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Smile, you're at Mr. Smileys - C4rter's Blog


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Four Lions


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Four Lions
Originaltitel: Four Lions - Erscheinungsjahr:2009 - Regie: Christopher Morris

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Darsteller: Benedict Cumberbatch, Julia Davis, Kayvan Novak, Alex Macqueen, Preeya Kalidas, Chris Wilson, Craig Parkinson, Riz Ahmed, Darren Boyd, Will Adamsdale

Filmkritik: Der erste Film auf dem diesjährigen Fantasy Film Fest sollte die britische Komödie „Four Lions“ werden. Ich hatte vor einiger Zeit per Zufall einen Trailer dazu aufgeschnappt, der durchweg sehr kurios wirkte aber auch dazu führte, dass ich mir den Film vorgemerkt hatte. Umso erfreuter war ich, dass sich nun die Chance bot den Film im Kino sehen zu können. Der Film wurde im englischen Originalton mit englischen Untertiteln gezeigt. Zunächst verwunderten die Untertitel, aufgrund der starken Akzente der Darsteller wurden diese aber schnell zu einem angenehmen Begleiter. Zur Handlung:

„Four Lions“ erzählt die wahnwitzige Farce von vier extremistischen Muslimen in den englischen Midlands, die der Arroganz der westlichen Kultur mit einem gewaltigen Anschlag eine gepfefferte Lektion erteilen wollen. Was nun genau gesprengt werden soll können sich die 4 nicht einigen. Eine Moschee sei ein gutes Ziel, oder vielleicht doch einfach nur eine große Menschenmenge. Das Hauptproblem ist die Zielfindung allerdings nicht. Vielmehr sind die vier nicht mit allzu viel Intelligenz gesegnet. Zwar gibt es auch hier Einäugige unter den Blinden, aber der Film zeigt, dass man selbst als Terrorist etwas Hirnschmalz mitbringen sollte. So kommt es das zwei von ihnen aus einem pakistanischen Ausbildungslager herausfliegen, weil sie mit einer Panzerfaust so ziemlich alles anstellen, außer das Ziel(eine Drohne) zu treffen. Der Dritte richtet währenddessen Krähen ab um sie als Bombenkuriere einzusetzen, was ebenfalls explosiv daneben geht. Der vierte Mann im Bunde ist dann auch noch ein nicht-arabischstämmiger Konvertit, dessen Verbohrtheit die der anderen um Längen toppt und der sich mit seinem Nihilismus in eine Sackgasse befördert, aus der heraus es wohl tatsächlich keinen anderen Ausweg gibt als ein Selbstmordattentat.

„Four Lions“ kann ohne Umschweife als die politisch unkorrekteste Komödie dieses Jahres bezeichnet werden. Allein die Grundidee, 4 Terroristen dabei zu beobachten wie sie versuchen wollen die westliche Welt ins Chaos zu stürzen, ist so abstrus, dass man zu Beginn schon etwas Sorgen hat, dass der Film sich evtl. auf dieser Idee ausruhen könnte und sich witzetechnisch im Kreis dreht.
Zunächst hat dies auch den Anschein, da nach einem genial witzigen Start(der Aufnahme eines Terror-Videos) kurze Zeit eine Flaute herrscht, aber der Film nimmt sich dann wieder zusammen und führt den Zuschauer auf eine herrlich beknackte Tour durch Terror-Britain.
„Four Lions“ zeigt sich in seinen Gagvariationen recht kreativ und beackert nicht immer nur das selbe Feld. Zwar nehmen die 4 natürlich so gut wie jedes terroristische Fettnäpfchen mit, aber dies ist von einem verdammt gut geschriebenen Drehbuch gedeckt und weiß immer wieder aufs Neue zu unterhalten. Nach einer kleinen Durststrecke kurz vor Ende(bei der man die etwas zu lange Laufzeit von knapp 100 Minuten dann doch merkt) meistert der Film sein herrlich überdrehtes und genial witziges Finish mit Bravour. Aber auch abseits der großen Schenkelklopfer kann der Film überzeugen. Eines der abseitigeren Highlights ist definitiv, wie einer der 4 seinem Sohn den misslungenen Pakistan-Aufenthalt anhand einiger Veränderungen in der „König der Löwen“ Story erklären will.

