"The soil in a man's heart is stonier..."
Pet Sematary (Friedhof der Kuscheltiere) ~ USA 1989
Directed By: Mary Lambert
Der junge Mediziner Louis Creed (Dale Midkiff) zieht mit seiner Frau Rachel (Denise Crosby) und seinen beiden Kindern Ellie (Blaze Berdahl) und Gage (Miko Hughes) in ein idyllisches Häuschen in Neuengland. Einzig die unentwegt von LKW befahrene Straße vor dem Grundstück stört den ländlichen Frieden - und das, wie Louis erfährt, bereits seit Jahrzehnten: Sein alter Nachbar Judd Crandall (Fred Gwynne) nämlich präsentiert ihm und seiner Familie einen im Wald gelegenen Tierfriedhof, auf dem die im Laufe der Jahre überfahrenen Haustiere der Gegend begraben liegen. Als auch Ellies Kater Church überfahren wird, entschließt sich Judd zur Offenbarung eines weiteren Geheimnisses: Jenseits des Tierfriedhofs gibt es noch eine schwer zugängliche, geheime Begräbnisstätte der Míkmaq-Indianer, die, wie Judd weiß, ihre dort bestatteten Toten wieder auferstehen lässt. Allerdings sind sie danach nicht mehr dieselben, sondern von Tod und Wahn gezeichnet. Louis wagt der noch unwissenden Ellie zuliebe das Experiment und tatsächlich kehrt Church am folgenden Tag zurück. Als dann auch der kleine Gage von einem Lastwagen überfahren wird, erwächst in Louis' Kopf eine unheilige Idee mit tödlichen Folgen...
Wenn ich von "gelungenen King-Adaptionen" spreche, dann möge man mich nicht missverstehen, diese Kategorisierung bezieht sich nach meinem Verständnis nämlich lediglich darauf, wie mir der entsprechende Film gefallen hat und nicht, wie wohl eigentlich anzunehmen wäre, auf das Maß an Kongenialität des verfilmten Stoffs hinsichtlich der belletristischen Vorlage. Wie mehrfach erwähnt, bin ich alles andere als ein großer Apologet king'scher Literatur, sehr wohl jedoch einer der meisten der (fürs Kino erstellten) Verfilmungen. "Pet Sematary" von Mary Lambert halte ich, mit Ausnahme der beiden Auteur-Filme "Carrie" und "The Shining", für die bis dato beste Adaption eines King-Romans, wohlwissend, dass er hierfür selbst das Script verfasst hat - eine Tätigkeit, der er sich häufiger hätte widmen sollen, anstatt überdimensionierte Wälzer zu ersinnen. Der Film besitzt nicht nur eine unikale Atmosphäre des Morbiden, er stellt zugleich auch eine im Rahmen eines Genrefilms denkbar geglückte, sensible Verhandlung des Topos 'Tod' dar, rund um die Akzeptanz des Unvermeidlichen und den notwendigen Lernprozess, damit umgehen zu können. Der knarzige alte Crandall, von Fred 'Herman Munster' Gwynne mustergültig gespielt, versucht, den noch unerfahrenen Familiengründer Louis Creed anzuleiten, als es darum geht, seiner langsam nachfragenden Tochter den Tod auseinanderzusetzen. Leider erweist sich Crandalls gut gemeinte Hilfe als im Nachhinein tragisch kontraproduktiv. Zeitgleich kommt aus dem Geisterreich die Hilfe des Unfallopfers Victor Pascow (Brad Greenquist), der Louis unter den Händen weggestorben ist. Doch irgendwann begreift auch der tote Victor: Einen zu allem entschlossenen, liebenden Familienvater kann man nicht missionieren. Die von Mary Lambert höchst suggestiv fabrizierten Bilder von Rachels entstellter Schwester Zelda und später die des wiedergekehrten kleinen Gage wirken auf mich noch immer tief und nach. Und zum Abschluss dann, bang, die Ramones. Ein rundum famoser Film, wie gesagt.
