Zum Inhalt wechseln


Smile, you're at Mr. Smileys - C4rter's Blog


Foto

The Peacemaker - Projekt: Peacemaker


The Peacemaker - Projekt: Peacemaker

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Mimi Leder

Darsteller: George Clooney
Nicole Kidman
Marcel Iures
Aleksandr Baluyev
Rene Medvesek
Gary Werntz
Randall Batinkoff
Jim Haynie
Armin Müller-Stahl

Inhalt@OFDB

Ein Film der mit einer fünfzehnminütigen, richtig packend gefilmten Zugszene beginnt und im weiteren Verlauf einen Deutschen Charakter einführt dessen Computerpasswort doch wirklich "Hasselhoff" lautet, kann prinzipiell eigentlich gar nicht so verkehrt sein.
"The Peacemaker" ist einer dieser 90s Filme, die viele Leute kennen und auch ganz gut finden, den ich aber aus irgend einem Grund bislang nie gesehen hatte. Dabei hat der Film viele Vorzeichen, die eine Sichtung eigentlich zwingend erforderlich machen. George Clooney und Nicole Kidman in den Hauptrollen sowie eine packende Terrorismusstory die Spannung und Action verspricht.
All das kann "The Peacemaker" auch soweit halten. Die Action ist wohl dosiert und übernimmt den Film niemals komplett. Es gibt 3,4 größere Actionsequenzen, die allesamt wunderbar spektakulär sind, gut gefilmt und bis zu einem gewissen grad sogar recht realistisch daher kommen. Dazwischen gibt es aber ausreichend Handlungsszenen um den Film nicht zum reinen Actionbrett werden zu lassen. Außerdem wird, etwas krampfhaft, versucht den Terroristen ebenfalls ein Gesicht zu geben.
Die Story an sich reißt zwar keine Bäume aus vor Kreativität, ist an sich aber auch ganz passabel. Zwar ist die Aussage des Films, "Terroristen sind auch nur Menschen, aber eben fiese" nicht so gaaanz Astrein, aber neben "The Siege" und "Executive Decision" einer dieser Filme die in ihrer Thematik von der Wirklichkeit bereits ein Stückweit eingeholt wurden.
Richtig klasse spielt George Clooney, der hier noch voll in seiner Blockbuster-Zeit war, kam "The Peacemaker" doch kurz nach "Batman & Robin" raus. Auch Nicole Kidman gefiel mir hier wieder sehr gut, wie in beinahe allen Filmen in denen sie noch nicht wie eine Wachsfigur aussah.
Alles in allem kein Superhit aber ein durchweg unterhaltsamer, packender und sehr gut gefilmter Action-Thriller, der gegen Ende aber eine doch nun wirklich sattsam bekannte Bombenentschärfungsszene einbauen muss und damit auf der Zielgeraden noch Sympathien einbüßt.

7/10


Foto

Soldier - Star Force Soldier


Soldier - Star Force Soldier

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Paul W.S. Anderson

Darsteller: Kurt Russell
Jason Scott Lee
Gary Busey
Jason Isaacs
Connie Nielsen
Sean Pertwee
Taylor Thorne
Jared Thorne
Mark Bringleson
Michael Chiklis

Inhalt@OFDB

Die letzte Sichtung von "Soldier" ist bereits sehr viele Jahre her. Ich datiere einfach mal grob auf 2001, eine Zeit in der ich jeden 18er Actionfilm in den Videotheken ausgeliehen habe, den ich in die Finger kriegen konnte. Nun ja, kurze Zeit später hatte ich dann erfahren, dass die 18er DVD des Films gekürzt war. Trotzallem fand ich "Soldier" einst gar nicht mehr so verkehrt. Sci-Fi Action ist in der Regel immer eine Sichtung Wert und Regisseur Paul W.S. Anderson ist ebenfalls meist ganz gelungen. So dass ich mir kurzentschlossen die UK-DVD importiert habe um die Sichtung zu wiederholen.
Die Story ist weitestgehend brauchbar, auch wenn der Film ganz gerne tief in Klischees badet und weitestgehend spannungs- und überraschungsarm bleibt. Aber der ausrangierte Soldat der auf einem Planeten ausgesetzt wird und da von den Bewohnern etwas Menschlichkeit erfährt, ist einfach irgendwo eine ganz gute Idee.
Wirklich fetzig wird der Film dann aber im ordentlich lang ausgewalzten Finale. Das letzte Drittel des Films ist eine einzige große Actionszene. Gut 30 Minuten ballert und schneidet sich Kurt Russel als Soldier Todd durch seine Nachfolgemodelle um am Ende seine neuen, menschlichen Freunde natürlich ins Paradies zu führen. Erneut ein Bad in Klischees aber die Action ist erfreulich gut gefilmt, hat den richtigen Härtegrad und macht einfach Spaß.
Überrascht war ich bei dieser zweiten Sichtung auch von 2 Darstellern. Zum einen Gary Busey, den man zwar in den 90er Jahren in jedem Actionfilm erwarten konnte aber eben nicht immer auch bekam. Zum anderen "The Shield" Hauptdarsteller Michael Chiklis, zu einer Zeit als er sich noch mit kleinen Nebenrollen über Wasser gehalten hat. Leider wirkt ausgerechnet Hauptdarsteller Kurt Russel nicht immer 100% passend in der Rolle. Er gibt ein "Terminator"-Gedächtnisschauspiel ab und sagt im ganzen Film nur 104 Worte, ist dabei aber nicht mal halb so gut drauf wie Arnie seinerzeit, der einfach viel mehr Charisma hat als ein stummer Russel. Zwar reicht sein Schauspiel grad so aus, aber ein besser geeigneter Schauspieler hätte dem Film sicher gut getan.
Insgesamt für einen launigen Actionnachmittag ganz brauchbar, aber zu recht damals ein klein wenig untergegangen. Gute:

6/10


Foto

Layer Cake


Layer Cake

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Matthew Vaughn

Darsteller: Daniel Craig
Colm Meaney
Kenneth Cranham
George Harris
Jamie Foreman
Marcel Iures
Michael Gambon
Tom Hardy
Tamer Hassan
Ben Whishaw
Sienna Miller

Inhalt@OFDB

"Layer Cake" hatte ich vor einigen Jahren, ich schätze 2005, zum ersten und letzten Mal gesehen. Ich mochte den Film damals, war aber nicht über alle Maßen begeistert. Es ist einfach einer dieser typischen Brit-Gangster-Filme, wie sie besonders von Guy Ritchie geprägt wurden. Auch "Layer Cake" sollte von Ritchie verfilmt werden, aber er musste aus dem Projekt aussteigen. So übernahm damals Matthew Vaughn den Regieposten, womit wir zu dem Grund kommen, weswegen ich mir "Layer Cake" nun unbedingt nochmal ansehen wollte. Denn Vaughn hat dieses Jahr die grandiose Superhelden-Satire "Kick-Ass" ins Kino gebracht. Da ich "Kick-Ass" ziemlich stark fand, wollte ich mir nun also nochmal sein Erstlingswerk ansehen. Da kam die Blu-ray für 9,97€ von Amazon gerade recht.
Aber auch die Zweitsichtung hat mir den Film nun nicht komplett neu eröffnet. Interessanter Weise erinnerte ich mich an sehr viele Szenen, die ich unterbewusst bereits vergessen hatte. Doch die Aufnahmen und besonders die interessante Kameraführung brachten mir viele Szenen sofort wieder ins Gedächtnis. Die gesamte Inszenierung des Films ist auch seine größte Stärke. Toller Soundtrack, gut in Szene gesetzte Darsteller, wunderbare Kamera und schöne Locations. Die Story schlägt die üblichen Haken, ist dadurch kaum vorhersehbar und auch recht interessant, aber auch ein wenig zu verschnörkelt. Einige Figuren, besonders die von Sienna Miller, gehen total im Film unter und verkommen zu Schaufensterpuppen.
So bleibt am Ende ein Film über, der dem Genre keine neuen Aspekte gibt, aber alles in allem auch nicht viel verkehrt macht. "Layer Cake" ist gewitzt, gut geschrieben und toll umgesetzt, aber irgendwas fehlt, was seine Vorreiter wie "Snatch" so besonders machte. Diese kleine wichtige Zutat hat "Layer Cake" nicht auf der Liste stehen, und so reicht es wieder nur zur:

7/10


Foto

Pee-Wee's irre Abenteuer


Pee-Wee's irre Abenteuer

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Tim Burton

Darsteller: Paul Reubens
Elizabeth Daily
Mark Holton
Diane Salinger
Judd Omen
Irving Hellman
Monte Landis
Damon Martin
David Glasser