Darstellerisch wissen die 4 Terroristen-Deppen sehr zu gefallen. Die Wortgefechte sowie auch der Slapstick-Humor werden super herübergebracht und die 4 sind Hauptverantwortliche, dass die tolle Grundidee auch als Film so gut funktioniert. Das die Drehbuchautoren beim letztjährigen Dialog-Comedy-Brummer „In the Loop“ beteiligt waren merkt man aber ebenso stark und zahlt sich auch ebenso gut aus.

Insgesamt ist „Four Lions“ natürlich sehr britisch gehalten und spielt geschickt mit dem Terror-Wahn der auf der Insel geschürt wird. Wer mit den Briten also sowieso nicht so viel anfangen kann, wird auch bei „Four Lions“ wohl voreilig das Handtuch werfen. Wer sich aber auf die explosive Mischung aus Ali G., Monty Python und dem erwähnten „In the Loop“ einlässt und dazu noch ein Faible für wirklich unkorrekte, tiefschwarze Komödien mitbringt, für den wird „Four Lions“ zur Spaßgranate 2010.

Filmbewertung: 8/10


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The Man From Earth


The Man From Earth

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Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Richard Schenkman

Darsteller: John Billingsley
Ellen Crawford
William Katt
Annika Peterson
Richard Riehle
David Lee Smith
Alexis Thorpe
Tony Todd

Inhalt@OFDB

"The Man From Earth" muss wohl für viele Leute ein sehr seltsamer Film sein, denn augenscheinlich passiert nicht viel. Leuten für die häufige Locationwechsel, Storytwists und dutzende Schauspieler zu einem Film gehören wie Soße zum Schweinebraten, sei wohl klar von "The Man From Earth" abzuraten. Der Film spielt quasi die gesamte Laufzeit nur in einer Holzhütte in den Wäldern. Schauspielerisch ist zu Beginn des Films ebenfalls bereits fast das gesamte Ensemble versammelt.
"The Man From Earth" ist einer dieser typischen Dialogfilme. Er funktioniert einzig durch die Gespräche der Personen und über das Vorstellungsvermögen des Zuschauers. Die im Grunde einfache Story: John Oldman(John Billingsley) zieht nach 10 Jahren um. Seine Freunde(Tony Todd u.a.) die er in dieser Zeit kennengelernt hat, helfen ihm beim packen und wollen Lebewohl sagen, wundern sich jedoch auch wieso er plötzlich nach 10 Jahren verschwindet. John benimmt sich zudem etwas eigenartig, versucht der Frage auszuweichen und packt schließlich seine wahre Geschichte aus. Er sei ein 14000 Jahre alter Höhlenmensch der bis heute überlebt hat, da sich seine Zellen ständig regenerieren. Physikalisch möglich ist dies wohl, doch ist John wirklich dieser Jemand oder hat er nur einen gewaltigen Dachschaden?
Der Film lässt diese Frage bis zum Ende im Raum stehen, liefert Beweise und Gegenbeiweise aber bringt dann kurz vor Ende den im Grunde eindeutigen Beweis...
Auf dem Weg dahin stellen Johns Freunde interessiert Fragen und ihre Haltung der Situation gegenüber verschiebt sich immer mehr von völlig ungläubig hin zum einräumen der Möglichkeit das John wirklich der ist, der er vorgibt zu sein. Man sollte wohl im Vorhinein nicht zu viel über den Film wissen, denn besonders zum Ende hin packt John einige Geschichten auf den Tisch, die für Staunen sorgen können und dabei irgendwie auch gar nicht mal so unplausibel klingen. Keine seiner Geschichten wird irgendwie bebildert, der Film funktioniert im Grunde wie ein Buch oder genauer gesagt wie ein Hörbuch. Die schauspielerischen Leistungen sind nicht besonders, stellenweise gar schwach, dafür aber in ihrer Art auch wiederum sehr natürlich. Besonders gelungen ist eine der weiblichen Rollen, die durchweg als totales Dummchen dargestellt wird und im Grunde auch nur dämliche Fragen stellt. Doch am Ende, ich denke es ist gar ihr letzter Satz im Film, gibt sie einen der entscheidenden Hinweise, der so offensichtlich war, dass es keinem sonst aufgefallen ist. Herrlich.
"The Man From Earth" ist ein stilles, leises Sci-Fi-Drama das mit seiner Geschichte ungemein fasziniert und es schafft, dass der Zuschauer beim hören von einfachen Dialogen an den Fingernägeln knabbert vor Aufregung. Natürlich braucht man eine gewisse Portion an Interesse fürs Thema und sollte nicht jemand sein der jede Theorie direkt gelangweilt abwinkt, aber besonders Genrefans sollten "The Man From Earth" definitiv anschauen und in sich aufsaugen. Ruhiges, stilles aber sehr beeindruckendes Nischenkino.

