt ihm Absolution. Es wird zwar durchaus, wie man es von ihm schon kennt, ins Horn gestoßen, aber diesmal ist es das dunkle Horn des garstigen Todes. Und das ist in Spielbergs Fall ja wohl mal wirklich erfrischend.

War of the Worlds


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War of the Worlds, USA 2005


Der gute Steven hat die Geschichte gar prächtig in Szene gesetzt und gut demonstriert, dass Effektorgien sehr wohl einer Geschichte dienen können und nicht nur umgekehrt. Indem er den üblichen Pathos weitgehend ausspart und abgetakelte Gefühlswuseligkeiten auf ein Minimum reduziert, die gemeinhin mit dem Zaunpfahl dem Kinogänger die passenden Emotionen reinprügeln sollen, bleibt einem nichts übrig, als das mit den Emotionen selbst zu erledigen, was sich sogleich bedeutend echter anfühlt. Wenn man es gut anstellt, dann braucht es dazu nicht einmal einen dokumentarischen Stil mit Wackelkamera und Rauschebild. Macht man es ein klein wenig anders, als die anderen, dann merkt man, wie kraftvoll ein Film sein kann und es muss dabei noch nicht mal auf die Zutaten des großen millionenschweren Kinos verzichtet werden. Die Weltuntergangsstimmung, die heraufbeschworen wird, fühlt sich hier einigermaßen echt an.
Der Regisseur inszeniert seinen Weltenkrieg als nüchternes Drama und verzichtet wirklich nahezu auf alles, was einen Blockbuster sonst auszeichnet, bzw. stigmatisiert. Bis auf extravagante SFX natürlich, aber die können ja neben ihrer kommerziellen Zielgabe auch noch eine sinnvolle Funktion für die Geschichte erfüllen, wie oben angedeutet. Was will ich sagen? In Sachen Sci-fi dieser Prägung hat man mal was Anständiges von “Amblin“ bekommen. Einen Klassiker, falls es den heute noch geben kann. Spielberg hat gezeigt, dass er in der Thematik rund um Außerirdische auch andere Töne beherrscht. Im Prinzip liegt ihm das unterhaltsame Angstkino ja auch seit jeher am besten. Gerade das erste Drittel von „WOTW“ bietet tolle Bilder und mitreißend arrangierte Szenen, die mich, und da mag ich ja so was von daneben liegen, an Hitchcock und seine „Vögel“ denken ließen.
Schon allein deswegen, weil er der außerirdischen Brut mal einen rabenschwarzen Peter unterjubelt und keine Botaniker-Hippies landen lässt, die die Menschen aus Versehen mit unansehnlichen Blattläusen verwechselten und zur Versöhnung am Schluss ein Mittel gegen Akne spendieren, während schön ins Horn geblasen wird..., gebührt ihm Absolution. Es wird zwar durchaus, wie man es von ihm schon kennt, ins Horn gestoßen, aber diesmal ist es das dunkle Horn des garstigen Todes. Und das ist in Spielbergs Fall ja wohl mal wirklich erfrischend.

H. G. Wells Horror Science Fiction Endzeit


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Eaten Alive, USA 1977


Tobe Hooper hatte ja gewissermaßen zwei Leben. Eines als Terror-Maestro der Siebziger und eines als Scherge Hollywoods, das mit seinem Namen so manchen Hirnrotz immerhin etwas besser verkauft haben dürfte, als womöglich ohne diesen nichtssagenden "Qualitätsstempel". „Eaten Alive“ ist allerdings sein zweiter Film, direkt nach dem sagenumwobenen König aller Terror-Movies „The Texas Chainsaw Massacre“, also noch frei von der herausgesägten Leber weg inszeniert quasi, obschon ihn vom großen Meisterwerk nicht wenig unterscheidet. Zum einen handelt es sich nun wirklich um Garagen-Horror im besten Sinne des Wortes. Die Story besteht hauptsächlich aus einem heruntergekommenen Motel, einem Tümpel mit einem Krokodil, dem Besitzer und irgendwelchen Gästen. Der Film schickt sich handlungstechnisch an vornehmlich zu zeigen, wie sein handelsüblicher Bekloppter hölzernen Beines voranschreitet, hereinschneiende Gäste, oftmals nicht minder derangiert, umbringt und dann dem ebenso hölzernen Krokodil zum Fraße vorwirft. Mehr ist es eigentlich nicht. Und doch ist es irgendwie nicht mal so wenig, was diese Horrorposse auf den zweiten Blick feilzubieten hat. Zum einen habe ich mich spontan in den schäbigen, aber nicht lieblosen Look dieses sehr billigen Streifens verguckt. Farbgestaltung und schöner „Evil Dead“-Gedächtnis-Qualm sorgen für Wohlbefinden, wo man hinschaut. Der Hauptdarsteller ist ein typischer Kaputter vom Schlage eines “hooperschen“ Sympathiebolzens, den man wie Chop Top aus „TCM 2“ sofort ins Herz schließt. Die Atmosphäre wird eher von abseitigem Humor und ständigem Country-Gedudel getragen, was zum Schrägen irgendwie auch etwas Warmherziges beisteuert, zwischen den abartigen Höhepunkten, die aber diesmal, ob der nicht so ernsten Linie, eher harmlos anmuten. So wird an einer Stelle sogar ein wenig Mitgefühl mit dem Kroko-Liebhaber erzeugt, der, neben Menschen zu meucheln und zu verfüttern, wohl auch ganz gerne mal einen wegstecken würde. Na ja…, wie bereits angedeutet ist der Film meilenweit davon entfernt, ein zweiter „TCM“ zu sein, wenngleich er noch als Schwippschwager vierten Grades durchgeht. Mir hat er ausgesprochen gut gefallen. Wie ein Besuch in einem absolut heruntergewirtschafteten Spuk-Etablissement auf der allerletzten Kirmes im tiefsten amerikanischen Busch. So fertig, dass man sich zwar nicht mehr so sehr vor den eigentlichen Installationen fürchtet, aber vor dem Speiseplan der Betreiber, für den sie unter Umständen sorgen. Und irgendwie kommt einem bei ihrem Anblick dann doch das Grausen, wenn man das alles mit einbezieht…

Tobe Hooper Alligator The Texas Chainsaw Massacre Horror Farce





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