Zitat
Das verstehe ich z.B. nicht. In "Strangers" ist doch nichts drin, was wir nicht auch in den 26 vorangegangenen Ton-Spielfilmen haben. Das Spiel mit der Suspense finde ich in VERDACHT, IM SCHATTEN DES ZWEIFELS und BERÜCHTIGT wesentlich konziser umgesetzt. Auch das Prinzip durch Andeutungen einen Film im Kopf des Zuschauers auf Basis einer Art "metaphysischen Konstruktivismus" (für mich Hitchcocks bedeutendstes Können) entstehen zu lassen, gelingt in den genannten Beispielen wesentlich besser als beim "Zug". Zwischen diesen viel geschlosseneren Werken und dem Beginn der Breitwand- und Farbfilmphase erscheint mir "Zug" mehr wie ein Verbindungsstück, auch wenn Hitch seine ihm eigenen Skills hier gekonnt umsetzt.
Aber vielleicht sehe ich den Film auch gerade nicht werkimmanent genug und inkludiere ihn zu sehr ins Gesamtwerk.
Ok, ist ein wenig missverständlich ausgedrückt. Also ich sage nicht, das „Strangers“ unbedingt „werkimmanent“ ist.
Aber Hitch hat hier richtig angefangen zu experimentieren, was zum großen Teil wohl auch seinem Kameramann "Robert Burks" und seinem Cutter "George Tomasini" zugute kommt.
Besonders „technisch“ macht der Film unglaublich was her. Die zurecht berühmte Eingangssequenz mit den Füßen und den Schienen im Zug, die Parallelmontage beim Tennis Match und ja auch die Karussell Szene am Ende. Der Film ist verdammt virtuos inszeniert. Virtuoser als „Shadow Of a Doubt“ oder „Notorious“ oder „Suspicion“. Was die Suspense angeht, so muß ich auch sagen, dass hier der Mix von „Surprise“ und „Suspense“ vollkommen aufgeht.
Du hast natürlich definitiv Recht wenn Du schreibst, dass „Strangers“ NICHT der, bis dato (1951), formvollendete Hitchcock Film ist. Zudem ist „Strangers“ wahrscheinlich auch tatsächlich ein Bindeglied, denn danach hagelt es ja nur so von „Experimenten“.
Für mich ist „Strangers“ vielleicht auch das perfekte Bindeglied zwischen der frühen und der Breitwandphase.
Aber was erzähl ich eigentlich, „Strangers on a Train“ mag ich wahrscheinlich deswegen so sehr, weil ich Patricia Highsmith´s Romane gerne mag und finde, dass dies eine absolut perfekte Adaption ihres Romans ist.
Messenger of Death
(J. Lee Thompson)
Ich kannte von Thompson nur "Cape Fear" & "Kings of the Sun".
Langsame Spannungssteigerung und ein Plot, der dem gemächlichen Agieren "Bronsons" vollkommen angemessen ist.
"Bronson" diesmal als Reporter und da der Film von 88 ist, auch schon in einer Altersrolle. Er ist hier auch nicht unbedingt der harte, coole Typ, den ich bisher so von ihm gesehen habe. Er nimmt hier eher die Rolle des Ermittlers und Beobachters ein.
Reißerisch ist dieser Film nur, wenn er die Mörder zeigt. Besonders die Eingangssequenz ist unglaublich bedrohlich.
Der Streifen ist souverän gefilmt und stimmig inszeniert.
Ein bißchen verwunderlich ist es allerdings schon, dass dieser doch eher ruhige Film von der Cannon produziert wurde. Fällt ein wenig aus dem Rahmen oder sehe ich das falsch ?
Für heute Abend bin ich mir noch nicht ganz sicher :
entweder
Dracula
(Terence Fisher)
The people under the stairs
(Wes Craven)
oder
Blow Out
(Brian de Palma)