9/10


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Run


Run

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Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Geoff Burrowes

Darsteller: Patrick Dempsey
Kelly Preston
Ken Pogue
Alan C. Peterson
James Kidnie
Sean McCann
Michael MacRae
Tom McBeath

Inhalt@OFDB

"Run" ist ein wenig beachteter, beinahe vergessener kleiner Action-Thriller. Weder in Deutschland noch in den USA gibt es eine DVD, lediglich in Australien existiert eine Scheibe des Films, welche ich mir aufgrund von Empfehlungen kurzerhand besorgt hatte.
Doch leider war der Film dann doch nicht so gut wie mir die vielen Empfehlungen versichert haben.
Das Hauptproblem ist, neben dem wirklich nervigen Hauptdarsteller, die sich immer wieder im Kreis drehende Story. Sie wiederholt einfach ständig die gleichen Muster und fühlt sich so nach 30 Minuten schon an als wären bereits 60 Minuten vergangen. Wenn der Plot den Zuschauer schon langweilt, tut dies der Kurzweiligkeit des Film gar nicht gut. Leider kann auch die Action im Film kaum entschädigen, denn diese kommt in der Regel zwar doch häufiger vor ist auch meist recht kindgerecht gehalten und lässt sogut wie jegliche Härte oder Raffinesse(außer im Finale) vermissen. Zudem bleibt die Rolle des Hauptdarstelles den gesamten Film über völlig unglaubwürdig, angefangen wie er in diese Missliche Lage gerät bis dahin wie er sich scheinbar aus dieser Lage wieder befreit. Da unterbricht dann im Finale leider der Abspann. Ziemlich unnütz ist auch die Rolle der späteren Travolta Ehefrau Kelly Preston. Während ihrer Screentime bringt sie den Plot quasi gar nicht weiter und kurz darauf wird sie mir einer Schusswunde im Krankenhaus abgeliefert.
Insgesamt ein eher enttäuschend Action-Thriller, bei dem sowohl das Drehbuch einige Schwächen aufweist, als auch die Darsteller nur selten überzeugen können. In meinen Augen durch Erinnerungen ziemlich überschätzt. Knappe:

5/10


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Salt


Salt

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Phillip Noyce

Darsteller: Angelina Jolie
Liev Schreiber
Chiwetel Ejiofor
Yara Shahidi
August Diehl
Zoe Lister Jones
Gaius Charles
Victor Slezak
James Schram
Cassidy Hinkle

