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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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PARENTHOOD (Ron Howard/USA 1989)



"Women have choices, and men have responsibilities."

Parenthood (Eine Wahnsinnsfamilie) ~ USA 1989
Directed By: Ron Howard

Vater werden ist nicht schwer - Vater sein dagegen sehr, wie man seit Menschengedenken weiß, und für Gil Buckman (Steve Martin), Familienvater dreier Sprösslinge (Jasen Fisher, Alisan Porter, Zachary Lavoy), Bruder dreier mehr oder minder problembehafteter Geschwister (Dianne Wiest, Harley Jane Kozak, Tom Hulce), Sohn, Schwager, Onkel und was sonst noch alles, gilt jene Weisheit im Überfluss. Er selbst wirft seinem Dad (Jason Robards) vor, einst bei seiner Erziehung einen lausigen Job gemacht zu haben - und steht jetzt selbst vor dem Problem, dass sein Ältester Kevin (Fisher) eine Sonderschulempfehlung am Hals hat wegen emotionaler Instabilität. Hinzu kommen all die Probleme und Problemchen, die seine Schwestern und sein jüngerer Bruder am Halse haben, und jene sind ebenfalls nicht zu unterschätzen...

Kann sein, dass, hätte ich "Parenthood", dessen deutscher Titel eine ausgemachte Frechheit ist, jetzt erstmals gesehen, ihn etwas zu süßlich fände. All das mittelständische Herumgeplärre kämpft nämlich mit der stetigen Gefahr der inhaltlichen Belanglosigkeit und scheut darüber hinaus auch nicht Klischee und Kitsch. Die Figuren sind durch die Bank geprägt von Stereotypismen bzw. trauter US-amerikanischer Gleichmacherei. Das schwarze Schaf der Familie ist nicht ohne, aber auch nicht so verdorben, dass man sich seinetwegen größere Sorgen machen müsste. Die meisten Anderen sind leicht neurotisch, jedoch unter entsprechenden Rahmenbedingungen. Der Opa ist ein Bilderbuch-Patriarch, die Uroma lustig verkalkt. Ansonsten halten alle samt und sonders irgendwie zusammen und demonstrieren somit die Stärke von Blutbanden. Am Ende sprießt dann der multiple, frühlingsgebundene Nachwuchs in Form lauter kleiner neuer Babys, die das republikanische Erbe ihrer Ära irgendwie weitertragen und selbst dereinst für neue Generationen kleiner Republikaner sorgen werden. Die dazugehörige Szene ist übrigens wirklich herzrührend und zu Randy Newmans unterlegter Musik großartig montiert. Nun kenne ich "Parenthood" aber schon so lange wie er alt ist und darf ihn als einen Evergreen bezeichnen, der mich seit gut zwanzig Jahren immer wieder aus der Alltagslethargie reißt. Ein kleiner, persönlicher Klassiker eben, dem ein halbwegs nüchternes Gerechtwerden durch meine Wenigkeit leider völlig versagt bleiben muss. Weil ich ihn, trotz seiner nicht wenigen Schwächen, unheimlich lieb habe. Wegen seiner traumhaften Besetzung in ungetrübter Höchstform und wegen Randy Newmans Titelsong. Und Joaquin hieß damals tatsächlich noch 'Leaf'.

8/10

Ron Howard Familie Kinder Ensemblefilm Midlife Crisis



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Funxton

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