Warning: Illegal string offset 'html' in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php on line 909

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 114

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 127

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 136

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 137

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 141
The retina of the mind's eye - Filmforen.de - Seite 6,63333333333

Zum Inhalt wechseln


The retina of the mind's eye


454 Antworten in diesem Thema

#170 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 10. Mai 2004, 06:44

09.05.04: She-Devils on Wheels (DVD)

Was müssen das für Ängste gewesen sein, die der WASP kurz vor Ende der 60er Jahre auszustehen hatte? Nicht nur, dass die Jungen und Mädchen keinen Respekt mehr vor Autoritäten hatten, nein: Das neue Weltbild von Liberalität und Linkspolitismus schien auch noch zum doktrinären "Programm" zu werden und den Altvätern damit die Show zu stehlen. Darauf lässt sich doch keine Gesellschaft aufbauen. :muhaha:

Lewis nimmt seinen Zuschauern diese Ängste, indem er das Zwanghafte hinter der Zwanglosigkeit entbirgt. Die Motoradfahrerinnen sind in ihrer Emanzipation ja auch nichts anderes als Männer (welche sie wiederumg zu Frauen erklären: "All Men are Mothers!"). Sie liefern sich Schlägereien, versaute Initiationsrituale und gehen zur allabendlichen (Männer-)Fleischbeschau, um sich die fickbarsten von ihnen auszuwählen. Getreu dem Motto "Wer zweimal mit dem Gleichen pennt, gehört schon zum Establishment", wird eine sich zarter Liebe hingebende Motoradschwester vor die Wahl gestellt: Entweder du schleifst deinen Lover hinter dir am Moped her, oder wir schleifen dich! Na, diesem Gruppendruck gibt die junge Dame dann auch zähneknirschend nach.

Womit diese Mannweiber jedoch nicht gerechnet haben, ist, dass Machismo und Patriarchat keine Rollen sind, die man einfach an- und ablegen kann, sondern eine gesellschaftlich-historische-betonierte Struktur im Denken. Und deshalb erscheinen dann auch recht bald die noch männlicheren Männer auf der Bildfläche: Eine Motoradgäng namens "Joe-Boys" (was könnte ein noch maskulinerer Name sein) und natürlich die Polizei. Beide zusammen schaffen es schließlich, die Damen wieder zur Raison zu rufen, bzw. in den Knast zu stecken.

Ja, Lewis hat hier schon recht deutlich erkannt, wohin der EMMA-Feminismus führen kann. :muhaha:

maX

#171 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 10. Mai 2004, 07:32

09.05.04: Two Thousand Maniacs! (DVD)

Ihr seid ein Anderer

maX

#172 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. Mai 2004, 21:45

11.05.04: Blood Feast (DVD)

Ich weiß nicht, ob mein Geschmack mittlerweile so versch®oben ist, aber ich finde den Film wirklich toll. Die Story ist gar nicht so eindimensional, wie ich sie erinnert habe, die Schauspieler spielen streckenweise wirklich gut (vor allem William Kerwin) und der Soundtrack besteht ja doch nicht nur aus einer Trommel (da ist zuerst dann auch ne Violine und zum Ende sogar ne Violine mit Klavierbegleitung ... macht die Sache sehr artifiziell).

Die DVD vom cmv ist EXZELLENT: Nicht nur sind Bild und Ton des Films offenbar restauriert worden, sondern die Ausstattung ist genial. Allein der Kurz-Werbefilm "Carving Magic" hätte nicht besser als auf der BF-DVD platziert können. :D Da spielt Kerwin auch mit und zwar einen Typen, der von einer Profi-TV-Köchin ("An Authority on Meat") gelehrt bekommt, wie man alle möglichen Sorten Fleisch richtig tranchiert. Das Ganze dauert geschlagene 15 Minuten und ist so ziemlich das ekligste Stück 50er-Jahre-Heilewelt, das mir je unter die Augen gekommen ist (für einen Vegetarier echt teilweise belastend, wieviel Ästhetik man darin sehen kann, einen Rollbraten mit nur 6 Schnitten partygerecht aufzutrennen). ;)

Den Zusatzfilm "High School Cesar" habe ich - wie eigentlich alle Zusatzfilme der DVDs - noch nicht gesehen.

maX

#173 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. Mai 2004, 21:54

11.05.04: Blood Feast 2 - All U can eat (DVD)

Was Lewis da gezaubert hat, haut einen echt aus den Socken. Ein astreiner Gore-Film mit einer sau-kruden und hochgradig unplausiblen Erzählung auf der Oberfläche ... und darunter schwärzester Humor gepaart mit einem ironischen Blick auf das eigene Werk, der jede kleine Naivität auseiandernimmt - aber aus liebevoller Remineszenz.

Lewis ist echt ein witziger Bursche. Er lässt so gut wie alle Motive seiner Filmografie Revue passieren und verpackt das in einer "Enkel"-Story, die die Großväterlichkeit der vorangegangenen Filme gleich mit inszeniert. Fuad Ramses III - der Enkel des "Egyptian Fest Master" aus BF trifft auf den trotteligen Sohn des Polizei-Chefs von damals und seinen ständig fressenden Gehilfen.

Was BF 2 alles an running gags, schlimmstem Gore und - das hat Lewis besondere Freude bereitet - Sexploitation aufgetischt, ist wirklich mal ein Feast.

Der Film hat sich nach dem zweiten Sehen direkt einen Weg in mein Herz gebohrt (mit einem Korkenzieher). Meine Lieblingshorrorkomödie! Meine allerwärmste Empfehlung, für alle, die darüber lachen können, wie einer Frau mit einem Eisportionierer die Augäpfel entfernt werden. :muhaha:

maX

#174 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 12. Mai 2004, 22:01

12.05.04: The Day after Tomorrow (PV Ufa Köln)

Zum Film (Kritik folgt) nur erst einmal so viel, dass er gut ist (nicht sehr gut, aber eben auch nicht schlecht). Emmerich kann nicht erzählen, aber er kann zeigen. Gibt man ihm viel Geld, zeigt er viel - gibt man ihm mehr Geld, zeigt er mehr. Und weil er so schön naiv ist, zeigt er einem Sachen, die man immer schon mal sehen wollte, die einem aus Scham aber nie gezeigt wurden.

