
Trotz des aus amerikanischen Psycho-Horror-Filmen in ähnlicher Form hinlänglich bekannten Plot Twists, der das Meiste des vorher Gezeigten irrelevant werden lässt und trotz der allgemein etwas abgedroschenen Erzählung war ich von BABYCALL positiv überrascht. Die erste Hälfte funktioniert als durchaus gefühlvolles Mutter-Kind-Drama, während die psychotische zweite Hälfte deshalb so packend ist, weil weder die verzweifelte Protagonistin noch der Zuschauer weiß, was eigentlich real ist und was nicht. Zudem ist die erdige und triste Inszenierung des Ganzen durchaus einnehmend und die großartigen Bilder, welche die Hässlichkeit und den architektonischen Zerfall der Osloer Vorstadt hervorheben, evozieren eine morbide Atmosphäre, welche den Vergänglichkeits-Tenor der Geschichte sehr fein trägt. Vor allem funktioniert BABYCALL aber aufgrund von Noomi Rapaces exzellentem Schauspiel und ihrer emotionalen Verkörperung der paranoiden, sorgenden Mutter.
7/10 (noch gut)
text nicht korrekturgelesen
Horror Drama Psychologie Tristesse