#31
Geschrieben 05. September 2012, 23:26
Hitchcock entfernt den Humor aus seiner Vorgehensweise und erreicht so eine kafkaesk-beklemmende Bebilderung und Erfahrbarmachung von Mittelstandsängsten über die plötzliche Entmündigung und Entrechtung des Bürgers, der sich vergegenwärtigen muss, dass Freiheit nur eine auf wackeligen Beinen stehende Annahme ist und demokratische Staatsgefüge, durch Recht und Gesetz gestützt, totalitäre Strukturen auf abstrahierter Ebene durch die Obrigkeitshörigkeit und Angst des Mitmenschen zur Machtausübung nutzen können, was die Schicksale der Bestandteile einer Gesellschaft bis in die kleinste systemische Einheit und bis hin zu tiefsten innerpsychischen Emotionen beeinflussen kann.
STAR CRASH - STERNE IM DUELL
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#32
Geschrieben 05. September 2012, 23:28
Sagen wir mal so, er überspitzt die teilweise verrohung der Gesellschaft und den asozialen sinn, so viel angst auszulösen wie möglich, um allen zu zeigen wie hart du bist und der king der straße zu werden, und setzt dem ein total demotiviertes und gernervtes opfer der gesellschaft entgegen, welches sich dann vornimmt, die asozialen elemente aus der gesellschaft zu entfernen.
Dazu noch eine kleine süße, sich dem feldzug anschliessende Prostituierte, und gut is ...
Alte Geschichte, auf aktueller welle mit teilweise neuem und gut inszenierten brutalem (gore-faktor 7/10) board.
Sehr guter flow, Rutger Hauer is echt cool und die message kommt auch astrein rüber.
Retro Exploitation vom feinsten!!!
Also auf ner TrashSkala geb ich ihm ne 8/10
#33
Geschrieben 05. September 2012, 23:52
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#34
Geschrieben 06. September 2012, 01:57
Hat mir von den ganzen Grindhouse-Dingern am meisten Spaß gemacht.
#35
Geschrieben 06. September 2012, 02:00
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#36
Geschrieben 06. September 2012, 02:17
#37
Geschrieben 06. September 2012, 08:11
Ich sage es ungern, aber dem Film fehlt eine These. Etwas, was sich der Zuschauer erschließen kann. Man merkt, daß der Regisseur zufällig über das Thema gestolpert ist. Dummerweise hat er dann auch nicht am Material gearbeitet, sondern genommen, was ihm über den Weg lief. Das Mäandern ist per se nicht schlecht, das Rohmaterial hätte aber mit einiger Verdichtung eine interessantere Wirkung entfalten können.
#38
Geschrieben 07. September 2012, 08:42
V/H/S - Handkamera brutal bei diesen Filmen im Film, die allesamt zwar von unterschiedlicher Qualität sein mögen, letztlich aber doch einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Ich bin hier an die Grenzen des mir erträglichen gestoßen, was den Wackelfaktor angeht.
#39
Geschrieben 07. September 2012, 13:59
#40
Geschrieben 07. September 2012, 17:30
Bearbeitet von Heisenberg, 07. September 2012, 17:31.
#41
Geschrieben 07. September 2012, 19:06
#42
Geschrieben 07. September 2012, 19:35
In diesem Jahr habe ich noch einen anderen Experimentalfilm über die Magie des Kinos gesehen, nämlich "Amer". Während Amer auch keine stringente Geschichte erzählt, fasziniert er jedoch die Zuschauer mit seinen geheimnisvollen, ästhetischen, spannungsgeladenen, mit einem genialen Soundtrack untermalten Bildern. Vieles davon habe ich in "Holy Motors" vermisst. Daher habe ich auch langweilige Momente bei "Holy Motors" erlebt. Zwar ist "Holy Motors" für alle Filmliebhaber ein interessanter Film aber man sollte vor der Sichtung seine hohen Erwartungen ein wenig bremsen, sonst ist die Enttäuschung vorprogrammiert. "Holy Motors" wurde von ARTE produziert. Ich bin nicht der Meinung, daß "Holy Motors" unbedingt auf der großen Leinwand gesehen werden muß! Wenn man (höchstens) 6 Monate die Filmausstrahlung in TV abwarten kann, hat man auch die Gelegenheit seine eigene Meinung über "Holy Motors" zu bilden. Note: knapp 7/10 Punkte
#43
Geschrieben 07. September 2012, 19:52
emme sagte am 07. September 2012, 19:06:
#44
#45
Geschrieben 08. September 2012, 04:26
Bastro sagte am 07. September 2012, 23:04:
Find den ja jetzt auch nicht die große neue Hoffnung am Horror-Himmel, aber Spaß gemacht hat er schon...
