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221 Antworten in diesem Thema

#211 Michael

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Geschrieben 01. Juni 2009, 16:51

re: The Reader

Netter Vergleich, auch wenn ich ihn für grundsätzlich falsch halte. Wirklich Ilsa? Wie wäre es denn eher mit einem rollenvertauschenden "Nachtportier"?

#212 moodswing

    Albert Emanuel Voglers Adjutant

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Geschrieben 01. Juni 2009, 20:50

Beitrag anzeigenMichael sagte am 01.06.2009, 17:51:

re: The Reader

Netter Vergleich, auch wenn ich ihn für grundsätzlich falsch halte. Wirklich Ilsa? Wie wäre es denn eher mit einem rollenvertauschenden "Nachtportier"?
Klar, war schön süffisant runtergeschrieben. Armer Ilsa, wollte den hier nicht ins falsche Licht stellen. :) Nachtportier bietet sich da von der Erzahlung her eher an, wenngleich ich ihn erst noch einmal sehen muss um was Klares sagen zu können.

#213 Michael

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Geschrieben 02. Juni 2009, 23:26

In meinen Augen schmeichelst du Ilsa, wenn du sie mit dem tollen Vorleser vergleichst. Also passt es wieder. Ich wollte nur durch meine spontane Äußerung deinem FTB Respekt zollen: Ich lese es immer noch. Und es regt mich immer noch positiv auf, gerade weil wir seltenst einer Meinung sind.

#214 moodswing

    Albert Emanuel Voglers Adjutant

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  • Ort:Das tiefe Tal der Superhexen

Geschrieben 03. Juni 2009, 02:07

Beitrag anzeigenMichael sagte am 03.06.2009, 00:26:

In meinen Augen schmeichelst du Ilsa, wenn du sie mit dem tollen Vorleser vergleichst. Also passt es wieder. Ich wollte nur durch meine spontane Äußerung deinem FTB Respekt zollen: Ich lese es immer noch. Und es regt mich immer noch positiv auf, gerade weil wir seltenst einer Meinung sind.
Schön zu hören, sowas. :)

#215 emme

    Blaufußtölpel

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  • Ort:Nicht mehr in Borgholzhausen

Geschrieben 14. Juli 2009, 18:37

Mit leichter Verspätung möchte ich meinem Neid Ausdruck verleihen, der mich erfüllt, wenn ich feststellen muss, dass Du KINSKI PAGANINI und den zweiten TRANSFORMERS so dicht beieinander gesehen hast, dass sie zu einem einzelnen Rezeptionserlebnis zu verschmelzen scheinen. :cheers: und :love:
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#216 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 15. Juli 2009, 02:05

Zu Hunger: Verstehe Deinen Eindruck nicht. Warum Mythenbilder, warum Huldigung?
Der Film ist doch zuvorderst ein Film über das Ende der Kommunikation und die Mechanismen, denen man sich in seiner Gruppe nach dem Abbruch der Gespräche nicht mehr entziehen kann. Wem soll da wie gehuldigt werden? Der Staatsmacht sowieso nicht, aber wenn man sieht, was die Ereignisse auch mit den Polizisten machen, dann kann man doch kaum von Verklärung sprechen. Der Besuch bei der Mutter im Altenheim gehört mit zum Schrecklichsten, was ich jemals in diesen politischen Filmen gesehen habe.

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#217 moodswing

    Albert Emanuel Voglers Adjutant

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Geschrieben 17. Juli 2009, 13:41

Beitrag anzeigenemme sagte am 14.07.2009, 19:37:

Mit leichter Verspätung möchte ich meinem Neid Ausdruck verleihen, der mich erfüllt, wenn ich feststellen muss, dass Du KINSKI PAGANINI und den zweiten TRANSFORMERS so dicht beieinander gesehen hast, dass sie zu einem einzelnen Rezeptionserlebnis zu verschmelzen scheinen. :cheers: und :love:
Mutti sagte: "Nimm kein LSD!"
Also griff ich zum Kinski und den Bay!

