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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE OTHERS (Alejandro Amenábar/E, USA, F, I 2001)



"This house is ours."

The Others ~ E/USA/F/I 2001
Directed By: Alejandro Amenábar

England, 1945: Die Soldatenfrau Grace Stewart (Nicole Kidman) bewohnt mit ihren beiden unter einer lebensbedrohlichen Lichtallergie leidenden Kindern Anne (Alakina Mann) und Nicholas (James Bentley) ein Herrenhaus auf der Kanalinsel Jersey. Ihr Mann Charles (Christopher Eccleston) ist bisher nicht aus dem Krieg heimgekehrt. Ein neues Verwaltertrio, bestehend aus der liebenswerten Mrs. Mills (Fionnula Flannagan), dem freundlichen Gärtner Mr. Tuttle (Eric Sykes) und dem stummen Hausmädchen Lydia (Elaine Cassidy) wird bei Grace vorstellig und von ihr eingestellt. Parallel dazu häufen sich seltsame Begebenheiten: Anne glaubt, allenthalben einen Jungen namens Victor zu sehen, eine alte Frau treibt ihr Unwesen und unsichtbare Hände spielen auf dem alten Flügel. Befinden sich Geister im Haus?

Die Idee, eine Geistergeschichte ausnahmsweise einmal aus der "anderen" Perspektive zu erzählen, ist so einfach wie lohnenswert. Shyamalan hatte diese Sichtweise zumindest in Ansätzen bereits in seinem "The Sixth Sense" auszubauen versucht, der Spanier Amenábar schließlich brachte sie in seinem erstaulicherweise auf keiner literarischen Vorlage beruhendem, schauerromantischen Plot vollendet auf den Punkt. An Wilde, Bierce und andere große Literaten erinnernd entspinnt sich eine ebenso formvollendete wie komplexe Charakterstudie, die insbesondere ein mehrfaches Anschauen lohnenswert macht - ist die Auflösung des Ganzen einmal bekannt, lohnt es sich nämlich, sich mit dem Schuld-Sühne-Aspekt auseinanderzusetzen sowie das von der zunehmend enervierten Grace immer wieder aufgegriffene, christliche Konzept des Jenseits mit dem fraglos säkularisierten, paranormalen des Films zu vergleichen. Demzufolge ist der "Himmel" nämlich bloß eine Art ortsgebundene Ewigkeit in multiplen Dimensionen, die sich hier und da zu überschneiden ruhen. Es bleibt allerdings offen, wer wohin gerät und ob eine lokale Verbindung zwischen Seele und Ruhestätte auf die Art des Sterbens zurückzuführen ist. Massig Raum also für diskursive Ansätze - oder auch einfach bloß für 100 Minuten genießerisch-schwelgendes Geisterkino mit Erlösungsgarantie.

9/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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