So, zur Aufführung: Was die PR-Agenturen mit den Presseleuten veranstalten, ist die Höhe. Nicht nur, dass man mittlerweile durch einen Metalldetektor gehen muss (wie am Flughafen), wenn man in den Vorführsaal will. Als der Film dann angefangen hat, stürmten auf einmal dunkel gekleidete Herren in den Saal und postierten sich mit Nachtsichtgeräten in jeder Ecke (da war nix von angekündigt :mad:). Soweit zur ärgerlichen Seite ... jetzt zur peinlichen:

Vor dem Filmstart taucht dann auf einmal ein Typ vorn auf und stellt sich als "Meteorologe aus dem Fernsehen" vor. Er sagt, dass wir jetzt gleich einen Film sehen, der auf den aktuellsten Theorien der Klimaforschung basiert - nur die Geschwindigkeit, mit der das Eintritt ist bei Emmerich wohl "künstlerische Freiheit". Und ich denke mir: "Warum ist das hier im Kinosaal eigentlich so scheißwarm?" Na, während der Film läuft, schalten die doch tatsächlich die Klimaanlage immer höher, so dass es im Kino immer kälter wird ... So beeinflusst man die Presse :muhaha: (Auf der ersten Hardcore-Prono-PV dieser Agentur bin ich garantiert dabei!)

maX

#175 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 23. Mai 2004, 08:48

22.05.04: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf (DVD)

Irgendwie einer von D'Amatos berückendsten und intelligentesten Filmen. Das liegt hochwahrscheinlich an den Referenzen zu Psycho, aber auch daran, dass dieses 80er-Jahre-Pseudo-Deutschland aussieht wie ein Bild, dass nach zu viel Batida-Bananensaft in einer Italo-Disco gezeichnet wurde. Allein der Hauptcharakter Frank ... wie der jüngere, blutrünstigere Bruder von Pierre Cousseau :muhaha:

Aber dennoch. Ein unangenehmes kleines Filmchen, bei dem vor allem der aufdringliche sexuelle Diskurs mal wieder eine hocherfreuliche Entbergung vormaliger Horrormotive ist.

maX

#176 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 23. Mai 2004, 08:54

22.05.04: Kosmokiller - Sie fressen alles (VHS)

Oh Mann, wenn ich die Qualität dieser Aufnahme sehe, dann bekomme ich direkt Wehmut. :) Die Farben sind mittlerweile so "verwaschen", dass es eine pastellene Freude ist! Insgesamt wirkt die Optik sehr cronenbergianisch (kann das jemand bestätigen?) und dass Keown den Film komplett an einem verregneten Tag spielen lässt ruft erst recht Brut-, Scanners- und Dead Zone-Bilder in Erinnerung.

Erstaunlich ist, dass Keown allein durch diesen Film, der bislang sein einziger geblieben ist, zu einem Kultregisseur geworden ist. Er hat's richtig gemacht: Nach dem ersten großen Erfolg: Hinfort! Den Rest erledigen die Mythen. :)

maX

P.S. Der Drehbuchautor von Kosmokiller, Tim Sullivan, führt im kommenden Januar erscheinenden "2001 Maniacs" - dem Sequel zu Lewis' Film, Regie!

#177 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 23. Mai 2004, 08:59

22.05.05: Sexy Nights of the Living Dead (VHS)

Gäbe es eine Strafe dafür, das Publikum unter dem Vorwand zu langweilen, man bekäme Untoten-Sex zu Gesicht: D'Amato müsste sie wahrscheinlich immernoch verbüßen. :mad:

Mann, was für ein grottenlangweiliger Streifen, der nicht mal in den HC-Szenen richtig zur Sache kommt (geschweige denn in den Zombie-Szene). Der Film bleibt seinem Zuschauer die hardcorisierende Laura Gemser genauso schuldig wie ein paar ordentliche Close-ups auf Zombie-Gesichter (wie es sich für den zeitgenössischen Zombiefilm gehört hätte). Die laufen anstelle dessen, ganz so, als wären die Taliban auf der Katzeninsel gelandet, totalverhüllt durch die Gegend. Attraktionswert tendiert also gegen Null! :motz:

maX

#178 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 26. Mai 2004, 12:23

24.05.04: Somthing Weird (VHS)

H. G. Lewis entdeckt den supernatural horror für sich! :eek: Kann das gut gehen? Nein!

Ein gutaussehender junger Mann wird durch ein herumbaumelndes Stromkabel nicht nur rechtsgesichtsseitig entstellt; nein, ihm erwachsen durch den Unfall auch ESP-Fähigkeiten. Er kann in die Zukunft blicken und Kontakt mit der Geistewelt aufnehmen. Daraus macht er eine Geschäftsidee und wird Orakel. Leider muss er sich mit einem Tuch verhängen, damit die Kundschaft in seinem Angesicht nicht gleich wieder flüchtet. Eines Tages erscheint eine alte Hexe uns bietet ihm an: Hübsches Gesicht gegen regelmäßigen Sex mit mir. Er willigt notgedrungen ein, zumal die Hexe tagsüber und in der Öffentlichkeit eine betörende Schönheit ist und er sich deshalb nicht schämen muss. Dann paasieren noch ein paar komische Sachen und schließlich wir unser Mann von der Polizei gebeten, einen Serienmörder zu finden. Im LSD-Rausch (:haeh:) kommt dem Hellseher des Rätsels Lösung: Der Polizist selbst ist der Täter. Ein Freund des Polizisten hat es indes auf die Hexe abgesehen, deren wahres Gesicht er nicht kennt. Dann passieren noch ein paar komische Sachen und zum Schluss wird der Serienmörder überführt, der Hellseher abgeknallt und der Typ, der sich in die Hexe verknallt hat, kommt auch mit ihr zusammen, worauf diese ihm gleich ihr Runzelponem vorführt, er abhauen will, mit dem Gesicht in einen Lötkolben und damit der Hexe als nächstes Erpressungsopfer in die Arme fällt.

Das ist wirklich alles something weird! Wir rattern ab! :muhaha:

maX

#179 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 01. Juni 2004, 05:46

24.05.04: Gore Gore Girls (VHS)

Im Schnellvorlauf gesehen und immer bei den Gore-Szenen halt gemacht. Wahnsinn, was der Lewis sich da schon getraut hat (wenn das AG Karlsruhe die DVD in die Finger bekommt :angst:). Ansonsten ist der Plot ziemlich dröge: Serienmörder killt Stiptease-Tänzerinnen und eine Journalistin und ein Privatdetektiv klären die Sache auf. Was die Handlung nicht hergibt, geben Szenen wie "Wie bringt man eine nackte Frau mit einem Fleischklopfer um - allein durch Schlagen auf den Hintern?" her. ;muhaha:

maX

#180 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 01. Juni 2004, 05:50

30.05.04: Bad Lieutenant (DVD)

Sehr übler Film. Prima besetzt und ein zwar recht überraschender aber dennoch irgendwie konsequentr Wendepunkt am Ende. Irgendwie ist das ja doch Scrosese für Arme (was ich bei Ferrara nicht zum ersten Mal denke). :D ;)

maX

#181 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 01. Juni 2004, 05:57

31.05.04: Les Miserables (DVD)

also DAS ist kein Kino für mich. Was für ein aalglatter Scheiß! Der ganze Film "stinkt" nach seiner literarischen Vorlage. Von Filmizität nix zu sehen. Und dann dieser in seinem Handeln und seiner Ermttlung völlig unmotivierte Inspektor? Der könnte ja direkt aus einem Luc "Der Turm!" Besson-Film kommen!

