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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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KILL BILL (Quentin Tarantino/USA 2003/04)



"That woman deserves her revenge and we deserve to die."

Kill Bill ~ USA 2003/04
Directed By: Quentin Tarantino

Beatrix Kiddo (Uma Thurman) gehörte einst der "Deadly Viper Assassination Squad" an, einer sechsköpfigen Gruppe von in fernöstlichen Tötungskünsten ausgebildeten Profikillern. Dieser steht Bill (David Carradine) vor, ein alternder, zynischer Amerikaner, der mit Beatrix eine Liaison pflegte bis zu dem Tag, als sie sich zum Ausstieg entschloss. Schwanger von Bill wollte sie ihrer Tochter ein Leben abseits ihres einstigen Milieus ermöglichen und suchte sich unter neuem Namen Tommy Plympton (Chris Nelson), einen Plattenladenbesitzer aus El Paso, als künftigen Ehemann und Ziehvater des Kindes aus. Der rachsüchtige Bill bekommt jedoch Wind von Beatrix' Plänen und überfällt sie mit dem Rest der Truppe bereits bei der Hochzeitsprobe. Vermeintlich tot und um das Leben des Babys gebracht verbringt Beatrix vier Jahre im Koma, während derer sie ein schmieriger Krankenpfleger (Michael Bowen) als willenloses Vergewaltigungsopfer feilbietet. Infolge eines Mückenstichs erwacht Beatrix nach dieser langen Zeit und begibt sich auf einen beispiellosen Rachefeldzug, an dessenen Ende sich Berge von von Leichen auftürmen und sie ihre kleine Tochter (Perla Haney-Jardine) doch noch in die Arme schließen kann.

Ich mag es ja. ohnehin Zusammengehöriges in einem Guss zu betrachten und soweit als möglich auch wahrzunehmen und zu bewerten. Im Falle "Kill Bill", der im Abstand von sechs Monaten in zwei Teilen mit den Untertiteln "Vol. 1" und "Vol. 2" ins Kino kam, erscheint mir diese Art der Rezeption als probat. Zwar scheinen die meisten Zeitgenossen nur allzu gern auf die Divergenz der beiden Segmente zu pochen, mich interessiert dies jedoch bestenfalls geringfügig. Sicherlich gibt es offenkundige Einzelheiten, die jedem der beiden volumes halbwegs eindeutig zuzurechnen sind: Der erste Film liebäugelt noch sehr viel mehr als der zweite mit ostasiatischen "traditionals": Zu Beginn kommt das altehrwürdige ShawScope-Logo, eines der Kapitel ist als Anime gestaltet, Sonny Chiba und Gordon Liu treten auf, es geht nach Japan und gegen eine Yakuza-Chefin (Lucy Liu) , die vormals zur Viper Squad gehörte. Fontänen von Blut und herumfliegenden Extremitäten im üblich gnadenlos überzeichneten Finale gemahnen an Vertraut-Klassisches wie die "One Armed Swordsman"-Reihe oder die "Kozure-Ôkami"- und "Goyôkiba"-Serials. Der zweite Film beinhaltet dann noch einen Rückblick, in dem Beatrix, die erst hierin ihren wahren Namen zurückerhält und vormals lediglich als "The Bride" firmierte, ihre kämpferische Ausbildung bei dem höhnisch-arroganten Meister Pai Mei (Gordon Liu in einem Zweitauftritt) begeht. Ansonsten führt sie ihr Weg nach Texas und Mexiko, wo sie den übrigen Schergen Bills begegnet, darunter seinem jüngeren Bruder Budd (Michael Madsen), dessen ehrloser Verzicht auf kämpferische Tradition sie am Dichtesten an die Schwelle des Heldinnen-Todes trägt. Sie wird lebendig begraben, kann sich jedoch durch eine von Pai Meis Techniken befreien. Eine weitere verleiht ihr zugleich die elementarste Handhabe, selbst mit dem Oberboss Bill fertig zu werden, der sich am Ende und recht zufrieden mit dem Verlauf der Ereignisse seinem Schicksal stellt.
Selbstredend kann "der eine" nicht ohne "den anderen" Film bestehen und es wird niemand ernstlich behaupten können, sich mit der Beschau des zuerst aufgeführten Teils, also unter Verzicht auf den inhaltlich komplexeren und wesentlich emotionaleren zweiten Film, zufrieden geben zu wollen. Tatsächlich haben beide ihre spezifischen, besonderen Vorzüge und decken im Prinzip das gesamte Spektrum tarantino'scher Interessen ab. Vol. 1 bietet subsummiert karnevalesken, von einem Maximum an Referenzen getragenen, knallbunten Intentionstrash, Vol. 2 legt dann mehr Wert auf leise Töne, zärtliche Tragik und jenes bisschen an Vulgärpsychologie, zu dem Tarantino eben fähig ist. Dem umfassenden Erlebnis der "ganzen, blutigen Affäre" trägt man allerdings einzig mit bedingungsloser Nahtlosigkeit adäquat Rechnung. Vier Stunden sollten sich dann auch hinreichend planungsaffin ausnehmen.

9/10

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Funxton

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