Inhalt@Moviejones

Von "Salt" wusste ich vor der Sichtung nicht viel. Einzig das es sich um einen Spionageplot handelt sowie das Angelina Jolie die Hauptrolle bekleidet war mir bekannt. Meine Erwartungen waren dementsprechend niedrig und dies schien dem Film auf jeden Fall gutzutun. Großflächige Recherchen ob einem der Film gefällt sollte man also unterlassen. Da der Film sowieso nur kurzweilige 95 Minuten dauert sollte dies auch kein Problem darstellen.
Etwas bedanken hatte ich noch, da ich Jolie nicht allzu gerne sehe. In "Wanted" fand ich sie zwar recht gelungen, aber wie in den meisten anderen Filmen von ihr auch recht austauschbar. Sie drückt ihren Rollen nur selten einen Stempel auf und zeichnet sich in den letzten Jahren auch nicht durch besonders anspruchsvolle Darstellungen aus. Dies zieht sich auch durch "Salt" durch. Die Rolle der aktivierten Maulwurfsagentin der Russen nimmt man ihr nur in einigen Szenen ab, was vor allem auch an der schrecklichen Frisur und dem allgemeinen Auftreten liegt, was an keiner Stelle "Agentin" schreit. Ich denke die Rolle hätte einem Mann einfach besser gestanden.
Die verzwickte und wendige Geschichte entwickelt sich schön stringent und sehr flott. Nach einer kurzen Einführung von Frau Jolie alias Salt, Agentin des CIA, die von einigen Koreanern gefoltert wird, stiefelt der Film mit rasantem Tempo und reichlich Action durch die Wendungsreiche und sehr ansehnlich gefilmte Agentenstory. Die Actionszenen sind verdammt gut getrickst und vermitteln sehr oft den Eindruck, dass Frau Jolie bei vielen Stunts wirklich direkt beteiligt war. Dies sorgt für eine erfreulich griffige Intensität und geben der Action die nötige Würze.
Zwar zeichnen sich die groben Eckpunkte der Handlung durch tiefe "Kalter Krieg Klischees" aus, da die Grundzüge der Handlung aber eben auch noch in eben dieser vergangen Zeit verwachsen sind, passt dies im Endeffekt dann doch recht gut rein.
Wirklich gelungen fand ich außerdem, dass dies einer dieser seltenen Filme ist, bei denen der Zuschauer über die Handlungen der Hauptfigur jedes Mal aufs neue erstaunt ist. Weder weiß man über eine große Laufzeit des Films welche Ziele Salt denn nun eigentlich verfolgt, noch weiß man ob sie gut oder böse ist. Dies ist in vielen aktuellen Filmen leider immer mehr zur Mangelware geworden. Leider macht sich somit aber nach einiger Zeit unweigerlich der Gedanke breit, dass die Macher ihre recht erfrischende Anti-Amerika Handlung doch unmöglich bis zum Ende durchziehen werden, und so konnte der Film im Finale dann nur enttäuschen. Das sich das Ganze dann im letzten Schritt noch als weitestgehend offenes Ende entpuppt, wirkt dazu noch umso schräger.
Bis auf die nicht immer auf der Höhe agierenden Hauptdarstellerin und das etwas vorhersehbare Ende, kann der Film durch seine stringente auf den Punkt inszenierte Action und die unterhaltsame Geschichte überzeugen. Er überstrahlt somit die meisten aktuellen Blockbuster ähnlicher Machart durch das gute Drehbuch und die sehr gelungene optische Inszenierung.

7/10


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Death Wish - Ein Mann sieht rot


Death Wish - Ein Mann sieht rot

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Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Michael Winner

Darsteller: Charles Bronson
Hope Lange
Vincent Gardenia
Steven Keats
William Redfield
Stuart Margolin
Stephen Elliott

