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Nobody fucks with the Jesus! - Filmforen.de - Seite 4

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Nobody fucks with the Jesus!


250 Antworten in diesem Thema

#91 Immo

    zombie

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Geschrieben 08. Januar 2004, 00:27

automatix sagte am 04.01.2004, 22:30:

wenn in einem film nur positive effekte der gewalt gezeigt werden, und keinerlei eingehen auf negative effekte (opfer, konsequenzen etc) dann wäre das für mich gewaltverherrlichend. (allerdings fällt mir jetzt kein film ein, in dem das der fall wäre und den ich kenne)
ist blöde zu erklären irgendwie. aber ich denke schon, daß ein film gewalt verherrlichen kann.
Das wäre dann aber nicht unbedingt Verherrlichung (im Sinne von "Gewalt als etwas großartiges, erstrebenswertes, eben als etwas herrliches darstellen"), sondern Gewaltverniedlichung. Da gibt es natürlich eine ganze Reihe von FIlmen für die das Geltung besitzt, was aber an sich meines Erachtens zunächst mal noch kein Problem darstellt, da Film, wie jedes Medium, Phänomene immer nur verkürzt, nie aber authentisch wiedergeben kann. Bis zum gewissen Grad ist somit jede Darstellung von Gewalt verniedlicht (wie auch jede Darstellung von Liebe, Hass, Freude, etc.)

Zitat

Gewaltverherrlichend bedeutet auch, wenn diese als einzige Möglichkeit zu Problemlösungen dargeboten wird.

Auch das ist mir, trotz dieser näheren Erläuterung

Zitat

Bestehen mehrere Möglichkeiten zu einer Problemlösung und es wird die Gewalt gewählt, fällt das für mich eher in den Rahmen Verherrlichung.

Zitat

Jo, so war das auch von mir gemeint

einfach zu wischi-waschi, bzw. zu dogmatisch, da der Film und dessen Wirkkraft komplett auf sein narratives Element (und auch innerhalb dieser Ebene nur auf ein Vorkommnis) beschränkt wird und Ästhetik, weitere Implikationen der Handlung, diverse Diskurse, eine ironische Grundhaltung der Erzählung, Zitationen, vor allem auch der zeitlich-historische Kontext der Rezeption (ein Film hat nicht aus sich heraus eine immanente EIgenschaft - die Perspektive der jeweiligen zeit auf den Film erst konstituiert diese), whatever the fuck you wanna name it... außen vor gelassen wird. Und auch wenn ich mich (auch) mit Filmen mit teils drastischer Gewaltdarstellung auseinander setze: Eine "Gewaltverherrlichung" im von mir oben dargelegten Sinne ist mir bis heute kaum untergekommen. Und aus dem Stegreif heraus würde mir jetzt auch erstmal nüschte einfallen (sieht man mal von Filmen wie Triumph des Willens ab, die strukturelle und ideologische Gewalt in der Tat verherrlichen).

Ein Attribut wie "gewaltverherrlichend" ist - nicht nur weil "Herrlichkeit" ein Begriff ist, der stetem historischen Wandel unterlegen ist, und man sich hier eh im bereich der Ästhetik aufhält, der ein hochkomplexer ist - bestimmt nicht mit solchen Allgemeinplätzen ermittelbar, sondern bestenfalls anhand einer eingehenden analytischen Überprüfung im Einzelnen. Welche Konsequenzen dann aus einem entsprechenden Ergebnis gezogen werden (sollen), wäre wiederum ein anderes Thema.

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#92 AlfredHitchcock

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Geschrieben 08. Januar 2004, 00:28

djmacbest sagte am 08.01.2004, 01:18:

:lol:

Hast du mit der von Howie verglichen? :D
Obwohl Rammel in letzter Zeit immer mehr einer schlechten Howie-Kopie gleichkommt, habe ich die Listen gar nicht erst verglichen, sonder einfach ins Blaue getippt. ;)

#93 Howie Munson

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Geschrieben 08. Januar 2004, 01:28

Also ich frag mich langsam wirklich wie dumm dieser Herr Carsten Paul Czarnecki aka Rammal aka Romper aka Mr. Corona sonstwas aka jeden Tag n neuen Avatar aka jeden Tag n anderen Geschmack wirklich ist.

Und jetzt antworte mir mal, anstatt über die ganzen Anmerkungen zu deinem Tagebuch hinwegzusehen!

