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Smile, you're at Mr. Smileys - C4rter's Blog


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Cage Fighter


Cage Fighter

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Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Lang Elliott

Darsteller: Lou Ferrigno
Reb Brown
Michael Dante
Mike Moroff
Marilyn Tokuda
Al Leong

Inhalt@OFDB

Italofilm-Haudegen Reb Brown und Hulk-Klopper Lou Ferrigno in einem Film der seine Handlung von Vietnam irgendwie zu Käfigkämpfen in den USA aufbaut? Dazu spielt Lou durch einen Kopfschuss in Vietnam einen geistig Benachteiligten? Na wenn das nicht nach einem hochklassigen B-Kracher klingt weiß ich es auch nicht.
Der Film lässt sich in Hälfte 1 erst einmal extremst viel Zeit. Nach einer nicht allzu gelungenen Vietnamsequenz beginnt das Intro des Films. Hier sollte man sich an irgend etwas festhalten, ansonsten fällt man vom Sofa. Wie Ferrigno die Rehamaßnahmen im Krankenhaus spielt und die Musik die dazu diese Szenen untermalt, das ist schon ein Humor den man gewollt haben muss.
In der nächsten Dreiviertelstunde ist sowas wie Storyentwicklung dann nur bedingt vorhanden. Trotzdem funktioniert der Film durch das "interessante", sehr rudimentäre Schauspiel der beiden Akteure und die ungelenkt und abstruse Story recht gut und weiß auch besonders durch den immer wieder aufkeimenden Humor zu gefallen. Interessant ist auch die Inszenierung an sich, die nicht wirklich weiß was sie nun sein will. Zum einen ist alles recht locker lustig und Ferrigno spielt den Deppen eher spaßig, andererseits stehen diesen Szenen wenige aber dann recht harte Prügel- und Ballerszenen gegenüber, inklusive dem verbrennen eines Gangsters in bester "The Exterminator" Manier.
Die titelgebenden Cagematches sind in Sachen Inszenierung ebenfalls nur Durchschnitt. Es gibt weder eine Art von Choreografie noch ist das Gezeigte irgendwie besonders. Es hauen sich meist einfach 2 Anabolika-Kanten ungelenkt auf die Mütze. Das dies von der Szenerie als solches schon zum Lachen anregt sollte klar sein.
Zum Stauen regen hingegen die tollen Nebendarsteller an. James Shigeta aus "Die Hard" sowie die absoluten Kultdarsteller Danny Trejo und Al Leong geben sich hier die Ehre. Leider darf Danny kein Wort sagen, dafür hat Leong endlich auch mal eine etwas größere Rolle, darf aber leider nicht ein einziges Mal kämpfen, denn das übernehmen Ferrigno und Brown.
Insgesamt ist "Cage Fighter" eigentlich nichts besonderes. Doch der Humorpegel ist nicht zu verachten und der Film ist trotz der Laufzeit von 100 Minuten erstaunlich kurzweilig und sehr unterhaltsam. Besonders das stellenweise fast an Laiendarsteller erinnernde Schauspiel der beiden Hauptdarsteller regt immer wieder die Lachmuskeln an. Doch auch Storyentwicklung und Charakterentscheidungen sind in der Regel (bewusst?) grob dämlich.

7/10


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Tekken


Tekken

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Dwight H. Little

Darsteller: Luke Goss
Cary-Hiroyuki Tagawa
Cung Le
Gary Daniels
Chiaki Kuriyama
Tamlyn Tomita
Mircea Monroe

