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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DER ROTE KAKADU (Dominik Graf/D 2006)



"'N land, in dem die Polizei auf 'n Unbewaffneten schießt, is nicht mehr meins."

Der Rote Kakadu ~ D 2006
Directed By: Dominik Graf


Dresden, 1961: Wenige Wochen vor der Errichtung der Berliner Mauer trifft sich die systemtreue, aber staatskritische Jugend im "Roten Kakadu", einer Szenekneipe, in der man, unter dem äußersten Widerwillen der Stasi, zu "Jailhouse Rock" tanzt. Hier lernt der junge Maler Siggi (Max Riemelt) das Paar Luise (Jessica Schwarz) und Wolle (Ronald Zehrfeld) kennen. Als Wolle es mit seinen derben Späßen aufs Konto eines Staatsfunktionärs (Lutz Teschner) zu weit treibt, bricht die "Kakadu"-Clique auseinander. Doch da hat sich Siggi schon längst in Luise verliebt.

Nicht der beste Graf, aber immer noch sehr anschaubar. Im Gefolge von "Sonnenallee" und "Good Bye Lenin!", die ja eine etwas seltsame "Ostalgie" hervorriefen, nimmt sich dieses eher un- oder auch abgeschminkt agierende Werk wenigstens halbwegs ernsthaft aus. Die Geschichte um die drei Hauptfiguren entwickelt sich allerdings recht träge und führt dazu, dass "Der Rote Kakadu" erst im letzten Drittel die Fahrt gewinnt, derer er eigentlich von Anfang an bedurft hätte. Die repressive Willkür des vorgeblich sozialistischen, dabei jedoch schlicht antidemokratisch arbeitenden Systems wird erst gegen Ende in ihrer ganzen traurigen Konsequenz geschildert. Man fängt gerade an, sich aus dem zuvor emsig um einen herum errichteten Emotionalitätskokon freugraben, da ist Grafs Film dann auch schon wieder vorbei. Schade drum. Im Gegenzug dazu fand ich die Wiederbegegnung mit dem Duo Riemelt/Zehrfeld, mir noch aus "Im Angesicht des Verbrechens" in bester Erinnerung, wirklich erfreulich.

6/10

Dominik Graf DDR Kneipe period piece Republikflucht Historie Systemkritik



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Funxton

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