Meinst du, du wirst ein besserer Mensch, wenn du meine Listen abtippst, Filme, die du früher verdammt hast nun zu Meisterwerken erhebst, weil ich sie gut finde???
Hast du keinen eigenen Geschmack? Bist du so stupide, dass du nicht für dich allein entscheiden kannst, was du gut findest und was nicht???

Du spinnst. Ganz einfach. Rufst dreisterweise bei inside-Usern an (ja ich weiß Bescheid!), spielst dich groß auf, gibst den Oberklugscheißer schlechthin.

Für mich bist du der verachtenswerteste Mensch, den ich überhaupt kenne. Am besten kopier doch gleich mein ganzes Tagebuch in deins, ist einfacher. Und übernimm doch noch meinen Avatar.

Solltest du wirklich darauf aus sein, Achtung zu erfahren, dann hör auf mich zu kopieren und sei du selbst. Oder verabscheust du dich so dermaßen???

#94 Hick

    mit extrem hoher Leistungsfähigkeit

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Geschrieben 08. Januar 2004, 07:44

Howie Munson sagte am 08.01.2004, 01:28:

Solltest du wirklich darauf aus sein, Achtung zu erfahren, dann hör auf mich zu kopieren
Genau!

maX

#95 automatix

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Geschrieben 08. Januar 2004, 11:30

Immo sagte am 08.01.2004, 01:27:

automatix sagte am 04.01.2004, 22:30:

wenn in einem film nur positive effekte der gewalt gezeigt werden, und keinerlei eingehen auf negative effekte (opfer, konsequenzen etc) dann wäre das für mich gewaltverherrlichend. (allerdings fällt mir jetzt kein film ein, in dem das der fall wäre und den ich kenne)
ist blöde zu erklären irgendwie. aber ich denke schon, daß ein film gewalt verherrlichen kann.
Das wäre dann aber nicht unbedingt Verherrlichung (im Sinne von "Gewalt als etwas großartiges, erstrebenswertes, eben als etwas herrliches darstellen"), sondern Gewaltverniedlichung. Da gibt es natürlich eine ganze Reihe von FIlmen für die das Geltung besitzt, was aber an sich meines Erachtens zunächst mal noch kein Problem darstellt, da Film, wie jedes Medium, Phänomene immer nur verkürzt, nie aber authentisch wiedergeben kann. Bis zum gewissen Grad ist somit jede Darstellung von Gewalt verniedlicht (wie auch jede Darstellung von Liebe, Hass, Freude, etc.)
auch recht.
wozu gibts denn intelligente leute, die uns fußvolk aufklären ;)

#96 Deep Red

    Sozialismus oder Barbarei

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Geschrieben 08. Januar 2004, 12:56

Michael Hanekes FUNNY GAMES läuft heute 23:10 auf Tele 5.
"Was für Idioten, was für eine Dreckskaste. Ein solcher Korpsgeist wie in der deutschen Presse findet sich allenfalls noch bei alten Wehrmachtsoffizieren."
(Klaus Theweleit)


"I was always killing myself, but it was always the bystander who died."
(Dennis Nilsen)

#97 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 08. Januar 2004, 13:12

Deep Red sagte am 08.01.2004, 12:56:

Michael Hanekes FUNNY GAMES läuft heute 23:10 auf Tele 5.
Nein! Nicht! Aaaaaahhh!

Ich rieche schon einen Eintrag in FuKis Filmtagebuch, von wegen "gewaltverherrlichender Mediensatire, die voller brutaler Blutrache offensichtlich von einigen Cineasten (Howie) nicht verstanden wurde. Zum Glück sehe ich aber fast nur anspruchsvolle Filme, und komme deswegen gut damit klar."

:eek:

#98 Uli Kunkel

    Sometimes it's okay...

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Geschrieben 08. Januar 2004, 14:04

AlfredHitchcock sagte am 08.01.2004, 00:06:

Star Wars spielt doch vor 2001 :doof:
okay, so gesehen...

