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Smile, you're at Mr. Smileys - C4rter's Blog


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Mystic River


Mystic River

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Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Sean Penn
Tim Robbins
Kevin Bacon
Laurence Fishburne
Marcia Gay Harden
Laura Linney
Kevin Chapman
Tom Guiry

Inhalt@OFDB

"Mystic River" basiert auf einem Buch von Autor Dennis Lehane. Nachdem ich mir "Gone Baby Gone" und "Shutter Island", die ebenfalls auf Büchern von ihm basieren, bereits angesehen hatte, war nun endlich die erste Verfilmung an der Reihe. Da einer meiner Lieblingsregisseure Clint Eastwood die Regie übernommen hatte und der Cast dazu ziemlich prominent und edel besetzt war, erwartete ich recht viel vom Film...und das bekam ich auch.
Die Story beginnt ruhig, gemächlich, nichts desto trotz ziehen sich leichte Paukenschläge durch den Film, die immer lauter hallen. Die Spannung steigert sich ständig, beinahe minütlich wird die Schlinge zugezogen. Sehr schnell wähnt man sich im Wissen, dass Dave(Tim Robbins) ganz klar der Killer von Jimmy's(Sean Penn) Tochter sein muss. Der Film spielt mit diesem Umstand, lässt lange Zeit selbst kaum Zweifel an dessen Schuld aufkommen, liefert Beweise die jeden Menschen wohl hinter Gitter bringen würden. In erster Linie dieser geniale Schachzug der Schuldzuweisung macht den Film für mich faszinierend. Man merkt wie schnell man gebrandmarkten Menschen gewisse Straftaten, auch völlig ohne wirkliches Motiv, zutrauen würde. Um diesen Umstand zu bekräftigen, wartet Tim Robbins mit einer herausragenden Schauspielleistung auf. Ich habe ihn selten so gut spielen sehen wie hier, einzig vielleicht in "The Shawshank Redemption" war er ähnlich gut, aber nie so verstörend, beklemmend wie in "Mystic River". Aber der Film ist auch in den weiteren Haupt- und Nebenrollen exzellent besetzt. Sean Penn und Kevin Bacon spielen ebenfalls überzeugend und einfach sehr gut.
Der Film hat nur wenige echte Schwächen. Ein Streitpunkt ist aber klar die Charakterentwicklung bzw. die Charaktere an sich, die stellenweise schon leicht Klischeehaft wirken.
Ansonsten aber spricht Spannung, Inszenierung und das spielen mit den Erwartungen und Meinungen des Zuschauers für den Film und besonders die letzten 20 Minuten im Film sind mit das bewegendste was ich seit einiger Zeit gesehen habe.

9/10


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Icarus


Icarus

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Dolph Lundgren

Darsteller: Dolph Lundgren
Stefanie von Pfetten
Samantha Ferris
Monique Ganderton
David Lewis
Bo Svenson

Inhalt@Cinema

Die neuste Regiearbeit von Alt-Actiondarsteller Dolph Lundgren hört auf den Namen "Icarus". Dahinter verbirgt sich ein launiger, sehr actionbetonter Film um einen Killer(Lundgren) der auf den Namen Icarus hört. Dieser wird eines Tages von seinen Auftraggebern hintergangen und ab dem Zeitpunkt wollen ihm alle Leute ans Leder die bis dahin seine Partner waren. Mit Tochter unterm Arm, Ex-Frau an der einen und Knarre in der anderen Hand flieht er zunächst um dann zum Gegenschlag auszuholen.
Die meisten Dolph Lundgren Regiearbeiten gefielen mir bisher immer recht gut. "The Mechanik" war sehr stark, "Command Performance" war ebenfalls eine spaßige "Die Hard" Variante. "Missionary Man" und "Diamond Dogs" habe ich bislang nicht gesehen.
"Icarus" ist vor Allem durch seine Daueraction und sein hohes Tempo in der zweiten Filmhälfte ein ziemliches Action-Brett. Zwar ist die Story soweit altbekannt, doch dadurch das sich wirklich jeder als Bösewicht herausstellt, ist das ganze immerhin recht packend inszeniert. Auch die Action ist durchweg ziemlich gelungenen umgesetzt, besteht aus gelungenen Ballerien, gespickt mit einigen etwas übertriebenen aber dafür handgemachten Splatter-Effekten.
Lundgren beweist wieder mal, dass er es versteht gute Action zu inszenieren. Diese sieht hier sogar noch angenehm hochwertig aus. "Icarus" kann man jedem Action-Fan nur empfehlen.

