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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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BIGFOOT: THE LOST COAST TAPES (Corey Grant/USA 2012)



"This is NOT Bigfoot!"

Bigfoot: The Lost Coast Tapes (Bigfoot - Blutrausch einer Legende) ~ USA 2012
Directed By: Corey Grant

Zusammen mit seiner Exfreundin Robyn (Ashley Wood) und den zwei Technikern Kevin (Noah Weisberg) und Darryl (Rich McDonald) macht sich der Investigativjournalist Sean Reynolds (Drew Rausch) auf den Weg an die nordkalifornische Pazifikküste. Hier will der Jäger Carl Drybeck (Frank Ashmore) die Leiche eines Bigfoot gefunden und gehortet haben. Am Ziel angekommen, wirkt Rybecks geheimnistuerische Art höchst verdächtig auf Sean und seine Kollegen - man verdächtigt den Alten der windigen Geschäftemacherei. Doch die folgenden Ereignisse strafen die unwissenden, jungen Leute Lügen - zumal nicht der Bigfoot auf Blutfang aus ist...

Der Bigfoot oder Sasquatch ist bekanntermaßen Ausgangspunkt für eine der letzten Mythenfabeln, die immer mal wieder für eine Episode bei Dan Aykroyds "Bullshit Or Not" oder für kleine, billige Genrebeiträge wie den vorliegenden herhalten muss. Zudem stellt er nach wie vor den ersten und einzigen Einbruch phantastischer Elemte in das "???"-Universum dar (in meiner ewigen Lieblingsfolge Nr. 14, "Die ??? und das Bergmonster"), was etwas heißen soll, denn die drei findigen Jungs aus Rocky Beach haben bisher noch jeden Spuk als groben Unfug entlarvt. Nur - jaha, nur den Bigfoot nicht!
Nun hatte ich meinerseits mal wieder Lust auf ein bisschen Found-Footage-Zeug und entschied mich - zumal als alter Campfire-Tale-Lover sowie nicht zuletzt in Ermangelung ratsamerer Alternativen - für den nicht sonderlich beleumundeten "Bigfoot: The Lost Coast Tapes". Das zunehmend wacklige Subgenre, das ja mittlerweile prinzipiell jedem dahergelaufenen Garagenregisseur die Möglichkeit bietet, sich kreativ auszutoben, konnte mir Grants Film nicht verderben. Tatsächlich fand ich zuvorderst, die Story klänge ganz vielversprechend; ein wenig folkloristischer Grausel in der Art von "Trolljegeren" oder so. Damit wäre ich denn auch hinreichend glücklich geworden. Zuviel an "Bigfoot: The Lost Coast Tapes" ist jedoch bloß hübsch an- aber leider nicht zu Ende gedacht worden. Dies bezieht sich auf formale wie inhaltliche Entscheidungen. Um verschiedene Schauplätze darstellen und so bestimmte Storyfaktoren kulminativ gegeneinander schneiden zu können, bedient sich Grant etwa des lauen Tricks, einfach jedem Darsteller seine eigene Kamera in die Hand zu geben, was gewissermaßen dem Sinn solcher Filmexperimente doch arg zuwiderläuft. Die hübsche Postmontage wirkt denn auch nochmal zusätzlich "unsachlich". Hinzu kommen weithin uninteressante Figuren gespielt von mauen Chargen, die einen mit ihrer schablonenhaften Präsentation irgendwann nurmehr einen Kehrricht scheren. Und: Der nahezu vollkommene Verzicht auf F/X, der sich allerdings, im Gegensatz zu ihrem probaten Unterlassen bei "The Blair Witch Project", als wiederum stark kontraproduktiv erweist. Zumal man es hier angeblich nicht nur mit Bigfoots (oder heißt es 'Bigfeet'...?) zu tun bekommt, sondern auch mit irgendwelchen mysteriösen Naturdämonen, die als die ewigen, bösen Gegenspieler der naturliebenden Waldprimaten gezeichnet werden. Entsprechend gern hätte man doch einen, zwei der jeweiligen Speziesvertreter gern mal gesichtet, herrje. Jedoch allein, man erblickt nur des Lichtes hellen Schein. Das reicht nicht ganz für wahrhaftig anmutende Found-Footage-Kost. Nächstes Mal bitte etwas mehr Sachverstand, Mr. Grant.

4/10

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Funxton

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