SHORTBUS - jetzt erst entdeckt, wie typisch melodramatisch der Plot aufgebaut ist und die Figurenentwicklungen konstruiert sind. Darüber kann man sich echauffieren (mehrere im Kolloquium), muss man aber nicht. Da ich nicht davon ausgehe, dass sich diejenigen, denen das übel aufgestoßen ist, auch bei Douglas Sirk so verhalten, verbuche ich das unter "Rationalisierung von Porno-Affekten".

erster Berliner Film:
GOO's ARMY - Der Film funktioniert vielleicht, wenn man diesen ganzen Hokuspokus nicht so albern findet wie ich. Ich habe jedoch meine Zweifel, dass die so mühevoll gegen den Strich gebürstete Christomythologie dann nicht trotzdem in ihren infantilen "Umkehrungswillen" albern wirkt.
AWAKE - Stricklisel-Eintopf-Plot mit Hutkaninchen-Einlage. Aber: Der Spannungsaufbau funktioniert in der ersten Hälfte nach dem Thriller-Prinzip der vermehrt internen Fokalisierung. Als der Patient dann auf dem OP-Tisch liegt und der Film damit in die Gefahr läuft, zum Inner-Voice-Fiasko zu werden, materialisiert sich ein Bewusstsein des Operierten, das (immateriell!) wie ein auktorialer Erzähler durch den Film wandert, diesen nullfokalisiert und zum Suspense-Thriller macht. Das ist schon überaus geschickt. (King hätte das beim Schreiben von Christine mal einfallen sollen.)