Inhalt@OFDB

Da ich aus der "Death Wish" Reihe bislang nur Teil 3 kenne und ich nach "Death Hunt" Lust hatte auf einen weiteren Film mit Charles Bronson, habe ich kurzentschlossen mal den ersten Film der fünfteiligen Revenge-Reihe eingelegt. Gegen Teil 3 geht Teil 1 noch sehr gemächlich zu werke, ist aber dadurch natürlich keineswegs langweilig. Die Story ist zwar einfach aber schön stringent inszeniert. Wie Bronson als Kersey ungefähr ab der Hälfte des Films nach und nach einige Taschendiebe aus den Latschen ballert ist ebenfalls recht gelungen, wirkt andererseits aber schon etwas abstrus. Schön aber, dass neben der Story um Kersey ebenso auch die Suche nach Kersey durch die Polizei beleuchtet wird.
Doch irgendwas fehlt dem Film. Weder kann Bronson den Wandel seiner Figur gut darstellen, noch hat der Film sowas wie einen Spannungsbogen zu bieten. Zwar ist die Story eben recht übersichtlich aber ein wenig mehr Tiefe hätte andererseits doch nicht geschadet. Die Wandlung vom Architekten zum professionellen Mugger-Killer kommt plötzlich und ohne große Umschweife. Er geht für mein Empfinden einfach schon zu kaltblütig vor. Aber seis drum, insgesamt ein, für die Zeit, gelungener, harter Thriller mit Schwächen.

7/10


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The Searchers - Der Schwarze Falke


The Searchers - Der Schwarze Falke

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Erscheinungsjahr: 1956
Regie: John Ford

Darsteller: John Wayne
Jeffrey Hunter
Vera Miles
Ward Bond
Natalie Wood
John Qualen
Olive Carey

Inhalt@OFDB

Ich würde mich selbst schon als Westernfan bezeichnen. Allerdings ist meine Genre-Affinität wohl ganz klar im Spaghettibereich zu suchen. Von John Wayne habe ich soweit ich mich zurück erinnern kann noch nie einen Western gesehen. Als ich einmal einen Bericht über die Unterschiede der beiden Western-Arten gelesen hatte, wusste ich bereits, dass wir 2 wohl keine Freunde werden würden. Doch trotzdem habe ich mir seinen, scheinbar besten Film, "The Searchers" vor einigen Monaten auf Blu-ray gekauft, einfach weil ich dieses Fass doch einmal aufmachen wollte, einfach um endgültig zu wissen wie sich ein Wayne-Western anfühlt. Nach der Sichtung weiß ich aber nun, dass ich bei den Spaghettis bleiben werde.
Zum einen war das Acting der Schauspieler stellenweise unheimlich hölzern. Man sagt zwar dies sei der Zeit in den 50er Jahren anzulasten aber das ist mir bisher nur bei "The Searchers" so extrem aufgefallen. Das fing bei Wayne selber an und zog sich durch alle Rollen durch.
Dazu hat mich die Story nicht wirklich mitgerissen. Die Suche nach einem Mädchen was von Indianern entführt wurde und sich über insgesamt 5 Jahre erstreckt, verliert schneller die Spannung als ein Weißer seinen Skalp durch einen Indianer. Zwar werden recht interessante und für mich neuartige Themen angekratzt, z.B. wie sich ein Weißer durch ein Zusammenleben bei den Indianern verändert, allerdings scheint dies am Ende dann doch keinen mehr so wirklich zu stören. Zudem ist Wayne in diesem Film, wie aber wohl auch in den meisten anderen, in seiner Rolle sehr rassistisch angelegt und funktioniert für mich als Identifikationsfigur nur beginnt.
Es ist wirklich seltsam, wie sich die Interessen doch ändern. Früher konnte ich mir außer Cowboys gegen Indianer gar kein anderes Setting vorstellen, doch heute wirkt dieser Konflikt auf mich ziemlich antiquiert und vor allem schrecklich klischeebeladen. Natürlich war das damals anders, aber "The Searchers" macht es dem Zuschauer wahrlich nicht leicht den Film auch heute zu mögen. Das seltsam anmutende Acting und die wenig interessante Geschichte holen einen laufend in die Realität zurück.
Herausragend war allerdings die Blu-ray Qualität. Ein Film von 1956 der sogar besser aussieht als HD-Releases von aktuellen Filmen, das muss man erst einmal schaffen. Ganz große klasse.
Das Setting und die Drehorte sind auch die großen Stärken von "The Searchers". Abgesehen von den offensichtlichen Studioaufnahmen, kann man den Landschaftsaufnahmen, in denen die Searchers um John Wayne in feinstem Technicolor durch die Prärie reiten, ihre Qualitäten nicht absprechen.
Insgesamt aber war "The Searchers" für mich leider in weiten Strecken ein lahmer, nur wenig spannender Western, der vor allem schlecht gealtert zu sein scheint. Ich bin wahrlich kein Verächter von alten Filme, aber im Falle von "The Searchers" ist es wohl auch einfach nicht mein Genre.