9/10
Mary Lambert Maine Stephen King Zombies Familie Tod Friedhof
Pet Sematary (Friedhof der Kuscheltiere) ~ USA 1989
Directed By: Mary Lambert
Der junge Mediziner Louis Creed (Dale Midkiff) zieht mit seiner Frau Rachel (Denise Crosby) und seinen beiden Kindern Ellie (Blaze Berdahl) und Gage (Miko Hughes) in ein idyllisches Häuschen in Neuengland. Einzig die unentwegt von LKW befahrene Straße vor dem Grundstück stört den ländlichen Frieden - und das, wie Louis erfährt, bereits seit Jahrzehnten: Sein alter Nachbar Judd Crandall (Fred Gwynne) nämlich präsentiert ihm und seiner Familie einen im Wald gelegenen Tierfriedhof, auf dem die im Laufe der Jahre überfahrenen Haustiere der Gegend begraben liegen. Als auch Ellies Kater Church überfahren wird, entschließt sich Judd zur Offenbarung eines weiteren Geheimnisses: Jenseits des Tierfriedhofs gibt es noch eine schwer zugängliche, geheime Begräbnisstätte der Míkmaq-Indianer, die, wie Judd weiß, ihre dort bestatteten Toten wieder auferstehen lässt. Allerdings sind sie danach nicht mehr dieselben, sondern von Tod und Wahn gezeichnet. Louis wagt der noch unwissenden Ellie zuliebe das Experiment und tatsächlich kehrt Church am folgenden Tag zurück. Als dann auch der kleine Gage von einem Lastwagen überfahren wird, erwächst in Louis' Kopf eine unheilige Idee mit tödlichen Folgen...
Wenn ich von "gelungenen King-Adaptionen" spreche, dann möge man mich nicht missverstehen, diese Kategorisierung bezieht sich nach meinem Verständnis nämlich lediglich darauf, wie mir der entsprechende Film gefallen hat und nicht, wie wohl eigentlich anzunehmen wäre, auf das Maß an Kongenialität des verfilmten Stoffs hinsichtlich der belletristischen Vorlage. Wie mehrfach erwähnt, bin ich alles andere als ein großer Apologet king'scher Literatur, sehr wohl jedoch einer der meisten der (fürs Kino erstellten) Verfilmungen. "Pet Sematary" von Mary Lambert halte ich, mit Ausnahme der beiden Auteur-Filme "Carrie" und "The Shining", für die bis dato beste Adaption eines King-Romans, wohlwissend, dass er hierfür selbst das Script verfasst hat - eine Tätigkeit, der er sich häufiger hätte widmen sollen, anstatt überdimensionierte Wälzer zu ersinnen. Der Film besitzt nicht nur eine unikale Atmosphäre des Morbiden, er stellt zugleich auch eine im Rahmen eines Genrefilms denkbar geglückte, sensible Verhandlung des Topos 'Tod' dar, rund um die Akzeptanz des Unvermeidlichen und den notwendigen Lernprozess, damit umgehen zu können. Der knarzige alte Crandall, von Fred 'Herman Munster' Gwynne mustergültig gespielt, versucht, den noch unerfahrenen Familiengründer Louis Creed anzuleiten, als es darum geht, seiner langsam nachfragenden Tochter den Tod auseinanderzusetzen. Leider erweist sich Crandalls gut gemeinte Hilfe als im Nachhinein tragisch kontraproduktiv. Zeitgleich kommt aus dem Geisterreich die Hilfe des Unfallopfers Victor Pascow (Brad Greenquist), der Louis unter den Händen weggestorben ist. Doch irgendwann begreift auch der tote Victor: Einen zu allem entschlossenen, liebenden Familienvater kann man nicht missionieren. Die von Mary Lambert höchst suggestiv fabrizierten Bilder von Rachels entstellter Schwester Zelda und später die des wiedergekehrten kleinen Gage wirken auf mich noch immer tief und nach. Und zum Abschluss dann, bang, die Ramones. Ein rundum famoser Film, wie gesagt.
9/10
Mary Lambert Maine Stephen King Zombies Familie Tod Friedhof