Fightspiel-Verfilmungen waren ja die ersten Schritte Hollywoods auf dem Videospielfilm-Sektor. "Mortal Kombat" und "Street Fighter" hießen damals die beiden Werke und enttäuschten gleichsam die Spielergemeinde. Von den Spielen waren meist nur die Figuren übrig geblieben, die Handlungen kaum zu gebrauchen. Allerdings ist dies wohl auch ein generelles Problem ausgerechnet nun diese Games zu verfilmen, denn durch viel Story zeichnete sich das Genre der Beat'em Ups ja nie aus. Seis drum, kommt nun nach "Dead or Alive" vor ein paar Jahren auch noch "Tekken". Zwar nicht mehr als Kinofilm aber als Direct to DVD Premiere mit Genre-Prügler Gary Daniels in einer Nebenrolle und in den restlichen Rollen mit "unbekannt" und "mal gesehen" besetzt. Das Spiel selbst habe ich vor vielen Jahren nur einmal kurz angespielt, da ich weder eingefleischter Konsolero bin, noch Beat'em Ups besonders mag.
Die Story ist soweit recht rudimentär, weiß aber im Ansatz zu gefallen. Das Ganze spielt im Jahr 2039. Durch Weltkriege wurde die Menschheit fast ausgelöscht. Kontinente werden nicht von Regierungen sondern von mächtigen Konzernen geleitet. Einer der Konzernchefs ist Heihachi Mishima(Cary-Hiroyuki Tagawa) und auch Veranstalter von Tekken. Hinter dem Namen verbirgt sich ein großer Kampfsportwettbewerb welcher die Massen bei Laune halten soll. Dem Sieger wird ewige Anerkennung versprochen. Der "Street Fighter" und "Runner" Jin Kazama(John Foo) möchte nun daran teilnehmen, denn Heihachi ist für den Tod seiner Mutter verantwortlich. So begibt sich Kazama in die Turnierhölle von Tekken, kämpft gegen einige der besten Prügler und deckt dabei auch auf, das hinter den Kulissen des Regimes nicht alles so ist wie es scheint...
Eine knappe Grundhandlung also, untermauert von einer düsteren Zukunftsvision die den Rahmen für das aus den Spielen bekannte Turnier bildet. Insgesamt ernster als "Dead or Alive" und ehrlicher als "Street Fighter". Wirklich gut ist die Story aber trotzdem nicht. Abgesehen von einem netten Storytiwst bekommt man ansonsten, außer einer nicht existenten Spannungskurve, nicht viel geboten. Unter anderem werden Charaktere eingeführt und kurz danach bis zum Ende wieder fallengelassen. Auch den Rebellen kommt keine wirkliche Bedeutung mehr zugeteilt, nachdem man zunächst hier doch mit mehr gerechnet hat. So lebt der Film im Grunde nur von seinen Schauwerten(bunte Sets und schöne Damen) und den ganz soliden aber keinesfalls wirklich besonderen Kämpfen. Gary Daniels kickt wie immer gut, wird aber sehr ärmlich abgefertigt, was ihm gar nicht gerecht wird. Auch könnten die Kämpfe viel intensiver gefilmt sein, an Isaac Florentine Maßstäbe reicht hier leider kein Fight heran.
Insgesamt im Verfilmungsmaßstab noch ganz ordentlich und guckbar, ohne den Namen "Tekken" der im Film auch gefühlt 250x erwähnt wird, würde sich den Film aber wohl kaum jemand ansehen.

6/10


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Posse


Posse

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Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Mario Van Peebles

Darsteller: Mario Van Peebles
Stephen Baldwin
Charles Lane
Tommy 'Tiny' Lister
Big Daddy Kane
Billy Zane
Blair Underwood
Melvin Van Peebles
Salli Richardson-Whitfield
Tone Loc
Pam Grier

Inhalt@OFDB

Der nächste Western hört auf den Namen "Posse". Regisseur und Hauptdarsteller Mario Van Peebles kümmert sich hier um einen unbeachteten Teil der damaligen Zeit: Die schwarze Bevölkerung. Eine Handvoll, fast durchweg schwarzer US-Soldaten(Peebles, Lister, Baldwin u.a.) findet während des Spanisch-Amerikanischen Krieges eine Kiste voll Goldstücke. Die Gruppe desertiert daraufhin von ihrem wahnsinnigen Colonel Graham(Billy Zane), schließt sich zur Posse zusammen und und flieht aus Mexico in die USA. Graham heftet sich an die Fersen und verfolgt die Gruppe durch die USA. Doch auch als die Gruppe im Heimatdorf Freemansville ankommt, hören die Probleme nicht auf. Zur Angst im Nacken kommt noch Rassenhass dazu...
Als wirklichen Westen würde ich den Film nur höchst selten bezeichnen, was auch direkt der größte Kritikpunkt des Films ist. Der Film wirkt durchweg zu modern. Man hat das Gefühl das sich nur wenige der Darsteller überhaupt die Mühe machen so zu spielen, als sei dies nicht die Neuzeit. Dazu kommen stellenweise zwar gelungene aber unpassende Kamerafahrten. Exemplarisch sei ein Gespräch zu Beginn genannt wo die Kamera sich ungefähr 4 Mal sinnlos um die Gruppe herumdreht. Oftmals wirkt "Posse" wie die "Mario Van Peebles Show", so wie er sich hier stellenweise in Szene setzt.
Doch auch die Story kann nicht wirklich überzeugen. Ist die Flucht vor Billy Zane in der ersten Hälfte noch durchweg recht unterhaltsam inszeniert und hätte Potential, gerät der Film vollends ins Stocken wenn der Faktor Freemansville ins Spiel kommt. Ein Dorf in dem fast nur schwarze Wohnen, aber von einer Gruppe Weißer unterdrückt wird. Nicht nur das man das gefühlte Dutzend Mal schon gesehen hat, frage ich mich einfach was diese 08/15 Handlung in einem als Western konzipierten Film zu suchen hat. In Hälfte 1 gibt es für Fans immerhin den wie so oft grandios überspitzt spielenden Billy Zane. Herrlich schlacksig lakonisch gibt er hier den Fiesling. Klasse!
Doch der Rest von "Posse" gefällt nur bedingt. Die wenigen Actionszenen sind immerhin recht gelungenen inszeniert und zeigen einige nette Schießereien, doch der Rest des Films, angefangen bei einigen Darstellern über die nur wenig gelungene Story und die nur rudimentäre Inszenierung ist einfach viel zu wenig für einen halbwegs anständigen Western. Somit bleibts am Ende nur bei:

5/10


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Tombstone


Tombstone

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Erscheinungsjahr: 1993
Regie: George P. Cosmatos

Darsteller: Kurt Russell
Val Kilmer
Sam Elliott
Bill Paxton
Powers Boothe
Michael Biehn
Charlton Heston
Jason Priestley
Jon Tenney
Stephen Lang
Thomas Haden Church
Michael Rooker
Billy Zane
Terry O'Quinn

Inhalt@OFDB

"You gonna do somethin'? Or are you just gonna stand there and bleed?"
Inoffiziell wurde wohl die Westernwoche gestartet, denn mit "Tombstone" habe ich mir nun den dritten Western in Folge angesehen.
Um die Dreharbeiten von "Tombstone" ranken sich viele Geschichten. Regisseur Cosmatos kam erst nachdem der eigentlich Regisseur gefeuert wurde. Kurt Russel selbst hat den Film in der Regielosen Zeit zusammengehalten. Dazu war das Drehbuch eigentlich viel länger, epischer. Doch da sich die Dreharbeiten durch die Regieprobleme verzögerten, wurde das Script auf die Earp-Familie runtergeschnitten. Geplant war es, auch die Gegenseite viel näher zu beleuchten.
Überraschenderweise merkt man von diesen ganzen Problemen erfreulich wenig bzw. fast gar nichts.
Der Film erzählt seine, zwar einfache aber dennoch packende Story sehr gut, verzichtet dabei auch nicht auf geschliffene Dialoge, erinnerungswürdige Szenen und ist insgesamt einfach schwer unterhaltsam. Dazu versammelt der Film eine unglaublich bekannte und durchweg sehr gute Schauspielerschar. Angefangen bei den Hauptrollen(Russel, Kilmer, Elliot, Paxton), bis in (kleinste) Nebenrollen(Michael Biehn, Charlton Heston, Billy Bob Thornton, Billy Zane uva.) kommt man als Kenner von vielen Schauspielern aus dem Stauen kaum raus.
Leider weiß ausgerechnet das Finale dann weniger zu überzeugen. Ob dies nun den erwähnten Problemen geschuldet ist, kann man natürlich kaum ergründen, aber es hat den Anschein das hier ein schnelleres, beinahe gehetztes Filmende bevorzugt wurde. Nicht nur das es gen Ende statt packender Schießereien nur noch 2 längere "Schusskollagen" gibt(mehre Kämpfe als Zusammenfassung), endet der Film irgendwie auch recht sang und klanglos. Dies ist zwar auch eine Art einen Film zu beenden und natürlich ist dies irgendwo auch stimmungsvoll, aber bei "Tombstone" erwartet man am Ende irgendwie doch nochmal eine zünftige Schießerei mit einem Haufen Gesetzloser. Seis drum, abgesehen von diesen Mankos ist "Tombstone" ein richtig guter Western geworden und wohl mit einer der besten Genre-Filme der 90er.