7/10


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Edge of Darkness - Auftrag Rache


Edge of Darkness - Auftrag Rache

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Martin Campbell

Darsteller: Mel Gibson
Ray Winstone
Danny Huston
Bojana Novakovic
Shawn Roberts
Denis O'Hare

Inhalt@OFDB

Mel Gibson hat seit 8 Jahren keine Hauptrolle mehr gespielt. Sein letzter Regie-Job liegt auch bereits 4 Jahre zurück. Zwischen damals und heute liegen diverse Alkohol-Probleme und das kundtun seines Judenhasses in der Öffentlichkeit. Gut für eine Karriere war dies nicht, besonders nicht in Hollywood, in dem seit Jahrzehnten die meisten Filmproduzenten jüdischer Abstammung sind.
Hinter dem plumpen Deutschen Titel "Auftrag Rache"(wieso nicht gleich "Rache ist Blutwurst"?) verbirgt sich nun, im Jahr 2010, sowas wie ein Comebackversuch von Gibson. Es handelt sich um ein Remake der britischen Mini-Serie "Edge of Darkness" von 1985. Unter der Federführung des selben Regisseurs wie damals, Martin Campbell, gibt Gibson im Remake einen Vater und pensionierten Cop der hinter den Killern seiner Tochter her ist. Der Film wurde in der Werbung als Action-Rache-Thriller verkauft, doch hier verkauft die Werbung etwas, was der Film nicht ist. Das Motiv der Rache tritt im Grunde erst spät wirklich in Erscheinung. Die meiste Zeit versucht Gibsons Charakter die Mörder seiner Tochter zu finden und aufzuklären in welchen Geschäften sie verwickelt war. Erst als ihm klar wird, dass er über den legal Weg nicht mehr weiterkommt, platzt am Ende die Rachebombe. Doch der Weg dahin ist steinig und leider doch meist sehr zäh. Die Story, die wirklich Spannend anfängt und gespickt ist mit verschrobenen, düsteren Figuren und geheimen Waffenproduzenten, wird im weiteren Verlauf leider immer langweiliger. Man merkt, dass der ganze Stoff ein gewaltiges Spannungspotential gehabt hätte, welches allerdings leider nur allzu selten ausgenutzt wird.
So punktet der Film richtig nur am Anfang und Ende, die Handlung dazwischen zieht sich oft wie Kaugummi und kann nur selten den Zuschauer wirklich mitreißen. Schade, einiges an verschenktem Potential, aber immerhin konnte mich Gibson wieder recht gut überzeugen. Knappe:

6/10


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Hundstage


Hundstage

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Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Ulrich Seidl

Darsteller: Maria Hofstätter
Alfred Mrva
Erich Finsches
Gerti Lehner
Franziska Weisz
Rene Wanko

Inhalt@OFDB

"Hundstage" erzählt in einer Art Dokumentarstil 6 verschiedene Geschichten von eigentlich recht typischen Personen die man wohl so alle schon irgendwann mal gesehen hat oder evtl. sogar als Nachbar hat. Es handelt sich um alltägliche Geschichten, die in unserem Haus oder beim Nachbarn oder auch am Ende der Straße passieren können und wohl auch so passieren.
Es geht um zwischenmenschliche Grausamkeiten, ausgelöst durch sengende Hitze, aufstauenden Menschenhass und Hass auf sich selbst. In Österreich werden solche Tage erbarmungsloser Hitze Hundstage genannt.
Jeder der Geschichten schaukelt sich immer weiter hoch, um den Zuschauer im letzten Akt gleichsam zu schocken und wach zu rütteln. Hier greifen manche Episoden gar ineinander über.
Doch der Film hat auch seine tiefschwarz humoristischen Momente, bei denen man nicht weiß ob man lachen- oder einfach doch nur völlig geschockt sein soll. Seelische Grausamkeiten und menschliches Fehlverhalten wurden wohl selten so gut vermittelt wie hier. Durch den Dokustil und die guten Darsteller hat man jeder Zeit das Gefühl einigen dieser Szenen wirklich beizuwohnen. Die improvisierten Dialoge dürften ihr Übriges dazu tun.
Man braucht seine Zeit bis man sich im Film zurecht finde. Zu Beginn wahr ich mir erst sehr unschlüssig worauf der Film überhaupt hinaus will, wahr verwirrt und nicht sehr vom Film überzeugt, da mir der Inhalt des Films auch gänzlich unbekannt war, aber mit der Zeit entwickelt jeder der Charaktere im Film eine beängstigende Faszination und eine beklemmende Atmosphäre macht sich breit. Sicher kein Film für jedermann, aber wie im Trailer des Films schon bemerkt wird, egal ob man den Film liebt oder hasst, vergessen wird man ihn nicht.