"once upon a time in galaxy, far far away..."

das ist eindeutig vor 2001, so hat herr corona latürnich recht...
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#99 Opagraui

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Geschrieben 08. Januar 2004, 14:09

Zitat

Für mich bist du der verachtenswerteste Mensch, den ich überhaupt kenne

ich finds vielleicht nicht verabscheuungswürdig, sondern eher zweckmäßig. ich denke coronabeer ist der einzige, der sich an der diskussion um seine filme und sein wesen erfreuen kann. ziemlich primitiv und dumm hingegen finde ich, dass sich manche leute derart über coronabeer aufregen oder sich überhaupt mit seinen äußerungen beschäftigen. merkt ihr eigentlich nicht, wenn man euch verarscht?

Bearbeitet von opagraui, 08. Januar 2004, 14:09.


#100 Uli Kunkel

    Sometimes it's okay...

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Geschrieben 08. Januar 2004, 14:53

Howie Munson sagte am 08.01.2004, 01:28:

Also ich frag mich langsam wirklich...
Sei doch froh, dass Du so einen eifrigen und begeisterten Verehrer hast...
:king:

#101 Oskar

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Geschrieben 08. Januar 2004, 16:20

Thread closed!

Gruss Hogle

#102 El_Ektromo

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Geschrieben 08. Januar 2004, 18:01

Max.Renn sagte am 08.01.2004, 07:44:

Howie Munson sagte am 08.01.2004, 01:28:

Solltest du wirklich darauf aus sein, Achtung zu erfahren, dann hör auf mich zu kopieren
Genau!

maX
;)

#103 StephenDedalus

    liebt solche Hautschmiere

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Geschrieben 08. Januar 2004, 18:14

Immo sagte am 08.01.2004, 00:27:

Ein Attribut wie "gewaltverherrlichend" ist - nicht nur weil "Herrlichkeit" ein Begriff ist, der stetem historischen Wandel unterlegen ist, und man sich hier eh im bereich der Ästhetik aufhält, der ein hochkomplexer ist - bestimmt nicht mit solchen Allgemeinplätzen ermittelbar, sondern bestenfalls anhand einer eingehenden analytischen Überprüfung im Einzelnen. Welche Konsequenzen dann aus einem entsprechenden Ergebnis gezogen werden (sollen), wäre wiederum ein anderes Thema.
findest du nicht, dass man den gewaltballetten eines john woo dieses attribut zusprechen kann? auswirkungen von gewalt werden als schön dargestellt; choreografiert und ahmen damit den tanz nach.

wobei ich persönlich erst mal nichts daran auszusetzen habe, schließlich kann man nur als herrlich darstellen, was in irgendeiner form potential dazu in sich birgt. (ich müsste lügen, wenn ich sagte, dass ich es mir nicht ziemlich erregend vorstelle, wie yun-fat mit 2 wummen durch einen haufen fieslinge zu ballern.) das dazu unter umständen eine unmenge an anderen aspekten ausgeklammert wird, ist klar, aber nur eine frage der perspektive.

Bearbeitet von Ippolit, 08. Januar 2004, 18:18.


#104 Immo

    zombie

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Geschrieben 08. Januar 2004, 19:42

Ippolit sagte am 08.01.2004, 18:14:

findest du nicht, dass man den gewaltballetten eines john woo dieses attribut zusprechen kann? auswirkungen von gewalt werden als schön dargestellt; choreografiert und ahmen damit den tanz nach.
Hier kommt, denke ich, noch die Erzählung hinzu. Es ist ja bei Woo nicht unbedingt so, dass in der Story die Konsequenzen der Gewalt, trotz dieser Überstilisierung, als etwas schönes und herrliches wiedergegeben werden. Es sind ja, zumal in der klassischen Phase, zumeist eben doch recht gebrochene Erzählungen, in der die bedrückenden Konsequenzen des Mordens nicht ausgespart bleiben. Dadurch erreicht Woo meines Erachtens meistens eine Ambivalenz und umgeht die Falle bloßer Verherrlichung. Hinzu kommt, dass Woo durch seine typischen "Über-Ästhetisierung" von gewalt seine Bilder ja auch klar in einen bloß ästhetischen Kontext rückt, der nur wenig mit realer Gewalt zu tun hat. Anzumerken bleibt aber, dass Woo sowieso nicht gerade der allerhellste ist, was Gewaltinszenierungen betrifft (siehe Bullet in the Head, den ich zwar nicht schlecht finde, den ich aber in einigen Belangen als recht seltsam empfinde).