:cheers:

#218 moodswing

    Albert Emanuel Voglers Adjutant

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Geschrieben 17. Juli 2009, 14:14

Beitrag anzeigenThe Critic sagte am 15.07.2009, 03:05:

Zu Hunger: Verstehe Deinen Eindruck nicht. Warum Mythenbilder, warum Huldigung?
Der Film ist doch zuvorderst ein Film über das Ende der Kommunikation und die Mechanismen, denen man sich in seiner Gruppe nach dem Abbruch der Gespräche nicht mehr entziehen kann. Wem soll da wie gehuldigt werden? Der Staatsmacht sowieso nicht, aber wenn man sieht, was die Ereignisse auch mit den Polizisten machen, dann kann man doch kaum von Verklärung sprechen. Der Besuch bei der Mutter im Altenheim gehört mit zum Schrecklichsten, was ich jemals in diesen politischen Filmen gesehen habe.
Von Verklärung sprach ich nicht, die bewussten Gegenbilder zur brutalen Staatsgewalt im Knast aber sind punktuell gesetzt. Sie sind stark, wirken allerdings in ihrer kurzfristigen Eingestreutheit im Gegensatz zur generellen Atmosphäre der Angst und Gewalt eher als bewusst benötigtes Gegengewicht, um nicht vollends in eine Ecke gestellt zu werden. Die Tendenz aber finde ich ist deutlich. Eine Vermythisierung willst du dem Film angesichts der letzten Bilder doch wohl nicht ernsthaft absprechen?

Die Szene im Altenheim ist großartig, spiegelt aber in sich schon ein kritisches Bild wider: Sie ist doch deshalb so brilliant, weil die schon abgetretene Mutter ohne Reaktion, ohne Emotionen, blutbespritzt dem erschossenen Sohn gegenüber sitzt. Ihr Sohn wiederum bekommt davor eine beinahe reine Negativzuschreibung vom Film. Hintergründe zur Untergrundbewegung bekommt man keine. Die Situation im Gefängnis als Staatsinstitution jedoch wird ausgiebig beleuchtet (eben als Hölle aus Angst und Gewalt).

Ich wiederum verstehe deinen Eindruck über "Mechanismen, denen man sich in seiner Gruppe nach dem Abbruch der Gespräche nicht mehr entziehen kann." nicht. Was meinst du damit genau?

Dass es in Hunger im Übrigen um etwas ganz Anderes geht, darüber sind wir uns wohl einig.

#219 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 19. Juli 2009, 20:29

Beitrag anzeigenmoodswing sagte am 17.07.2009, 14:14:

Beitrag anzeigenThe Critic sagte am 15.07.2009, 03:05:

Zu Hunger: Verstehe Deinen Eindruck nicht. Warum Mythenbilder, warum Huldigung?
Der Film ist doch zuvorderst ein Film über das Ende der Kommunikation und die Mechanismen, denen man sich in seiner Gruppe nach dem Abbruch der Gespräche nicht mehr entziehen kann. Wem soll da wie gehuldigt werden? Der Staatsmacht sowieso nicht, aber wenn man sieht, was die Ereignisse auch mit den Polizisten machen, dann kann man doch kaum von Verklärung sprechen. Der Besuch bei der Mutter im Altenheim gehört mit zum Schrecklichsten, was ich jemals in diesen politischen Filmen gesehen habe.
Von Verklärung sprach ich nicht, die bewussten Gegenbilder zur brutalen Staatsgewalt im Knast aber sind punktuell gesetzt. Sie sind stark, wirken allerdings in ihrer kurzfristigen Eingestreutheit im Gegensatz zur generellen Atmosphäre der Angst und Gewalt eher als bewusst benötigtes Gegengewicht, um nicht vollends in eine Ecke gestellt zu werden. Die Tendenz aber finde ich ist deutlich. Eine Vermythisierung willst du dem Film angesichts der letzten Bilder doch wohl nicht ernsthaft absprechen?

Die Szene im Altenheim ist großartig, spiegelt aber in sich schon ein kritisches Bild wider: Sie ist doch deshalb so brilliant, weil die schon abgetretene Mutter ohne Reaktion, ohne Emotionen, blutbespritzt dem erschossenen Sohn gegenüber sitzt. Ihr Sohn wiederum bekommt davor eine beinahe reine Negativzuschreibung vom Film. Hintergründe zur Untergrundbewegung bekommt man keine. Die Situation im Gefängnis als Staatsinstitution jedoch wird ausgiebig beleuchtet (eben als Hölle aus Angst und Gewalt).

