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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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TEXAS KILLING FIELDS (Ami Canaan Mann/USA 2011)



"You don't know what you're dealing with here."

Texas Killing Fields ~ USA 2011
Directed By: Ami Canaan Mann

Die beiden in Texas City tätigen Cops Mike Souder (Sam Worthington) und Brian Heigh (Jeffrey Dean Morgan) werden mit mehreren, fast parallel stattfindenden Morden an Mädchen und jungen Frauen konfrontiert. Diese stehen in einer langen Tradition von ähnlichen Gewalttatewn und Vermisstmeldungen, die mitunter bereits Jahrzehnte zurückreichen und deren lokales Zentrum das Marschland des Mississippi Delta zu sein scheint. Dort ist Mikes Ex-Frau Pam (Jessica Chastain), ebenfalls Detective, tätig. Zusammen mit ihr finden die zwei Polizisten die Urheber zumindest der aktuellen Verbrechen.

Gibt es so etwas wie 'abwesende' Filme, cineastische Pendants vielleicht zum Phänomen des Asperger Syndroms? Sollte dem so sein, dann wäre "Texas Killing Fields" ein Kandidat dafür. Ohne Exposition landet man mitten in der Welt der Detectives Souder und Heigh, ist von nun an auf deren point of view angewiesen und muss einfach der stoischen Marschroute des Films, im Übrigen das Kino-Regiedebüt von Michael Manns Tochter, folgen. Darin steht man nicht immer ganz auf sicherem Boden und wird durch die einerseits konzentrierte, andererseits jedoch immens eigenbrötlerische Erzählweise häufig allein gelassen. So gibt es denn am Ende auch keine sonderlich aufregende conclusio, die Aufklärung der nur teilweise zusammenhängenden, von unterschiedlichen Tätern begangenen Ausgangsverbrechen überrascht nicht, zumal mit dem sich für fiese Typen stets empfehlenden Stephen Graham einer davon ohnehin von vornherein feststeht.
Doch da ist noch etwas Ungreifbares, Böses, das mit dem kargen Landstrich jener im Titel vorkommenden 'killing fields' zusammzuhängen scheint: Offenbar ist es dieses gottverlassene Areal, das potenziell böse Leute anstiftet, Böses zu tun. Vieles liegt hier im Argen, dysfunktionale Familien, Elend, Ausreißertum und Prostitution bestimmen das alltägliche Lokalkolorit. Natürlich darf da der Hoffnungsschimmer am Ende - der gute, gottesfürchtige Familienvater-Bulle adoptiert das liebe Waisenkind - nicht fehlen.
Ich konnte die Richtung, die der Film verfolgt, so er denn überhaupt eine verfolgt, nicht ganz ausmachen, oder, etwas profaner formuliert, weiß ich nicht recht, was der Film eigentlich von mir wollte. Nun, wenngleich wir wohl keine dicken Freunde geworden sind, kann ich ihn als ungewöhnliches Werk akzeptieren und wertschätzen.

7/10

Ami Canaan Mann Michael Mann Texas Sumpf Serienmord Südstaaten



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Funxton

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