Zitat

wobei ich persönlich erst mal nichts daran auszusetzen habe, schließlich kann man nur als herrlich darstellen, was in irgendeiner form potential dazu in sich birgt. (ich müsste lügen, wenn ich sagte, dass ich es mir nicht ziemlich erregend vorstelle, wie yun-fat mit 2 wummen durch einen haufen fieslinge zu ballern.) das dazu unter umständen eine unmenge an anderen aspekten ausgeklammert wird, ist klar, aber nur eine frage der perspektive.

Da sind wir uns einig. Ich denke, solche Vorstellungen hat jeder Mensch, wie jeder Mensch in sich Aggressionen hegt. Die meisten verstecken sie eben verschämt und verbieten sich selbst die Auseinandersetzung damit (mit entsprechenden Neurosen als Folge). Wieder andere finden Outlets im Genuß ästhetischer Waren. :D (aber klar: ziemliche Allgemeinplätze, das.)

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#105 Tornhill

    Innocent Bystander

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Geschrieben 09. Januar 2004, 18:17

CARLITO'S WAY

Zitat

„Carlito’s Way“ ist ein Film, der eigentlich weder besonders außergewöhnliche optische noch tontechnische Mittel vorweisen kann, die mich normalerweise immer am meisten begeistern.

:doof: :doof: :doof: :doof: :doof:
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#106 Bullet in the Head

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Geschrieben 09. Januar 2004, 18:40

Immo sagte am 08.01.2004, 19:42:

Hier kommt, denke ich, noch die Erzählung hinzu. Es ist ja bei Woo nicht unbedingt so, dass in der Story die Konsequenzen der Gewalt, trotz dieser Überstilisierung, als etwas schönes und herrliches wiedergegeben werden. Es sind ja, zumal in der klassischen Phase, zumeist eben doch recht gebrochene Erzählungen, in der die bedrückenden Konsequenzen des Mordens nicht ausgespart bleiben. Dadurch erreicht Woo meines Erachtens meistens eine Ambivalenz und umgeht die Falle bloßer Verherrlichung. Hinzu kommt, dass Woo durch seine typischen "Über-Ästhetisierung" von gewalt seine Bilder ja auch klar in einen bloß ästhetischen Kontext rückt, der nur wenig mit realer Gewalt zu tun hat. Anzumerken bleibt aber, dass Woo sowieso nicht gerade der allerhellste ist, was Gewaltinszenierungen betrifft (siehe Bullet in the Head, den ich zwar nicht schlecht finde, den ich aber in einigen Belangen als recht seltsam empfinde).
Also:

Bei Woo werden die Konsequenzen der Gewalt dargestellt und zwar insofern, dass der "Held" meistens für seine Taten am Ende bestraft wird, am besten zu sehen in The Killer (ich will jetzt nicht schon wieder spoilern ;) ). Allerdings muss ich sagen, dass ich den Terminus "reale Gewalt" nicht verstehe? Was ist denn bitte reale Gewalt und was ist irreale Gewalt? Wenn du mit irrealer Gewalt meinst, dass ein paar Kugeln im Körper nichts machen, wie bei Woo teilweise (der Gute darf nie sterben bevor nicht alle Bösewichte erledigt sind, egal ob er was abgekriegt hat), halte ich das für gefährlicher als wenn man zeigt, wie es wirklich ist, sprich man mit einer Kugel in der richtigen Stelle tot oder zumindest so gut wie tot ist. Ist natürlich rein hypothetisch, ich glaube nicht, dass es sonderlich viele Menschen gibt, die die Wirkung einer Pistole nicht kennen ;). Zu BITH: Ich weiß zwar nicht, was du mit seltsam meinst, aber eher dramatische Szenen mit Unterhaltungswert, sprich Zeitlupen etc zu unterlegen, das hat Peckinpah schon Jahre vor Woo gemacht (zB in Cross of Iron, der ja auch die ernste Kriegsthematik hat).

#107 Howie Munson

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Geschrieben 09. Januar 2004, 19:19

Tornhill sagte am 09.01.2004, 18:17:

CARLITO'S WAY

Zitat

„Carlito’s Way“ ist ein Film, der eigentlich weder besonders außergewöhnliche optische noch tontechnische Mittel vorweisen kann, die mich normalerweise immer am meisten begeistern.

:doof: :doof: :doof: :doof: :doof:
Richtig. Ich sag nur Showdown im Grand Central :love:

#108 Uli Kunkel

    Sometimes it's okay...