8/10


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The Descent: Part 2


The Descent: Part 2

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jon Harris

Darsteller: Shauna Macdonald
Natalie Jackson Mendoza
Krysten Cummings
Gavan O'Herlihy
Joshua Dallas
Anna Skellern

Inhalt@OFDB

Da die Story des "The Descent" Nachfolgers nach einer ziemlich plumpen Kopie des Erstlings klang, habe ich den Film damals auf dem "Fantasy Film Fest" ausgelassen. Trotzdem, auch wegen den recht guten Reviews im Nachhinein, war ich sehr daran interessiert wie gut der Nachfolger zum sehr gelungenen Schocker-Erstling von Neil Marshall denn nun wirklich ist.
Im Nachhinein bereue ich es nun wirklich, den Film im Kino versäumt zu haben. Zwar ist die Story in der Tat recht simpel, kopiert den ersten Film auch gelegentlich sehr unverblümt, ist in sich aber doch recht packend umgesetzt und die angespannte Stimmung des ersten Teils stellt sich auch hier recht zügig ein. Wirklich erstaunlich, dass fast das gleiche Konzept erneut ähnlich gut funktioniert. Die dunklen, engen Höhlen, die fiesen Monster die plötzlich aus der Dunkelheit hervor schnellen und auch der gut erhöhte Splatter-Grad sorgen dafür das "The Descent: Part 2" eine rundum gelungene Fortsetzung ist. Nach und nach beißt die Rettungsmannschaft ins Gras, am Ende bleiben erneut 2 Frauen über und selbst die letzten Einstellung vor Ende des Films sind 1:1 wie im Vorgänger, nichts desto Trotz aber gerade dadurch auch irgendwie ziemlich gelungenen. Einzig der finale Twist hätte wirklich nicht sein müssen und hinterlässt einen eher faden Beigeschmack.
Abgesehen davon ist der Film aber ein rundum gelungener Schocker, den man jedem Horror-Fan klar ans Herz legen kann.

7/10


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Kick-Ass


Kick-Ass
Originaltitel: Kick-Ass Erscheinungsjahr:2010 - Regie: Matthew Vaughn

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Darsteller: Aaron Johnson, Nicolas Cage, Chloe Moretz, Mark Strong, Christopher Mintz-Plasse, Lyndsy Fonseca, Tamer Hassan, Xander Berkeley

Filmkritik: Die UCI-Kinowelt bot in 3 Kinos eine Vorpremiere der Comicverfilmung „Kick-Ass“ an zum Sparpreis von nur 5€. Da der Film erst Ende April(22.04) regulär anläuft, habe ich mich entschlossen der Vorstellung beizuwohnen. Kurz zuvor erfuhr ich sogar noch, dass die Vorstellung im O-Ton erfolgen sollte, was mich umso mehr erfreute. Einige andere sahen das scheinbar nicht so. Der zuvor fast ausverkaufte Saal war im Endeffekt nur noch zur Hälfte gefüllt. Doch das störte mich überhaupt nicht und so harrte ich gespannt der Dinge die da kommen sollten.
Vor der Veranstaltung gab es eine kurze Moderation, bei der aufgelöst wurde, dass die Vorpremiere scheinbar von der Seite Moviepilot ermöglicht wurde. Die Moderatorin verloste im Anschluss noch einige „Kick-Ass“ Comics. Um einen zu ergattern musste man Fragen rund um den Comic beantworten. Mit der Antwort „Wanted“ auf die Frage „Welche Comicverfilmung von Autor Mark Millar gibt es schon?“ konnte ich auch einen der Comics ergattern. Damit war der Abend ja im Prinzip schon perfekt.

