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wowies Filmtagebuch





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Nur für Personal



Philippe Le Guay liefert hier ein ebenso traditionelles als auch außergewöhnliches Werk ab.
Es geht um die Beziehung von Reichen und ihrem Personal, um Klassenunterschiede ganz allgemein, es geht um soziales Miteinander und um die Liebe.

Der Film beginnt mit einem recht realen Grundgerüst, einer herrlichen Naivität und einem wundervollen Idealismus. Nach einer Stunde denkt man, so schön kann es doch gar nicht sein, und es beginnt die unvermeidliche Krise.
Das kurze Ende (nach schwarzblende) ist eigentlich nur ein bonus der die Revolution dann erfolgreich macht und dennoch mit einem leichten Hauch Unsicherheit endet - meisterhaft!

Obwohl die Revolution, in der Beziehung des Helden und seiner Frau, eigentlich nicht nötig wäre, da seine Frau ja gar nicht so schlimm ist und die "wohl richtige" geänderte Perspektive ihres mannes anerkennt.
Dennoch wird es mehr oder weniger eiskalt und ohne große Dialoge durchgezogen und der prinzipille Bruch findet statt. So entwickelt der Held während dem Film eine ganz neue Perspektive und beginnt ein Leben in einem ganz neuen Milieu. Einem Milieu wo die alten disfunktionalen Grenzen zwischen Herrscher und Beherrschtem (ja jeder Klasse) bewusst sind und überwunden werden können.

Die erste Stunde ist also einfach nur herrlich herrlich herrlich.
Unser Held in seiner ganzen Naivität, Neugier und dem Willen zur sozialen Reformation ist grandios.
Seine Frau ist wunderschön, wenn auch klischeehaft aber so isses nun mal leider mit der oberflächlichen Reproduktion von Schwachsinn, beschrieben und erhält bis hin zum Schluss ein sehr gut ausbalanciertes Bild (elitär beschränkt unglücklich und naiv natürliches Mädchen) von diesem Rollentyp, gerade so das man sich am ehesten mit ihr identifizieren kann und die Verhältnisse zwischen den verschiedenen sozialen Schichten und FRAUEN (-perspektiven) versteht.
Die Spanierinnen und ihr Umfeld sind fantastsich beschrieben. Tolles casting tolle Rollen!!!
Tolle Situationen im Film. Das ganze ist herrlich inszeniert. Tolles Theater!!!
Komisch, nachdenklich, spannend, traumhaft ...
Das der FIlm 1960 spielt verdrängt man die meiste Zeit aus dem Bewusstsein, so kann man nämlcih die meisten Elemente des Films heute auch noch vorfinden, genial!

Dann setzt die Krise ein und sie bricht total durch und zerstört alle für uns wichtigen Beziehungen. Und das auf eine herrlich aufgeklärte und moralisch unbefangene Weise.
Das Ende ist auch (fast) zu schön um wahr zu sein mit einem genialen Break!

Bomb the borders, think and act in new ways!
Und ich mein nicht die, die wissen was das genau und insgesamt bedeutet!
;)

Sehr sehr schöner Film, fantastisch, wundervoll!!!
Highly recommended!!!
8,9/10

Kann locker mithalten mit der Klasse von "Die Eleganz der Mdm Michelle".
Hier noch ne andere kritik
http://www.kulthit.d...r-personal.html
un'de träilär + clips


Le Guay Milieu Spanien Luchini



Ich fand LES FEMMES DU 6ÉME ÉTAGE auch sehr sympathisch. Man muss halt nur darüber hinwegsehen können dass der Film nicht wirklich sozialkritisch und unangenehm ist, weil das seine mainstreamige Wohlfühl-Aura unterminieren würde. Ansonsten ein sehr schöner Film. Ubaldo zufrieden ist.
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:)
Er ist ein wenig sozialkritisch, nicht viel, aber es wird zB versucht das universelle Prinzip von Mitgefühl darzustellen (als el Patron die Opfer der Frankisten seinem Sohn gegenüber verteidigt), auch wenn es nur aus freud'scher Absicht heraus geschehen ist Maria zu beeindrucken.
Oder die eine Putzfrau die ihm davon erzählt und bei der Kirche das Revolutionsblatt verteilt. Die Art der Perspektive die die Reichen gegenüber den Armen haben. Die Gegenargumente des sehr leidenschaftlichen Hauspersonals, was man ihnen ja noch am ehesten verzeiht denn es sind ja Spanierinnen.
Jede leichte Kritik an perönlchen sozial negativen Eigenschaften trägt hier schon zu bei.

