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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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LOVE IS A MANY-SPLENDORED THING (Henry King/USA 1955)



"We shall now have tea and speak of absurdities."

Love Is A Many-Splendored Thing (Alle Herrlichkeit auf Erden) ~ USA 1955
Directed By: Henry King

Hong Kong, 1949: Der US-Korrespondent Mark Elliott (William Holden) verliebt sich in die eurasische Ärztin Han Suyin (Jennifer Jones), die vor Ort in einem Krankenhaus arbeitet. Die langsam aufkeimende Beziehung ist weit davon entfernt, problemlos zu verlaufen: Nicht genug damit, dass Mark noch eine getrennt von ihm lebende Ehefrau in Singapur hat, die sich weigert, die Scheidung zu akzeptieren, werden er und Suyin bald zudem Opfer des gesellschaftlichen Klatschs in der Kronkolonie. Dennoch stehen sie tapfer zu ihrer Beziehung. Als der Koreakrieg ausbricht, geht Mark als Kriegsberichterstatter dorthin und wird bei einem Bombenangriff getötet.

Wie man liest, verkaufte die Ärztin und Autorin Han Suyin die Filmrechte an ihrem Roman "A Splendoured-Thing" nur, um das Geld für eine lebensnotwendige Operation ihrer Adoptivtochter zusammenzubekommen. Das vorliegende Kinostück hat sie sich nach eigenem Bekunden niemals angesehen. Angesichts der Tatsache, dass King mit dem unverhohlen kitschigen Studiovehikel der Fox, der mit CinemaScope und der berühmten Musik von Alfred Newman (das von Sammy Fain komponierte, bombastische Titelthema wird alle naselang eingespielt), welche in der Folge zu einer Hitsingle der 'Four Aces' kulminierte, sein womöglichstes weichgespültestes Werk auf Kurs brachte, verwundert diese aufrechte Entscheidung nicht sonderlich.
Wenn in Fachkreisen von der 'hohlen Orientierungslosigkeit' des 50er-Jahre-Hollywood gesprochen wird, dann ist man in heutiger Zeit ja nur allzu sehr dazu geneigt, derlei Aussagen angesichts alles überstrahlender Arbeiten von Ford, Hawks, Hitchcock, Mann, Ray oder Wilder als nichtig abzustempeln, vergisst dabei jedoch gern, dass das Gros der Kinolandschaft von ganz anderen "Schätzchen" besiedelt wurde. Natürlich konnte King ein famoser Regisseur sein, wenn er hinreichend Ambition mitbrachte; zum Zeitpunkt von "Love Is A Many-Splendoured Thing" jedoch war er bereits um die 69 Jahre alt und wohl doch nicht mehr ganz so taufrisch und von Elan beseelt, wie ihn andere Produktionen dieser Zeit (so z.B. die gefällige, immerhin noch zwei Jahre jüngere Hemingway-Verfilmung "The Sun Also Rises") nachträglich erscheinen lassen. Nicht, dass "Love" unansehnlich wäre, das ist er ganz gewiss nicht. Er ist jedoch hinter all seinen touristischen Schauwerten lediglich von mediokrem Routinement und abgeklärter Bedeutungslosigkeit, sowohl künstlerisch als auch intellektuell. Und dass dies absolut nicht im Sinne der Erfinderin gewesen sein kann, verwundert am Ende kaum mehr.

5/10

Henry King Hong Kong Koreakrieg period piece amour fou Han Suyin



Du sprichst, lieber Supermoderator, vom Kassenhit des Jahres 1955. Ich stimme dir zwar weitestgehend zu, möchte aber betonen, dass Jennifer Jones wenige erfolgreiche Filme drehte, weil ihr Gatte sie immer in für sie ungeeignete Riesenspektakel einsetzte. - Und wenn sie in einem kleinem Film mal gut und alltäglich spielte, kürzte der Dämlack das Werk (de Sicas "Stazione Termini") für die amerikanischen Zuschauer auf 60 Minuten!
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Funxton

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