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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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WHAT BECOMES OF THE BROKEN HEARTED? (Ian Mune/NZ 1999)



"I've had enough."

What Becomes Of The Broken Hearted? ~ NZ 1999
Directed By: Ian Mune

Fünf Jahre nach der Trennung von seiner Ex-Frau Beth (Rena Owen) hat sich für Jake "The Muss" Heke (Temuera Morrison) nicht allzuviel geändert. Er hat zwar eine neue Freundin (Edna Stirling), doch diese Beziehung bleibt eher schwebend und vorsichtig. Suff und Schlägereien gehören für Jake nach wie vor zur Tagesordnung. Als jedoch sein Sohn Nig (Julian Arahanga) infolge eines Gang-Anschlages stirbt, beginnt für ihn ein langsamer Prozess des Umdenkens, der sich forciert beschleunigt, als Jakes Zweitältester Sonny (Clint Eruera) den Tod seines Bruders aufklären möchte und sich mit dessen früherer Freundin (Nancy Brunning) mitten in die Höhle des Löwen begibt. Für Jake heißt es nun, ein drittes Kind vor gewaltsamem Sterben zu bewahren, doch dazu muss erst seine eigene Persönlichkeit reifen.

Bei weitem nicht so wuchtig und wichtig wie der massive "Once Were Warriors", bietet dessen Sequel "What Becomes Of The Broken Hearted?" immerhin eine willkommene Chance für den wunderbaren Temuera Morrison, seinem Charakter des "Jake The Muss" neue Nuancen abzuringen. Wo "Once Were Warriors" immer auch ein wenig liebäugelte mit der eruptiven Gewalt, die von Jake ausging, macht Munes Fortsetzung sogleich klar, dass dieser Weg nun endgültig nicht mehr gefragt ist. Seine alten Freunde sind weg, wohl auch,- man darf ein wenig in den nerdigen Filmorkus hineinspekulieren-, wegen Jakes selbstjustizialer Aktion gegen "Onkel" Bully im Vorgänger. Und es geht noch weiter abwärts. In seinem Stammlokal bekommt er Hausverbot, weil er die Einrichtung einmal zu häufig demoliert hat, seine neue Freundin kehrt ihm gleich nach dem ersten Anflug von Beziehungsgewalt konsequent den Rücken zu. Dafür kommen neue, vernünftigere Kumpels des Weges, die Jake deutliche Alternativen aufzeigen ohne sich missverständlich zu geben und ihm auf seinem weiteren Weg helfen.
Die parallel dazu erzählte Geschichte um Sonny Heke und seine detektivischen Ausflüge ins Banden-(Un-)Wesen von Wellington fält dagegen rapide ab. Nicht nur, dass man gleich zu Beginn den Eindruck erhält, diesem in "Once Were Warriors" noch völlig unerwähnt gebliebene Kind der Hekes käme eine dramaturgische Alibifunktion zu; die Ganggeschichte wird zudem eher ungelenk und betont spannungslos dargeboten.
Wenn er leise Töne anschlägt, ist Munes Film am stärksten, gerade weil darin die Weiterentwicklung des Vorgängers am Deutlichsten wird. Für Liebhaber von "Once Were Warriors" somit gewissermaßen unerlässlich; als eigenständiges Werk allerdings wohl ebensogut zu vernachlässigen.

6/10

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Funxton

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