Ich wiederum verstehe deinen Eindruck über "Mechanismen, denen man sich in seiner Gruppe nach dem Abbruch der Gespräche nicht mehr entziehen kann." nicht. Was meinst du damit genau?

Dass es in Hunger im Übrigen um etwas ganz Anderes geht, darüber sind wir uns wohl einig.

Sehe ich nicht so, daß der Film die mythische Überhöhung des Opfertodes übernimmt. Imho zeigt er die Sicht der Besucher und die Innenperspektive des Sterbenden. Gerade im Zusammenhang mit den krassen über-realistischen Szenen inner- und außerhalb des Gefängnisses ist mir nie der Gedanke gekommen, daß man eine Auflösung im metaphysischen auch nur nahelegen wolle.

Steve McQueen mußte seinen Film irgendwie positionieren und dabei ging er natürlich von dem Vorwissen seiner Zuschauer aus. Eine Gleichbehandlung beider Seiten im Film wäre de facto ein Zugeständnis an die Hegemonialität der Berichterstattung. Ich fand auch nicht, daß er den einzelnen Polizisten, abgetrennt von seiner Gruppe, negativ beschrieben hat. Wenn ich zum Beispiel an die Szene denke, wie der später Getötete im Schneetreiben steht und raucht - da war einerseits in den Schrammen auf seinen Knöcheln der Hinweis auf seine Taten, andererseits in seiner Haltung und der Szenerie eine tiefsitzende Verlorenheit skizziert, die so gar nicht zum linken Mythenbild des Polizistenschweins paßt. Auch die Beschreibung der häuslichen Situation erregt eher Mitleid als Abscheu. Mir schien das, ohne überkodiert zu wirken, nicht simplifizierend um der Beschwörung von Feindbildern willens.

Die Polizisten werden genauso wie die Terroristen als in sich geschlossene Männerbünde gezeigt, die strengen Disziplinierungs- und Abschottungsmaßnahmen unterliegen. Kontakte zur anderen Seite sind genauso Verrat wie Zweifel am Selbstbild, Selbstversicherung erfolgt durch gruppendynamische Prozesse. Der Film spiegelt den Zusammenbruch der Kommunikation auch in seiner Struktur wider: Wortarm von Anfang bis Ende, unterbrochen von einem Gespräch im Zentrum. Das aber weniger Kommunikation ist als eine Wiederholung der eigenen Standpunkte. Und damit den Tod unausweichlich macht.
Es sei noch hinzugefügt, daß es wohl in der britischen Polizei mehrere Vorfälle gab, in denen sich kumpelhafte Gruppierungen gebildet und diese sich über bestehende Gesetze hinweggesetzt haben. Ein Vorfall führte vor einigen Jahren zur Auflösung einer Londoner Sondereinsatzgruppe der Polizei. Über die Geschlossenheit der Terrorgruppen muß man, glaube ich, keine zusätzlichen Worte verlieren.

Worum geht es denn Hunger, vielleicht sind wir uns da gar nicht so einig? ;)

(Sorry für eventuelle Vagheiten, aber habe den Film schon vor einiger Zeit gesehen.)

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#220 moodswing

    Albert Emanuel Voglers Adjutant

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Geschrieben 20. Juli 2009, 03:00

Beitrag anzeigenThe Critic sagte am 19.07.2009, 21:29:

Beitrag anzeigenmoodswing sagte am 17.07.2009, 14:14:

Beitrag anzeigenThe Critic sagte am 15.07.2009, 03:05:

Zu Hunger: Verstehe Deinen Eindruck nicht. Warum Mythenbilder, warum Huldigung?
Der Film ist doch zuvorderst ein Film über das Ende der Kommunikation und die Mechanismen, denen man sich in seiner Gruppe nach dem Abbruch der Gespräche nicht mehr entziehen kann. Wem soll da wie gehuldigt werden? Der Staatsmacht sowieso nicht, aber wenn man sieht, was die Ereignisse auch mit den Polizisten machen, dann kann man doch kaum von Verklärung sprechen. Der Besuch bei der Mutter im Altenheim gehört mit zum Schrecklichsten, was ich jemals in diesen politischen Filmen gesehen habe.
Von Verklärung sprach ich nicht, die bewussten Gegenbilder zur brutalen Staatsgewalt im Knast aber sind punktuell gesetzt. Sie sind stark, wirken allerdings in ihrer kurzfristigen Eingestreutheit im Gegensatz zur generellen Atmosphäre der Angst und Gewalt eher als bewusst benötigtes Gegengewicht, um nicht vollends in eine Ecke gestellt zu werden. Die Tendenz aber finde ich ist deutlich. Eine Vermythisierung willst du dem Film angesichts der letzten Bilder doch wohl nicht ernsthaft absprechen?

Die Szene im Altenheim ist großartig, spiegelt aber in sich schon ein kritisches Bild wider: Sie ist doch deshalb so brilliant, weil die schon abgetretene Mutter ohne Reaktion, ohne Emotionen, blutbespritzt dem erschossenen Sohn gegenüber sitzt. Ihr Sohn wiederum bekommt davor eine beinahe reine Negativzuschreibung vom Film. Hintergründe zur Untergrundbewegung bekommt man keine. Die Situation im Gefängnis als Staatsinstitution jedoch wird ausgiebig beleuchtet (eben als Hölle aus Angst und Gewalt).

Ich wiederum verstehe deinen Eindruck über "Mechanismen, denen man sich in seiner Gruppe nach dem Abbruch der Gespräche nicht mehr entziehen kann." nicht. Was meinst du damit genau?

Dass es in Hunger im Übrigen um etwas ganz Anderes geht, darüber sind wir uns wohl einig.

Sehe ich nicht so, daß der Film die mythische Überhöhung des Opfertodes übernimmt. Imho zeigt er die Sicht der Besucher und die Innenperspektive des Sterbenden. Gerade im Zusammenhang mit den krassen über-realistischen Szenen inner- und außerhalb des Gefängnisses ist mir nie der Gedanke gekommen, daß man eine Auflösung im metaphysischen auch nur nahelegen wolle.

Steve McQueen mußte seinen Film irgendwie positionieren und dabei ging er natürlich von dem Vorwissen seiner Zuschauer aus. Eine Gleichbehandlung beider Seiten im Film wäre de facto ein Zugeständnis an die Hegemonialität der Berichterstattung. Ich fand auch nicht, daß er den einzelnen Polizisten, abgetrennt von seiner Gruppe, negativ beschrieben hat. Wenn ich zum Beispiel an die Szene denke, wie der später Getötete im Schneetreiben steht und raucht - da war einerseits in den Schrammen auf seinen Knöcheln der Hinweis auf seine Taten, andererseits in seiner Haltung und der Szenerie eine tiefsitzende Verlorenheit skizziert, die so gar nicht zum linken Mythenbild des Polizistenschweins paßt. Auch die Beschreibung der häuslichen Situation erregt eher Mitleid als Abscheu. Mir schien das, ohne überkodiert zu wirken, nicht simplifizierend um der Beschwörung von Feindbildern willens.

Die Polizisten werden genauso wie die Terroristen als in sich geschlossene Männerbünde gezeigt, die strengen Disziplinierungs- und Abschottungsmaßnahmen unterliegen. Kontakte zur anderen Seite sind genauso Verrat wie Zweifel am Selbstbild, Selbstversicherung erfolgt durch gruppendynamische Prozesse. Der Film spiegelt den Zusammenbruch der Kommunikation auch in seiner Struktur wider: Wortarm von Anfang bis Ende, unterbrochen von einem Gespräch im Zentrum. Das aber weniger Kommunikation ist als eine Wiederholung der eigenen Standpunkte. Und damit den Tod unausweichlich macht.
Es sei noch hinzugefügt, daß es wohl in der britischen Polizei mehrere Vorfälle gab, in denen sich kumpelhafte Gruppierungen gebildet und diese sich über bestehende Gesetze hinweggesetzt haben. Ein Vorfall führte vor einigen Jahren zur Auflösung einer Londoner Sondereinsatzgruppe der Polizei. Über die Geschlossenheit der Terrorgruppen muß man, glaube ich, keine zusätzlichen Worte verlieren.

