"I've got a railroad to build."
Tycoon ~ USA 1947
Directed By: Richard Wallace
Die neueste Aufgabe des als höchst zielstrebig bekannten Ingenieurs Johnny Munroe (John Wayne) besteht darin, einen Eisenbahntunnel durch einen gewaltiges Massiv in den Anden freizulegen. Entgegen seines vorhergehenden Rats, statt der risikoreichen Tunnelkonstruktion einen Brückenbau in die Wege zu leiten, hat das Management des Eisenbahnmoguls Alexander (Cedric Hardwicke) als zu kostspielig abgelehnt. Entsprechend unwegsam gestaltet sich Munroes Arbeit: permanent gibt es Un- und andere Zwischenfälle, die die Arbeit trotz hohen Einsatzes immer wieder verzögert. Als Munroe sich zu allem Überfluss in Alexanders Tochter Maura (Laraine Day) verliebt und diese zu des Vaters höchstem Unwillen ehelicht, legt der beleidigte Tycoon den Arbeitern immer noch zusätzliche Steine in den Weg, um Maura auf diesem Wege zu überzeugen, den Falschen geheiratet zu haben. Doch Alexander rechnet weder mit Munroes Entschlossenheit noch mit Mauras aufrichtiger Liebe zu ihm.
Launiges, wenngleich etwas merkwürdiges Heldenepos gestrickt rund um Duke Wayne, der hier wie üblich sich selbst spielt als hochgewachsenen Erz-Amerikaner, der vor exotischer Kulisse irgendwelche üblen kolonialkapitalstischen Belange durchzusetzen trachtet und am Ende natürlich in jeder Hinsicht erfolgreich ist. Soweit also nichts Spezielles. Spaßig wird "Tycoon" dennoch im Hinblick auf seine naive Ausgestaltung. Die Farbfilme der RKO sahen immer etwas anders aus als die der Konkurrenz, schienen stets noch etwas bunter und kontrastreicher und wirken heute aufgrund ihrer mitunter wenig adäquaten Lagerung noch zusätzlich angestaubt. "Tycoon" ist mehr als deutlich sichtbar nirgendwo in Lateinamerika aufgenommen worden, sondern ausschließlich im Atelier respektive im Steinbruch nebenan entstanden. Die eingesetzten matte paintings, besonders die der aus einem Straßenzug bestehenden Lokalmetropole, wirken nunmehr himmelschreiend, dazu gibt es einen der kitschigsten Sonnenuntergänge, die je im Film zu sehen waren. Dabei galt "Tycoon" als Prestigeprojekt der RKO; verwurstete einige Stars, war unverhältnismäßig teuer und stellte den verzweifelten Versuch des Studios dar, an die großen Kritiker- und Publikumserfolge der immer wieder reüssierenden Konkurrenz anzuknüpfen - heuer ein auf den ersten Blick erkennbar zum Scheitern verurteiltes Unterfangen - und gerade deshalb so liebenswert.
7/10
Richard Wallace Bauwesen
Tycoon ~ USA 1947
Directed By: Richard Wallace
Die neueste Aufgabe des als höchst zielstrebig bekannten Ingenieurs Johnny Munroe (John Wayne) besteht darin, einen Eisenbahntunnel durch einen gewaltiges Massiv in den Anden freizulegen. Entgegen seines vorhergehenden Rats, statt der risikoreichen Tunnelkonstruktion einen Brückenbau in die Wege zu leiten, hat das Management des Eisenbahnmoguls Alexander (Cedric Hardwicke) als zu kostspielig abgelehnt. Entsprechend unwegsam gestaltet sich Munroes Arbeit: permanent gibt es Un- und andere Zwischenfälle, die die Arbeit trotz hohen Einsatzes immer wieder verzögert. Als Munroe sich zu allem Überfluss in Alexanders Tochter Maura (Laraine Day) verliebt und diese zu des Vaters höchstem Unwillen ehelicht, legt der beleidigte Tycoon den Arbeitern immer noch zusätzliche Steine in den Weg, um Maura auf diesem Wege zu überzeugen, den Falschen geheiratet zu haben. Doch Alexander rechnet weder mit Munroes Entschlossenheit noch mit Mauras aufrichtiger Liebe zu ihm.
Launiges, wenngleich etwas merkwürdiges Heldenepos gestrickt rund um Duke Wayne, der hier wie üblich sich selbst spielt als hochgewachsenen Erz-Amerikaner, der vor exotischer Kulisse irgendwelche üblen kolonialkapitalstischen Belange durchzusetzen trachtet und am Ende natürlich in jeder Hinsicht erfolgreich ist. Soweit also nichts Spezielles. Spaßig wird "Tycoon" dennoch im Hinblick auf seine naive Ausgestaltung. Die Farbfilme der RKO sahen immer etwas anders aus als die der Konkurrenz, schienen stets noch etwas bunter und kontrastreicher und wirken heute aufgrund ihrer mitunter wenig adäquaten Lagerung noch zusätzlich angestaubt. "Tycoon" ist mehr als deutlich sichtbar nirgendwo in Lateinamerika aufgenommen worden, sondern ausschließlich im Atelier respektive im Steinbruch nebenan entstanden. Die eingesetzten matte paintings, besonders die der aus einem Straßenzug bestehenden Lokalmetropole, wirken nunmehr himmelschreiend, dazu gibt es einen der kitschigsten Sonnenuntergänge, die je im Film zu sehen waren. Dabei galt "Tycoon" als Prestigeprojekt der RKO; verwurstete einige Stars, war unverhältnismäßig teuer und stellte den verzweifelten Versuch des Studios dar, an die großen Kritiker- und Publikumserfolge der immer wieder reüssierenden Konkurrenz anzuknüpfen - heuer ein auf den ersten Blick erkennbar zum Scheitern verurteiltes Unterfangen - und gerade deshalb so liebenswert.
7/10
Richard Wallace Bauwesen