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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DIAMONDS ARE FOREVER (Guy Hamilton/UK 1971)



"Making mud pies, 007?"

Diamonds Are Forever (Diamantenfieber) ~ UK 1971
Directed By: Guy Hamilton

Nachdem er den entkommenen Blofeld (Charles Gray) vermeintlich erledigt hat, widmet James Bond (Sean Connery) sich einer Diamantenschmuggel-Affäre. Von Südafrika aus gehen die Steinchen zunächst nach Amsterdam, von wo aus Bond ihren Weg weiterverfolgen soll. Hier lernt er die schnieke Schmugglerin Tiffany Case (Jill St. John) kennen, der Bond seine wahre Identität aus naheliegenden Gründen zunächst verheimlicht. Weiter geht es nach Las Vegas, wo die Spur der Diamanten zum öffentlichkeitsscheuen Magnaten Willard Whyte (Jimmy Dean) führt - hinter dessen unsichtbarer Fassade verbirgt sich tatsächlich Blofeld - Bond hatte lediglich einen seiner Doppelgänger eliminiert. Nachdem der von Blofeld gekidnappte, echte Whyte befreit werden kann, findet Bond heraus, wozu Blofeld die Diamanten benötigt: Im All kann er mit Hilfe der Edelsteine einen in einem Satelliten angebrachten Laserstrahl konzentrieren und fixieren und somit jedes beliebige Ziel auf dem Globus unter Beschuss nehmen. Gelenkt wird der Killersatellit von einer Bohrplattform vor Kalifornien aus, die Bond unter Beschuss nimmt.

Der "Vegas-Bond" präsentiert sich als der witzigste Film der gesamten Serie. Seinen teils absurden, jedoch nie penetranten oder infantilen Humor bezieht er aus der Involvierung Tom Mankiewicz' in die Scriptmaschinerie des Franchise. Dieser nutzte die Gelegenheit, eine erstklassige Vegas-Hommage im Bond-Stil loszulassen, wobei die Idee mit dem paraphrasierten Howard Hughes Willard Whyte offenbar von Cubby Broccoli selbst stammte. Schicke Gastauftritte gibt es, etwa die ewige Gaunervisage Marc Lawrence (später nochmal kurz in "The Man With The Golden Gun" zu sehen) und Sid "Captain Spaulding" Haig in zwei herrlich komischen Auftritten als Killer oder Duke-Spezi Bruce Cabot als schmieriger Casinogangster. Shane Rimmer, einprägsames Brit-Gesicht in Mini-Nebenrollen, versteckt sich auch kurz im letzten Drittel. Ansonsten besitzt "Diamonds Are Forever" nahezu die Gagdichte einer Vollblut-Komödie; Bond kommuniziert fast nurmehr in Onelinern, der lustvoll vorgetragene Sexismus erreicht nach dem diesbezüglich vergleichsweise zurückhaltenden "On Her Majesty's Secret Service" neue Sphären und selbst die Actionszenen geben Anlass zu Gelächter. Noch nie und auch nie wieder danach hat ein Bond-Film das seinem zugrunde liegenden Universum innewohnende, komische Potenzial so hellsichtig erkannt und vorlaut zu einem seiner Verkaufsutensilien gemacht. Ein entsprechend grotesker, nicht von jedem gemochter Film ist das vergnügliche Resultat.

8/10

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Funxton

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