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Geschrieben 09. Januar 2004, 21:07

Tornhill sagte am 09.01.2004, 18:17:

CARLITO'S WAY

Zitat

„Carlito’s Way“ ist ein Film, der eigentlich weder besonders außergewöhnliche optische noch tontechnische Mittel vorweisen kann, die mich normalerweise immer am meisten begeistern.

:doof: :doof: :doof: :doof: :doof:
Vielleicht hat er ja die Hörfassung für Blinde gehört...soll im ZDF ja schon mal vorkommen...
:haeh:

Bearbeitet von Uli Kunkel, 09. Januar 2004, 21:08.


#109 Oskar

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Geschrieben 09. Januar 2004, 21:10

Also ich finde schon, dass Carlito's Way für einen DePalma-Film reichlich spröde daher kommt. Auf jeden Fall in visueller Hinsicht, in auditiver erwarte ich von einem Hollywood-Film jetzt keine großen Experimente mit Klangcollagen und Clustern. :D

#110 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 09. Januar 2004, 21:24

Aus aktuellem Anlaß aber auch ganz generell:

Ist es eigentlich möglich, jemandem ein gerade gelerntes Wort wieder aus dem Kopf zu schütteln, wenn man merkt, dass er es im Übermaß mißbraucht? Die Frage geht an die Mediziner unter euch. :)

Bearbeitet von djmacbest, 09. Januar 2004, 21:25.


#111 Howie Munson

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Geschrieben 10. Januar 2004, 00:35

Welchen Ausdruck meinst du?

@ Oskar
Dafür bietet Carlito's Way endlich auch mal ein richtig gut durchdachtes Drehbuch, auf das er sonst ja zugunsten der Optik schonmal gerne pfeift.

#112 Immo

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Geschrieben 10. Januar 2004, 01:08

[quote name='Bullet in the Head' date='09.01.2004, 18:40'] Also:

Bei Woo werden die Konsequenzen der Gewalt dargestellt und zwar insofern, dass der "Held" meistens für seine Taten am Ende bestraft wird, am besten zu sehen in The Killer (ich will jetzt nicht schon wieder spoilern ;) ).[/quote] Zu BITH: Ich weiß zwar nicht, was du mit seltsam meinst, aber eher dramatische Szenen mit Unterhaltungswert, sprich Zeitlupen etc zu unterlegen, das hat Peckinpah schon Jahre vor Woo gemacht (zB in Cross of Iron, der ja auch die ernste Kriegsthematik hat). [/quote]
Genau das habe ich gemeint, wenn auch nicht so im Einzelnen ausformuliert (eben allgemeiner: " in der die bedrückenden Konsequenzen des Mordens nicht ausgespart bleiben."). Beispielsweise das Ende von A Better Tomorrow zeigt ja, dass Woo zwar Gewalt extrem zum Ballett stilisiert, dann aber innerhalb des Films doch auch wieder die andere Seite zeigt (das dramatische, blutige, abgefuckte Sterben).


[quote]Allerdings muss ich sagen, dass ich den Terminus "reale Gewalt" nicht verstehe? Was ist denn bitte reale Gewalt und was ist irreale Gewalt? Wenn du mit irrealer Gewalt meinst, dass ein paar Kugeln im Körper nichts machen, wie bei Woo teilweise (der Gute darf nie sterben bevor nicht alle Bösewichte erledigt sind, egal ob er was abgekriegt hat), halte ich das für gefährlicher als wenn man zeigt, wie es wirklich ist, sprich man mit einer Kugel in der richtigen Stelle tot oder zumindest so gut wie tot ist. Ist natürlich rein hypothetisch, ich glaube nicht, dass es sonderlich viele Menschen gibt, die die Wirkung einer Pistole nicht kennen ;).[/quote]

"reale Gewalt" ist wörtlich zu nehmen: Wenn jemand auf offener Straße jemand aufs Maul haut, dann ist das reale Gewalt oder Gewalt im Sinne des Wortes.

Wenn John Woo seine Gefechte aber zu einem Tanz mit der Kamera inszeniert, dann ist das Ästhetik, aber eben keine Darstellung mehr von "realer Gewalt". In diesen Momenten inszeniert er Gewalt bewusst künstlich und vor allem auch so erkennbar. Damit ist klar, dass die dargestellte Gewalt im Bild nichts mit der "realen Gewalt" im echten Leben zu tun hat, sondern vor allem ästhetischer Diskurs ist.