Der Film handelt von Dave Lizewski(Aaron Johnson). Dave ist ein normaler Schüler wie es sie heute reichlich gibt. Er liest gerne Comics, schaut sich im Internet Pornos an und Frauen scheinen ihn gar nicht zu beachten.
Eines Tages fasst er aufgrund seines zurückgezogenen Lebens den Entschluss selber ein Superheld zu werden. Ganz ohne Superkräfte wie Spiderman und ohne Hightech-Zubehör wie Batman streift er sich lediglich einen grünen Taucheranzug über und zieht mit 2 Stöcken in den Kampf gegen die New Yorker Unterwelt. Sein erster Ausflug geht allerdings gehörig schief und er wird erst niedergestochen und kurz darauf noch angefahren. Aber er gibt nicht auf, fängt erstmal klein an und rettet Katzen von Reklameschildern. Doch durch Zufall gerät er in eine Schlägerei bei der er überraschend als Sieger hervorgeht und wird so zum neuen Internet- und Medien-Phänomen. Doch bei seinen weiteren Ausflügen tritt er dem Mafiaboss Frank D’Amico(Mark Strong) auf die Füße, welcher sich nicht von einer Witzfigur im grünen Neoprenanzug auf der Nase rumtanzen lässt. Durch die Bedrohung der Mafia wird der rachsüchtige Ex-Cop Damon Macready alias Big Daddy(Nicolas Cage) sowie dessen elfjährige, zur perfekten Killermaschine ausgebildete Tochter Mindy, bekannt als Hit-Girl(Chloe Moretz), auf Kick-Ass aufmerksam. Die beiden sind um einiges besser ausgestattet und ausgebildet als Kick-Ass. Mit einem riesigen Waffen-Arsenal aber auch etwas Köpfchen zieht das Trio gemeinsam in den Krieg gegen die Mafia…

Der Film lässt sich recht simpel in 2 Bereiche einteilen. Zum einen die Story rund um Dave alias Kick-Ass. Der typische unbeachtete Teenager der aus sich herauswächst und eine andere, augenscheinlich stärkere Rolle einnimmt die mit seinem alltäglichen Dasein so gar nichts zu tun hat. Die Handlung ist zwar recht einfach und durchschaubar aber weiß durch viel Witz und mal schrägen, mal schwarzen Humor immer zu unterhalten, orientiert sich aber größtenteils an den festgelegten Genre-Standards des Coming-of-Age Films. Der große Unterschied zu den typischen Superhelden-Flicks, der Verzicht auf die Superkräfte oder verrücktes Zubehör sorgt immer wieder für erfrischend unterhaltsame Seitenhiebe auf die großen Brüder des Genres. Batman und Spiderman bekommen nicht nur einmal ihr Fett weg.

Der zweite Bereich dreht sich ganz um Big Daddy und Hit-Girl. Hier wird die Beziehung zwischen dem allein erziehenden Vater mit seiner Tochter völlig ad absurdum geführt. Herrlich ist es anzusehen wie unkorrekt und fernab aller Konventionen Macready seine Tochter zur Killermaschine erzieht, sogar mit einer Pistole auf sie schießt um die Wirkung einer kugelsicheren Weste zu demonstrieren und ihr zum Geburtstag gleich 2 Butterfly-Messer schenkt, mit denen sie sofort perfekt umzugehen weiß.
Auch die Actionszenen von Hit-Girl gehören zu den besten im Film. Unglaublich das eine 11 jährige hier den großen des Actiongenres aufzeigen muss wie man so richtig fette Action inszeniert, inklusive dem klassischen Showdown, in dem reihenweise namenlose Mafiaschergen umgepustet werden das es eine wahre Freude ist. Das Feuerwerk an völlig übertriebener Gewalt was hier von einem kleinen Mädchen entfacht wird macht durchweg Spaß und hält den Film am Leben. Das heißt nicht direkt, dass der Handlungsstrang um Titelgeber Kick-Ass langweilig wäre, aber Hit-Girl ist klar der Charakter der am meisten Spaß macht, einfach weil man sich ständig denkt „Das bringen die jetzt wirklich?“ und sich dann kurz darauf diebisch freut.

Umso erstaunlicher, dass der Film in Deutschland mit einer FSK 16 in die Kinos kommt, denn abgesehen von der Story die u.a. auch mit dem unbeliebten Thema Selbstjustiz aufwarten kann, wird auch nicht an Blut und Gewalt gespart.

Für reichlich Spaß sorgen somit vor Allem die reichlichen Tabubrüche von Hit-Girl. Aber auch die Dialoge im Rest des Films sprühen teilweise über vor bissigen Kommentaren, gut getimten One-Linern, witzigen Anspielungen und Filmzitaten(„Say hello to my little friend“). Das Drehbuch ist eine rundum gelungene Adaption des Comics die einfach Spaß macht.

Schauspielerisch kann man ebenfalls nicht meckern. Zwar ist ausgerechnet der Hauptdarsteller Aaron Johnson ziemlich austauschbar(Michael Cera oder Jesse Eisenberg wären als Besetzung ebenfalls problemlos möglich gewesen) aber Chloe Moretz als Hit-Girl, Nicolas Cage als Big Daddy und Mark Strong als Mafiapate sind erfreulich stark und passen ziemlich gut in die Rollen. Einzig Christopher Mintz-Plasse(„Superbad“) als Red Mist und Sohn des Mafiapaten störte mich hier erneut etwas mit seinem penetrant wirkenden Schauspiel.