Und Uma Thurman ist auch nicht mehr das, was sie mal war (werden sollte). Kommt nicht gegen drei lächerliche angetrunkene Freier an ... dabei dürfte sie 1998 schon in der "Five Point Exploding Heart Technique" ausgebildet gewesen sein. :muhaha:

maX

#182 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 02. Juni 2004, 00:04

01.06.04: Eternal Sunshine of the spotless Mind (Kino)

Ich bin bis in die kleinste Faser gerührt, betroffen und überwältigt von der Intelligenz und Emotionalität dieses Films. Der arbeitet sich in meinem Pantheon höher und höher.

maX

#183 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 06. Juni 2004, 06:26

02.06.04: Shrek 2 (Pressevorführung, Ufa Köln)

Amüsant, auch wenn sich diese Form der Intertext-Gags jetzt mal so langsam überlebt. Auch frage ich mich, warum aus den großen CGI-Studios eigentlich notgedrungen immer Kinderfilme oder Komödien kommen müssen. Vielleicht, weil die Capriole und das Artistische sich so gut rendern lassen?

maX

#184 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 06. Juni 2004, 06:28

06.06.04: Die Rückkehr des Unbegreiflichen (VHS)

Also, den Film habe ich zuletzt von 15 Jahren gesehen und fand ihn unglaublich mysteriös und verworren. Mensch, bin ich profan geworden! :muhaha:

maX

#185 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 06. Juni 2004, 06:32

06.06.04: Schlappe Bullen beißen nicht (VHS)

"Kennen Sie das ungefähre Lebendgewicht einer Madagaskar-Obstbaum-Fledermaus?"

Ja, Tom Hanks hatte auch seine guten S/Zeiten ...

#186 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 10. Juni 2004, 20:37

für die Diss ausgewertet:

09.06.04:

Das Wachsfigurenkabinett
Die Büchse der Pandora
M - Eine Stadt sucht einen Mörder

10.06.04:

The Lodger
The Spiral Staircase

#187 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 10. Juni 2004, 20:40

10.06.04: Maniac (DVD)

Ein sehr einfühlsamer Film - ganz so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Lange vor "The Secret Life - Dahmer" wird hier ein komplettes Psychogramm nachgezeichnet, dass den Killer in seinem Handeln verstehbar macht.

Eigenartig finde ich die Unterhaltungen, die der Killer mit der Fotografin führt. Da ist findet sich eine sehr reflektierte Form von Verzweiflung wieder. Es gibt einen hochinteressanten Diskurs über das Wesen der Portrait-Fotografie, der mich direkt an Barthes "Punctum"-Argument erinnert hat:#

Zitat

Frank Zito: How come all your models are women?
Anna D'Antoni: Well, it's just something I'm interested in, as a woman. In fact, this is my full series. It's called "Women Form". Not very original is it?
Frank Zito: Well, it's not the title that matters that much.
Anna D'Antoni: No, I guess not.
Frank Zito: Do you get to keep them all?
Anna D'Antoni: I'm hoping to sell them.
Frank Zito: I wouldn't. I'd keep them forever.
Anna D'Antoni: But why? Part of my profession is to sell photographs. It's not all for art's sake you know.
Frank Zito: I know, but why do you take pictures of women this way?
Anna D'Antoni: I like to make them look beautiful.
Frank Zito: No, I think it's to preserve them. You see, the beauty is already in the model.
Anna D'Antoni: Frank, don't be silly. Listen, I'm the photographer, right?
Frank Zito: Right.
Anna D'Antoni: So, I should know what I'm doing.
Frank Zito: I know, but to me things change. People die. But in a picture or painting, they're yours forever.
Anna D'Antoni: There's no way you can possess someone forever. Even in a photograph, there's no way.
maX

#188 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 13. Juni 2004, 16:12

12.06.04: Lebenszeichen (DVD)

Also von einem Werner Herzog-Film muss ich mich immer erst Mal erholen - erst recht, wenn ich ihn, wie Lebenszeichen noch gar nicht kannte. Herzog haut mich jedes Mal um. Auch dieser uralte jetzt.

So viel Sonne, dass es blendet! Und dieser Soundtrack! So melancholisch, dass man sofort einen Griechenland-Urlaub buchen will. :muhaha:

Dafür dass es Herzog und seine Filme gibt - das darf ich hier mal so pathetisch sagen, denn es ist ja ein Tagebuch :D - bin ich dankbar. Andere als huldigende Worte kann ich dafür eignetlich nicht finden.

Meine Kritik

maX

#189 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 15. Juni 2004, 16:17

15.06.04: Die Frauen von Stepford (PV)

Kritik folgt

maX

#190 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 15. Juni 2004, 16:18

15.06.04: Spider (Aus der Erinnerung)

Familienromane

Wenn es bei David Cronenberg um das Thema „Familie“ geht, darf man als Zuschauer auf die tiefsten emotionalen Abgründe hoffen. Familie, dass ist in Cronenbergs Universum immer gleichbedeutend mit gewalttätigen Strukturen, Missbrauch, Angst und psychischer Instabilität – also genau das Gegenteil der Familien, die Hollywoods Filmmelodram sonst präsentieren. Cronenbergs Familienfilme sind, trotzdem sie als „Fallgeschichten“ daherkommen, immer „phylogenetisch“ motiviert: Er bebildert in seinen Familienfilmen die im sozialen Konstrukt “Familie“ von je her bestehenden Probleme und Untiefen, verschiebt sie auf die Ebene des Horror, verdichtet sie zu Einzelschicksalen und bringt dies filmisch zur Darstellung.

