5647 Antworten in diesem Thema

[bekay]

Bob sagte am 09. Februar 2011, 12:33:

Ach wunderbar, bekay! Einen besseren Verweis hättest du mir bestimmt nicht posten können, x-Titel und auch noch im direkten Bezug zu 'Die Abfahrer'. Perfekt. Ich danke!

Ach siehst, ich konnte mich nur noch vage erinnern, dass es im Text auch um'en Ruhrpott ging, aber dass er sich direkt auf einen von Winkelmanns Filmen bezieht - Zufall.

[Uli Kunkel]

THE GREEN HORNET (USA 2011) - Michel Gondry (in 2D gesehen, 3D sucks!)

Rrrrr, irgendwie fällt mir dazu nicht so viel ein, nicht richtig gut, aber auch nicht richtig schlecht, nach der positiven Resonanz in Teilen der Fachpresse war ich aber glaube ich eher enttäuscht. Hatte sicherlich aber zum Teil auch mit der faden deutschen Synchro zu tun - und damit, dass der Film fast 50 Minuten braucht um erst mal richtig in die Pötte zu kommen. Gibts da noch ne Fortsetzung? Kann noch besser werden, Potenzial ist zumindest da.

Bearbeitet von Uli Kunkel, 09. Februar 2011, 21:41.

[Puni]

TRASH HUMPERS - irgendwo zwischen JACKASS ohne Passanten, prätentiöser Performance-Kunst und totalem Wahnsinn. Musste mehr als ein Mal den Vorspulknopf betätigen ...

[Bob]

ROTE SONNE - Uschi Obermaier!

[Bob]

DETEKTIVE (1969) - Uschi Obermaier! Fand das s/w hier vom Stil her passender als das Farbige in ROTE SONNE. Wobei das auch nur an meinem begrenzten Horizont zur Nouvelle Vague liegen könnte, da ich mit dieser Art der Inszenierung in s/w besser zurecht komme. Hat irgendwie mehr Ausdruck, gerade zB auch in den obligatorischen Tanz-Szenen (fand ich btw in ROTE SONNE nicht wirklich gelungen, die 'Haupttänzerin' hampelt wie ein Affe vor sich hin, die Uschi danach viel eleganter - leider nur kurz zu sehen). DETEKTIVE kam mir vom Ablauf schleppend vor, dafür haben mir der generelle B-Flair und die ungewöhnlichen Dialoge sehr zusagen können. ROTE SONNE dagegen schon rein inhaltlich Sprengstoff, bei dem mir nur das Ende und die Faschings-Pistolen (peng!) sehr dürftig vorkamen.

Aber gut, da mir schon die jüngeren Werke von Thome gefallen haben, ist seine Filmographie damit gebucht. Bin gespannt was da noch so kommt.

HARDCOVER - Kompromissentscheidung, weil sich Kollege bei ROTE SONNE gelangweilt hat ( ). Genau die Art deutscher Film, auf die ich getrost verzichten kann. Einzig und allein Wotan Wilke Möhring konnte mich ein wenig aufmuntern, sehe den Typ sehr gerne.

[Bastro]

Bob sagte am 10. Februar 2011, 13:07:

ROTE SONNE dagegen schon rein inhaltlich Sprengstoff, bei dem mir nur das Ende und die Faschings-Pistolen (peng!) sehr dürftig vorkamen.

Das Ende habe ich, in seiner Klischeehaftigkeit, als Parodie wahrgenommen (auch in seiner Kampf-auf-Leben-und-Tod-Haftigkeit).

[Bob]

Lustig, den Gedanke hatte ich noch während der Sichtung zu den Faschingspistolen (*peng* : so das akustische Gegenteil eines Michael Mann Streifens). Fand den schon etwas Nouvelle Vague und da bedient man sich ja auch gerne B-Strukturen, von daher wäre u.a. das Ende nur eine stilistische Unterstreichung, aber letztendlich wurden mir diese billigen Elemente zu partiell eingesetzt, um es als bewusste Wirkung schätzen zu können. Aber bitte nicht falsch verstehen, fand ROTE SONNE wirklich toll und genau das, was ich mir (neuerdings) unter einem guten deutschen Film vorstelle. Eigen, skurril, unverkrampft politisch (auch wenn letzteres indirekt erfolgen darf / vielleicht sogar sollte; auf ROTE SONNE bezogen jetzt sehr ungeeignet ohne weitere Ausführung, aber ich hoffe du verstehst mich auch so - 'politisch' mehr im Spiegel der Handlungen und Dialoge zu verstehen, Zeitumständen ausgesetzt).