6/10


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Death Hunt - Yukon


Death Hunt - Yukon

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Erscheinungsjahr: 1981
Regie: Peter R. Hunt

Darsteller: Charles Bronson
Lee Marvin
Andrew Stevens
Carl Weathers
Ed Lauter
Scott Hylands
Angie Dickinson
Henry Beckman
William Sanderson

Inhalt@OFDB

Von "Death Hunt" bzw. unter dem etwas schöneren deutschen Titel "Yukon" erfuhr ich vor kurzem per Zufall. Von einem Abenteuer/Action-Thriller Klassiker mit elitärer Besetzung, zu unrecht in Vergessenheit geraten, wurde gesprochen. Dies kann ich nach der Sichtung auch unterschreiben. Lee Marvin und Charles Bronson sind wirklich die Idealbesetzungen für die Rollen. Bronson als fehl verurteilter Waldschrat mit Herz und Lee Marvin als alternder Mountie mit Vorliebe für leichte Mädchen und Schnaps wirken beide wie aus dem Leben gegriffen. Auch wenn sich der Film "Based on true events" auf die Fahnen schreibt, scheinen viele historische Fakten sowie auch die Charaktere selbst nicht wirklich akkurat gezeichnet gewesen zu sein. Davon merkt man im Film selbst jedoch eher wenig, denn auch wenn sich die Seite des Gesetzes hier stellenweise doch arg seltsam verhält, sorgt dies vor allem natürlich für dauerhaft anhaltende Spannung und eine tolle Jagd in starker Kulisse. Leider verhaspelt sich der Film gegen Ende ein wenig in seinem Drehbuch, in dem er einen zuvor kaum beachteten Charakter aufgreift, der im Endeffekt als Sündenbock herhalten muss, was aufgesetzt wirkt und nicht so recht passen mag.
Insgesamt ist "Death Hunt" aber ein durchweg spannender und actionreicher Abenteuerfilm mit erfreulich saftigen Shootouts. Definitive Empfehlung für Fans.

7/10


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Two Mules for Sister Sara - Ein Fressen für die Geier


Two Mules for Sister Sara - Ein Fressen für die Geier

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Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Don Siegel

Darsteller: Clint Eastwood
Shirley MacLaine
Manolo Fabregas
Alberto Morin
John Kelly
Armando Silvestre
Enrique Lucero
David Estuardo