[quote]Zu BITH: Ich weiß zwar nicht, was du mit seltsam meinst, aber eher dramatische Szenen mit Unterhaltungswert, sprich Zeitlupen etc zu unterlegen, das hat Peckinpah schon Jahre vor Woo gemacht (zB in Cross of Iron, der ja auch die ernste Kriegsthematik hat).[/quote]

Das meinte ich nicht und ich kenne Peckinpah auch schon ein paar Jährchen. ;)

Mir geht es in dem Film ganz generell um die meines Erachtens zumindest künstlerisch eher bedenkliche Vermischung verschiedener Gewaltdiskurse unter dem Deckmantel eines einzigen, zudem recht ambitionierten Films. Die Ambivalenz der verschiedenen Darstellungen von Gewalt, die in A Better Tomorror noch sehr gut funktioniert (Hier das selbstherrliche Ausmerzen des Feindes, dann aber am Ende das eigene, dramatische Sterben => Woo ist eben doch Katholik! :king: ), will mir hier nicht so recht eingehen (bzw. ist meines Erachtens nicht sonderlich reflektiert), was eben auch an der offen zur Schau getragenen Ambition des Films liegt.

Da sind zum einen die dramatischen Szenen mit realem politischem Hintergrund: Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Ordnungskräften. Das ganze mündet in eine 1990 nur als ganz bewusstes Statement lesbare Ikonografie des Massakers am Platz des Himmlischen Friedens kurz zuvor: Ein Mann steht alleine vor dem Panzer und rührt sich keinen Meter weit weg - das Bild aus Peking ging um die Welt, das moralische Entsetzen war weltweit groß und Woo thematisiert seine eigene Angst vor der Rückführung Hongkongs zum Festland-China, indem er diese Bilder, wenn auch mit anderem Storyhintergrund, nachstellt. Hier wird ganz konkret auf reale und historische Gewalt Bezug genommen, was natürlich okay ist, aber einen etwas schalen Geschmack hinterlässt, wenn der Film anschließend ein recht flott unterhaltender Actionreißer wird, in dem wieder coole Gefechte gewonnen werden und die Feinde wie die Fliegen sterben, nur um dann wieder, im vietnamesischen Lager, den Schrecken der Kriegsgewalt vor Augen zu führen: In einer psychologisch nicht sonderlich durchdachten Szene, in der genau jene Leute, die zuvor noch ohne mit der Wimper zu zucken umknallten, wer sich ihnen in den Weg stellte, Nervenzusammenbrüche erleiden, weil ihnen die vietnamesischen Lagerleiter aufzwingen, andere, obendrein anonyme Gefangene zu massakrieren. Diese Gegeneinander-Ausspielen von "cooler Actionfilmgewalt" und "psychisch harter Gewalt" funktioniert meiner Meinung nach nur sehr wenig, wenn überhaupt, ähnlich wie das ikonographische Zitat von der Berichterstattung des Massakers am Platz des himmlischen Friedens in dem Film, wenn auch mit bewusstem Hintergrund eingesetzt, sehr neben dem Film steht, bzw. darin eigentlich sogar fehl am Platze ist.

Aber: Ich will den Film deshalb nicht schlecht reden. Er ist ansonsten hervorragend inszeniert, erzählt eine sehr schöne Geschichte und weiß ohne weiteres zu unterhalten. Ich denke aber auch, dass Woo sich in dem Film einfach ein wenig zu viel vorgenommen hat, bzw. seine ganzen Gewaltdiskurse in dem Fall nicht sonderlich im Griff hat.

Cheers,
IMMO

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#113 StephenDedalus

    liebt solche Hautschmiere

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Geschrieben 10. Januar 2004, 01:22

Oskar sagte am 09.01.2004, 21:10:

Also ich finde schon, dass Carlito's Way für einen DePalma-Film reichlich spröde daher kommt. Auf jeden Fall in visueller Hinsicht, in auditiver erwarte ich von einem Hollywood-Film jetzt keine großen Experimente mit Klangcollagen und Clustern. :D
finde ich nicht, zumal er mit dieser wundervollen retro-optik aufwartet, in bedrohlichen momenten immer die kamera "absacken" lässt, was recht subtil ist, aber ein hübsches gefühl von unbehagen aufkommen lässt, außerdem ist das finale nun wirklich sehr stylish geraten.
wenn man bedenkt, dass de palma mit dressed to kill den hässlichsten film neben chicago abgeliefert hat, ist das doch beachtlich ;)