Inhalt@OFDB

Tim Burton-Freund war ich ja noch nie. Er hat zwar ein paar echt gute Filme, da wären z.B. "Ed Wood", "Batman" oder "Mars Attacks" hervorzuheben, der größere Rest ist mir aber immer die selbe, störend durchschnittliche Masche die mit kleinen Zutatenveränderungen und in der Regel mit einem extremst nervigen Johnny Depp auf kleiner Flamme neu aufgekocht wird. Umso gespannter hätte ich wohl auf Tim Burtons erstes Werk sein sollen, denn der Erstling eines Regisseurs ist ja in der Regel noch immer etwas anders als das was er in den darauf folgenden Jahren macht und womit er schließlich berühmt wird.
So ist auch "Pee-Wee's irre Abenteuer" gar nicht mal direkt als Tim Burton Film zu erkennen. Gut, Danny Elfman haut zwar direkt bei den Pre-Credits eine Melodie raus die er fast ähnlich auch 25 Jahre später noch in Burtons Filmen einbaut, aber abgesehen davon ist der Film zwar ziemlich abgedreht, aber darauf hat Burton ja nicht das alleinige Monopol erkauft.
Zunächst weiß man den Film nicht so recht zu nehmen. Man bekommt eine Art "Mr. Bean" auf ganz schlechten Pilzen oder gestrecktem Acid serviert. Völlig abstruser Humor und ein extremst ätzend lustiges Schauspiel des Hauptdarstellers, machen den Einstieg nicht einfach. Nichts desto trotz aber gewöhnt man sich irgendwann daran, das der Film scheinbar in seinem eigenen kleinen, primitiv debilen Universum abläuft und einige Szenen sind auch wirklich witzig. Vieles andere wird allerdings entweder so lange platt getreten bis man sich richtig ärgert und die Szene dann immer noch nicht vorbei ist, oder ist von Beginn an einfach nicht lustig. Die Längen in den sehr gewöhnungsbedürftigen Story tragen zudem dazu bei, das der Film zwischen Minute 30 und 70 Arg an die Substanz geht. Im Finale, dass dann definitiv direkt 2 Schippen zu viel drauf legt, geht dann aber in den Warner-Studios nochmal so richtig die Post ab. Zusammen mit dem gelungenen und verdammt schrägen Beginn ergibt sich so ein guter Filmkorpus, dem leider im Mittelteil aber einfach Substanz fehlt und dem Film hier beinahe das Genick bricht. Im Endeffekt ist es wohl eine schwache 6 oder eine gute 5, die ich dann auch lieber erteilen würde. Gute:

5/10


Foto

Daniel der Zauberer


Daniel der Zauberer

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Ulli Lommel

Darsteller: Daniel Küblböck
Ulli Lommel
Katja Rupé
Rudolf W. Brem
Günther Küblböck
Manolito Lommel
Peter Schamoni
Roger Fritz

Inhalt@OFDB

Nunja, wie ich bereits schrieb, wenn "Caligula" als Vorspeise kommt, was soll dann der Hauptgang werden? Ich hatte mit vielen gerechnet, aber "Daniel der Zauberer" stand nicht auf meiner Liste, nein, nichtmal irgendwo anders. DAS war überraschend und ich war dementsprechend auch extremst geschockt.
Nach der Sichtung konnte ich allerdings nicht glauben, dass ich den Film im Vorhinein sogar noch verteidigt hatte. "Schlechtester Film aller Zeiten", lange Zeit Spitzenreiter der "IMDB Bottom 100" usw. Ich war der Meinung es wäre die übliche populäre Meinungsmache gewesen, ähnlich wie sie weiterhin gegen Uwe Boll läuft. Filme ungesehen mit 1/10 bewerten und drüber herziehen ohne zu wissen was im Film überhaupt passiert.
Nunja, bei "Daniel der Zauberer" war allerdings schnell klar "Oh mein Gott, sie hatten alle recht". Es war wohl wirklich der erste Film für mich der stellenweise leichte körperliche Schmerzen auslöste. Und da ist Daniel Küblböck überraschender Weise gar nicht mal der Hauptgrund, auch wenn er mit seinen Frauenkleidern nicht nur einmal für seltsame Situationen sorgte. Nein, da ist vor allem das Drehbuch dieses missratenen Machwerks Schuld. Was genau sich Lommel dabei dachte als Daniels toter Opa Johannes aufzutreten, mit einem Blashorn und einem Zauberstab und seltsame Typen in Kakerlaken verwandelt, das wird wohl sein Geheimnis bleiben. Der Rest der Story dreht sich, amüsanter Weise muss man wohl sagen, um ein Pärchen das solch einen Hass auf Daniel hegt, dass sie ihn am liebsten umbringen würden. Dieser, ja fast schon interessant Ansatz der sich wohl auf den Zuschauer übertragen soll, wird aber nach wenigen Minuten bereits mit 200km/h vor die Wand gesetzt und keiner hats überlebt. Das Daniel es schafft die 2 mit seiner Musik zur Vernunft zu bringen, ist dann schon nicht mehr weiter erwähnenswert.
Das größte Problem neben den Drehbuchschwächen sind aber die daraus entstehenden Storylücken. Der 76 Minuten kurze Film zeigt alle paar Minuten entweder einen Konzertauftritt oder einen kurios miesen Musikvideoversuch, bei dem Daniel seine Hits schmettern darf. Was dies nun in einem Film zu suchen hat, der sich in manchen Szenen doch wirklich noch versucht als Kunstfilm zu verkaufen? Ich habe keinen Schimmer. Alles in allem muss ich mich hier leider dem langweilige, allgemeinen Tenor anschließen und kann dafür nur 1/10 erteilen.