So ist gerade die fusion aus leichter sozial- und vor allem Selbstkritik (!), mit diesem "mainstreamigen"; sehr charmanten Stil eine gute Sache für mich.
Viele leute fühlen sich nämlich gleich überfordert, dabei kann man mit wenig Druck manchmal mehr erreichen.
Man könnt es auch Diplomatie nennen.

Hab gestern noch "Wolkig mit Fleischbällchen" gesehen; und mir ist dabei bewusst gewroden, LOL, ... LOL, ... warte muss mich erst wieder einkriegen .... :)
das es absolut möglich ist, geniale Dialoge und Handlungen mit bombastsicher und charmanter (mainstreamiger) action zu kombinieren.
Is zwar leider noch nicht so oft vorgekommen, aber es wird kommen.
2001, die Beatles ... Che Guevara :) ANIMES!!!!! :D
Ich glaub das wir hier noch enorm viel leisten können was uns überraschen wird.
Der fantastsiche Film explodiert sowieso grad (Battleship, Alien 5, Zorn der Titanen usw) auch im kleinen hast du schon grandiose fusionen aus mysteriös absurd bombastic und genial analytischen dialogen und Rollen (39,90, Science of Sleep, Ricky, So finster die Nacht, The future).
beides vermischt und du hast einen sci-fi Mulholland Drv ... ;) oder Brazil ... oder Southland Tales.
Da geht noch einiges!

ich hoffe du weist was ich meine, etwas so fantastisches das es fast jeden begeistert und unterhält, und dabei so aufgeklärt ist, das es sogar die soziale und politische Welt positiv beeinflussen kann.

Where the wild things are ... Alphaville wir kommen!

Zwei meiner absoluten favoriten und FIlme die mich am meisten beindruckt haben und die denk ich auch in die Kategorie fallen, und zwar ohne viele Kompromisse zum mainstream ist
Der mit dem Wolf tanzt und Fried Green Tomatoes
:)
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LES FEMMES DU 6ÉME ÉTAGE hat sozialkritische Ansätze, aber wie ich oben geschrieben habe, finde ich ihn nicht *wirklich* kritisch, denn das Hauptaugenmerk scheint mir darauf zu liegen, sich beim Zuschauer einzuschmeicheln. Ich finde es ja nicht schlimm. Und Dein Punkt mit der Diplomatie leuchtet mir ein und ich finde ihn vertretbar.
Ich habe aber halt bei Mainstreamfilmen öfters das Gefühl, da würde es an Mut zum Unangenehmen fehlen und Unterhaltung auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner betrieben. Das kann bei manchen Filmen tierisch nerven. Da kann aber auch natürlich etwas Schönes und Charmantes bei rauskommen wie LES FEMMES DU 6ÉME ÉTAGE. Keine Frage.
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"nur für Personal!" ist weniger sozialkritisch als sozialkitschig ... Aber wie sonst bei den französischen filmen retten die herausragenden Schauspieler und in diesem Fall auch die solide Inszenierung den Film vor der Bedeutungslosigkeit ...Vor allem muß man hier :max: Fabrice Luchini hochloben! Ich kenne kaum einen Schauspieler, der so minimalistisch und so genial und (wo notwendig ist) so augenzwinkernd selbstironisch die Rolle des Antihelden meistern kann. Er alleine kann jeden Film durch seine Schauspielkunst über den Durchschnitt hieven. Keitel ist auch zufrieden mit dem Film: Note 7/10 Punkte
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