8/10


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3:10 to Yuma - Todeszug nach Yuma


3:10 to Yuma - Todeszug nach Yuma

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Erscheinungsjahr: 2007
Regie: James Mangold

Darsteller: Russell Crowe
Christian Bale
Logan Lerman
Dallas Roberts
Ben Foster
Peter Fonda
Vinessa Shaw
Alan Tudyk

Inhalt@OFDB

Weiterhin in Westernstimmung gabs gestern einer der recht aktuellen Genrevertreter. 2007 hat James Mangold mit "3:10 to Yuma" ein Remake zum 57er Schwarz/Weiß Original in die Kinos gebracht. Die Hauptrollen sind mit Russell Crowe als Verbrecher Ben Wade und Christian Bale als verarmter Farmer Dan Evans edel besetzt. Die Story, eine Gruppe muss einen Verbrecher in den 3:10 nach Yuma stecken und hats dabei durch diverse Revolverhelden nicht leicht, kommt recht überschaubar und einfach daher. Der Film besinnt sich im Kern aber sowieso auf ein anderes Thema, denn "3:10 to Yuma" ist die Bale/Crowe Show. Die beiden stellen Dreh und Angelpunkt dar und spielen die jeweiligen Konterparts einfach gut. Zwar wirkt es gerade gegen Ende ein wenig seltsam wie Ben dabei mithilft das er selbst in den Gefängniszug kommt, aber andererseits ist ihm klar, dass er ohnehin in kurzer Zeit wieder ausgebrochen sein wird.
Leider ist der Film an einigen Stellen ein wenig schleppend. Klar wird dort dann Charakter-Development betrieben, aber stellenweise stört es bei dieser, eigentlich für eine straffe, spannende Inszenierung prädestinierten Story immer wieder Blockaden einzubauen die dies verhindern. Dies wird dann im großen Finale aber soweit nachgeholt.
Insgesamt ist "3:10 to Yuma" für einen aktuellen Western recht gelungen, hat allerdings auch seine Schwächen und ist mir gerade in der Inszenierung ein wenig zu modern. Gegen ältere Western wirkt dieser hier beinahe wie ein Fremdkörper, was etwas schade ist. Schauspielerisch kann der Film voll überzeugen und auch das Finale ist ziemlich stark. Würde zwischendurch nicht immer wieder die Bremse getreten werden, wäre klar noch mehr drin gewesen, so reicht es aber auch zur:

7/10


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Young Guns 2


Young Guns 2

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Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Geoff Murphy

Darsteller: Emilio Estevez
Kiefer Sutherland
Lou Diamond Phillips
Christian Slater
William Petersen
Alan Ruck
R.D. Call
James Coburn
Balthazar Getty
Jack Kehoe
Robert Knepper

Inhalt@OFDB

Mit einigen Wochen unterschied, aber gerade erst wieder in Neowestern-Laune, habe ich heute "Young Guns 2" eingelegt. Der Nachfolger des "Who is Who in New Hollywood Brat-Pack Hollywood" Westerns fällt hinter seinem Vorgänger leider etwas ab. War der erste Teil schon nicht herausragend, aber sehr solide, kann die Story vom zweiten Teil irgendwie gar nicht mehr so recht zünden. Die Grundidee, das Mysterium Billy The Kid zu beleuchten, ist zwar recht launig und fängt unheimlich stimmungsvoll, aber was dann daraus gemacht wurde ist in Hälfte 1 des Öfteren sehr zähfließend.
Darsteller, Soundtrack(auch wenn ich auf mehr Bon Jovi gehofft hatte) und Action sind aber auch im Nachfolger wieder erfreulich stimmig und halten den Film kontinuierlich am laufen.
"Young Guns 2" ist ebenfalls ein recht launiger Action-Western bei dem die Action aber leider ein wenig zu kurz kommt bzw. in der Regel einfach der Erstling kopiert wird. Dadurch wirkt es doppelt schwer, das die Story kaum fesselt. Somit nur:

6/10


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Centurion


Centurion

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Neil Marshall

Darsteller: Michael Fassbender
Dominic West
Olga Kurylenko
Noel Clarke
David Morrissey
JJ Feild
Axelle Carolyn
Riz Ahmed