Und ich muss es ein drittes Mal notgeil erwähnen: Uschi Obermaier, shit, kannte die bisher nur vom Namen her. Ultrageile Pornosau!, würd' ich mal behaupten.

[Puni]

TRUE GRIT - Bridges spielt immer und immer wieder das Gleiche. Der Film kann sich nicht entscheiden, was er sein will: Comedy, die Westerntopoi auf den Arm nimmt oder ernster Film mit lockeren Sprüchen. Gegen Ende kam er wenigstens in Fahrt ...

[Bastro]

Bob sagte am 10. Februar 2011, 22:15:

Fand den schon etwas Nouvelle Vague und da bedient man sich ja auch gerne B-Strukturen,

Auf jeden Fall.

Zitat

von daher wäre u.a. das Ende nur eine stilistische Unterstreichung, aber letztendlich wurden mir diese billigen Elemente zu partiell eingesetzt, um es als bewusste Wirkung schätzen zu können.

Der Film arbeitet ja überwiegend mit sehr einfachen Mitteln. Einfache Ausagesätze (kaum Dialoge, in denen wirklich miteinander argumentiert würde) von Charakteren, die nicht eingeführt werden, unpersönliche, nackte Zimmer, die irgendwo sein könnten, Terror (nach außen und innerhalb der Killer-WG), Menschen, die sich nicht kennen finden zusammen und tun so, als kennten/liebten sie sich (noch deutlicher fast in DETEKTIVE). Da ist man schnell drin in so einer Post 68er-Kommune, huch! Und das erotische Begehren flottiert durch die offenen Räume, das nicht mehr in einer klasischen Erzählform eingefangen werden kann. Die Szenen wirken merkwürdig unverbunden, eine zeitliche Linearität interessiert eigentlich nicht richtig. Und am Ende, weil man nicht weiß, wie man sich als Mensch verhält, kopiert man und spielt Revolverduell. Ich finde den Film also sowohl filmhistorisch interessant und relevant, als auch politisch als Gesellschaftskommentar. Und ist natürlich einfach auch ein Spaß anzukucken.

[Bob]

Sehr schöne Beschreibung!

Bastro sagte am 11. Februar 2011, 08:40:

Und das erotische Begehren flottiert durch die offenen Räume, das nicht mehr in einer klasischen Erzählform eingefangen werden kann.

Kann dir nur hier nicht ganz folgen:

Bastro sagte am 11. Februar 2011, 08:40:

Die Szenen wirken merkwürdig unverbunden, eine zeitliche Linearität interessiert eigentlich nicht richtig. Und am Ende, weil man nicht weiß, wie man sich als Mensch verhält, kopiert man und spielt Revolverduell.

Das mit dem nicht wissen wie man sich als Mensch verhält: Jetzt als Folge einer Strukturlosigkeit der Inszenierung, die sich auf die Figuren niederschlägt (wäre ja interessant, aber auch irgendwie - bei Synecdoche, New York wird damit extrem gespielt (hammerfilmsofortgucken!)) oder weil die Rebellion orientierungslos verläuft und man sich schon zu weit vom Anstand entfernt hat?

[Bastro]

War ein bißchen knapp formuliert, stimmt. Ich dachte mehr so an die Richtung Abkehr von den tradierten gesellschaftlichen Normen und Konventionen, was sich dann in einer spielerischen Übernahme fremder Verhaltensweisen äüßert, hier konkret: man spielt Finale wie in einem amerikanischen Gangsterfilm. Womit man wieder bei der nouvelle vague wäre... Ob das stichhaltig ist, weiß ich nicht; im Moment des Sehenes war mir das derart aber ganz klar.

