Howie Munson sagte am 23.04.2007, 16:23:
Was gefiel dir an der Sprache? Im Prinzip war das ja sowas wie Steno... nur eben auf verbaler Ebene
Und klar sind film noirs cool, müssen das sogar sein, aber die Leuts - vor allem der Pin und der Hauptdarsteller - wirkten auf mich so, dass sie zwar cool sein wollen, mir aber eher als Parodie dafür vorkamen. Ich fand den Versuch, die Mechanismen des film noir in die US-High-School-Society zu verlagern ziemlich missglückt.
Nun ja, im ganzen Film ging es ja um das Decodieren von Sprache; ständig verstehen sich die Charaktere nicht bzw. missverstehen sich, müssen erst herausfinden, was bestimmte Begriffe bedeuten.
Das Konzept des Film Noir wird in BRICK seiner Eigentlichkeit beraubt - bzw. dessen Uneigentlichkeit betont. BRICK ist ja ein extrem abstrakter Film, insofern konnte ich die Vorwürfe der Kritik - alberne Charaktere, leblose Figuren - nicht nachvollziehen. BRICK spielt ja komplett in einer Parallelwelt, die sich noch nicht einmal zeitlich einordnen lässt. Da ging es ja niemals darum, das Leben an einer Highschool darzustellen.
Vielleicht ist das alles prätentiös: Man hätte auf den Background auch verzichten und einfach einen normalen Krimi machen können. Ich hatte den Eindruck, dass durch die Überführung der Noir-Thematik in den Mikrokosmos Highschool gerade das Universelle am Noir gut hervorgehoben wurde. Noir eben nicht als Cool-Film, sondern als universelle Weltsicht, die sich eben auch im Leben an der Highschool spiegeln kann.
Um mehr zu sagen, müsste ich aber erst die Zweitsichtung hinter mich bringen.