In „The Brood“ beschreibt Cronenberg eine Mutter, die sui generis Kinder gebiert, die nur für kurze Zeit leben und jeden töten, auf den sich die emotionale Aggression der Mutter richtet. „Scanners“ erzählt die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die mit telekinetischen Fähigkeiten ausgestattet sind und als erbitterte Feinde gegeneinander die Selbstvernichtung antreten. Analog handelt „Dead Ringers“ von Gynäkologen-Zwillingsbrüdern, die sich beide in dieselbe Patientin verlieben und sich ihr gegenüber als einer darstellen – was schließlich aller drei Leben zerstört. Mit seinem neuen Film „Spider“ widmet sich Cronenberg nun einem Freud’schen Familienroman reinster Ausprägung: Ein Junge erzählt sich selbst die Geschichte seiner eigenen Herkunft und versucht das Netz aus biografisches Halbwahrheiten aufrecht zu halten um sich dadurch sein eigenes Leid verstehbar zu machen.

Dennis Clegg (von seiner Mutter mit dem Kosenamen „Spider“ belegt) kehrt nach Jahrzehnten in seinen Heimatort zurück. Dort wird er in einem Übergangsheim für ehemalige Insassen einer Psychiatrie untergebracht. Denn Spider leidet unter Schizophrenie. Er eilt ruhelos und sich ständig nach Verfolgern umschauend durch die Straßen, führt Selbstgespräche und ist unfähig Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Er trägt unter seinem Mantel stets vier Oberhemden und als er vermutet, der Gasofen seines Zimmers würde die Luft vergiften, wickelt er sich zusätzlich noch mit Zeitungspapier ein. Wie seinen Augapfel behütet er ein kleines Notizheftchen, in dem er Erinnerungsaufzeichnungen über seine Vergangenheit sammelt. Und um die fehlenden Erinnerungen aufzufrischen und das Notizbuch zu ergänzen – den Familienroman endlich zu einem kohärenten Ende zu bringen – sucht er nun die Stätten seiner Kindheit auf.

Für David Cronenberg ist Film ein Experimentierfeld. Nicht nur bebildert er immer wieder eigene wissenschaftliche und quasi-wissenschaftliche Hypothesen (zum Beispiel hat David Cronenberg mit „Rabid“ 1974, lange bevor der Begriff „Stammzellentherapie“ geprägt war, einen Film über das Verfahren gedreht); Cronenberg setzt die audiovisuellen Möglichkeiten des Films auch selbst experimentell ein. In dieser Hinsicht interessant sind seine Versuche über den Filmraum, zu denen auch Spider gezählt werden kann. Cronenbergs Filme handeln auch immer davon, wie Räume überbrückt werden können: entweder durch die Technik („Videodrome“, „eXistenZ“, „The Fly“) oder durch parapsychologische Fähigkeiten („Dead Zone“, „Scanners“). Das Wesentliche dabei ist, dass Cronenberg disparate Räume einander durchdringen lässt, indem er die Membran dazwischen (oft eine mediale Oberfläche) durchstößt und den Protagonisten selbst zum Medium macht.

In dieser Hinsicht ist auch „Spider“ ein Film über die Überwindung von Raum- und nun auch Zeitgrenzen: Dennis Clegg erinnert sich nicht einfach daran, was er als Junge erlebt hat; nein, er nimmt noch einmal daran Teil, wenn sein Vater seine Mutter betrügt, diese schließlich im Suff erschlägt und mit einer Hure als „Ersatzfrau“ weiterlebt. Dennis steht als Erwachsener Beobachter in den Szenen seiner Kindheit, sieht sich selbst als Kind, spricht die Worte, die er damals gesprochen hat, aus der Erinnerung, wie, um sich zu vergewissern, dass er sich korrekt erinnert. Und dennoch werfen diese scheinbar untrüglichen Bilder Fragen auf: Der erwachsene Spider ist selbst Zeuge solcher Szenen, denen er als Kind gar nicht beigewohnt hat und genau diese Szenen schreibt er in sein Notizheft.

Dass jeder Familienroman, wie die Psychoanalyse ihn beschreibt, ein rein ideelles Konstrukt ist, ein Wunschtraum, der die Kränkung des Ödipusdramas, dessen Zeuge wir zusammen mit Dennis immer wieder werden, verdeutlich Cronenberg schonungslos. Das Lügengebäude Dennis’ bricht mehr und mehr in sich zusammen. Die Szenen seiner Vergangenheit ursupieren seine Gegenwart und der nächste schizophrene Schub verursacht, dass die Menschen seiner Umgebung auf einmal zu den Menschen seiner Vergangenheit werden. Schließlich muss Dennis erkennen, was es mit dem Tod seiner Mutter auf sich hat. Sein Versuch, die Fäden seiner Biografie zu einem perfekten und undurchdringlichen Netz zu knüpfen, scheitert.

Cronenberg erzählt und zeigt diese Geschichte mit unglaublichem Einfühlungsvermögen und – wie man so sagt – psychologischer Tiefe. Diese Tiefe ist jedoch auch einem Projekt filmischer Theoriebildung geschuldet, deren Bestreben es ist, Film selbst als Diskursbeitrag zu formulieren. Auf diese Weise verwebt er die Sujets seiner Filmografie zu einem Projekt über den Menschen, der in der Überschreitung räumlicher und zeitlicher Grenzen die Fragmentierung seiner selbst erleben muss. Gesund und Krank unterscheidet Cronenberg dabei nicht; das sind nur verschiedene Grade auf ein und derselben Skala.

maX

#191 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 17. Juni 2004, 05:35

16.06.04: The Ladykillers (PV)

Aus Neu mach Alt

Viel Neues wirft The Ladykillers nicht in die Waagschale. Aber viel Altes. Denn, wenn bei Remakes eines sauer aufstößt, dann ist es der krampfhafte Versuch, den Stoff im Ganzen ganz neu erfinden zu wollen. Das hat Tim Burton mit Planet of the Apes vorgeführt.

In The Ladykillers geht es demgegenüber mehr um die Neuperspektivierung einzelner Motive. Aber der Film will und kann noch mehr: Er inszeniert auch seine Replik an die Filmgeschichte. Er lässt seine 30er-Jahre Südstaaten-Romantik, die standhaft-moralischen Ansichten der alten Lady und nicht zuletzt, den in der Schauerromantik hängengebliebenen, schrulligen Professor auf die Realität des 21. Jahrhunderts prallen. All die gottesfürchtige Gospel-Musik, die rezitierten Poe-Gedichte und selbst die moralischen Skrupel vor dem kaltblütigen Mord wirken wie Anachronismen gegenüber der allgegenwärtigen zynischen Hip-Hop-Kultur, der sexistischen Sprache – ja, und gegenüber dem Sarkasmus, der genau aus dieser Differenz entsteht.