Inhalt@Movieworlds

Es ist wohl nicht immer gut auf die meisten Trailer zu verzichten. Im Falle von "Centurion" hätten mir diese zumindest eine Ansage machen können, auf was genau ich mich hier einlasse(von der Story, nicht vom Genre). Zwar bin ich nun auch kein großer Fan von dieser Art Film, aber ähnlich gelagerte Werke wie "300"(wenn man damit vergleichen will) gefielen mir sehr gut.
Zunächst war ich bei "Centurion" aber über die gesamte Einführung erstaunt. Der Film schien lange Zeit nur sehr rudimentär einem nichts aus Story zu folgen. Dafür gab es an jeder Ecke und fast zu jeder Zeit Auseinandersetzungen. Wenn nicht gerade wild im Wald gemetzelt wird, hauen sich die Legionäre im Camp gegenseitig die Fresse dick. Ist ja schön und gut das der Film vor Action überkocht, aber irgendwie scheint Regisseur und Autor Neil Marshall früh das ohnehin nur minimalistische Storykonstrukt aufgeben zu wollen. Die gesamte Einführung ist wenig strukturiert und kaum gelungen. Die Charaktereinführung misslingt völlig.
Aber Marshall kriegt noch knapp die Kurve. In der gesamten zweiten Hälfte des Films, die viel klarer strukturiert ist als die durchweg kuriose erste Hälfte, weiß der Film dann soweit zu gefallen. Fassbender hat zuvor eine 3000 Mann starke römische Armee nach Großbritannien geführt um die Picts auszuschalten, einen Stamm im Hinterland der den Römern ein Dorn im Auge ist. Durch einen Hinterhalt wird fast die gesamte Armee von einer unterlegenen Gruppe Picts ausgeschaltet. Michael Fassbender und 6 weitere überleben, und fliehen nun hinter den feindlichen Linien zurück zur römischen Front. Verfolgt wird die Gruppe dabei von einem kleinen Trupp Picts, angeführt von der stummen Jägerin Olga Kurylenko, dessen Rolle durch die fehlende Stimme ziemlich eindimensional daherkommt. Aber damit steht sie nicht allein, keine der Figuren hat irgendeine Tiefe aufzuweisen. Den einzigen Zweck den die Charaktere in "Centurion" zu verfolgen scheinen, ist es dazu zu dienen in irgendeiner der Schlachtszenen abgestochen zu werden.
In diesen Schlachtszenen stecken dann auch die unübersehbaren Qualitäten des Films. Selten wurde in einem Film dieses Genres wohl zuletzt dermaßen brutal geschnetzelt. Arme, Beine, Köpfe, hier rollte irgendwann alles auf dem Boden herum. Auf CGI-Blut wird zwar nicht verzichtet, dies gliedert sich, bis auf den Anfang, aber recht gut ein. Bei den Kampfszenen bietet "Centurion" wohl den bis dato realistischsten Einblick in die Härten der Schlachten dieser Epoche. Wo andere Filme viel kaschieren, hält Marschall gewohnt voll drauf.
Der Rest des Films allerdings ist nichts besonderes. Die Storyidee hat man wohl schon dutzende Mal gesehen in anderen Zeitepochen. Zu den Figuren wird keinerlei Beziehung hergestellt, sodass es auch an Spannung mangelt. Es ist wohl bezeichnend das gar "Clash of the Titans" mehr Zeit mit seinen Figuren verbracht hat als "Centurion"
Die den Film beherrschenden Actionszenen wissen zwar jedes Mal zu gefallen und sind richtig gut inszeniert, können das Storynichts und die platten Figuren aber nur schwer vor dem kollabieren bewahren. Nach dem guten "The Descent" und dem starken "Doomsday" leider nur eine schwache:

6/10


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Bonnie and Clyde


Bonnie and Clyde

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Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Arthur Penn

Darsteller: Warren Beatty
Faye Dunaway
Gene Hackman
Michael J. Pollard
Estelle Parsons
Denver Pyle
Dub Taylor
Evans Evans
Gene Wilder