Sehr stark kommt auch der Soundtrack daher. Mal pulsierend im Hintergrund, mal treibend elektronisch in den Kämpfen und dann wieder hübsch klassisch bei schönen Kamerafahrten. Unübertroffenes Highlight aber ist “Per Qualche Dollaro In Piu” von Ennio Morricone aus „For a Few Dollars more“. Perfekt eingesetzt wie hier kann man sich als Filmfan im Kinosaal kaum noch halten vor Verzückung.

Wirkliche Überraschungen in der Story bleiben leider aus. Das Finale zeichnet sich von Anfang an ab und tritt auch relativ genau so ein wie man es vermutet hatte. Die Liebesgeschichte die nebenbei zwischen Dave und einer Schülerin seiner Highschool stattfindet wirkt zudem reichlich aufgesetzt und mag stellenweise so gar nicht in den Film passen.

Ansonsten ist „Kick-Ass“ eine ziemlich launige Nummer geworden, die diverse Grenzen direkt mehrfach übertritt und genau deswegen sehr gut unterhält. Die Action ist explosiv, bleihaltig, gut gefilmt und mit der nötigen Prise schwarzem Humor versehen worden, den ein Film dieses Kalibers braucht.
Und wer sich noch nicht sicher ist, ob er den Film wirklich sehen soll: Ein Vater der seine elfjährige Tochter zu Killerin ausbildet, wo bekommt man sowas schon zu sehen? Ansehen, Marsch, Marsch!

Filmbewertung: 8/10

PS: Einen Tiefpunkt gab es am Abend leider noch zu verzeichnen. Mitten im Film gab es plötzlich einen fiesen Szenenwechsel und gute 10 Minuten im Film wurden ausgelassen. Man wusste zuerst gar nicht so recht was man nun verpasst hatte im Film, doch kam dann relativ schnell wieder rein(auch durch eine Art Rückblende im Film). Leider ein unschöner Lapsus durch den man am Ende der Vorstellung das Eintrittsgeld wieder bekam. Sollte in diesen verpassten 10 Minuten etwas Wichtiges an mir vorbei gegangen sein, behalte ich mir eine Anpassung der Note bei der Zweitsichtung vor.


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Zero Tolerance


Zero Tolerance

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Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Joseph Merhi

Darsteller: Robert Patrick
Titus Welliver
Mick Fleetwood
Miles O'Keeffe
Kristen Meadows
Barbara Patrick

Inhalt@OFDB

Was genau Robert Patrick 3 Jahre nach "Terminator 2" in einem Film der PM-Studios treibt ist nicht gänzlich geklärt, aber diese freuten sich auf alle Fälle einen solch bekannten Star in einem ihrer Filme besetzen zu können. PM ist ja sowieso eine Art Auffangbecken für Actiondarsteller, aber Patrick ist zweifelsohne wohl einer der Bekanntesten den sie damals auffangen durften.
So gewinnt "Zero Tolerance" durch seine schiere Anwesenheit schon einiges an Sympathiepunkten, da er einfach ein recht charismatischer Schauspieler ist. Auf der Gegenseite steht unter anderem der, in B-Filmkreisen bekannte Miles O'Keeffe, der hier einen nicht minder charismatischen Bösewicht abliefert. Schauspielerisch ist also schon mal alles im relativ grünen Bereich.
Aber auch die Action ist ziemlich solide und klar weit über Durchschnitt, gehobenes PM-Niveau eben. PM schon weit langweiligere Filme abgeliefert als diesen. Zwar reißt die Story keine Bäume aus, denn die x-te Verwurstung der Rache eines Familienvaters aufgrund des Mordes an seiner Familie ist nun nicht unbedingt kreativ. Doch wenn dies einhergeht mit reichlich fetzigen Ballereien, inklusive beidhändig abgefeuerten Pistolen und dem Einsatz einer doppelläufigen Schrotflinte sowie 1,2 kleineren Verfolgungsjagden, guckt man sich auch diese altbekannte Story gerne ein weiteres Mal an.
"Zero Tolerance" weiß aus seiner klar begrenzten Mitteln das maximale rauszuholen. Der Story wird nur am Rande Beachtung geschenkt und es gibt reichlich Bad-Boys die für fetzige Action sorgen. Klarer No-Brainer aber schwer unterhaltsam.