Denn so sehr sich der Professor auch bemühen mag, sein Verbrechern perfekt zu planen und auszuführen (sogar literarische Einfälle aus Poes The Black Cat will er verwenden): Die (Film-)Epoche, in der solch eine Handlung glückt, ist vorbei. Was die Coens aber schon immer ausgezeichnet hat, ist ihr ironsich-verklärter Umgang mit der Nostalgie. Daher gibt es auch hier ein Happy End – quasi als Versöhnung von Original und Remake.

Dass das funktioniert, garantieren vor allem die grandiosen Schauspieler – besonders Tom Hanks. Auch seine Rolle lebt vor allem von reflektierender Rückbesinnung. Ohne seine Karriere im „ernsten Fach“ aus den Augen zu verlieren, knüpft er an seine frühen komödiantischen Filme an. Das Kreuzen dieser beiden Karriere-Stränge ist es, aus dem der Coen-Film reichlich komisches Potenzial zu schöpfen weiß.

maX

#192 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 06. Juli 2004, 07:26

07.06.04: Man on Fire (PV im Ufa Köln)

Kidnapping als Gegenstand unternehmerischer Innovation“, untersucht der Wirtschafts- und Kulturwissenschaftler Franz Liebl. Seine These: Das Kidnapping besteht aus zwei gegensätzlichen Komponenten: Einer Angst- und einer Lustkomponente. Die Angstkomponente zeigt sich am deutlichsten ... nämlich darin, dass aus dem Trauma der Entführung im Wortsinne Kapital geschlagen wird. Die Lustkomponente beruht Liebl zufolge vor allem auf dem Faktor des „Micro-Star“-Systems, wonach der Entführte zumindest für eine gewisse Zeit, manchmal aber auch nachhaltig das öffentliche Interesse und die damit verbundene Berühmtheit für sich verbuchen kann.* Was aber, wenn Kidnapping zur Alltäglichkeit wird? Wenn so viele Menschen entführt werden, dass der (prominente) Einzelfall zum statistischen Elemet wird? Wenn das „Marketing-Konzept Kidnapping“ in die Alltäglichkeit diffundiert und der Entführte nur noch einen geringen Anteil an der Kapitalakkumulation des Entführers bedeutet? Dann steht die Entwertung von Leben als solchem und sogar als Kapitalie bevor. Tony Scott bebildert genau diesen Fall in seinem aktuellen Film „Man on Fire“.

Mehr demnächst ... hier nur noch so viel: "Man on Fire" ist sicherlich einer der besten Actionfilme, die ich kenne und dazu eines der fulminantesten Montage-Ereignisse dieses Jahres. Meine dringende Empfehlung für alle, die "optische Filme" mögen!!!

maX

* Es wäre mal zu überlegen, inwieweit das "Stockholm-Syndrom" als psychische Reaktion auf Entführung trotzt seines neurotischen Charakters nicht auch als "Lust-Komponente" gewertet werden müsste.

#193 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 19. Juli 2004, 19:15

15.07.04: I, Robot (PV, Ufa Düsseldorf)

Wir sind die Roboter

maX

#194 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 30. Juli 2004, 07:41

29.07.04: The village (PV Cinedom, Köln)

Ganz toller Gothic-Horrorfilm. Gruselig!!! :angst: Schade, dass der synchronisiert in die Kinos kommt. Dieses antiquierte "um 1900"-Englisch trägt doch sehr zur Plausibilität der Handlung bei.

Hmm, ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich eine Kritik zu dem Film schreiben soll, ohne zu spoilern ... Na, ich versuche es trotzdem mal.

Wird dann hier verlinkt.

maaX

#195 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 13. August 2004, 19:32

13.08.04: Raw meat (DVD)

Der Film ist die reinste Zeitverschwendung - allerdings nicht nur für den Zuschauer, sondern auch für sich selbst. Schon die opening titles werden schier endlos in die Länge gezogen. Dann: ewiges Palaver auf dem Polizeirevier. Dann: unendlich lange schwenks in der Höhle des "Monsters". Und wieder: ewige Dialoge. Endlose Einstellunge etc. Normalerweise ist das kein Kriterium zur Bewertung eines Films für mich, aber hier muss ich wirklich sagen: Ein siebeneinhalb minütiger Kurzfilm hätte dasselbe zeigen und erzählen können.

maX

#196 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 13. August 2004, 20:19

04.08. - 11.08.04: Fantasy Filmfest Köln (Residenz)

Eine Zusammenfassung meines FFF-Besuchs, bei dem ich 26 Filme gesehen habe:

05.08.04

Evil Words: Die Vorher-Nachher-Frage, also, ob zuerst die Verbrechen und dann Roys literarische Beschreibungen oder umgekehrt existierten, die den Psychiater vor allem interessiert, spielt noch mit den Phänomenen konstruktivistischem Wirklichkeitsverständnisses und Übernatürlichem, wird vom Film aber konsequent in dessen zweiter Hälfte denunziert. (mehr)

Memories of Murder: Ich glaube, dass das ein sehr dummer Film ist. Seine Protagonisten charakterisiert er nicht ordentlich und glaubt, der Zuschauer hält es für mysteriös, wenn sein gebeutelter Cop ab und zu mal ambivalent aus der Wäsche guckt. Schöne Beispielszene hierfür ist am Schluss, als er noch mal in die Röhre guckt. Da hätte der Regisseur auch gleich untertiteln können: "Hier nun noch mal eine Szene, die zeigt, wie sinnlos das Leben ist."