#114 Bullet in the Head

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Geschrieben 10. Januar 2004, 01:32

@ Immo:

Ja genau die selben Gedanken hatte ich beim ersten Mal BITH gucken auch, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Woo sie nicht entscheiden konnte, ob er einen tragischen Kriegsfilm oder einen reinrassigen Actionfilm drehen will, beides zusammen ist zumindest gewagt( Ich denke das war auch einer der Gründe wieso der Film damals in HK gefloppt ist). Beim zweiten und dritten Mal sehen hat mich dieses allerdings immer weniger gestört, ich denke irgendwann habe ich es einfach als künstlerische Freiheit abgetan, aber beim ersten Mal war es wirklich extrem "ungewohnt". Beim Gefangenenlager und vorherigen Szenen kann man natürlich argumentieren, dass es vorher Selbstverteidigung war und dann eben nicht mehr, obwohl die sich ja selbst damit auch retten. Wie auch immer, Recht hast du imho auf jeden Fall.



PS: Ich merke gerade, dass wir hier im komplett falschen Thread für ernsthafte Diskussionen sind :lol:

Bearbeitet von Bullet in the Head, 10. Januar 2004, 01:33.


#115 AlfredHitchcock

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Geschrieben 10. Januar 2004, 03:49

Ippolit sagte am 10.01.2004, 02:22:

Oskar sagte am 09.01.2004, 21:10:

Also ich finde schon, dass Carlito's Way für einen DePalma-Film reichlich spröde daher kommt. Auf jeden Fall in visueller Hinsicht, in auditiver erwarte ich von einem Hollywood-Film jetzt keine großen Experimente mit Klangcollagen und Clustern. :D
finde ich nicht, zumal er mit dieser wundervollen retro-optik aufwartet, in bedrohlichen momenten immer die kamera "absacken" lässt, was recht subtil ist, aber ein hübsches gefühl von unbehagen aufkommen lässt, außerdem ist das finale nun wirklich sehr stylish geraten.
Obwohl die Grundoptik des Filmes hervorrangend gewählt ist und das Ende im Bahnhof (wie so oft bei dePalma) großartiges Kino darstellt, bietet der Film imho nur 2 klare de Palma Momente (Geldübergabe & Bahnhof). Hätte der Film nicht auf Story und Darstellerebene so große Vorzüge, wäre ich wohl auch etwas enttäuscht gewesen.

Ippolit sagte am 10.01.2004, 02:22:

wenn man bedenkt, dass de palma mit dressed to kill den hässlichsten film neben chicago abgeliefert hat, ist das doch beachtlich ;)
Die Fahrstuhl- und die Museums-Sequenzen sind ihmo Höhepunkte in de Palmas Werk. :motz:

#116 automatix

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Geschrieben 10. Januar 2004, 23:25

Zitat

Bewerten möchte ich den Film nicht, da er zwar sehr zum nachdenken anregt und auch sehr harter Stoff ist, aber einfach nicht mit einer Wertung abgeschlossen werden kann. Ein weiteres Mal werde ich mir den Film wohl lange Zeit nicht ansehen, da er mich und uns Filmfans einfach zu sehr beleidigt und als schaulustige Gewalt-Voyeure bezeichnet. Haneke greift (zu) tief in die Materie, war mit „Die Klavierspielerin“ aber klar besser.

sprich bitte für dich alleine :mad:

#117 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 11. Januar 2004, 00:20

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Tja, und genau bis zu dieser Szene wird die Darstellung extremer physischer Gewalt eher vermieden. Jetzt bricht die Gewalt durch, Haneke zeigt, dass man sich Anno 2004 (bzw. 1997, als der Film gedreht wurde) jegliche Gewaltdarstellung und Brutalität herbeizappen kann, sie mehrmals erleben und detailliert betrachten kann. Doch ebenso, und das ist hier das schockierende, dass man sie verhindern kann. Paul „behebt“ einen Fehler in seinem „Film“ indem er Peters Tod rückgängig macht. Mit Medien lässt sich der Tod also nicht nur endlos wiederholen, sondern auch rückgängig machen. Diese Botschaft vermittelt uns Haneke gewollt explizit und drastisch. Doch nicht nur diese extrem medienkritischen Untertöne...