1/10


Foto

The Social Network


The Social Network
Originaltitel: The Social Network - Erscheinungsjahr:2010 - Regie: David Fincher

Eingefügtes Bild

Originalbeitrag
Darsteller: Jesse Eisenberg, Justin Timberlake, Andrew Garfield , Rooney Mara, Bryan Barter, Dustin Fitzsimons, Armie Hammer, Joseph Mazzello, Patrick Mapel, Max Minghella, Toby Meuli, Alecia Svensen, Calvin Dean

Filmkritik: Als bekannt wurde, dass der neue Film von Regisseur David Fincher („Fight Club“, „Se7en“, „The Curious Case of Benjamin Button“) von der Gründung und dem Aufstieg der Onlineplattform „Facebook“ handelt, war ich zunächst sehr unschlüssig darüber, ob ich mich drauf freuen sollte oder nicht. „Facebook“ hat mich generell bis jetzt nicht interessiert und schreckt mich auch viel mehr ab als das als „Datenkrake“ bezeichnete Unternehmen „Google“.
So harrte ich der Dinge die da kommen sollten. Der erste Trailer begeisterte mich ebenfalls nur unwesentlich, aber irgendwie stieg in mir doch der Wille hoch mir „The Social Network“ anzusehen. Es war wohl vor allem die absolute Ungewissheit und die geringe Erwartungshaltung, die mich dazu antrieb…

Der Film beginnt in einer typischen Studentenkneipe. Ein Junge mit lockigem Kopf und offensichtlicher „ich bin Schlauer als der Rest „ Attitüde redet mit seiner Freundin. Man merkt schnell, dass sich die beiden gegenseitig ankotzen. Sie ist ihm zu dumm, er ist ihr zu eingebildet. Am Ende der 10 minütigen Sequenz macht das Mädchen mit dem Jungen Schluss. Der Junge, das ist Mark Zuckerberg(Jesse Eisenberg). Etwas eingeschnappt aber irgendwie auch völlig planlos wie man auf die Situation nun angemessen reagiert, geht er auf sein Studentenzimmer, lädt sich von den Webseiten diverser Unis mit ein paar Scripten die Bilder der weiblichen Studenten runter, lässt sich von seinem besten Freund Eduardo(Andrew Garfield) noch schnell den Code einer Schachvergleichsseite erklären und baut diesen anschließend in seine Seite ein. Fertig ist Facemash.com, eine Seite auf der 2 Frauenbilder geposted werden und man entscheiden kann ob die linke oder die rechte besser aussieht. Nach 2 Stunden und 22.000 Klicks raucht die Internetverbindung der Uni ab.
Dieses kleine Experiment, das Zuckerberg zwischendurch immer wieder in seinem Blog dokumentierte, sich dabei mit Bier voll laufen ließ und in obszönen Worten über seine Ex-Freundin herzog, blieb natürlich nicht ungehört. 3 Harvard-Fuzzies wenden sich an Zuckerberg um ihn ihre Idee einer elitären Studentenseite entwickeln zu lassen, nur für Harvard-Studenten. Dort könnte man z.B. untereinander kommunizieren und nebenbei würde sich Mark auch seinen Ruf wieder verbessern können. Zuckerberg ist zunächst scheinbar interessiert, doch ihm kommt eine viel bessere Idee und zusammen mit Eduardo und 1000€ Startkapital setzt er diese auch in 42 Tagen um. Logisch das seine ehemaligen Auftraggeber hier Ideenraub vermuten. Und während sich Zuckerberg mit Anklagen konfrontiert sieht(die ihn so gar nicht jucken), wird seine kleine Idee mit der Unterstützung von „Napster“-Erfinder Sean Parker(Justin Timberlake) unter dem Namen „Facebook“ quasi zum Selbstläufer, doch zu welchem Preis?…

Die ersten Gedanken die einem durch den Kopf gehen wenn man von der Idee zu diesem Film liest sind wohl: „Wieso jetzt schon, wieso überhaupt, ist das nicht total langweilig?“ Die Antworten zu diesen Fragen kann man sich zwar hinterher trotzdem nicht alle beantworten, aber die wichtigste schon einmal vorweg: Nein, das ist schwer unterhaltsam!