[bekay]

UNSTOPPABLE - Tony Scott macht mal wieder den Auteur und zeigt ein formal unglaublich konsequentes Stück atmenberaubendes Bewegungskino, das wegen aller Reduzierung seiner narrativen Konventionen (Liebespaar, Buddys, böse Unternehmer usf.) auf Nötigste fast schon neorealistisch anmutet. Packend!

[Puni]

MARGIN CALL - Männer, die den Job machen, den sonst keiner machen will. Es macht Spaß, diesen Profis zuzuschauen, die merken, wie sie Welt verändern werden. Nur die vielen Enden und einige ewig lange und prätentiöse Einstellungen sind dann zu viel des Guten.

THE DEVIL'S DOUBLE - eine Art historische Exploitation, die überdrehter kaum sein könnte. Totaler Mainstream-Wahnsinn!

[Puni]

ALMANYA - WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND - die erste Stunde ist okay, die letzte halbe Stunde ist akuter Bluthochdruck! Schrecklich!

YELLING TO THE SKY - Elends-Porno, der so gar nichts zu erzählen hat. Glaube nicht, dass den noch jemand unterbieten kann!

[bekay]

MONSTERS - Wer Horror-Film oder Liebesgeschichte oder Tier-Doku oder Road-Movie erwartet, hat Pech gehabt. Wer Horror-Film und Liebesgeschichte und Tier-Doku und Road-Movie erwartet, kriegt einen außergewöhnlich betörenden Film!

[Tornhill]

DEVIL - Jaja, Hauptsache auf der Tonspur kracht es ordentlich.

[Puni]

bekay sagte am 12. Februar 2011, 22:28:

MONSTERS - Wer Horror-Film oder Liebesgeschichte oder Tier-Doku oder Road-Movie erwartet, hat Pech gehabt. Wer Horror-Film und Liebesgeschichte und Tier-Doku und Road-Movie erwartet, kriegt einen außergewöhnlich betörenden Film!

[emme]

Bond kam zu einem Ende. A VIEW TO A KILL war der beste, DIAMONDS ARE FOREVER mit bemerkenswertem Vorsprung der schlechteste. Mehr Liste geht nicht, denn dann würde es so aussehen, als wäre DR. NO ein Scheißfilm. Ist er aber nicht. Die 80er waren, von zwei Ausreißern (NEVER SAY NEVER AGAIN und OCTOPUSSY) abgesehen, unerwartet gütig zu der Franchise, mit den beiden Daltons als großartigem Sahnehupferl. Mich überraschte auch die Regentschaft Brosnans: Zwar wird jeder Film immer ein bisschen schlechter als der Vorgänger, doch insgesamt stagniert das Ganze auf so einem fröhlichen Niveau, dass ich da kaum böse sein kann. CASINO ROYALE fantastisch, QUANTUM wieder etwas bananiger. Bin dennoch absolut gespannt, wie es mit 007 weitergeht. War wie Kubrick-Gucken - Film im Ritt durch ca. 45 Jahre und 23 Titel wieder etwas besser verstanden. Viel zu lange gewartet mit dem Scheiß, ich.

[Funxton]

emme sagte am 13. Februar 2011, 13:28:

DIAMONDS ARE FOREVER mit bemerkenswertem Vorsprung der schlechteste.

In die Ecke und schämen. Der Film erkennt als einer der wenigen den prämissenhaften Grundschwachsinn von James Bond und staffiert sich dementsprechend aus. Ferner hat er (in der Synchronfassung) mit die besten Sprüche und Dialoge der gesamten Reihe:

"Na sowas. Sie haben James Bond umgebracht!" - "Na sehen Sie mal, man lebt also doch zweimal."

"Ich hab auch einen Bruder." - "Jaja, wie klein die Welt ist."

"Ich bin Bambi." - "Und ich Klopfer." - "Na, dann wollen wir doch mal gehörig auf den Busch klopfen."

"Was hast du denn da für ein eckiges Döschen im Höschen?"

"Ich bin Klaus Hergesheimer, Sektion G." - "Wölln sie nü endlisch verdüften?"