7/10


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Nothing


Nothing

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Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Vincenzo Natali

Darsteller: David Hewlett
Andrew Miller
Gordon Pinsent
Marie-Josée Croze
Elana Shilling

Inhalt@OFDB

Da ich beim Review zu "Splice" bemerkte, dass ich "Nothing" von Vincenzo Natali ebenfalls noch nie gesehen hatte, musste ich das direkt mal nachholen. Die Story klang auf jeden Fall ziemlich interessant und herrlich schräg.
Die erste Hälfte des Films kann überzeugen. Schräger Humor, starke Dialoge und eine gute Einführung in die Story wissen zu unterhalten. Auch die beiden Hauptdarsteller wissen zu gefallen.
Doch die Welt aus "nichts" hält den Zuschauer im späteren Filmverlauf nur begrenzt bei der Stange und nutzt sich zu schnell ab. Zunächst ist die Situation zwar unklar und daher auch sehr interessant, aber der Film verfällt schnell in einen gewissen Leerlauf. Dazu stört ein seltsam aufgesetzt wirkender Videospielbezug, der sich immer wieder in den Film einschleicht.
Schade, hatte von dem Film doch etwas mehr erwartet, aber leider lässt der pfiffige Humor in der zweiten Hälfte zusehends nach und der Film zieht sich gerade am Schluss etwas in die Länge. Aufgrund der ersten Hälfte würde ich aber noch 6/10 geben.

6/10


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Daybreakers


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Daybreakers
Originaltitel: Daybreakers - Erscheinungsjahr:2009 - Regie: Michael Spierig, Peter Spierig

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Darsteller: Isabel Lucas, Ethan Hawke, Willem Dafoe, Sam Neill, Jay Laga'aia, Claudia Karvan

Der dritte Film auf den Nights sollte „Daybreakers“ werden. Ich hatte den Film zwar schon vor ein paar Wochen gesehen, aber da er genau zwischen „Splice“ und „La Horde“ lief, kam ich quasi nicht an dem Film vorbei außer ich hätte mich nach einem anderen Zeitvertreib umgesehen.
Die erste Sichtung damals, war ich nicht all zu begeistert und dies sollte die zweite auch kaum ändern.

Im Jahr 2019 wird die Welt von Vampiren beherrscht. 5% der Personen auf unserer Erde sind noch menschlich, der Rest besteht aus Vampiren. Doch den Blutsaugern geht langsam der Sprit aus, genauer gesagt gehen die Blutkonserven zu Neige und Menschen sind keine mehr verfügbar. Doch ohne Blut ist es vorbei mit der Unsterblichkeit und die stattlichen, starken Bleichgesichter verkommen zu kannibalischen, vergammelnden Riesenfledermäusen. Aber Wissenschaftler Edward (Ethan Hawke) forscht an einer Technologie, mit dessen Hilfe Blut synthetisch reproduzierbar werden soll. Doch durch Zufall stößt er auf eine verborgene Gruppe flüchtiger Menschen unter der Führung des Ex-Vampirs Elvis (Willem Dafoe), der Edward zugleich Heilung anbietet, die bislang undenkbar gewesen zu sein schien. Edward läuft über, da ihm Menschenblut sowieso zuwider war, und tritt fortan in einem Ungleichen Kampf gegen seinen Arbeitgeber Charles Bromley (Sam Neill) an...

Die Idee von "Daybreakers" klingt unglaublich interessant und originell. Die Welt ist bevölkert von Vampiren, es gibt viel mehr Vampire als Menschen und die meisten Menschen die es noch gibt werden in "Farmen" gehalten und dort als Blutspender abgesaugt. In dieser Vampir-Welt gibt es am Kiosk Kaffee mit Blut statt Milch, die U-Bahn heißt nicht mehr "Subway" sondern die Fuß-Wege unter der Erde werden über das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt und nennen sich "Subwalk" um auch tagsüber den Vampiren die Möglichkeit zur Fortbewegung zu geben. Ich könnte noch viel mehr tolle Beispiele über die unendliche Kreativität dieser Idee aufzählen, aber will auch nicht zu viel verraten.

Doch leider vergaßen die Brüder Spierig um diese starke Idee eine ebenso starke Story zu stricken. Erneut werden längt plattgetretene Handlungsstränge aufgekocht. Der Vampir der irgendwie ja doch kein Vampir sein will und Menschenblut sowieso verabscheut, tut sich mit ein paar Menschen zusammen, versucht sich mit deren Hilfe an einer Heilung und Menschwerdung und auch an der Bekämpfung der Vampirflut. Vor allem die Heilung um wieder ein Mensch zu werden ist im Film gelinde gesagt einfach nur schräg, zwar irgendwie auch kreativ, aber enorm schräg und sehr unglaubwürdig, wenn man das Wort in einem Vampirfilm verwenden darf.