#46
Geschrieben 08. September 2012, 06:02
Bastro sagte am 07. September 2012, 19:52:
Danke für die Erläuterungen zum Originaltitel!
Schade, dass es just zum von dir empfohlenen Film nicht so ein schönes bfi-Doppel gibt, an denen ich in letzter Zeit (nicht nur Ozu-mäßig) einen Narren gefressen habe. Aber ich werde in jedem Fall mal reinschauen, wenn ich eine zumindest halbwegs vernünftige Fernost-VÖ in die Finger kriege.
#48
Geschrieben 08. September 2012, 10:51
Bearbeitet von Noruberuto79, 08. September 2012, 10:52.
#49
Geschrieben 08. September 2012, 10:56
SAFE (2012): Statham haut mal wieder Leuten auf die Schnauze. Sehr schön daran finde ich die Überkonstruiertheit, wie er es schafft, zwischen die völlig absurden Fronten aus russischer und chinesischer Mafia und außerdem noch korrupten Polizisten zu kommen. Nur folgerichtig aus diesem doch schon sehr negativen Weltbild, dass der Film mit der Beziehung aus Statham und dem Mädchen in sehr wohligen Kitsch abrutscht. Und James Hong scheint gegen das Altern wirklich komplett immun.
DARK SHADOWS: Rundum sympathisch, ja, aber leider auch völlig frei von Highlights. Johnny Depps immer gleiches Spiel ist zwar auch immer gleich lustig, satt habe ich es allmählich aber trotzdem. Dazu das ganze Burton-Dekor und eine etwas wirre, ziellose Erzählung, und zurück bleibt ein entsprechend unbefriedigendes Gefühl.
MEN IN BLACK 3: Positive Überraschung. 1 und 2 find ich ja nett, aber auch komplett egal. Weder besonders lustig noch besonders originell noch besonders einprägsam. Das war jetzt der erste Film der Reihe, mit dem ich ehrlichen Spaß hatte. Ich schiebe es auf ein Drehbuch, was erstmals tatsächliche Pointen entwickelt, anstatt nur eine belang- und zusammenhanglose Nummernrevue abzuspielen.
#50
Geschrieben 08. September 2012, 11:11
Aber nach Sweeney Todd konnte er keinen guten Film produzieren. Seine nächsten Werke wirken ebenfalls enttäuschend. Abraham Lincoln: Vampire Hunter, Addams Family, Monsterapocalypse oder das neue Frankenweenie hören sich nicht wirklich interessant an.
#51
Geschrieben 08. September 2012, 11:50
djmacbest sagte am 08. September 2012, 10:56:
http://www.filmforen...-cracker-crash/
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The Critic sagte am 08. September 2012, 10:49:
Das kommt dabei raus, wenn man ein komplexes Thema unterkomplex behandelt. Der Film hat keine Antworten, macht sich aber auch nicht die Mühe, welche zu suchen. Drama ohne Tiefe, Action ohne Geschwindigkeit. Immerhin ist die Musike unterhaltsam.
EDIT: Außerdem hat der Film Antworten. Die sind nur äußerst radikal.