"Den Hund hat's am Schwanz zerrissen."

[emme]

Ich versichere hiermit, ihn mir zumindest nochmal auf deutsch anzusehen, da ich auf derartige Stilblüten in der Tat ungern verzichten will. Schämen jedoch, das werde ich mich nicht. Schon gar nicht in der Ecke.

Bearbeitet von emme, 13. Februar 2011, 13:51.

[Funxton]

Ich hab gesacht "AB"!

[Puni]

PINA - außer Prätention und Leere findet sich hier gar nichts. Dass eine Doku keinen richtigen Handlungsbogen hat, mag vielleicht noch okay sein, aber das 3D ist hier absolut unnötig.

CAVE OF FORGOTTEN DREAMS - ist ENCOUNTERS ziemlich ähnlich, ohne aber dessen Klasse zu erreichen. Dennoch: toller Einsatz von 3D und bisweilen herrlich skurril!

AUSCHWITZ - Uwe Boll macht leider die gleichen Fehler wie immer. Im vorherigen Q&A hat er zwar mit vielem Recht, aber er versucht sich immer viel zu sehr als Märtyrer zu stilisieren. Der Film ist ganz okay, auch wenn er bei Weitem nicht das ist, was er gerne wäre.

[Bastro]

Puni sagte am 13. Februar 2011, 23:58:

AUSCHWITZ - Der Film ist ganz okay, auch wenn er bei Weitem nicht das ist, was er gerne wäre.

Kannst du das noch etwas ausführen, bitte?

[Puni]

Bastro sagte am 14. Februar 2011, 08:23:

Puni sagte am 13. Februar 2011, 23:58:

AUSCHWITZ - Der Film ist ganz okay, auch wenn er bei Weitem nicht das ist, was er gerne wäre.

Kannst du das noch etwas ausführen, bitte?

Werde noch ein Review zu schreiben, aber bis dahin: er bricht nicht die vielen Tabus, die Boll ankündigte - natürlich schwenkt die Kamera hier nicht weg, wie in all den anderen Filmen, aber AUSCHWITZ ist den "anderen" dann doch viel zu ähnlich, allen voran was die Filmästhetik angeht.

[Puni]

THE FUTURE - ganz schreckliches, auf ach-so-hipper-Indie getrimmtes Stück Leere, das Mirandy Julys Figur zum totalen Arschloch macht. Was sollte mir das alles sagen!?

TOAST - kulinarische Comin-of-Age-Geschichte, die ein ganz großes Herz hat. Und zum ersten Mal mochte ich Helena Bonham Carter sogar - und das soll was heißen!

[Bob]

Puni sagte am 16. Februar 2011, 00:54:

zum ersten Mal mochte ich Helena Bonham Carter sogar - und das soll was heißen!

Woher die Abneigung? (neugierig)

[Puni]

Bob sagte am 16. Februar 2011, 12:35:

Puni sagte am 16. Februar 2011, 00:54:

zum ersten Mal mochte ich Helena Bonham Carter sogar - und das soll was heißen!

Woher die Abneigung? (neugierig)

Optisches Erscheinungsbild, Rollenwahl, ...

[Uli Kunkel]

Puni sagte am 19. Februar 2011, 16:05:

Bob sagte am 16. Februar 2011, 12:35:

Woher die Abneigung? (neugierig)

Optisches Erscheinungsbild, Rollenwahl, ...

Musst Du auch mal "The King's Speech" sehen, da kommt sie als Queen Mum daher (also in relativ jung noch, mein' ich) und macht ne ziemlich gute Figur. Gemessen an dem, was sie sonst so spielt (Bellatrix, diverse Burton Film, Fight Club) recht ungewöhnlich, aber sehr gut.

Wobei ich die aber eigentlich immer super finde, vor allem und gerade auch in den für sie typischen durchgeknallten Parts. Die kann kaum eine so gut wie die

Und Aussehen ist ja relativ, wenn die will, kann die schon ganz gut aussehen.

Bearbeitet von Uli Kunkel, 22. Februar 2011, 14:24.

[Puni]

Ja, in THE KING'S SPEECH ist sie auch erträglich.

[Bob]