Inhalt@OFDB

"This here's Miss Bonnie Parker. I'm Clyde Barrow. We rob banks."
Das Gangsterpaar Bonnie und Clyde kennt wohl jeder. Den bekanntesten Film dahinter, vor allem aufgrund des Erscheinungsjahrs, heute wahrscheinlich kaum noch jemand. Ich habe die Lücke mit der Blu-ray geschlossen.
Der Film fängt direkt mit einem Kickstart an. Mit einer großartigen Einführung der Charaktere muss man sich hier nicht lange aufhalten. 2 Texttafeln stellen Bonnie und Clyde kurz vor, wenige Minuten danach und kurz nachdem sich die beiden Hauptdarsteller kennen lernten, raubt Clyde schon den ersten Laden aus. Danach fragt Bonnie doch mal nach dem Namen des edlen Ritters, muss ja irgendwie auch sein. Man merkt aber schnell, die 2 lassen nichts anbrennen.
So geht der Film auch die meiste Zeit in einem Affenzahn weiter. Zwischendurch wird noch Gene Hackman(hätte ja vor der Sichtung schwören wollen er spielt hier einen Cop) mit Frau als Clydes Bruder eingeführt und einen Helfershelfer, der als Fahrer für die Gaunerbande fungiert, wird ebenfalls eingeladen. Von diesen Sidekicks hatte das Paar zwar in Wahrheit mehrere, aber die wurden im Film auf einen reduziert. Durch den Road-Movie Aspekt des Films kommt der Film so nie wirklich zur Ruhe. Es gibt zwar immer wieder Zwischenstopps um die Charakterbeziehungen etwas auszuloten, aber da die Polizei im Nacken sitzt geht es meist schnell weiter.
Der Film stellt das Pärchen bzw. die ganze Bande recht neutral dar. Weder wird das was sie machen besonders glorifiziert, noch wird das Ganze verachtet, was auch unpassend wäre für einem Film in dem die Hauptdarsteller Schwerstkriminelle sind.
Wie genau sich das Skript an den realen Ereignissen orientiert darf zwar bezweifelt werden(vieles war wahrscheinlich brutaler, rauer und weniger romantisch), aber die Darstellung wirkt in jedem Fall recht glaubwürdig. Besonders die Abneigung von Clyde gegenüber Sex mit Bonnie ist ein sehr interessantes Merkmal seines Charakters.
Insgesamt bietet "Bonnie and Clyde" alles was man von einem Film mit dem Titel erwartet. Ein tolles Leinwandpaar, eine gehörige Portion Road-Movie, harte und bleihaltige Action und ein knallhartes Finish. Anschauen!

8/10


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Don't Look Now - Wenn die Gondeln Trauer tragen


Don't Look Now - Wenn die Gondeln Trauer tragen

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Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Nicolas Roeg

Darsteller: Julie Christie
Donald Sutherland
Hilary Mason
Clelia Matania
Massimo Serato
Renato Scarpa
Giorgio Trestini

Inhalt@OFDB

"Don't Look Now" wird oft als (Horror)-Klassiker bezeichnet. Das Genre ist dabei nicht wirklich genau definiert. Er bedient sich klar in erster Linie im Drama aber hat auch Horror-Elemente aufzuweisen. Man sollte allerdings keinen Horrorfilm erwarten.
Ein Ehepaar, John(Sutherland) und Laura(Christie), verliert seine Tochter durch ertrinken. Eine unbestimmte Zeit später sind die beiden in Venedig um eine alte Kirche zu restaurieren. Doch seltsame Dinge geschehen. John hat Halluzinationen, nimmt diese aber weder allzu ernst noch ist er bereit sich damit zu beschäftigen. Laura trifft 2 seltsamen alte Damen, eine davon blind. Sie spricht davon die tote Tochter gesehen zu haben. Laura ist geschockt, fasziniert aber irgendwie auch erleichtert, dass ihr jemand sagt das ihre Tochter immer noch irgendwie, irgendwo bei ihnen ist. John glaubt hingegen kein Wort, ein bitterer Fehler wie sich im Laufe des Films herausstellen wird.
Lange Zeit im Film wusste ich weder worauf der Film eigentlich hinaus will, noch was ich von "Don't Look Now" überhaupt halten sollte. Es schien keine wirklich Story zu geben, zumindest keine die man als solche im Normalfall bezeichnen würde. Von diesem Faktor war ich bei vielen Filmen bislang nicht allzu verwundert, aber gerade hier fand ich es seltsam ungewöhnlich. Doch man muss sich früh im Film davon freimachen, das immer alles in gewohnten Bahnen abläuft.
Ein mögliches Ende oder ein Weg zum Ende des Films war ebenfalls nicht einmal zu erahnen. Seltsame Szenen und Vorfälle vermischen sich mit dem nicht ganz alltäglichem Leben eines Ehepaars. Julie Christie und Donald Sutherland passen perfekt zusammen und bereichern den Film. Gerade Sutherland ist einfach toll. Dazu ist der Drehort Venedig unheimlich, mysteriös und schön zugleich. Viele kleine Straßen, wovon alle in Sackgassen oder weiteren kleinen Straßen zu münden scheinen bis man dann plötzlich den Weg zu einer Hauptstraße findet. Dazu das verstörende, damals wie heute sehr modern anmutende Editing, was immer wieder vorherige Szenen mit der aktuellen Handlung vermischt, teilweise im wirren, unruhigen, unheimlichen Stakatoschnitt.
Ein Horrorfilm, was der Film offensichtlich die meiste Zeit auch so gar nicht sein möchte, ist er nur bedingt, auch wenn viele ihn als solchen bezeichnen. Die finalen Szenen des Films sind zwar ungefähr das gruseligste was ich jemals gesehen habe, dabei weiß man bei der ersten Sichtung wahrscheinlich nicht einmal wieso, zumindest mir geht es so, aber ein Horror-Film im damaligen wie heutige Sinne sieht doch anders aus. Zum besseren Verständnis des Films und eindeutiger Einschätzung dessen Qualität ist eine zweite Sichtung allerdings definitiv unabdingbar. Bis dahin eine sehr vorsichtige:

7/10


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Eyes Wide Shut


Eyes Wide Shut

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Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Stanley Kubrick

Darsteller: Tom Cruise
Nicole Kidman
Madison Eginton
Jackie Sawiris
Sydney Pollack
Leslie Lowe
Peter Benson
Todd Field
Michael Doven
Sky Dumont

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An Kubricks letzten Film vor seinem plötzlichen Tod habe ich mich lange Zeit nicht heran getraut, vor allem da mich die Story auf den ersten Blick nicht sonderlich begeisterte. Nur las ich allerdings in der IMDB, das es inszenatorische Parallelen zwischen "The Ninth Gate" und "Eyes Wide Shut" geben sollte, und da mir Polanskis Werk zuletzt ja recht gut gefiel, holte ich heute direkt die "Eyes Wide Shut" Blu-ray aus dem Regal.
An dem interessanten und durchweg spannenden Werk rieben sich die Beteiligten 400 Drehtage lang geradezu auf. Kubrick starb kurze Zeit nach Abschluss des Films und die Ehe von Cruise und Kidman ging in die Brüche. Geschadet hat dieses Reinhängen der Beteiligten kein Bisschen.
Unterstützt von einem tollen minimalistischen Soundtrack, läuft Dr. William Harford(Tom Cruise), aufgrund sexueller Fantasien seiner Frau mit einem anderen Mann, in einer Weihnachtsnacht durch Manhatten, auf der Suche nach einer Möglichkeit sich selbst seine Sexualität zu beweisen, sich an seiner Frau zu rächen und wieder ein ganzer Mann zu sein.
Die Sogwirkung mit der der Hauptdarsteller dabei immer tiefer in einen Moloch aus Lust und Sex gerät, überträgt sich wunderbar auf den Zuschauer und lässt diesen gespannt verfolgen, welche "Abenteuer" Harford dort erlebt. Doch diese Erlebnisse schlagen alsbald in Gefilde um, dessen Existenz sich Harford zuvor nichtmal im Traum vorstellen konnte.
Inszenatorisch, schauspielerisch und filmisch ist "Eyes Wide Shut" äußerst gut gelungen. Allein der Beginn des Films, in dem Nicole Kidman von Sky Dumont bezirzt, ist so straff und packend inszeniert, das man die nun folgenden 2,5 Stunden kaum noch erwarten kann.
Zwar gibt es während der stattlichen Laufzeit auch ein paar zu lang gezogene, etwas schleppende Szenen
dessen Bedeutung für den Gesamtkontext zunächst nicht ganz klar werden, aber der Großteil des Films ist wahrlich großartig geworden.
Worüber "Eyes Wide Shut" nun genau handelt und was die Aussagen des Films sind könnte man wohl selbst ein Buch drüber schreiben. Der Film spielt mit etlichen Hinweisen und Anspielungen, viele auch nur in einzelnen Wörtern, bestimmten Setdekos oder kurzen Dialogen.
Aber selbst wenn man sich nur bedingt mit der Materie auseinandersetzen will, ist es allein die Inszenierung und die angesprochene Sogwirkung die "Eyes Wide Shut" zu einem weiteren Meisterwerk Kubricks macht.

9/10





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