Zitat entfällt.
Alatriste ~ E 2006
Directed By: Augustín Díaz Yanes
Der spanische Recke Alatriste (Viggo Mortensen) verdingt sich zwischen seinen Kriegseinsätzen für Phillip IV (Simon Cohen) in Flandern und anderswo als Söldner, der zuweilen auch für "inoffizielle" Missionen seitens des Königshauses missbraucht werden soll, meist jedoch die ihn umgebenden Ränke durchschaut. Ansobnsten scheint ihm ein Schutzengel hold zu sein, er überlebt diverse Intrigen, Verrat und Mordversuche, eine scheiternde Liebe und bewahrt seinen Ziehsohn Íñigo (Unax Ugalde) vor allerlei Unbill.
Basierend auf einer fünfbändigen Romanreihe um einen fiktiven Kriegshelden im 17. Jahrhundert präsentiert sich "Alatriste" als ebenso kostspieliges wie ambitioniertes Werk, das zugleich jedoch eindrucksvoll aufzeigt, dass und warum Hollywood von historisch gefärbten Abenteuern bereits traditionell deutlich mehr versteht. Formal gibt sich Yanes' Film weithin tadellos. Die Kostüme, Requisiten und set pieces sind von erlesener Authentizität, die Anbindung an reale geschichtliche Ereignisse offenbar geschickt verflochten. Hinzu kommen diverse Verweise an die zeitgenössische Malerei- und Kunstgeschichte; die Schlachten und Degenduelle werden alten Stichen gleich inszeniert. Leider zerfällt der recht lange "Alatriste" jedoch allzu häufig ins Episodenhafte. In abgehackter Windeseile prescht er durch einundzwanzig Jahre erzählter Zeit, versucht, neben dem Titelhelden noch diverse Nebencharaktere profund zu machen und scheitert letztlich an seinem unerfüllbaren Selbstanspruch. Bei aller Ästhetik und all seinen schönen Momenten wirkt der Film am Ende inkohärent und inkonsistent, als allzu desinteressiert an seinem Figureninventar und seinen vorgestellten Ereignissen. Gelegentlich aufkeimendes Pathos wirkt aufgesetzt und fehl am Platze und Mortensen, der offensichtlich engagiert wurde, um eine gewisses internationales Interesse zu evozieren, zuweilen unterfordert und gelangweilt. So gereicht es dem vor vorschüssigem Potenzial überschäumenden "Alatriste" leider nur zu einem durchschnittlichen Filmerlebnis.
6/10
Augustín Díaz Yanes period piece Spanien Achtzigjähriger Krieg Belgien Barock
Alatriste ~ E 2006
Directed By: Augustín Díaz Yanes
Der spanische Recke Alatriste (Viggo Mortensen) verdingt sich zwischen seinen Kriegseinsätzen für Phillip IV (Simon Cohen) in Flandern und anderswo als Söldner, der zuweilen auch für "inoffizielle" Missionen seitens des Königshauses missbraucht werden soll, meist jedoch die ihn umgebenden Ränke durchschaut. Ansobnsten scheint ihm ein Schutzengel hold zu sein, er überlebt diverse Intrigen, Verrat und Mordversuche, eine scheiternde Liebe und bewahrt seinen Ziehsohn Íñigo (Unax Ugalde) vor allerlei Unbill.
Basierend auf einer fünfbändigen Romanreihe um einen fiktiven Kriegshelden im 17. Jahrhundert präsentiert sich "Alatriste" als ebenso kostspieliges wie ambitioniertes Werk, das zugleich jedoch eindrucksvoll aufzeigt, dass und warum Hollywood von historisch gefärbten Abenteuern bereits traditionell deutlich mehr versteht. Formal gibt sich Yanes' Film weithin tadellos. Die Kostüme, Requisiten und set pieces sind von erlesener Authentizität, die Anbindung an reale geschichtliche Ereignisse offenbar geschickt verflochten. Hinzu kommen diverse Verweise an die zeitgenössische Malerei- und Kunstgeschichte; die Schlachten und Degenduelle werden alten Stichen gleich inszeniert. Leider zerfällt der recht lange "Alatriste" jedoch allzu häufig ins Episodenhafte. In abgehackter Windeseile prescht er durch einundzwanzig Jahre erzählter Zeit, versucht, neben dem Titelhelden noch diverse Nebencharaktere profund zu machen und scheitert letztlich an seinem unerfüllbaren Selbstanspruch. Bei aller Ästhetik und all seinen schönen Momenten wirkt der Film am Ende inkohärent und inkonsistent, als allzu desinteressiert an seinem Figureninventar und seinen vorgestellten Ereignissen. Gelegentlich aufkeimendes Pathos wirkt aufgesetzt und fehl am Platze und Mortensen, der offensichtlich engagiert wurde, um eine gewisses internationales Interesse zu evozieren, zuweilen unterfordert und gelangweilt. So gereicht es dem vor vorschüssigem Potenzial überschäumenden "Alatriste" leider nur zu einem durchschnittlichen Filmerlebnis.
6/10
Augustín Díaz Yanes period piece Spanien Achtzigjähriger Krieg Belgien Barock