Fincher geht das Thema mit seinem großartigen Drehbuchautor Aaron Sorkin(„Sports Night“, „Studio 60 on the Sunset Strip“, „The West Wing“) genau richtig an. Er packt das Biopick-Genre quasi bei den Eiern und verpasst dem ganzen einen richtig frischen, modernen Anstrich ohne die althergebrachten Kernpunkte aus den Augen zu verlieren. Dabei hält sich Fincher selbst weitestgehend zurück, verzichtet zwar Gott sei Dank nicht gänzlich auf seine gewohnt dunklen Farbtöne und seine interessanten Kamerafahrten, aber lässt das meiste von seinem fantastischen Darstellerensemble und dem perfekt durchkomponierten Drehbuch erledigen. Besonders Skriptautor Sorkin hat sich hier mal wieder selbst übertroffen. Der erste Dialog ist bereits erste Klasse und fast genau in diesem Tempo und mit genau dieser Genialität geht es immer weiter. Hier wirkt jeder Satz wie ein kleines geschliffenes Juwel und jede gut eingebaute Storyentwicklung beinahe wie eine Gabe Gottes. Das klingt nun bestimmt alles völlig abgedroschen, aber nur selten in den letzten Jahren habe ich 120 Minuten lang so gebannt auf die Kinoleinwand gestarrt, habe an nichts gedacht außer daran was momentan im Film passiert und dachte mir während des Abspanns:“Sitze ich nicht erst 10 Minuten hier?“. Einfach ganz, ganz stark.

Natürlich geht das hohe Tempo des Films und die exzellente Kurzweiligkeit der Erzählung ein wenig auf Kosten der Tiefe einiger Figuren und Ereignisse. Gerade im letzten Drittel des Films werden einige Situationen etwas schroff und grob abgehandelt und einige Figuren etwas oberflächlicher als gewohnt angefasst.
Trotzdem verliert der Film aber an den richtigen Stellen auch die kleinen Sachen nicht aus den Augen. Da gibt es z.B. Fachjargon zur Webentwicklung was ich in dieser Genauigkeit bislang noch nie in einem Film gehört oder gesehen habe. Zwar ist die Genauigkeit immer noch nur ca. 1 Millimeter unter der Oberfläche, aber das ist immerhin schonmal sehr viel mehr als jeder andere Film der IT-Themen anpackt.

Unterstützt wird das Ganze von einem ungewohnten aber gerade deswegen wohl auch grandiosen Soundtrack. Trent Reznor, Frontmann der Band „Nine Inch Nails“ hat hier zusammen mit Atticus Ross einen phänomenal guten Elektrosoundtrack erschaffen, der mit seiner Mischung aus schroffen und verträumten Klängen immer wieder für eine Überraschung gut ist. Ich bin absolut kein Fan moderner, elektrischer Musik aber das was hier komponiert wurde ist durchweg einfach perfekt und passt auch wunderbar zum Film und dessen Stimmung dazu, auch wenn der Soundtrack durchweg irgendwie sehr düster daherkommt.
Allen voran sei die Elektroversion zu „In the hall of the mountain king“ hervorgehoben, die eine perfekt fotografierte Szene hier bis zur Perfektion untermalt. Grandios! Derer Szenen gibt es noch ein paar mehr, woran man sieht, dass der Film nicht nur wegen Sorkins Dialogen punktet.

Enttäuschen muss man wohl all diejenigen die wirkliche Antworten zum Phänomen „Facebook“ gesucht haben. Der Film sieht sich nicht als Werbefilm, sondern geht das Thema im beschränkten Rahmen auch kritisch an, hält sich mit einer eigenen Meinung aber ziemlich zurück. „The Social Network“ wandelt sich zudem schnell von einem „Facebook“-Film hin zu einem packenden Drama um Freundschaften und Feindschaften, und benutzt die Facebookplattform nach der Einführung mehr als Aufhänger über allem.
Eine gute Entscheidung war es den Film auf mehreren Ebenen laufen zu lassen. So entspringen die meisten Szenen Zeugenaussagen in 2 parallel laufenden Prozessen gegen Zuckerberg und werden somit nicht oder zumindest nicht immer von Zuckerberg selbst erzählt. So entziehen sich die meisten Szenen auch ihrem Anspruch auf Glaubwürdigkeit, denn wie Zuckerberg im Film selbst betont, soll ja auch ein unter Eid stehender Zeuge schonmal gelogen haben. Fincher und Sorkin umschiffen so elegant die typischen Konventionen des Biopics mit erfrischend anderer Herangehensweise.