Saw: Das Spiel in "Saw" lässt zwar nur ein Spielergebnis zu, aber viele Wege, zu diesem zu gelangen. Entscheidend ist der Tod Adams, der Dr. Gordon und dessen Familie das Leben retten soll. Nicht nur das Drehbuch, auch die Brachialität der Ästhetik steuert ohne Umschweife auf dieses Ziel zu. Das Dilemma wird unausweichlich in dem Maße, wie Informationen von Außen in das Gefängnis gelangen. (mehr)

Mucha Sangre: Der Humor des Films ist völlig humorlos sich selbst gegenüber. Der Witz entsteht einzig und allein aus der angeblichen "Unfassbarkeit der Brutalität" der Helden und Antihelden. Doch das reicht nicht für eine Splatter-Komödie - ja, ist sogar vielmehr der Beleg ihres Scheiterns als reaktionärer und spießiger Film für reaktionäre und spießige Zuschauer. (mehr)

Decoys: Wenn sich im Finale dann das offenbart, was ohnehin schon nach zehn Minuten klar war - nämlich, dass der ewig-verderbliche Charakter des Weibes keine Ausnahmen kennt - dann bleibt einem nur noch, über die unlogischen Kapriolen zu schmunzeln, mit der Kino-Dilett... äh -Debütant Hastings dieses finale Geheimnis 90 Minuten lang zu kaschieren versucht hat. (mehr)

06.08.04

Aro Tolbukhin: In the Mind of a Killer: "Aro Tolbukhin" destruiert die Sehgewohnheiten des Serienmörderfilm-Zuschauers, indem er dessen Erwartungen an das Genre erfüllt, gleichzeitig aber so auffällig "lügt", dass man weiß, dass man es mit einem Fake zu tun hat. Nur der Grund, aus dem "gefaket" wird, bleibt unklar. Alles, was sich über die Jahrzehnte hinweg an Ästhetiken zur Authentisierung im Serienmörder-Genre etabliert hat, denunziert der Film als "Gemachtes". (mehr)

Trespassing: Als Fazit muss leider stehen bleiben, dass dieses äußerst plumpe und uninspirierte Werk in Sachen Plausibilität, Plagiatie und Langweiligkeit wirklich seines Gleichen sucht - oder, wie das Ankündigungsheft des Fantasy Filmfestes schreibt: "[Es] besteht wenig Zweifel, dass wir es mit der Horror-Entdeckung des Jahres zu tun haben." (mehr)

The drowning Ghost: Belangloser Schweden-Slasher mit zwar interessanten Bildern (von Schweden) aber einer höchst uninteressanten Story (vom Slasher). Der Plottwist am Ende erreicht genau das Gegenteil von dem, was er bewirken will. Statt Verstörung wirft er fragen nach der Konstruiertheit der Geschichte auf.

07.08.04

The Ordeal: Fabrice du Weiz dreht "The Ordeal" innerhalb fester Genre-Konventionen. Er knüpft an die Tradition des amerikanischen Backwood-Films an (Deliverence, The Hills have Eyes, Southern Comfort), der die moralische Steinzeit ebenfalls als Bestandteil der Zivilisation und nicht als Bedrohung von außen kennzeichnet. Sind es in den amerikanischen Filmen zumeist die Sümpfe und Wälder der Südstaaten oder die Wüstengegenden im Westen, so wählt "The Ordeal" eine morastige Steppe im winterlichen Belgien, die den Eindruck erweckt, dass man in ihr - inmitten der Zivilisation - tatsächlich verloren gehen könnte. (mehr)

The Last Horror Movie: Aus der abstrakten moralischen Involviertheit als „Zeugen“ einer Medienpräsentation in „Mann beißt Hund“ wird in „The last Horror Movie“ für den Zuschauer eine konkrete Gefahrensituation. Denn bevor die Schlusstitel über den Bildschirm rollen richtet der Killer sich ein letztes Mal an den Zuschauer: „Sie wissen wie ich aussehe und was ich getan habe. Sie sind gefährlich für mich geworden ... und ich bin jetzt gefährlich für Sie! Vielleicht stehe ich ja in diesem Moment an ihrem Fenster und beobachte Sie.“ In dieser Pointe konkretisiert „The last Horror Movie“ seine Agenda als „authentisch“ (im Sinne von „Gewalt habend“) und wird damit zu einem Meilenstein innerhalb der Geschichte des Serienmörderfilms. (mehr)

Hellboy: :)

Dead and Breakfast: "Dead and Breakfast" operiert ganz offensichtlich mit dem Kultstatus, den er aus seinen grotesken Zerstückelungsorgien zu bilden versucht. Bei all seinen Spezialeffekt-Eskapaden verliert er zunehmend das Interesse für seine Story. Konnte sich Herschell Gordon Lewis seinerzeit noch erlauben, einen eindimensionalen Plot als Aufhänger für seine Splatter-Szenen zu erzählen, so fällt dies bei "Dead and Breakfast" äußerst unangenehm ins Gewicht. Es gibt eben keinen Neuigkeitswert mehr in Sachen Spezialeffekte. (mehr)

08.08.04

Nothing: Natali beweist in "Nothing", dass er über humoristisches Potenzial verfügt, dass man ihm - angesichts seiner sehr ernsten vorausgegangenen Filmstoffe kaum zugetraut hätte. Damit entlädt er die Experimentalsituation natürlich zusehends ihrer Brisanz. Mit "Cube" verbindet "Nothing" einzig das Phänomen des Gedankenspiels. An Einfällen mangelt es Natali jedoch nie. Im Gegensatz zu "Cypher" erkennt man bald, dass Natali seine Ideen eben nicht aus komplexen Situationen und Plots entwickelt, sondern eben aus der totalen Reduktion. (mehr)

The Green Butchers: "The Green Butchers" ist ein a-moralischer Film, weil er sein Sujet zu keiner Zeit als das nimmt, was es ist - nämlich die extreme Tabuverletzung (Kannibalismus) verknüpft mit Rechtsbruch (Mord). Er ist auf der Metaebene dennoch ein sehr moralischer Film, weil recht bald klar wird, dass das Abgebildete für etwas anderes stehen kann - nämlich eine marktwirtschaftliche Parabel. Und als solche ist er hochgradig kritisch. (mehr)

The Alzheimer Case: Das Vergessen des Killers wird zum Vergessen des Falles selbst. Die Tatsache, dass er sich nach und nach an immer weniger der brisanten Informationen über den Kindersexring erinnern kann, lässt sich leicht als Bild für die "Verschleppung" von Prozessen und das mysteriöse Verschwinden von Daten und Akten, wie es auch im Fall Dutruox immer wieder passiert sein soll, interpretieren. (mehr)

Madhouse: Dummer und klischeehafter Slasherfilm, der in einem Irrenhaus spielt, von dem offenbar jedes ein Verlies besitzt, in dem ein offener Kamin brennt und extrem gefährliche Irre (strickende Großmütter und Totalamputierte Rollstuhlsitzer) von der Gesellschaft ferngehalten werden. Der dreißte Plottwist ist an den Haaren herbeigezogen und macht den Film nur noch schlechter.

