"I really like chasing you." - "Sounds like you got a problem."
The Driver ~ USA 1978
Directed By: Walter Hill
Der Driver (Ryan O'Neal), ein in völliger Anonymität arbeitender Fluchtwagenfahrer, gilt als Bester seines Metiers. Dem Detective (Bruce Dern) ist er jedoch ein gewaltiger Dorn im Auge. Als der Driver von einer Spielerin (Isabelle Adjani) identifiziert wird, besticht er sie, damit sie den Mund hält. Gemeinsam versucht man, an die Beute eines von Kunden des Driver vermasselten Raubzugs zu kommen, den Detective stets dicht auf den Fersen.
Für "The Driver" reduziert Walter Hill die Genrevorgaben auf das absolut notwendigste Minimum. Seine Figuren benötigen nicht einmal mehr Namen, weil diese bereits als Kokettiererei missverstanden werden könnten. Obgleich - schon der Titel suggeriert es - Hills Film mit Begriffen wie Verfolgung, Jagd und Bewegung operiert, erscheint er auf angenehme, weil vollkommen lässige Weise statisch. Hill bewegt sich in atmosphärischer Hinsicht eher im Dunstkreis seines französischen Kollegen Melville (den er darüberhinaus ausgiebig zitiert) denn in jenem der eigentlich doch naheliegenderen Vorbilder aus dem eigenen Lande. Bildliche Kinetik und Rasanz strebt der Film dann auch ausschließlich in den (durchaus als Motor des Films inszenierten) Szenen an, in denen der Driver seine 'Kunst' ausstellt - einmal, als er in einer Tiefgarage zweien vom Detective angestifteten Räubern (Joseph Walsh, Rudy Ramos) absichtlich den Mercedes zerlegt, demonstriert er eindringlich, warum er es sich leisten kann, Schusswaffen abzulehnen. Sein stets kühl agierender Verstand und seine Kaltschnäuzigkeit, die allerdings kaum vieler Worte bedarf, sind ihm Waffe genug. Ryan O'Neal, der, wie es einem veritablen Einzelgänger geziemt, stets auch ein wenig Traurigkeit und Wehmut im Blick hat, ist perfekt in seiner Rolle. Im Nachhinein verwundert es, dass er nicht mehr solche Vorstellungen gegeben hat.
"The Driver" ist auch ein ultimativer Großstadtfilm. Seine plastische Urbanität zeichnet er primär in Nachtszenen, wenn der Stadtkern, abgesehen von den zahlreichen, hell erleuchteten Hochhausfenstern, wie tot wirkt und das vertikal-horizontale Straßennetz zum persönlichen Aktionsfeld des Driver wird. Unter anderem darum ist Hill einer der wichtigsten und beleumundetsten Fachmänner - er hat die Strukturen, derer er sich bedient bzw. die er umgestaltet, nicht nur gänzlich durchschaut, sondern sie auch bis zur letzten Konsequenz internalisiert.
9/10
Duell car chase Walter Hill
The Driver ~ USA 1978
Directed By: Walter Hill
Der Driver (Ryan O'Neal), ein in völliger Anonymität arbeitender Fluchtwagenfahrer, gilt als Bester seines Metiers. Dem Detective (Bruce Dern) ist er jedoch ein gewaltiger Dorn im Auge. Als der Driver von einer Spielerin (Isabelle Adjani) identifiziert wird, besticht er sie, damit sie den Mund hält. Gemeinsam versucht man, an die Beute eines von Kunden des Driver vermasselten Raubzugs zu kommen, den Detective stets dicht auf den Fersen.
Für "The Driver" reduziert Walter Hill die Genrevorgaben auf das absolut notwendigste Minimum. Seine Figuren benötigen nicht einmal mehr Namen, weil diese bereits als Kokettiererei missverstanden werden könnten. Obgleich - schon der Titel suggeriert es - Hills Film mit Begriffen wie Verfolgung, Jagd und Bewegung operiert, erscheint er auf angenehme, weil vollkommen lässige Weise statisch. Hill bewegt sich in atmosphärischer Hinsicht eher im Dunstkreis seines französischen Kollegen Melville (den er darüberhinaus ausgiebig zitiert) denn in jenem der eigentlich doch naheliegenderen Vorbilder aus dem eigenen Lande. Bildliche Kinetik und Rasanz strebt der Film dann auch ausschließlich in den (durchaus als Motor des Films inszenierten) Szenen an, in denen der Driver seine 'Kunst' ausstellt - einmal, als er in einer Tiefgarage zweien vom Detective angestifteten Räubern (Joseph Walsh, Rudy Ramos) absichtlich den Mercedes zerlegt, demonstriert er eindringlich, warum er es sich leisten kann, Schusswaffen abzulehnen. Sein stets kühl agierender Verstand und seine Kaltschnäuzigkeit, die allerdings kaum vieler Worte bedarf, sind ihm Waffe genug. Ryan O'Neal, der, wie es einem veritablen Einzelgänger geziemt, stets auch ein wenig Traurigkeit und Wehmut im Blick hat, ist perfekt in seiner Rolle. Im Nachhinein verwundert es, dass er nicht mehr solche Vorstellungen gegeben hat.
"The Driver" ist auch ein ultimativer Großstadtfilm. Seine plastische Urbanität zeichnet er primär in Nachtszenen, wenn der Stadtkern, abgesehen von den zahlreichen, hell erleuchteten Hochhausfenstern, wie tot wirkt und das vertikal-horizontale Straßennetz zum persönlichen Aktionsfeld des Driver wird. Unter anderem darum ist Hill einer der wichtigsten und beleumundetsten Fachmänner - er hat die Strukturen, derer er sich bedient bzw. die er umgestaltet, nicht nur gänzlich durchschaut, sondern sie auch bis zur letzten Konsequenz internalisiert.
9/10
Duell car chase Walter Hill