Zwischendurch bricht der Film einmal fast komplett ein. Nämlich dann, wenn die Faszination dieser Vampir-Welt verflogen ist und die konventionelle Story ihren Lauf nimmt. Dann ist gleich mehrmals die Luft raus und die Geschichte tritt auf der Stelle. Auch die Charaktere funktionieren nur bedingt denn eine wirkliche Einführung oder tiefere Charakteristika ist sowieso nie eingeführt worden. Willem Dafoes Charakter beschränkt sich irgendwann nur noch darauf One-Liner abzufeuern. Handfeste Action ist auf der anderen Seite allerdings ebenfalls rar gesät.

In der letzten halben Stunde berappelt sich der Film dann noch einmal, und serviert ein recht gelungenes, augenzwinkerndes und wahrlich vor Blut überschwappendes Finale, das es bei der FSK doch recht schwer haben dürfte. Hier wird aber klar, was dem Rest des Films fehlte. Wenn man sich schon nicht mit einer ausgefeilten Story aufhalten will, sollte man zumindest knackige Action servieren können, doch darauf muss man bis zum Finale warten, schade.

In die Entwicklung der Welt wurde sehr viel Herzblut gesteckt. Wahrscheinlich war die Grundidee das einzige was stand und dann wurde versucht eine Story um das Konstrukt zu stricken, die leider nicht sehr überzeugend gelungen ist.
Ebenso wenig überzeugend sind einige der CGI-Effekte, die teils erstaunlich schwach daherkommen. Gott sei Dank gibt es aber auch einiges an handgemachtem Gekröse zu bewundern, was zumindest die Gemüter etwas besänftigt.

Schauspielerisch kann man sich auch nicht beklagen. Ethan Hawke und Willem Dafoe sind solide, auch wenn Beide weit unter ihren Möglichkeiten arbeiten. Wirklich stark ist Sam Neill, der wie so oft als Bösewicht sehr gut bis herausragend agiert. Einfach toll wie fies er drauf sein kann wenn es drauf an kommt.

Schade, dass die faszinierend geniale Grundidee durch die konventionelle Story so ausgebremst wird. Hier wäre doch einiges mehr drin gewesen. Ich hoffe inständig, dass jemand die Idee irgendwie aufgreift und etwas ausgereifter umsetzt.

Filmbewertung: 6/10


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Splice


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Splice
Originaltitel: Splice - Erscheinungsjahr:2009 - Regie: Vincenzo Natali

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Darsteller: Adrien Brody, Sarah Polley, David Hewlett, Delphine Chanéac, Abigail Chu, Brandon McGibbon, Amanda Brugel, Stephanie Baird

Filmkritik: Der zweite Film für mich an diesem Fantasy Film Fest Wochenende sollte „Splice“ von Vincenzo Natali werden. Er wurde einst berühmt mit dem genialen Low-Budget Reißer „Cube“ und meldete sich 2002 mit dem ebenfalls recht gelungenen „Cypher“ zurück. Der wirkliche Durchbruch und ein hoher Bekanntheitsgrad blieben ihm allerdings immer verwehrt oder er hat dies bewusst vermieden. Dazu sind seit seinem letzten richtigen Spielfilm bereits 7 Jahre vergangen.
„Splice“ versprach anhand des Trailers ein mysteriöser Creature-Horror-Film zu werden, der mich stellenweise vor allem an David Cronenberg Filme erinnerte. Ich war also sehr gespannt.

