"Und du hast wirklich den ersten Dan?" - "Das werd' ich dir gleich beweisen!"
Macho Man ~ BRD 1985
Directed By: Alexander Titus Benda
Der Boxweltmeister Dany Wagner (René Weller) rettet die wohlgeformte Arzthelferin Sandra (Bea Fiedler) vor einigen lichtscheuen Gestalten, die ihr eine Spritze mit Heroin setzen wollen. Am nächsten Tag vereitelt er morgens zusammen mit Karateschulbesitzer und Kampfsport-Kanone Andreas Arnold (Peter Althof) einen Banküberfall und verteidigt des Abends seinen Weltmeistertitel. Ein Discobesuch mit Sandra bringt Dany endgültig mit Sandra zusammen, derweil Andreas seine neue Schülerin Lisa besteigt. Als die Drogengangster Lisa und Sandra entführen, bevor Dany und Andreas zusammen mit ihnen in den verdienten Südurlaub abheben können, geben die zwei harten Jungs und ihre jeweilige Fangemeinde ihnen Saures.
"Macho Man", illegitimes Bindeglied zwischen "Die Brut des Bösen" und "Der Joker" und damit das Triptychon des deutschen Actionfilms mittig vervollständigend, ist ein Werk, das nicht einfach bloß gesehen, sondern erfahren werden will. Alexander Titus Benda, seines Zeichens Nürnberger Filmemacher mit genau zwei Einträgen in seinem Œuvre, hat das Script zu "Macho Man" selbst verfasst. Wie alt er war, als er es geschrieben hat, ist mir nicht bekannt, aber der Verdacht liegt nahe, dass er nur kurz zuvor den Übergang in die Sekundarstufe I gemeistert hat. Oder gerade daran saß. Ob man das daraus resultierende Objekt somit als imbezil oder tatsächlich infantil bezeichnen muss, kann ich daher nur mutmaßen. Allein die Idee jedenfalls, den tief gewachsenen Box-Playboy Weller in einer Hauptrolle zu besetzen, lässt an der mentalen Verfassung der Urheber zweifeln, wie dann dementsprechend die gesamte filmische Umsetzung. "Macho Man" ist ein Fanal des Trash: Jede einzelne Szene ein Poem, jede einzelne Minute teutonisches Gold. Wo neonfarbene Jogginganzüge aus Ballonseide den Eintritt in die Disco erleichtern, wo Breakdance höchstes Kulturgut darstellt, wo ohne Minipli und Haarlack ehrenhalber das Haus nicht verlassen wird, wo das schöne Nürnberg von der Geißel des Heroin befreit wird, wo eine deutsche Darstellerriege in München gedubbt wird (wir hören anstelle von Weller, Althof, Fiedler und Jacqueline Elber die ausgebildeteren Ekkehardt Belle, Hartmut Neugebauer, Eva Kinsky und Madeleine Stolze) - da (und nur da) ist "Macho Man" daheim! Trotz soviel äußerer Geschlossenheit lässt Benda jedoch immer noch die spannende Frage offen was nun wirklich (Zitat:) "besser ist: Boxen oder Karate..."?
6/10
Alexander Titus Benda Nürnberg Martial Arts Boxen Drogen Trash
Macho Man ~ BRD 1985
Directed By: Alexander Titus Benda
Der Boxweltmeister Dany Wagner (René Weller) rettet die wohlgeformte Arzthelferin Sandra (Bea Fiedler) vor einigen lichtscheuen Gestalten, die ihr eine Spritze mit Heroin setzen wollen. Am nächsten Tag vereitelt er morgens zusammen mit Karateschulbesitzer und Kampfsport-Kanone Andreas Arnold (Peter Althof) einen Banküberfall und verteidigt des Abends seinen Weltmeistertitel. Ein Discobesuch mit Sandra bringt Dany endgültig mit Sandra zusammen, derweil Andreas seine neue Schülerin Lisa besteigt. Als die Drogengangster Lisa und Sandra entführen, bevor Dany und Andreas zusammen mit ihnen in den verdienten Südurlaub abheben können, geben die zwei harten Jungs und ihre jeweilige Fangemeinde ihnen Saures.
"Macho Man", illegitimes Bindeglied zwischen "Die Brut des Bösen" und "Der Joker" und damit das Triptychon des deutschen Actionfilms mittig vervollständigend, ist ein Werk, das nicht einfach bloß gesehen, sondern erfahren werden will. Alexander Titus Benda, seines Zeichens Nürnberger Filmemacher mit genau zwei Einträgen in seinem Œuvre, hat das Script zu "Macho Man" selbst verfasst. Wie alt er war, als er es geschrieben hat, ist mir nicht bekannt, aber der Verdacht liegt nahe, dass er nur kurz zuvor den Übergang in die Sekundarstufe I gemeistert hat. Oder gerade daran saß. Ob man das daraus resultierende Objekt somit als imbezil oder tatsächlich infantil bezeichnen muss, kann ich daher nur mutmaßen. Allein die Idee jedenfalls, den tief gewachsenen Box-Playboy Weller in einer Hauptrolle zu besetzen, lässt an der mentalen Verfassung der Urheber zweifeln, wie dann dementsprechend die gesamte filmische Umsetzung. "Macho Man" ist ein Fanal des Trash: Jede einzelne Szene ein Poem, jede einzelne Minute teutonisches Gold. Wo neonfarbene Jogginganzüge aus Ballonseide den Eintritt in die Disco erleichtern, wo Breakdance höchstes Kulturgut darstellt, wo ohne Minipli und Haarlack ehrenhalber das Haus nicht verlassen wird, wo das schöne Nürnberg von der Geißel des Heroin befreit wird, wo eine deutsche Darstellerriege in München gedubbt wird (wir hören anstelle von Weller, Althof, Fiedler und Jacqueline Elber die ausgebildeteren Ekkehardt Belle, Hartmut Neugebauer, Eva Kinsky und Madeleine Stolze) - da (und nur da) ist "Macho Man" daheim! Trotz soviel äußerer Geschlossenheit lässt Benda jedoch immer noch die spannende Frage offen was nun wirklich (Zitat:) "besser ist: Boxen oder Karate..."?
6/10
Alexander Titus Benda Nürnberg Martial Arts Boxen Drogen Trash