


Kurzkommentare Juli 2008 bis Januar 2012
#3361
Geschrieben 18. August 2009, 10:23

#3363
Geschrieben 18. August 2009, 16:50
Bearbeitet von Puni, 18. August 2009, 16:51.
#3364
Geschrieben 18. August 2009, 23:02
Wie könnte mir ein Film mißfallen, der von Belgien koproduziert ist? Da kann auch der französische Anteil nichts versaubeuteln, vor allem weil man sich vor Tati verbeugt. Vor Kaurismäki ebenfalls. Sehr gefällt mir an dem Film, wie die Szenen aus dem Horror ins Groteske und wieder zurück kippen. Dies Oszillieren bekommt dem Gesamteindruck nicht so richtig, aber die Ambivalenz ist mir lieber als wohfühlige Konvention.
#3366
Geschrieben 19. August 2009, 17:44
THE KILLING ROOM - "Sozialpsychologie meets Verschwörungstheorie" zum Mitmachen. Extrem gut gefilmt, exzellent getimt und die Tonebene mit den vielfachen Sprach- und Soundlayern lehrt einen richtig das Fürchten.
#3367
Geschrieben 19. August 2009, 19:37

#3368
Geschrieben 19. August 2009, 19:41
Verwegen bekloppt, konnte mich dem Irrsinn nicht entziehen.

Wind Chill
Versumpft nach einem guten Anfang leider in billigen Hui-Buh-Schocks und schlechten CGI-Effekten, enttäuschender Schluss.
#3369
Geschrieben 19. August 2009, 23:47
Wann war es das letzte Mal, daß ich bei einem Film ein Publikum derart lautstark mitfiebern sah? Nun gut, das sagt in dem Fall viel über das Publikum aus. Aber damit sollte es eigentlich auch dem FFF ein Selbstläufer sein. Wegen der Hauptdarstellerin würde ich den Film dann doch empfehlen.
#3370
Geschrieben 20. August 2009, 06:03


#3371
Geschrieben 20. August 2009, 07:37
#3372
Geschrieben 20. August 2009, 08:18
Hick sagte am 20.08.2009, 07:03:


#3373
Geschrieben 20. August 2009, 11:19
THE INTERNATIONAL - Das kommt also dabei heraus, wenn ein Arthouse-Regisseur auf Thriller-Kino macht. Clive Owen auf der Suche nach der Lizenz zum Töten, Naomi Watts in einer völlig überflüssigen Rolle und minutenlangeres Geseiere über die Schlechtigkeit der kapitalistischen Welt. Schaut alles toll aus, ist aber gleichzeitig auch unheimlich langweilig. Da tröstet nur die Guggenheim-Sequenz über die vergeudete Zeit hinweg.

"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)
#3374
Geschrieben 20. August 2009, 21:18


#3375
Geschrieben 20. August 2009, 22:11
Frozen River
Unterkühlt. Ich weiß nicht so recht, was alle an dem Film finden. Mediokre Indiegeschichte. Indie wie nicht Cowboy in diesem Fall. Das System Menschenhandel wird dennoch angenehm auf Augenhöhe behandelt, auch wenn mir die ganze Geschichte zu sehr nach Drehbuchseminar aussieht. Wahrscheinlich deshalb auch meine unterkühlte Reaktion.
#3376
Geschrieben 21. August 2009, 00:07
Eine linguistische Apokalypse. Und dazu noch lakonisch und atmosphärisch. Endlich mal wieder etwas wirklich Originelles.
MOON
Hm. Ein schöner Film, eigentlich. Trotzdem bin ich nicht ganz glücklich damit. Zuwenig Widerstand, vielleicht, und ein bisschen zuviel Wärme. Die tut Künstlern ja nicht immer gut.
THE CHILDREN
Ziemlich abstrakt. Aber nicht meditativ, sondern äußerst unruhig, unter Strom. Veeery creepy...

#3378
Geschrieben 21. August 2009, 07:23
Kingsley Zissou sagte am 21.08.2009, 01:07:
Ziemlich abstrakt. Aber nicht meditativ, sondern äußerst unruhig, unter Strom. Veeery creepy...

