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Short Cuts





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Close Encounters of the third Kind (Unheimliche Begegnung der dritten Art) (Steven Spielberg) 1977



Eingefügtes Bild

Close Encounters of the third Kind (Unheimliche Begegnung der dritten Art)


Directors Cut (2007)

Nachdem wir innerhalb unserer S/F Reihe zuvor einen dystopischen US-Klassiker sahen, konnte das Kontrastprogramm nicht besser ausfallen.

Spielbergs "Close Encounters" ist der erste S/F Film, der die "Besucher" aus dem All nicht als Bedrohung oder als Angst Projektion zeigt, wie zum großen Teil in den 50ern geschehen, sondern als globale Völkerverständiger mit friedlichen Absichten, die mittels sphärenharmonischer Musik kommunizieren können.

Dem Wunderkind des New-Hollywood standen 1977 nach dem Mega-Erfolg von "Jaws" alle Türen sperrangelweit offen. Er marschierte bei Columbia rein, hielt ihnen die Einspielergebnisse von "Jaws" unter die Nase und sagte "Ich bräuchte 12 Millionen Dollar".

Close Encounters stellt im Prinzip schon mal die Antennen für den noch größeren Blockbuster, 5 Jahre später : "E.T. - The Extra-Terrestrial" !

Aber nunmehr zum Film :

Spielberg inszeniert diesen, schauplatzwechselnden Film, durchweg spannend. Auf der einen Seite sind dort die Geschehnisse in den USA und auf der anderen die Geschehnisse weltweit, denen Claude Lacombe (Francois Truffaut) und sein Team hinterherhechten.
Die Szenen um Lacombe machen auch den "Thrilling Point" des Films zum großen Teil aus. Spielberg macht unter anderem durch die Figur von Francois Truffaut, als zuständigen Wissenschaftler innerhalb des militärischen Aufklärungteams, klar, dass es sich um ein internationales Phänomen handelt.

Im Fokus der Geschichte steht die Person von Roy Neary (Richard Dreyfuss).
Roy hat genauso wie der kleine Sohn von Jillian Guiller (Melinda Dillon) "nahen" Kontakt mit den Außerirdischen gehabt.
Ebenso viele andere US-Amerikanische Normalbürger haben die UFO´s gesehen und treffen sich allabendlich um die Erscheinungen am Himmel wiederzusehen.

Wie auch schon bei "Jaws" sowie vielen anderen Spielberg Filmen bildet der Kreis der Familie hier den Ausgangspunkt für das Geschehen.

Nearys Vision von dem Devils Tower und seine Suche nach dem "Outer There" gefährden die eh schon angekratzte Idylle der Famillie.
Sehr schön hierzu ist quasi die Einstiegsszene in der Roy versucht seinen Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen, die lieber die "Zehn Gebote" von DeMille im TV sehen wollen und den Pinochio-Kino Besuch (Spielbergs Lieblingsfilm) links liegen lassen.

Die Kids lassen sich lieber durch "bodenständige" Zeichen und Wunder beglücken.
Für Fantasien wie UFO´s haben sie kein Verständnis ebensowenig wie Nearys Frau (Terri Garr).

Für Spielbergs Schaffen ist die Figur von Roy Neary beispielhaft, denn Roy verkörpert die Spielberg-typische Figur des Kind im Manne und er hält hier zum ersten Mal ein Thema bereit, welches soviele Spielberg Filme durchkreuzen wird. "Verlust" !

Als der kleine Barry in der Mitte des Films von den Außerirdischen entführt wird, so bedeutet dies ein Verlust für seine Mutter, die sich durch diese übernatürliche Situation wiederum auf einmal im Kontakt mit Neary befindet.
Denn beide haben seit ihrem "Kontakt", das Bild des "Devil Towers" vor Augen.
Am Ende als Barry aus dem Raumschiff steigt, wird das Kind durch den Erwachsenen Neary ersetzt.

Für Neary gibt es nicht einen einzigen Moment des Zögerns. Diese Reise, die ihm dort bevorsteht, bedeutet ja auch ein Abschied an seine Familie. Nicht ein einziger Gedanke wird hier an sie verschwendet. Dieser Mann wird seine Familie nie mehr wiedersehen.
Es ist schon faszinierend und eigentlich unfassbar, das diese Prämisse als selbstverständlich angesehen wird und macht nochmal deutlich, dass es in Spielbergs Welt und ganz besonders in Close Encounters, es sich lohnt an etwas zu glauben und daran festzuhalten.

Was das Thema Familie angeht, so wird Spielberg noch deutlicher in seinem nächsten Film "E.T." werden. Ansonsten gilt oft, zerrütette Verhältnisse schaffen es wieder zueinander zu finden bzw. Die Kraft der Familie wahrt vor dem Untergang.

Natürlich ist Close Encounters tricktechnisch ein wahres Fest für die Augen.
Nicht nur wie Spielberg und Trumbull hier die Raumschiffe als Lichterorgeln inszenieren, auch die Kameraarbeit ist sensationell. Besonders die Aufnahmen von sternenbedecktem Himmel mit kleinem Haus am Boden in der Totalen, sind sagenhaft.

Die Landung des Mutterraumschiffes am Ende, die Kontaktaufnahme mit Hilfe der Lichttonorgel und der Moment als die kleinen, friedlichen Aliens aus dem Raumschiff kommen um die Erdlinge zu begrüßen. Das alles mit John Williams ohrenbetäubenden Score im Hintergrund ist natürlich kitschig und fast einlullend und doch fühlt man sich ein wenig ertappt.
Denn mit den gleichen staunenden Augen Nearys (Richard Dreyfuss) oder Lacombes (Francois Truffaut) sitzen wir Zuschauer gebannt vor dem Bildschirm.

Die viel kritisierte "Spielbergsche" Manipulation von Emotionen geht auf.

Ähnlich wie bei Disney´s Pinochio gibt es auch hier einerseits atemloses Staunen, anderseits sieht es unter der Oberfläche ganz schön düster aus, wenn man es sich genau betrachtet.

Wie oben schon erwähnt :

"The Family Situation"

Der DC ist die von Spielberg autorisierte 3. und finale Fassung.
Nachdem der Film immens erfolgreich war, wollte die am Boden liegende Columbia den Film nochmals ins Kino bringen.
Spielberg willigte ein um noch eine Handvoll weiterer Szenen zu zeigen.
Das Studio verlangte allerdings, dass er ein neues Ende hinzufügen solle um dem Publikum, das innere des Raumschiffs zu zeigen.
Dieser Cut wurde als Special Edition nochmal aufgeführt.
Später strich Spielberg dieses Ende wieder und ließ die anderen Szenen drin.
Herausgekommen ist der Directors Cut.

U.F.O. Steven Spielberg New Hollywood Alien Richard Dreyfuss Francois Truffaut



Sehr gern gelesen.
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Danke Dir :)

Bin selber nicht ganz zufrieden mit dem Text.
Besonders der Abschnitt

Zitat

Es ist schon faszinierend und eigentlich unfassbar, das diese Prämisse als selbstverständlich angesehen wird und macht nochmal deutlich, dass es in Spielbergs Welt und ganz besonders in Close Encounters, es sich lohnt an etwas zu glauben und daran festzuhalten.
gefällt mir nicht so ganz.
Naja...
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