Schauspielerisch bekommt man fast ausschließlich relativ unbekannte Gesichter zu sehen, doch trotzdem oder evtl. auch gerade deswegen spielt „The Social Network“ auch schauspielerisch auf einem sehr hohen Level. Jesse Eisenberg zeigt zwar recht wenige Emotionen und hat keine Szenen in denen man sich nun explizit denkt „Wow, genial gespielt“ aber er spielt seine Rolle des exzentrischen und unmöglich zu durchschauenden Gründers durchweg beindruckend gut. Erneut überzeugend ist auch Justin Timberlake als „Napster“-Miterfinder Sean Parker, für den die Rolle zwar auch wie geschaffen zu sein scheint aber er sie eben auch mit der benötigten Coolnes und Abgezocktheit spielt.

Ist der Facebook-Film nun zu früh erschienen? Zuckerberg ist gerade mal 26 Jahre alt. Die Firma steht im Grunde immer noch ganz am Anfang und ist jetzt schon eine größere und beängstigendere Datenkranke als Google. Aber der Film passt sehr gut, sogar perfekt in die heutige Gesellschaft und das Erscheinungsjahr, 7 Jahre nach den Ereignissen, ist somit irgendwo doch ideal gewählt. Was aus „Facebook“ wird und wie sich alles weiter entwickelt wird sich zeigen, evtl. gibt es dann in 10, 20 Jahren einen weiteren Film wo man sieht wie sich „Amazon“, „Google“ und „Facebook“ zu einer Superfirma zusammenschließen. Wer weiß, aber solange erfreuen wir uns erst einmal an diesem genialen Werk. Sehr gute:

Filmbewertung: 9/10


Foto

Caligula


Caligula

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Tinto Brass

Darsteller: Malcolm McDowell
Teresa Ann Savoy
Guido Mannari
John Gielgud
Peter O'Toole
Giancarlo Badessi
Bruno Brive
Adriana Asti
Leopoldo Trieste
Paolo Bonacelli

Inhalt@OFDB

"Der Skandalfilm des Jahrhunderts" Na wenn ein Film von 1979 so beworben wird, dann muss da ja auch was dahinterstecken...wobei einen ja heute in der Regel nicht mehr viel schocken kann, wie man vor allem am Horror-Genre sieht bei dem auch die abstrusten Grausamkeiten in den letzten Jahren der Reihe nach abgearbeitet wurden und werden.
Doch bei einem Skandalfilm mit dieser interessanten Besetzung horcht man dann doch etwas mehr auf als gewöhnlich. Malcolm McDowell, Peter O'Toole, Helen Mirren uva. umringt von Hardcore-Szenen, kitschig und völlig übertrieben abgefahrenen Kulissen und dem puren Wahnsinn? Ja, das sollte man wohl definitiv mal gesehen haben und der gestrige Filmeabend hatte "Caligula" als ersten Programmpunkt auf der Liste. Und wenn solch ein Film als Appetitanreger gereicht wird, dann weiß man in etwas auf was man sich im weiteren Verlauf einstellen muss.
Der Film lebt, nunja von was eigentlich? Vor allem eigentlich von tollen Schauspiel des Hauptdarstellers Malcolm McDowell sowie des aktuellen Cäsars Peter O'Toole. Zunächst spielt O'Toole wie von Sinnen, im weiteren Verlauf gleicht sich McDowell diesem Schauspiel dann immer mehr an. So hat man bei ein paar Szenen gar das Gefühl, das Outtakes des Drehs in den Film übernommen werden, so kurios führt sich McDowell manchmal auf.
Die Story des 155 Minuten Films bietet als solche allerdings viel zu wenig Stoff, als das der Film über etwas mehr als die Hälfte der Laufzeit wirklich interessant wäre. Reichlich Füllmaterial und viel zu lang ausgewalzte Szenen stellen die Geduld des Zuschauers ein ums andere Mal hart auf die Probe. Und was die diversen expliziten Sexszenen nun im Film verloren haben, ist sowieso noch eine ganz andere Frage, denn das Mantra "Rom war ein Megapuff" hat man im Film schon nach wenigen Minuten und ohne einen Penis in Großaufnahme begriffen.
Aber nun gut, Blut und Sex verkauft sich nunmal gut auf dem Cover und irgendwie muss der Status "Skandalfilm" schließlich auch erreicht werden. Das der Film ein Flickenteppich ist von mehreren Regisseuren "betreut" wurde und sich der Drehbuchautor gerichtlich vom ganzen Werk distanzierte, ist dann nur noch der Nagel auf Roms Sarg. Unterhaltung sieht wahrlich anders aus, aber die Handvoll grandios abgefahren gespielter Szenen wissen schon zu gefallen und man hangelt sich so an wenigen Szenen durch den Film, um am Ende festzustellen das Skandal eben auch mal anders definiert wurde. Knappe:

5/10


Foto

Good Luck Chuck - Der Glücksbringer


Good Luck Chuck - Der Glücksbringer

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Mark Helfrich

Darsteller: Dane Cook
Jessica Alba
Dan Fogler
Ellia English
Sasha Pieterse
Lonny Ross
Chelan Simmons
Connor Price

Inhalt@OFDB

Für kleines Geld habe ich mir vor kurzem die UK-Blu-ray von "Good Luck Chuck" eingepackt. Auch wenn sich die allgemeine Begeisterung zu dem Film wohl eher in Grenzen hielt, fand ich, dass die Story soweit ganz gut klang und Jessica Alba ist ohnehin in der Regel eine Bereicherung für lockere romantische Komödien.
So ist es auch bei "Good Luck Chuck". Frau Alba überstrahlt jeden mit ihrer lockeren Art, vor allem ihren Schauspielkollegen Dane Cook, der sich in vielen Szenen ziemlich kurios verhält und seltsam spielt. Immerhin ist er aber Witzetechnisch recht flexibel und man merkt einfach, dass viele Sprüche spontan am Set entstanden sind und nicht aus dem Drehbuch kamen. Das gibt "Good Luck Chuck" eine etwas erfrischende Note.
Die Story an sich ist sehr schnell durchschaut und man kann sich die nächsten Storyschritte schnell selbst zusammenreimen. So wird der Film in der letzten Hälfte dann auch immer schwächer. Zwar versuchen die Darsteller das ganze so gut es geht noch beisammenzuhalten und das Drehbuch bemüht sich redlich die sattsam bekannten Abläufe mit ein paar auflockernden Witzchen zu unterbrechen, aber viel ist im Finale nicht mehr rauszuholen.
So ist der Film größenteils, vor allem zu Beginn, erfrischend witzig und sympatisch. Doch wie so oft wird auch "Good Luck Chuck" mit zunehmender Laufzeit immer träger und platter. Wirklich schlecht wird die Komödie allerdings nie, doch ohne Jessica Alba hätte man wohl wirklich gar keinen Grund mehr sich auf den Film einzulassen. So aber ist es eine ganz brauchbare Komödie für zwischendurch.

6/10


Foto

Singles


Singles

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Cameron Crowe

Darsteller: Bridget Fonda
Matt Dillon
Campbell Scott
Bill Pullman
Jeremy Piven
Eric Stoltz
Tom Skerritt

Inhalt@DJFL

Auf "Singles" bin ich vor ein paar Wochen zufällig gestoßen. Die Story klang soweit recht interessant und für das Genre bin ich generell immer offen.
Nach recht gutem Einstieg begegnet man aber schnell einem schwerwiegenden Problem. Die wichtige Bindung und Identifizierung mit den Charakteren und Figuren im Film, scheint in "Singles" nicht so gut zu funktionieren. Vielleicht hatte auch nur ich das Problem, obwohl ich mich generell nicht sehr schwer damit tue, aber in "Singles" wollte es einfach nicht funktionieren. Nicht ganz unschuldig wird wohl auch die episodenhafte Erzählstruktur sein, die zwar in einem Film wie "Love Actually" sehr gut funktioniert hat, mir in "Singles" aber doch ein wenig unpassend erschien. So fühlt man sich die ganze Zeit etwas außen vor und betrachtet die Geschehnisse irgendwie nur als Außenstehender, was in so einem Film immer schade ist.
Das der Film im Finale dann auch noch die Harmoniesucht Hollywoods vollends befriedigt, passt da leider nur zu gut zum Rest des Films und kam auch nicht ganz unerwartet.
Schade, hier hatte ich definitiv etwas mehr erwartet, doch da gibt es im Genre definitiv einige Filme die weitaus besser sind. Einzig der durchweg sehr gelungene Soundtrack schafft es durchaus hervorzustechen und haften zu bleiben.
Cameron Crowe hat Jahre später mit "Almost Famous" allerdings noch beweisen können, was für ein toller Filmemacher er ist.

6/10


Foto

The American


The American
Originaltitel: The American - Erscheinungsjahr:2010 - Regie: Anton Corbijn
Originalreview

Eingefügtes Bild

Darsteller: George Clooney, Violante Placido, Thekla Reuten, Paolo Bonacelli, Bruce Altman, Irina Björklund, Samuli Vauramo, Filippo Timi, Björn Granath, Jeffrey Feingold

Filmkritik: Kurzfristig ging es heute noch in „The American“. George Clooney ist, nachdem er sich damals mit „Batman & Robin“ finanziell abgesichert hat, ja im Grunde immer eine sichere Bank. Dazu klang der grobe Inhalt des Films(ich wusste nur das Clooney einen Killer spielt) recht interessant. Ich hatte zwar eigentlich vor auf die Blu-ray zu warten, aber ein Kinobesuch wurde andererseits ja auch mal wieder Zeit. Zum Inhalt:

Der Amerikaner Jack(George Clooney) ist Auftragskiller und Waffenbastler: Er ist äußerst präzise, sehr geschickt und ständig auf der Hut.
Als unbekannte Killer seinen geheimen Aufenthaltsort herausfinden und ihn beinahe töten, flieht Jack nach Italien, um sich in der Abgeschiedenheit eines verschlafenen Bergdorfes in aller Ruhe auf seinen neuen Auftrag vorzubereiten. Doch die malerische Idylle des kleinen Bergdörfchens trügt.
Der Dorfpfarrer (Paolo Bonacelli) zeigt ein äußerst auffälliges Interesse an dem Fremden und sucht immer wieder das Gespräch. Die neue Auftraggeberin (Thekla Reuten) taucht auf nicht ganz alltägliche Weise bei Jack auf und gibt sich zunehmend mysteriös. Und schließlich ist da noch die verführerische Prostituierte Clara (Violante Placido), die ihn mehr und mehr in ihren Bann zieht.
Allmählich beginnt Jack seinen Schutzschild abzulegen, er fühlt sich langsam sicher, plant auszusteigen und mit Clara ein neues Leben zu Beginnen. Doch die Sicherheit stellt sich als trügerisch und absolut tödlich heraus…

Das Cover des Films erinnerte mich nicht ohne Grund an einen schönen, ruhigen 70er Jahre Krimi. Der Film kommt auch sonst sehr oft wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten daher…und das ist auch gut so!
Auf den überraschend flotten und harten Einstieg folgen lange Kamerafahrten, extrem schöne Aufnahmen vom italienischen Hinterland und den engen Straßen des kleinen Dorfs, wenige Dialoge und nur sehr spärlich eingesetzte Filmmusik. Der Film lässt seine Aufnahmen und seinen Hauptdarsteller für sich sprechen, durch Bilder nicht durch Worte. Mit Bildästhetik zum Ziel lautet die Devise von Regisseur Anton Corbijn und man kann sich auch kaum satt sehen daran.

Genrebedingt kommt die Story weder besonders originell daher noch ist das Ende sonderlich überraschend. Aber es ist durchweg trotzdem spannend und kurzweilig Clooney auf seinem Weg zu diesem Ende zu folgen, denn die Bildsprache ist enorm. Viele Aufnahmen könnten ausgeführt wohl mehrere Drehbuchseiten füllen. Nicht umsonst wird sogar der Meister der Bildsprache, Sergio Leone, im Film namentlich erwähnt und ein Ausschnitt aus „Once Upon A Time in the West“ gezeigt. Denn zu einem gewissen Teil ist „The American“ auch Western. Es werden viele Merkmale des Genres bedient. Ein Fremder kommt in ein Dorf, freundet sich mit den Bewohnern an, hilft ihnen sogar und wird am Ende von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt, muss sich dieser Stellen um ihr endgültig zu entfliehen oder für immer von ihre verschluckt zu werden.

Schauspielerisch gefiel mir der Film ebenfalls sehr gut. Clooney mimt den präzisen, gradlinigen Killer sehr überzeugend und mit seiner gewohnt unscheinbaren aber immer präsenten Gentleman-Coolness. Die weiblichen Gespielinnen wissen zwar mehr durch ihre weiblichen Reize als durch echte schauspielerische Leistungen zu überzeugen, passen aber beide ebenfalls sehr gut in ihre Rollen.

Insgesamt ist „The American“ ein wunderbar langsam inszeniertes Krimi-Drama. Es geht weniger um den Auftrag als um die Figur des Killers an sich, den man hier in allerlei Szenen bei seinem Tagewerk beobachten kann und wie er versucht sein Leben in neue Bahnen zu lenken. In den Szenen des Killer-Alltags erinnerte mich der Film hin und wieder sogar an den Klassiker „The Mechanic“ mit Charles Bronson, denn in beiden wird das Tagewerk quasi als normaler Alltagsjob gezeigt. Hier geschieht dies allerdings viel besser gefilmt.
Der Romanzenteil des Films wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt sondern gliedert sich wunderbar in die Handlung ein und sitzt der Figur von Clooney wie angegossen.
"The American“ ist nichts für Leute die einen dynamischen Killer-Thriller erwarten, aber jeder der sich mal wieder auf ein ruhiges, toll gefilmtes Psychogramm mit Thriller-Einschlag einlassen will, findet momentan nichts besser. Knappe:

Filmbewertung: 8/10





Neuste Kommentare

Neuste Einträge

Kategorien