COFFIN ROCK - Dasselbe wie "Fatal Attraction" mit etwas Nachspiel. Jede Generation hat das Recht, dass alter Wein für sie noch mal in neue Schläuche gefüllt wird.
PONTYPOOL - Für mich in der Mitte zerbrochen. Ich hätte lieber den Film der ersten Hälfte weitergesehen, anstatt einer franko-/anglo-kanadischen Polemik beizuwohnen. Der Podcast: http://www.f-lm.de/?p=2724
I SELL THE DEAD - ist aus der Idee von zwei Kurzfilmen entstanden. Das sieht man. Leicht amüsante Episoden, die mühsam durch eine Rahmenhandlung zusammengeklebt wurden.
DREAD - Ärgerliche Verballhornung der literarischen Vorlage. Dieser Dummbatz von Drehbuchautor hat gemeint, eine neue Pointe zu brauchen und deshalb die dramaturgische Struktur der Erzählung (die ja gleichzeitig ein Reflex ihres Inhalts ist!) völlig zerstört.
#3379
Geschrieben 21. August 2009, 11:07
The Critic sagte am 21.08.2009, 01:37:
Hab ich so ganz und gar nicht empfunden. "Dramaturgie" ist hier vielleicht nicht das richtige Wort, der Film wirft Dich halt direkt in eine Situation hinein und bleibt dann bis zum Ende in dieser Situation. Ich habe das mehr als eine Art reichlich hysterischen, stark verdichteten Trip durch Panik und Bedrohung empfunden, was sich auch auf mich als Zuschauer übertragen hat. Allein die Soundmontagen fand ich reichlich beeindruckend. Ich kann aber auch verstehen, dass einen das alles kaltlassen kann. Die Inszenierungsweise scheint mir recht abstrakt (und darin durchaus gewagt), und ich denke, das ist ein love it or hate it-Film.
#3380
Geschrieben 21. August 2009, 12:06
Bearbeitet von Puni, 21. August 2009, 12:08.
#3381
Geschrieben 21. August 2009, 12:14
Kingsley Zissou sagte am 21.08.2009, 11:07:
The Critic sagte am 21.08.2009, 01:37:
Hab ich so ganz und gar nicht empfunden. "Dramaturgie" ist hier vielleicht nicht das richtige Wort, der Film wirft Dich halt direkt in eine Situation hinein und bleibt dann bis zum Ende in dieser Situation. Ich habe das mehr als eine Art reichlich hysterischen, stark verdichteten Trip durch Panik und Bedrohung empfunden, was sich auch auf mich als Zuschauer übertragen hat. Allein die Soundmontagen fand ich reichlich beeindruckend. Ich kann aber auch verstehen, dass einen das alles kaltlassen kann. Die Inszenierungsweise scheint mir recht abstrakt (und darin durchaus gewagt), und ich denke, das ist ein love it or hate it-Film.
Welche Bedrohung? Zwanzig Mal zu zeigen, daß mit dem Blut was nicht stimmt, ist für mich keine Bedrohung. Bedrohung wäre es gewesen, wenn ich irgendeine Eltern-Kind-Beziehung gespürt hätte, die dann später von seiten der Kinder aufgekündigt worden wäre. Aber da gab es nichts, was zerbrechen könnte. Der Film ist dafür zu intellektualistisch konzipiert.
Das hat dann in der Rolle der Pubertären durchaus seine Vorzüge, weil es eine Reflektion über diese Lebensphase ermöglicht. Grusel ist aber primär keine intellektuelle Leistung. Im Gegenteil.
#3382
Geschrieben 21. August 2009, 12:17
Puni sagte am 21.08.2009, 12:06:
Die synchronisieren nicht wirklich den Film, oder? Tarantino mutet den Amerikanern 2/3 Untertitel zu und Deutschland setzt sich darüber hinweg? Die Synchronisation ist die späte Rache an den Alliierten? Abartig.
#3383
Geschrieben 21. August 2009, 12:25
The Critic sagte am 21.08.2009, 13:17:
Doch, doch, die synchronisieren den Film, zumindest alle englischen Teile. Immerhin kaschieren sie es aber gut und es gibt keine Dopplungen im Dialog. (Wie es mir letztens in "Befreiung" auffiel, wo ein Deutscher Offizier mittels Dolmetscher einen russischen Offizier verhört und in der DDR-Synchro alle drei deutsch sprechen. Da war sehr viel ärgerliches, unnötiges "Sagen sie ihm..."/"Er sagt..." zu ertragen.)
#3384
Geschrieben 21. August 2009, 12:30
#3385
Geschrieben 21. August 2009, 12:38
#3386
Geschrieben 21. August 2009, 12:55
Funxton sagte am 21.08.2009, 12:30:
Nun, in Berlin sicherlich nicht. Wie die Verleihpolitik in kleinen Städten aussieht, wage ich mal nicht zu spekulieren angesichts der deutschen Kinogewohnheiten.
Du wirst den Film vermutlich noch nicht gesehen haben, aber Sprache kommt im Film eine zentrale Rolle zu. Die Sprachdivergenz ist spannungstragend (Landa wendet sich bei der Premiere an die Begleiter von Frau von Hammersmarck), belustigend (Goebbels im Cafehaus) und sublim bedrohlich (Landa in der Eröffnungsszene). Eine Synchronisation ist hier nichts anderes als ein Schnitt im Film. Und welchen Sinn soll es haben, daß die Basterds deutsch sprechen? Es ihr inhärentes Merkmal, daß sie sich auf Feindesboden befinden. Gerade beim Verhör des gefangenen Soldaten mit Übersetzer wird das doch deutlich.
#3387
Geschrieben 21. August 2009, 13:01
Sich jetzt anlässlich IB darüber zu wundern, dass die Verantwortlichen/die Zuschauer das nicht bemerken/nicht verstehen, zeugt doch eher von der eigenen Naivität, die einen immer noch glauben lässt, es gäbe sowas wie Respekt vor Film, als von einer neuen Ahnungslosigkeit, oder?
#3389
Geschrieben 21. August 2009, 13:08
The Critic sagte am 21.08.2009, 14:04:
Ich nenne dich nicht naiv. Aber es ist doch so. Ich schaue Filme nur noch dann auf deutsch im Kino, wenn es gar nicht anders geht, weil ich Synchronisationen zu 90 % nicht ertragen kann. Ich verstehe dich also voll und ganz. Nur ist das nicht erst seit IB beschissen. Mehr wollte ich gar nicht sagen.
Besucher die dieses Thema lesen: 9
Mitglieder: 0, Gäste: 9, unsichtbare Mitglieder: 0