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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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ESTHER AND THE KING (Raoul Walsh/I, USA 1960)



"Hang the betrayer!"

Esther And The King (Das Schwert von Persien) ~ I/USA 1960
Directed By: Raoul Walsh

500 Jahre vor Christi Geburt beherrscht Xerxes (Richard Egan), der König der Perser, ein gewaltiges Reich. Als er von einem seiner Feldzüge zurückkehrt und registriert, dass seine Frau (Daniele Rocca) ihn betrogen hat, wird er zum Zahnrädchen in einem allumspannenden Stürzungsplan seines intriganten Würdenträgers Haman (Sergio Fatoni). Dieser sucht eine Judäerin für Xerxes' nächste Ehe und findet sie in der Person der jungfräulichen Esther (Joan Collins). Mit viel Aufopferungsbereitschaft vermag es Esther schließlich, Xerxes zu einem gerechteren Herrscher zu machen und ihn die wahre Natur seines Erzfeindes Haman erkennen zu lassen.

Purer Camp ist dieser Ausflug von Walsh nach Rom geworden, wo er mit einer fast durchgängig italienischen Crew, darunter Mario Bava als DP und unkreditiertem Co-Regisseur, dieses herrliche Stück Bibeltrash aus dem Boden stampfte. Bereits die Besetzung der Collins, die ja zuvor schon Hawks' Ägypten-Epos "Land Of The Pharaohs" einen unwiderstehlichen Schmierfilm verlieh, garantiert für exploitatives Hinguckerkino erster Garnitur. Die Geschichte ein einziger antiker Witz, die Formalia schön, lieb und teuer, die Atmosphäre durchsetzt von schwüler Ränke und säurehaltiger Boshaftigkeit - so liebt man sein kleines Monumentalkabinett. Kokain, appe Köpfe und angedeuteter Sex - für einen Streifen von anno 60 liefert "Esther And The King" beachtliche Schauwerte. Wie sich ausgerechnet Raoul Walsh in diesen amüsanten Killefit verirren konnte, weiß ich nicht genau, aber das ist ja eigentlich auch ganz egal.

6/10

Raoul Walsh Persien Bibel Camp Trash Mario Bava



Kokain? Wie denn dieses?
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Ja, das ist besonders hübsch: Der böse Prinz Haman kokst sich jedesmal ein kleines Näschen aus einem güldenen Schatüllchen und schaut hernach irrsinnig drein, bevor er sich wieder mal zu einer seiner diabolischen Aktionen aufmacht.
Falls du den Film nicht kennst: Er dürfte dir supergut gefallen und ist gerade bei KSM auf einer schönen DVD erschienen ;)
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Ich hab ihn mal im Vorbeigehen auf Das 4. gesehen. Schön, dass er jetzt erhältlich ist. Wir wollen bald mal ne Walsh-Reihe starten, nachdem wir mit Ford jetzt komplett durch sind.

Zum Koks: Da die Coca-Pflanze erst mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents in unsere Breitengrade kam und Kokain ungefähr 2 1/2 Tausend Jahre nach dem Zusamenbruch des Perserreichs erfunden wurde, war ich nur etwas erstaunt. Aber da kann ja natürlich alles Mögliche drin sein. :angst:
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Na ja, das Wort "Kokain" fällt nicht und man sieht auch nicht, welcher Farbe und Konsistenz Hamans Nasenpülverchen ist, aber die Tatsache, dass er narzisstische Egomanie verursachende Drogen schnupft, lässt ja schon irgendwie gezielte Schlüsse zu...
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Achso, Du hast die direkte Erzählebene und die Metaebene gleichgesetzt. Jetzt versteh' ich's. :cheers:
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Das tue ich bisweilen ja schonmal gern... :m:
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Funxton

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