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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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ET DIEU... CRÉA LA FEMME (Roger Vadim/F, I 1956)



Zitat entfällt.

Et Dieu... Créa La Femme (...und immer lockt das Weib) ~ F/I 1956
Directed By: Roger Vadim

Die aufreizend-sinnliche Juliete (Brigitte Bardot) ist in St. Tropez bekannt wie ein bunter Hund - alle Männer zwischen 15 und 75 hecheln ihr hinterher wie Nachbars Lumpi und sie genießt die testeronale Aufmerksamkeit mit einigem Körpereinsatz. Besonders dem gesetzten Unternehmer Carradine (Curd Jürgens) hat sie es angetan. Doch ausgerechnet Antoine Tardieu (Christian Marquand), den sie selbst aufrichtig liebt, sieht in Juliete wie die meisten anderen nur die flotte Dorfschlampe, die man einmal rumkriegen und dann absägen sollte. So kommt es, dass Juliete Antoines jüngeren Bruder Michel (Jean-Louis Trintignant) ehelicht, mit dem sie zunächst glücklich wird. Doch ein Geschäft zwischen Carradine und den Tardieus sorgt dafür, dass der zuvor weggezogene Antoine zurückkehrt nach St. Tropez. Das Unglück ist vorprogrammiert...

Roger Vadims Regiedebüt in knalligen Farben und Scope ist zugleich sein populärster Film geblieben. Die Sittenwächter liefen im Entstehungsland von "Et Dieue... Créa La Femme" Sturm gegen die tatsächlich jeweils nur angedeutete Nacktheit der Hauptdarstellerin, zugleich Vadims damalige Muse, Ehefrau und damit die Erste einer ganzen Riege von mondänen Schönheiten, die der gewiefte Franzrussen-Philou sich zeitlebens in die Kiste und vor die Linse holte. Tatsächlich befand sich die damals 22-jährige BB in einem "gefährlichen" Stadium: Zwischen Lolita (Gesicht) und Vollweib (Rest) changierend bringt sie die ganze Tragik knospender weiblicher Schönheit auf den Punkt. Zwischen Gefallsucht und echtem Liebesbedürfnis liegt nämlich eine weite Kluft, die Juliete erst durchschreiten muss, bevor sie eine "vernünftige" Ehe zu führen bereit ist. Doch ernsthaft: Der Film ist so schick photographiert wie erzreaktionär in seinem Geschlechterbild und wahrscheinlich ein Höhepunkt verfilzter Misogynie. BBs Figur ist zu unvernünftig und triebgesteuert, um auch nur eine Sekunde lang autonom, geschweige denn rational agieren zu können; das arme Mädchen kann, so wie es gebaut ist, ja gar nicht anders, als seine körperlichen Reize im Dauereinsatz rotieren zu lassen. Also muss nicht sie sich emanzipieren - denn das schaffte sie ohnehin nicht - sondern der Ehemann, der vom geschrumpften Pantoffelhelden über sich hinauswächst, den großen Bruder zusammenwichst und seinem betrunkenen Weibchen ein paar gepfefferte Backpfeifen verpasst, bevor diese dann erleichtert und reumütig hinter ihm her nach Hause trottet. Und der Curd, der hat ja eh schon alles gewusst. Leider kommt er bei Juliete nicht zum Zuge, aber als Graue Eminenz von St. Tropez macht ihm trotzdem keiner was vor.

8/10

Roger Vadim Femme Fatale Côte dAzur Ehe amour fou Camp



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Funxton

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