Worum geht es denn Hunger, vielleicht sind wir uns da gar nicht so einig? ;)

(Sorry für eventuelle Vagheiten, aber habe den Film schon vor einiger Zeit gesehen.)
Merke schon, dass ich dem Thema in meinem Text zu viel Raum gegeben habe. Du gibst ja zu, dass McQueen seinen Film positioniert, damit ist auch schon alles gesagt. Kritisieren wollte ich das gar nicht so umfangreich wie es vielleicht rüber gekommen ist, das ist wie du richtig sagst irgendwo auch eine logische Konsequenz. Liegt an meiner ungenauen Fokussierung im Text, ein wenig vielleicht auch an einer zu weit gehenden Lesart (mir ist klar das es nicht um Beschwörung von Feindbildern geht).

Wenn du mich so direkt fragst: Ganz schön schwierig zu beantworten, worum es geht. :) Hatte den Film nicht umsonst den anderen beiden "Avant-Gardisten" gegenüber gestellt. Also dezidiert auch um eine Filmsprache, wie ich sie in dieser Eindrücklichkeit noch nicht gesehen habe. Dieser immense Perfektionismus, der Blick für die Details, die Struktur ist hier entscheidend. Politik im Film als Filmpolitik im Formalen. Ist mir beinahe unbegreiflich wie man so düster, gegen jede funktionablen Erzählmuster besteht. Da spreche ich auch aus Erfahrung mit meinem Mitguckern. Allesamt beeindruckt gewesen, viele von ihnen filmisch schwach sozialisiert... Thematisch kann vieles gelesen werden - von Körperlichkeit und Transzendenz bis gruppendynamische Prozesse und Kommunikationslosigkeit. Die Gedanken können weit schweifen. Müsste den Film wohl noch ein viertes und fünftes Mal sehen. Mein Staunen war so groß, dass er mich auch jetzt noch in der Reflexion überfordert.

Danke für die Ausführungen, verstehe jetzt besser was du meinst.

#221 The Critic

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Geschrieben 07. September 2009, 13:35

Gerade erst Deine Gegenüberstellung von Onibaba und Woman in the dunes gesehen. Feine Sache, weil ich die beiden Filme nie in Zusammenhang gebracht habe. Was mir ein wenig fehlte, ist die außergewöhnliche Körperlichkeit, die den Filmen innewohnt. Hie das sexuelle Verlangen, das man förmlich spürt, wenn das Schilf die Beine der Rennenden peitscht, dort das ewige Gleiten des Sandes, welches das Entkommen aus dem Loch, das man Leben nennt, zu einer Sisyphosarbeit gestaltet.
Das habe ich aber auch erst bei den Kinovorführungen bemerkt - auf der heimischen Glotze kam das nie so rüber.

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#222 moodswing

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Geschrieben 07. September 2009, 13:58

Beitrag anzeigenThe Critic sagte am 07.09.2009, 14:35:

Gerade erst Deine Gegenüberstellung von Onibaba und Woman in the dunes gesehen. Feine Sache, weil ich die beiden Filme nie in Zusammenhang gebracht habe. Was mir ein wenig fehlte, ist die außergewöhnliche Körperlichkeit, die den Filmen innewohnt. Hie das sexuelle Verlangen, das man förmlich spürt, wenn das Schilf die Beine der Rennenden peitscht, dort das ewige Gleiten des Sandes, welches das Entkommen aus dem Loch, das man Leben nennt, zu einer Sisyphosarbeit gestaltet.
Das habe ich aber auch erst bei den Kinovorführungen bemerkt - auf der heimischen Glotze kam das nie so rüber.
Jetzt, wo du es erwähnst bin ich selbst etwas überrascht, das in den Text nicht richtig eingearbeitet zu haben. Dabei habe ich erst kürzlich gemerkt, dass mir der "körperliche" Charakter von Filmen sehr viel bedeuten bzw meine Rezeption maßgeblich beeinflussen. Aber so ein Text schreibt sich irgendwie auch von selbst, da fallen dann auch mal Offensichtlichkeiten, die einem selbst sogar wichtig sein mögen, unter den Schreibtisch.





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