Ich hab schon überlegt, hier einfach einen trockenen :lol: zu posten, hielt das aber dann für unangemessen. Also:

Du behauptest hier gerade eiskalt, dass Medien (afair geht es nur um filmische Medien, aber egal) den Tod rückgängig machen können. Das wäre mir neu. Aber ich kann ja mal meinen Opa fragen, Moment, nur kurz zurückspulen... Er antwortet nicht. :(
Selbst wenn: Wenn uns nun ein Film auf diese dankenswerte Errungenschaft, die wir aus irgendeinem Grund bisher übersehen haben, hinweist, dann übt er warum genau Kritik an den Medien?

Schlaf nochmal drüber und überleg dir dann einen besseren Text, ich editiere gerne. :)

#118 pasheko

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Geschrieben 11. Januar 2004, 03:29

@THE SHINING

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Der wahre Terror spielt sich im Kopf ab. Dieses Konzept erfand wohl der von den einen umjubelte, und von den anderen gehasste Horrorklassiker „Texas Chainsaw Massacre“ von Tobe Hooper.


Ah, hmm, sämtliche Horrorfilme vor TCM hielten also voll mit der Kamera drauf und überließen nichts der Fantasie des Zuschauers?

@FUNNY GAMES

Ich sehe mich selbst auch als Filmfan, fand mich aber nicht beleidigt. Nur erfreut, endlich mal NAKED CITY auf einem Soundtrack zu hören.

#119 El_Ektromo

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Geschrieben 11. Januar 2004, 03:32

Ach gebt's doch auf! :gaehn:

#120 Hick

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Geschrieben 11. Januar 2004, 08:13

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„Funny Games“ ist ein verdammt harter Film. Physische Gewalt sieht man zwar auch, aber nicht so explizit und schlimm, dass dies die FSK 18 rechtfertigen würde. Den Tod Schorschis sieht man nicht direkt, nur das Resultat (Blut auf dem Fernseher). Auch Georgs Ableben wird recht subtil dargestellt. Nur Peters vorläufiger Tod, den Paul ja zurückspult, wird genauer gezeigt. Tja, und genau bis zu dieser Szene wird die Darstellung extremer physischer Gewalt eher vermieden. Jetzt bricht die Gewalt durch, Haneke zeigt, dass man sich Anno 2004 (bzw. 1997, als der Film gedreht wurde) jegliche Gewaltdarstellung und Brutalität herbeizappen kann, sie mehrmals erleben und detailliert betrachten kann. Doch ebenso, und das ist hier das schockierende, dass man sie verhindern kann. Paul „behebt“ einen Fehler in seinem „Film“ indem er Peters Tod rückgängig macht. Mit Medien lässt sich der Tod also nicht nur endlos wiederholen, sondern auch rückgängig machen. Diese Botschaft vermittelt uns Haneke gewollt explizit und drastisch. Doch nicht nur diese extrem medienkritischen Untertöne machen „Funny Games“ zum Gegenteil des klassischen Filmvergnügens, auch die psychische Härte. Der Film baut eine so erdrückende und beängstigende Atmosphäre auf, das man in jeder Sekunde mit einem schockierenden Gewaltausbruch rechnet, dieser aber erst sehr spät am Ende kommt. So ist man dauernd angespannt und erlebt eine niedermachende Tour de Force.

Schauspielerisch sei nicht zu viel zu erwarten. Der Film setzt ganz auf seine Botschaft und das Drehbuch. Der ziemlich amüsante, österreichische Dialekt von Paul müsste die Situation eigentlich verharmlosen, doch das unterstreicht noch die Bedrohlichkeit dieses Hauptdarstellers. Irgendwie macht diese Stimme gepaart mit den völlig geisteskranken und zynischen, aber doch leicht vernünftigen und höflichen Kommentaren eine Art Verzweiflung beim Zuschauer breit. Denn Paul wirkt eigentlich völlig harmlos und sympathisch, ist aber ein psychisch gestörter Massenmörder. àMassenßmörder weil er ja am Ende gleich bei der nächsten Familie klingelt und wir genau wissen was er mit ihnen vor hat.
Inhaltlich wie stilistisch: Sehr gut!

maX





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