09.08.04

Shaolin Temple: :muhaha: :zzz:

White Skin: Das Succubus-Motiv als Metapher eröffnet in "White Skin" eine Gender-Perspektive, die recht progressiv ausformuliert wird. Die Familie Claires ist hier keineswegs als eine "Horde phallischer Weiber" mit spitzen Vampirzähnen gezeichnet, sondern im Gegenteil als äußerst autonom in ihrem Selbstverständnis und ihrem Umgang mit den Männern. Dass sie von den Männern nicht loskommen können, ist ihr größtes Problem und so versuchen die Frauen die körperliche Transformation ihrer Rasse durch einen Inzestplan künstlich zu beschleunigen. Aber auch dazu fehlt ihnen wieder ein Mann - nämlich ein männlicher Nachkomme. (mehr)

Labyrinths: "Labyrinths" nimmt sich also viel vor. Neben dem recht ordentlich ausdifferenzierten mythischen Tatmotiv und der etwas unkritischen und streckenweise vulgärpsychologischen Rahmenhandlung in der Psychiatrie etabliert der Film noch einen Seitenstrang über die Polizei- und Profiler-Arbeit, die schließlich zur Ergreifung Claudes führt. Diese drei Narrationen zusammenzuführen bedarf es großer erzählerischer Geschicktheit, die "Labyrinths" auf der Bildebene auch voll gelingt. Leider verliert der Film aber gerade durch den schon fast verkrampften Versuch allem in der Pointe einen gemeinsamen Sinn zu verleihen. (mehr)

The Machinist: Der Intensität und Präsenz, mit der Christian Bale den magersüchtigen Trevor spielt, vermag man sich nicht zu entziehen. Mit unglaublicher Einfühlsamkeit und Ruhe verleiht er der Figur, die am psychischen und physischen Abgrund steht, Konturen. Dieser Figur verdanken auch alle anderen Pro- und Antagonisten des Films ihre Energie - und das durchaus im doppelten Sinne. (mehr)

10.08.04

High Tension: "High Tension" bereitet die Auflösung seiner Identitätsverwirrung auf intelligente Weise vor. Von Beginn an dominieren Nah- und Großeinstellungen den Film. Nur selten bekommt man vom Kamerabild etwas aus der Umgebung der Protagonisten zu Gesicht. Der Kamerablick klebt förmlich am Objekt und dekontextualisiert dieses dadurch zusehends. (mehr)

Old Boy: Wie man aus so einer eigentlich interessanten Erzählung solch einen kitschüberladenen und peinlich-emotionalen Unsinn machen kann ... versteht man wohl nur als koreanischer Filmemacher. :motz:

The Butterfly Effect: Die Story dreht sich um die Geschichte von drei Freunden und einer Liebe Evans. In je verschiedenen Situationen durchleben alle Beteiligten schlimme Ereignisse: Vom Kindesmissbrauch über eine Mordzeugenschaft bis hin zum ersten Verbrechen. Evan beeinflusst diese Ereignisse, welche dann die angesprochenen Folgen nach sich ziehen. Interessant ist daran einzig, dass die Vorgehensweise Evans Strukturanalogien zum Film als erzählendem Kunstwerk besitzt. (mehr)

Mayhem: Der Film gewinnt nie genug Distanz zu seinen Behauptungen und Figuren, um sie tatsächlich als "archetypisch" bloßstellen zu können. Zudem schlägt die Erzählung derartige Kapriolen, dass man förmlich in jeder Sequenz spürt, wie sehr der Film damit beschäftigt ist, narrative Brücken zum Vorhergegangenen zu behaupten, um nicht zu zerbrechen. (mehr)

11.08.04

The Hillside Strangler: Parello macht einen Schritt zurück hinter den eigenen Anspruch und den "modus operandi" seiner Serienmörder-Filmografie, die mit "Ed Gein" etwas wirklich Originelles zutage gefördert hat. Seltsam "hohl" kommt einem "The Hillside Strangler" im Vergleich zu dem Mythen-kritischen Ed-Gein-Film vor. Weder der ruhige und bedächtige Rhythmus, der "Ed Gein" auszeichnet, noch dessen psychologische Tiefe finden sich in "The Hillside Strangler" wieder. (mehr)

Open Water: "Open Water" leidet vor allem an der Einfallslosigkeit des Drehbuchs, das laut Vorspann "based on true events" ist. Das Leben schreibt eben nicht immer die spannendsten Geschichten, weswegen gerade die von Susan, Daniel und dem Meer dringend einer Dramatisierung - gern auch zu Lasten der Authentizität - bedurft hätte. Und, was "wirklich" auf dem Meer geschehen ist, muss ja ohnehin Spekulation bleiben. (mehr)

maX

#197 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 23. August 2004, 07:36

21.08.04: Time after Time (ARTE)

Jack the Ripper trifft auf H. G. Welsch und stiehlt dessen Zeitmaschine, um damit in eine amoralische Zukuft fliehen und dort weitermorden zu können.

Das klingt zunächst einmal wie Trash. Doch hat der Film - neben seinen netten Schauspielern (außer Mary Steenburgen, die offenbar völlig talentlos ist) - auch einige interessante Implikationen über den Ripper-Fall zu bieten.

Nicht nur unterstreicht er die durch die Art der Morde recht bald aufgekommene Hypothese, der Ripper sei Arzt gewesen. Auch metaphorisiert er die Ripper-Figur als kulturelles Stereotyp. Die Zeitreise in die Zukunft ist nämlich gleichzeitig eine Reise in ein utopisches Konzept. Während Wells vom sozialistischen Bruderstaat "Utopia" träumt, in dem totaler Frieden herrsccht und "freie Liebe" eine Selbstverständlichkeit ist (über das Thema schrieb Wells ja tatsächlich einige Texte), scheint die bereiste Zukunft von 1979 doch eher dem Konzept des Rippers zu entsprechen: Gewalt allenorts und freie Liebe äußert sich vor allem in der offenen Vulgarität emanzipierter Frauen, die sogar Wells erröten lässt (und sich dann doch wieder nur als "feminine Masche" herausstellt).

Das "Prinzip Ripper", das der Film also als soziale Dystopie zeichnet, ist eine verpackte Kulturkritik an den 1970er Jahren, in denen der Film entstand - "jede Zeit hat ihre Ripper", könnte das Motto sein.

Darüber hinaus bietet "Time after Time" aber auch noch die Möglichkeit, das Vorgehen des Profilers, über das ich im Zusammenhang mit dem Ripper-Morden ja in der 3. F.LM geschrieben habe, neu zu aspektieren: Nicht nur deutet der Film die Arbeit des Profilers als "Gedankenlesen" an (Wells spielt gegen den Ripper schach. Letzerer besiegt den Erfinder, weil er dessen Gedanken "lesen" kann). Die Zeitreise in die Zukunft ist so eine Art "empirisches Belegen von Indizien und Hinweisen". Wells reist mit seiner geliebten in einer Szene 7 Tage ich die Zukunft und findet dort eine Zeitung, die die Ermordung der Geliebten durch den Ripper titelt. Dieses Wissen um die Zukunft nutzt er, um nach seiner Rückreise die eigenen Theorien über den Verbleib des Rippers und dessen nächste Opfer zu korrigieren.