Inhalt@OFDB

Wenn ein Western mit einem markanten Theme anfängt, dann stammt der Soundtrack recht oft vom Meister himself. So ist es auch bei "Two Mules for Sister Sara", für den Ennio Morricone den Soundtrack komponierte und somit perfekt in diesen, doch etwas anderen Western einleitet.
Clint Eastwood als Killer und Shirley MacLaine als Nonne unter der Regie von Eastwood-Kumpane Don Siegel in einer Western Komödie mit einigen recht unerwarteten Gewaltspitzen.
Wie Eastwood und MacLaine sich immer wieder arrangieren müssen, sei es aufgrund von Reitgeschwindigkeit oder den normalen Allüren einer Frau/Nonne, macht zusehends mehr Spaß. Das mit McLaines Charakter irgendwas so ganz und gar nicht stimmt, liegt relativ schnell auf der Hand und die Auflösung im Finale kommt daher nicht unerwartet. Die Reaktion auf Eastwoods Gesicht aber ist Gold wert. Das Finale an sich ist, beherrscht von einer großen Actionsequenz, als recht gelungen anzusehen, wirklich bombig ist aber erst die Schlussszene des Films. Herrlicher Abschlussgag.
Insgesamt eine rundum unterhaltsame, gelungene Westernkomödie mit einem netten Leinwandpärchen und den üblichen Qualitäten von Eastwood. Zwar lässt sich der Film in ein paar Szenen etwas zu viel Zeit, was man aber gut verschmerzen kann.

8/10


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Prince of Persia: The Sands of Time - Prince of Persia: Der Sand der Zeit


Prince of Persia: The Sands of Time - Prince of Persia: Der Sand der Zeit

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Mike Newell

Darsteller: Jake Gyllenhaal
Gemma Arterton
Ben Kingsley
Alfred Molina
Toby Kebbell
Reece Ritchie
Richard Coyle
Dave Pope

Inhalt@OFDB

Da ich zu "Prince of Persia: The Sands of Time" überraschenderweise auch einige recht ordentliche Reviews gelesen hatte, wollte ich den Film kurzentschlossen nun doch noch sehen. Erwartet hatte ich trotzdem nichts, was im Endeffekt wohl auch gut war, denn wirklich viel bekommen habe ich auch nicht. Entgegen der gehörten Meinungen dies sei mal wieder ein "gelungener Blockbuster" krankt der Film in meinen Augen an den selben Problemen mit denen Hollywood in den letzten Jahre in diesem Genre immer wieder hadert. Rudimentäre, stellenweise langweilige Story ohne Spannung, prominente Darsteller in Abziehbild-Charakteren, infantiler Humor und CGI-Gigantismus. All das enthält auch "Prince of Persia: The Sands of Time".
Zu Beginn weiß der Film mit seiner doch recht frischen Art, den feschen Parcour-Szenen und dem interessanten, stellenweise richtig tollen Persien-Setting zu gefallen. Die Einführung der Figuren gelingt auch und das Einbringen des Zeitsands verspricht eigentlich eine interessante Story mit Zeitreiselementen. Aus all diesen Prämissen könnte man mit geschickter Hand einen recht ordentlichen Film basteln, doch leider wird das ganze wieder einmal nur Durchschnittskos.
Die Storyentwicklung gelangt des Öfteren an Punkte, bei denen sich die Schreiber nur noch mit abstrusem Logiklöchern weiterhelfen konnten. Die Effekte nehmen irgendwann überhand und die Actionszenen nutzen sich irgendwann nach der Halbzeit auch langsam aber sicher ab. Das ist dann auch hier der Punkt, an dem neue Gegner ins Spiel kommen, die dann erneut Actionszenen provozieren können. Außerdem wird, bis auf das unglaublich vorhersehbare Ende, so rein gar nichts aus dem Faktor Zeit gemacht. Im Spiel noch ein maßgeblicher Faktor und Garant für Spielspaß, hätte dies im Film auch nicht geschadet.
Der weitere Storyverlauf liegt offen dar wie ein Buch und ist ziemlich schnell, spätestens nachdem eine der ersten recht wichtigen Figuren stirbt, sonnenklar. Zudem stören die Irakkrieg-Referenzen einfach tierisch. Wie kann man allen Ernstes solch eine Handlung in diesen Film einbauen:"Er hat uns weiß gemacht in der eroberten Stadt werden Waffen produziert. Doch dies stimmt gar nicht, er wollte stattdessen so den Sand der Zeit an sich reißen". Na wenn das nicht unpassend ist weiß ichs auch nicht. Aber 9/11- und Irak-Rreferenzen gehören bei Blockbustern ja scheinbar zum guten Ton und dem durchschnittlichen Zuschauer fällt das sowieso nicht auf.
Immerhin kann Jake Gyllenhaal als Prinz wirklich überzeugen, was ich zu Beginn nicht erwartet hatte. Seine Prinzessinnenbegleitung Gemma Arterton allerdings ist der typische nervig zickige Frauen-Sidekick den man, wenn das Aussehen nicht wäre, längst über die Klippe geschickt hätte. Ben Kingsleys Figur ist zwar alles andere als eine dankbare Rolle für solch einen Darsteller, aber er macht das Beste draus denn dafür ist er nunmal Ben Kingsley. Alfred Molina hat mit der Rollenwahl allerdings danebengegriffen und stellt den zweiten nervigen Charakter im Film dar. Insgesamt also Höhen und Tiefen, es hätte aber definitiv schlimmer kommen können.
Somit ist "Prince of Persia: The Sands of Time" wieder mal, abgesehen von den Schauwerten, den vor allem in der ersten Hälfte gelungenen Actionszenen und der vorhandenen Kurzweiligkeit, ein Schlag ins Wasser. Man denkt sich des Öfteren wirklich, dass man hier mit etwas weniger anstatt "mehr mehr mehr" doch eine echt schöne Verfilmung draus hätte machen können. Aber so ist der Film keinen Deut besser als "Clash of the Titans". Aber immerhin nahm sich "Clash of the Titans" noch durchweg ernst wogegen "Prince of Persia" immer wieder mit infantilem Humor nervt. Seis drum, knappe:

6/10


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Pale Rider


Pale Rider

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Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Clint Eastwood
Michael Moriarty
Carrie Snodgress
Chris Penn
Richard Dysart
Sydney Penny
Richard Kiel
Doug McGrath
John Russell

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Was ich von "Pale Rider" vor der Sichtung halten sollte wusste ich nicht so ganz. Weder schien der Film, im Gegensatz zu den meisten anderen Eastwood-Western, allzu bekannt zu sein, noch schien er allzu viele Fans zu haben. Umso überraschter war ich dann aber, wie gut der Film doch ist. Die Story ist Genregemäß eher simpel gehalten, trotzdem packend und immer schön auf den Punkt inszeniert. Eastwood spielt den bewährten Namenlosen, dessen Name wie auch Identität im Film nicht aufgelöst wird. Er hilft einer Siedlung von überforderten Goldschürfern gegen einen fiesen Wirtschaftsgauner. Eastwood spielt gewohnt Wortkarg, weiß fast allein durch sein Auftreten zu gefallen und gestaltet dies wie immer einschüchternd und einfach verdammt cool.
Inszeniert wurde der Film natürlich ebenfalls von Eastwood selber und weiß durch dessen routinierte Arbeitsweise und den netten Schauplatz im Osten der USA zu gefallen. Wälder und Schneebedeckte Landschaften erzeugen eine tolle Atmosphäre.
Ist die Seite der Goldschürfer eher mit unbekannten Besetzt, findet man auf Seite der Gauner bekannte Gesichter. Paradebösewicht Richard Kiel und der zu früh verstorbene Bruder von Sean Penn, Chris Penn. Große Überraschungen bleiben zwar aus, aber man bekommt in etwa genau das, was man nach wenigen Minuten vom Film auch erwartet: Eastwood, eine tolle Atmosphäre und einen feinen Showdown.
Der Film erinnert von der Prämisse her manchmal an den ähnlichen "High Plains Drifter", denn Eastwood versucht seiner Figur hier unmissverständlich eine mysteriöse, geisterhafte Note zu verpassen die außerdem verdammt stimmungsvoll und passend ist. Von einer Kopie kann aber keine Rede sein, da die Filme ansonsten komplett anders aufgebaut sind.
Insgesamt ist "Pale Rider", auch durch diesen mysteriösen Touch den ich im Genre sehr schätze, ein rundum gelungener Western.

8/10





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