Hab gerade keine Lust zu argumentieren, darum verweise ich mal auf unseren alten Himmelhunde-Text.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#52
Geschrieben 08. September 2012, 12:03
Mars Attacks wird von vielen unterbewertet find ich (grandiose Rollen, total übertrieben absurde Aliens, dennoch herrlich analog dekadent und dilettantisch organisiert und ein paar sehr gute und witzige szenen).
Planet der Affen, jaaaa is jetzt kein intellektuelles theatralisches highlight.
Ab 2005 betracht ich Burton auch mit sehr kritischen augen.
Alice war ... without comment!
Auch Sweeney Todd hat schon nicht mehr vollends zu begeistern gewusst.
#9 muss man aber erwähnen.
Kleine Fluchten (1979)
meisterwerk!!!
Wer "Jonas, der im Jahr 2000 25 Jahre alt sein wird", "Ein Schwalbe macht den Sommer" oder "Das jüngste Gewitter" mag, unbedingt schauen!!!
9,5/10
Die Unbekannte
Ein Monster von Suspense, gerade in den ersten 30 minuten. Er übertreibt es fast. Dennoch weiß er zu begeistern und durch die ständig zunehmende und realer werdende Bedrohung, der Gewissheit um die Mutter-Tochter Beziehung und den ständig neuen Rätseln hält er einen wach. Abschließend ein sehr sehr starkes ende.
8,4/10
L'auberge Espagnole
Überraschend gut erzählt, eindringlich und ziemlich ausführlich beschreibt er einen vielen vertrautes europäisches jugendliches dasein. Sehr solide bis frisch und sehr guter Inhalt --- echt überraschend gut!!
Zeitgenössisch besonders wertvoll ist die szene, wo der erst junge Teenager und kleine Bruder einer unserer Protagonisten, zum "No woman no cry" rezitierenden Gitarrengeplenkel eines Amerikaners kotzen muss.
8,3/10
my rating 8,5
#53
Geschrieben 08. September 2012, 12:30
Wahrscheinlich habe ich das mit der Melancholie auch nicht weiter ausgeführt, weil die für mich bei den Expendables (sowie allen Filmen mit den alten Recken) sowieso dazugehört. Die spüre ich immer durch jede Ritze, doch wenn man sich dann tatsächlich aufrafft, um damit zu arbeiten, dann sollte es nicht nur so hingeworfen sein. Bei JOHN RAMBO hat Stallone das ja auch hinbekommen (und auch da war es mir schon zu wenig), aber das hängt natürlich auch damit zusammen, dass der Figur des John Rambo, dank der Wurzeln, die bis ins New Hollywood zurückreichen, schon immer nachdenkliche Züge anhingen ( im zweiten Rambo: Ko: "You love to fight?" Rambo: "I'm expendable.") Diese "Expandibilietät" lässt sich weit zurückverfolgen in der Geschichte des Männerkinos. Letztlich ist schon der Titel THE EXPENDABLES selbst ein Zitat auf John Fords realistischen und nüchternen Kriegsfilm, der sich erlaubt die Melancholie in der Pflichterfüllung durch seinen Titel unterzubringen THEY WERE EXPENDABLE (und natürlich dadurch, dass die Schnellboottruppe des Films vom Kriegsstab tatsächlich als "expendable" angesehen wird). Deshalb sehe ich diese melancholische Grundstimmung sowieso als Grundbedingung für den Film. Der erste konnte bei mir punkten, weil ich nicht viel erwartet habe, doch der zweite macht eigentlich nichts besser. Da, wo er einer Sache etwas mehr Raum gibt, verliert er an anderer Stelle. Zu sehr die Masse (Fans, das breite Kinopublikum, Gelegenheitgeher, etc.) im Auge gehabt. Und das kann mit so einem Nischenfilm nicht wirklich funzen.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#54
Geschrieben 08. September 2012, 12:43
#55
Geschrieben 08. September 2012, 12:44
Der Außenseiter sagte am 08. September 2012, 11:50:
Weil man mir mit einem No-Schwarzenegger-Cut schon seeeeeeeeeeeeeehr weit entgegenkommen könnte. Ich hatte insgesamt deutlich mehr Freude an der Fortsetzung als an Teil 1, nur die doofen Arnie-Szenen haben mich an an den unausstehlichen T3 erinnert. Mit dem Rest - auch dem Humor an anderer Stelle (ok, nimm vielleicht noch den Chuck-Norris-Witz raus) - könnte ich sehr gut leben.