„Splice“ handelt von einem jungen Wissenschaftlerpärchen, Clive (Adrian Brody) und Elsa (Sarah Polley). Sie arbeiten für ein Pharmaunternehmen und beschäftigen sich dort bevorzugt mit Genexperimenten.
Ihr aktuelles Forschungsprojekt ist bereits weit vorangeschritten. Den beiden Wissenschaftlern und dessen kleinem Team ist es gelungen, ein geklontes Lebewesen zu erschaffen, zusammengesetzt aus Genen verschiedener anderer Tiere. Das „Ding“ soll für die Produktion von Medikamenten dient. Doch das Unternehmen macht Druck und droht mit der Beendung des Projekts und der Schließung des Labors, wenn das Forscherteam nicht bald mit einem bestimmten Wirkstoff die Gemüter beruhigen kann.
Daraufhin lässt sich das ehrgeizige Pärchen auf den riskanten Versuch ein, die Gene des anderen Forschungsobjekts mit denen des Menschen zu kreuzen.
Das Experiment glückt und das erschaffene weibliche Hybridwesen(im späteren Verlauf von Delphine Chanéac gespielt), das enorm schnell altert und so schon sehr bald weibliche Züge annimmt ist zudem auch sehr lernfähig. Elsa findet in dem Lebewesen schnell einen Ersatz für das Kind welches sie eigentlich nicht haben will, nennt es Dren(der Name der Forschungseinrichtung „N.E.R.D.“ rückwärts) und spielt Mutter. Clive ist allerdings zunächst gar nicht glücklich mit dem Ergebnis des Experiments und würde es am liebsten vernichten. Aber nach und nach findet er mehr gefallen in Dren als seiner Freundin lieb ist..und je älter Dren wird, desto mehr steigt der Drang danach, die Außenwelt zu erkunden...

„Splice“ erinnert nicht nur einmal an diverse andere bekannte Monsterfilme. „The Fly“ des eingangs erwähnten David Cronenberg, der B-Movie Reißer „Species“ oder ganz simpel und klassisch die „Frankenstein“ Geschichte. Aufgrund dessen, das auch in „Splice“ eine weibliche Kreatur erschaffen wird, drängte sich mir vor allem immer wieder der „Species“ Vergleich auf. Doch wo „Species“ mit Action antwortet, beweist „Splice“ Gefühl und Charakterstärke.
Zwischen Clive, Elsa und Dren entsteht schnell ein griffiges, spannendes und wohl durchdachtes Beziehungsdreieck. Zu Beginn ist vor allem Elsa die Dren behalten will. Clive wird das Ganze schnell zu unheimlich, er versucht Dren gar beiläufig zu ertränken, doch diese kann sich dank ihrem reichhaltigen Genpool davor schützen.

Doch mit der Zeit gefällt auch Clive das „Ersatzkind“ und die Beiden kümmern sich bald nur noch um Dren. Das erste Experiment geht mit Pauken und Trompeten schief und weil das Pharmaunternehmen den Laden dichtmachen will, zieht Clive mit Dren und Elsa in Elsas altes Familienhaus. Hier offenbart sich nun überdeutlich, weswegen Elsa Dren bemuttert aber selber kein Kind haben will, denn ihre Kindheit scheint alles andere als rosig gewesen zu sein. Nun fallen auch immer wieder Unzulänglichkeiten Ihrerseits auf und auch Dren gefällt Elsa als Mutter nicht mehr wie früher, sie fühlt sich zusehends zu Clive hingezogen, der seinerseits von Elsa immer mehr ignoriert wird und in Dren seine eigene Freundin wiederentdeckt.

Das klingt jetzt auf dem Papier zwar evtl. alles nach Vorabendserie, ist aber im Film erstaunlich gut ausgearbeitet. Elsa ist wohl durchdacht aufgebaut und man merkt schnell was bei ihr alles nicht stimmt und vor allem warum. Durch die tollen Charaktere und deren Beziehungen ist „Splice“ als reiner Creature-Horror in jedem Fall nicht zu empfehlen, was ihn wieder mehr in die Richtung von Cronebergs „The Fly“ einordnet.

Schauspielerisch wurden die richtigen Leute besetzt. Adrien Brody und Sarah Polley sind ein tolles Leinwand-Paar. Man merkt sofort, dass die Chemie zwischen Beiden stimmt. Die restlichen Rollen kommen alle nur recht kurz vor und sind dazu auch sehr oberflächlich angelegt.
Auch die Effekte und Designs sind erstaunlich gut. Ich bezweifel das „Splice“ ein besonders großes Budget hat, aber sämtliche Effekte sind sehenswert und glaubwürdig. Dazu ist Dren einfach ein sehr faszinierendes Geschöpf. Zusammengesetzt aus bekannten menschlichen Versatzstücken aber auch einigen Ecken und Kanten die so gar nicht zu einem Menschen passen, wirkt sie mal sehr vertraut um dann kurz darauf wieder tierisch abstrakt zu verunsichern.

„Splice“ ist für mich DER Film des Wochenendes. Ich hatte schon gewisse Erwartungen, wusste andererseits auch gar nicht recht worüber der Film handelt, aber in jedem Fall war ich sehr positiv überrascht und ziemlich angetan von dem was ich sah. Eine tolle Geschichte, ein faszinierendes Wesen und tolle Effekte. Klare Empfehlung!

Filmbewertung: 8/10





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