CALIFORNICATION 1. Staffel, 8. Folge (Zwischenstand/random thoughts): erste Ermüdungserscheinungen, man beginnt, sich im Kreis zu drehen. Das zeigt sich für mich daran, daß ich beim Weiterschauen in die letzte Folge zurück muß, um mich upzudaten, was ich jüngst erst gesehen habe. Das zeigt sich aber auch darann, daß im Vorspann (willkürlich) Szenen aus allen vergangenen Folgen montiert werden, die eher einen Überblick über die Personencharakterisierung geben, als über den aktuellen Handlungsstand.
Aber vielleicht ist das auch die Metaebene, die im Film selbst thematisiert wird und auf die Städte projiziert werden kann:
New York (wo sie nicht mehr sind, "damals als alles gut war und Sinn hatte" - jetzt (wieder) ein Sehnsuchtsort)
vs. Los Angeles, das in seiner bruchstückhaften planen Flächigkeit keine klassisch kontinuierlichen Geschichten entlang eines Zeitstrahls zuläßt, sondern sich in alle Richtungen gleichzeitig ausdehnt, und somit sich den Konventionen des Geschichtenerzählens (19. Jh.) widersetzt. Es geht immer weiter, aber überall zugleich, ohne gebündeltes Ziel, ohne Fokus. Die Beobachtung richtet sich auf die Bewegung selbst? In einer Stadt, die mit dem Auto durchfahren wird, in dem sich die Menschen also permanent in Transitzuständen befinden. Konsequenterweise fährt Duchovny in einem abgeranzten Porsche durch die Gegend (Losertum), dem aber der rechte Scheinwerfer demoliert und defekt ist. In dieser Folge klärt sich das: beim ruppig-betrunkenen Einparken fährt er immer gegen die Mülltonne, die er zu faul ist, hereinzuholen. Aber auch: das Licht fehlt, das ihm den Weg weist, durch die Nacht, durch die Stadt, die seine Lebenssituation spiegelt.
Bearbeitet von Bastro, 12. November 2008, 08:56.