Auf der Meta-Ebene der Erzählung greift dieses Schema ein zweites Mal: Das Motiv der Zeitreise ist nur aus der Perspektive von Kausalitätsdenken möglich. Die Sepkulationen über "Utopia", die Wells anstellt, sind für ihn "Folgerichtigkeiten" aus der viktorianischen Gesellschaft. Deren Parameter hat er allerdings unvollständig kombiniert und permutiert, so dass seine Annahmen zu einer ganz anderen Gesellschaft führen. Dsselbe Kausalitätsdenken bestimmt die Arbeit des Profilers. Dieser hat ebenfalls aus gegebenen Spuren Hypothesen über die Zukunft des Falls und die Vergangenheit des Täters anzustellen. In einem quasi-hermeneutischen Prozess muss er seine Hypothese durch jedes neue Fundstück, jede Aussage und jedes Indiz neu bewerten und gegebenenfalls umstellen. Auch der Profiler geht von einer Notwendigkeit und Stringenz der Tatsachen im zeitlichen Ablauf aus.

Dieses Prinzip wird natürlich von den Tätern (in den Filmen) antizipiert. In "Kalifornia", "Henry - Portrait of a Serial Killer" und zuletzt in "Last Horror Movie" philosophieren die Täter darüber, wie man keinen "modus operandi" entwickelt, der den Profiler auf die richtige Spur führen könnte. Der Versuch, nicht kohärent zu morden - sich also kalkulierbaren Kausalitäten zu entziehren - wird selbst zum "modus operandi, welcher dann nicht nur die Deduktionsleistung des "klassischen Detektivs" (zum der auch die des Profilers zählen muss) konterkariert, sondern genau in jene Zukunft weist, in der der Ripper aus "Time after Time" sich so wohl fühlt: In der jedes soziale Handeln unkontrollierbar und unkaklkulierbar wird und quasi jeder ohne jeden Anlass zum Mörder werden kann. Das widerspricht natürlich jedem Konzept rationalistischer Psychologie und Gesellschaftstheorie.

maX

#198 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 25. August 2004, 08:59

24.08.04: The Secret Life: Jeffrey Dahmer (DVD)

Der Dahmer-Stoff scheint nicht zum Reißerischen zu verleitern. "The Secret Life" hat's vorgemacht, "Dahmer" ist dem gefolgt: Statt der Grausamkeit, mit der Dahmer zwischen 1978 und 1991 seinen 17 männlichen Opfern begegnet ist, folgen die Filme mehr der Psychopathologisierung des Täters, die dieser während des Gerichtsprozesses selbst vorgenommen hat. Stets hat er darauf insistiert, nicht aus Hass, sondern im Gegenteil sogar, aus Liebe getötet zu haben. Nicht mehr allein gelassen wollte er werden und die Entbehrungen und Kränkungen seiner Kindheit verwinden.

"The Secret Life" ist in der Darstellung dieser Psychopathologiesierung sogar noch deutlicher als "Dahmer". Konstant kommentiert der Täter seine Taten aus dem Off, interpretiert sein Verhalten, entschuldigt sich sogar dafür. Der Film leistet dem Vorschub, indem er zahlreiche "Ausschnitte" aus Dahmers Kindheit in verklärend weichgezeichneten Zeitlupen-Sequenzen einfügt. Die Dokumentarisierung in Form von Bildunterschriften und Texteinblendungen mag dieser "Introspektion" nur wenig entgegenzuwirken.

Interessant ist auch hier wieder, dass der Film eigentlich mit offenen Karten spielt: Anfangs wird in Schrifttafeln zugegeben, dass das Folgende lediglich eine Inszenierung dessen sein, "wie es sich zugetragen haben könnte". Dabei ergießt der Film sich nicht nur in Spekulationen, sondern übergeht sogar jene Fakten, die als gesichert gelten: So hat Dahmer etwa zugegeben, duch den Film "Der Exorzist" auf seinen ersten Mord gebracht worden zu sein - am Anfang des Films sagt der "Film-Dahmer" jedoch aus dem Off: "Die vielen Methoden, wie ich irgendwelche Menschen zerlegte, bezog ich nicht aus irgendwelchen Filmen (...)".

"The secret Life" treibt dieses Prinzip der Neuinterpretation und Auslassung auf die Spitze. Er lässt Stationen in Dahmers Leben entweder völlig aus (etwa die einjährige Gefängnisstrafe wegen sexueller Belästigung eines Minderjährigen - sie wird nur aus den Gesprächen mit der Bewährungshelferin ersichtlich) oder erwähnt sie im Off-Kommentar (die Entlassung aus dem Militärdienst wegen Alkoholismus'). Der Film strukturiert die Biografie Dahmers neu unter dem Aspekt - so scheint es - der inhärenten Verzweiflung. Selbst die Morde sind mit trauriger Pop-Musik unterlegt. "The Secret Life" ist - genau wie "Dahmer" ein ruhiger Film - fast poetisch nimmt er sich der Biografie des "Kannibalen aus Milwaukee" an (dass Dahmer sich von mindestens einem seiner Opfer "ernährt" hat, um es für immer bei sich zu haben ist auch eine Tatsache, die der Film verschweigt).

"The secret Life" ist gerade in der mimetischen aber dennoch interpretierenden Art, mit der er sich seinem Täter nähert, seiner Zeit voraus. Ähnlich wie "Deranged" oder "Henry - Portrait of a Serial Killer" gehört der Film zu den frühen Werken hyperrealisitscher Serienmörderfilme, die erst ab "Ed Gein" Konkunktur bekommen sollten. Das Zusatzmaterial der DVD unterstreicht die Bemühungen des Plots auf beste Weise: Gerichtspsychologen, die letzten Worte Dahmers, eine Aussage eines überlebenden Zeugen.

maX

#199 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.293 Beiträge

Geschrieben 27. August 2004, 16:36

27.08.04: Seom - Die Insel (DVD)

Netter Film, schöne Bilder, hübsche Hauptdarstellerin, fiese Angelhaken, arme Fische (:(), dämliches Ende. :)

maX





Besucher die dieses Thema lesen: 2

Mitglieder: 0, Gäste: 2, unsichtbare Mitglieder: 0