#56
Geschrieben 08. September 2012, 13:42
pasheko sagte am 08. September 2012, 04:26:
#57
Geschrieben 08. September 2012, 13:55
emme sagte am 08. September 2012, 06:02:
The Only Son was transferred and restored in HD from the best available film elements. Graded master materials were made available by The Criterion Collection. Picture and audio restoration completed by the BFI.
Der Film ist aber immer noch ziemlich verschmutzt, es finden sich Laufstreifen und teilweise schwere Beschädigungen. Nun weiß ich natürlich nicht, wie das Originalmaterial aussah, würde mir aber etwas Aufklärung seitens des BFI wünschen. Ich glaube, das ist noch nicht die beste Fassung, die es jemals vom Film geben wird. Immerhin sind die Untertitel feini. (Und: kein Vergleich zu Kobayashis HARAKIRI. Der sieht bombastisch aus!)
Von FLAVORS habe ich auch nur eine sehr unangenehme HK-DVD. Die ist zwar günstig und schnell im Haus, wenn man den Film mal gesehen haben will, aber qualitativ empfehlen kann ich diese VÖ nicht. Wie immer aber gilt: besser, als nicht gesehen.
#58
Geschrieben 08. September 2012, 19:32
Der Außenseiter sagte am 08. September 2012, 11:50:
EDIT: Außerdem hat der Film Antworten. Die sind nur äußerst radikal.
Hab gerade keine Lust zu argumentieren, darum verweise ich mal auf unseren alten Himmelhunde-Text.
Hm. Ihr tänzelt aber um die Frage herum, welche Antwort der Film auf die Selbstjustizsfrage gibt. Er ist daraufhin bis zur Unglaubwürdigkeit getrimmt (die Entscheidungsfindung des Richters - das ist rein funktional auf den Effekt der gesteigerten Zuschauerfrustration getrimmt, ohne intrinsiche Charaktermotivation), das ist sein Zentrum. Und auf diese Frage, die Eddie Marino selbst aufwirft, wird mit der Schulter gezuckt und die Spirale weitergedreht, so daß scheinbar am Ende die Frage sich erledigt hat. Hat sie aber nicht und ein "It is as it is" ist mir zu wenig bei solch gravierender Thematik. Eurer Interpretation, daß die Tötung des Richters (mit der Funksteuerung, die wir mit dem Kind verbinden) ein Aufbruchssignal in eine neue Gesellschaft darstellen soll, kann ich nicht folgen. Dafür ist mir der metaphorische Unterbau des Filmes zu schwach entwickelt.
#59
Geschrieben 08. September 2012, 20:11
Keitel sagte am 07. September 2012, 19:35:
Danke für den Tipp, lan, Ubaldo wird den Film gucken. Und 7/10 ist immerhin besser als mehr als 50% der Filme, die ich dieses Jahr geguckt habe
#60
Geschrieben 08. September 2012, 21:12
The Critic sagte am 08. September 2012, 19:32:
Sicher, auf die Realität bezogen bin ich ganz bei Dir. Natürlich bietet der Film da unkomplexe, reaktionäre Vorschläge für komplexe Sachverhalte. Als filmische Vision/Version der Welt, die der Film skizziert, finde ich ihn aber brillant. Hat mich aber auch mehr als 20 Sichtungen gekostet, um zu dieser Einstellung zu kommen. Die ersten ca. fünf Male fand ich den Film langweilig und dämlich. Es gibt ja genug andere Filme und Dich so fanatisch mit diesem Film beschäftigen, wie ich es getan habe (warum weiß ich auch grad nicht), musst Du Dich aufgrund der Vielzahl der anderen Filme glücklicherweise nicht.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
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