Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

AVALANCHE EXPRESS (Mark Robson/USA, IE 1979)



"I didn't love you when I involved you."

Avalanche Express (Lawinenexpress) ~ USA/IE 1979
Directed By: Mark Robson

Nachdem der hochgestellte sowjetische General Marenkov (Robert Shaw) die Gegenseite bereits seit längerem mit Insider-Informationen über die sowjetischen Agentenbewegungen im Westen unterrichtet hat, beschließt er, endgültig überzulaufen - aufgrund Marenkovs umfassender Kenntnisse eine überaus wertvolle Chance. Mit der Transferaktion, die Marenkov mit dem 'Atlantikexpress' von Italien aus über die Alpen bis an die Nordsee bringen soll, wird der Spezialist Wargrave (Lee Marvin) betraut. Unterwegs versuchen die Killer von Marenkovs früherem Genossen Bunin (Maxmilian Schell) immer wieder, den Überläufer zu liquidieren, selbst unter Inkaufnahme diverser Kollateralschäden. Schließlich muss sogar eine deutsche Terrororganisation für Bunin in die Bresche springen...

Ein arg verhackstückter Spionagethriller, bei dem es fast schon verwundert, dass er angesichts seiner turbulenten Produktionsgeschichte überhaupt fertiggestellt und vermarktet werden konnte. Sowohl Regisseur Robson als auch Hauptdrsteller Robert Shaw segneten während der Postproduktion infolge von Herinfarkten das Zeitliche - im Falle Shaw bedeutete dies vor allem Probleme mit dem Studio-Dubbing, Robson wurde für die benötigten Nachdrehs durch den zu dieser Zeit immens unterbeschäftigten Monte Hellman ersetzt, der jedoch unkreditiert blieb. "Avalanche Express" hebt sich kaum von den diversen Cold-War- und Espionage-Dramen der Siebziger ab, die häufig nach Vorlagen von Robert Ludlum, Ken Follett, Frederick Forsyth oder John Le Carré entstanden und sich vor allem durch gewichtig erscheinende Blicke hinter die vermeintlichen Kulissen der sich wechselseitig ausspionierenden Kontrahenten sowie eine oft minutiöse, konzentrierte Dramaturgie auszeichneten. Die in "Avalanche Express" (basierend auf einem Roman von Colin Forbes) ausgewalzte Überläufer-Story macht da keine Ausnahmen; selbst die kurze Liebäugelei mit dem Katastrophengenre, der der Film seinen Titel verdankt, hebt ihn nicht hervor. Am bemerkenswertesten ist noch die denkwürdige Besetzung, die internationale Darsteller aller Sparten und Couleurs vereinigt: Neben Marvin, Shaw und Schell bekommt man Linda Evans, Horst Buchholz, Claudio Cassinelli, Sky Dumont, Günter Meisner und David Hess (als verklausulierten Andreas Baader) zu Gesicht. Damit findet sich dann zumindest eine Form der Sensationsgier gestillt.

5/10

Mark Robson Kalter Krieg Alpen Zug Monte Hellman Abraham Polonsky Terrorismus



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare