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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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MAN-THING (Brett Leonard/USA, AU 2005)



"Good luck out there. It's the cover of Life Magazine, man."- "Life Magazine went out of business, you fucking idiot!"

Man-Thing ~ USA/AU 2005
Directed By: Brett Leonard


Seinen neuen Job im Süden hat sich der frischgebackene "Yankee-Sheriff" Williams (Matthew Le Nevez) deutlich anders und vor allem ruhiger vorgestellt: Gleich bei Dienstantritt wird er mit diversen Verschwundenen und merkwürdig verstümmelten Leichen konfrontiert, deren Mörder offenbar irgendwo in den Sümpfen haust. Die seltsamen Ereignisse scheinen etwas mit dem feisten Ölmagnaten Schist (Jack Thompson) zu tun zu haben, der mitten im Bayou eine riesige Raffinerie baut und sämtliche Anwohner, vor allem die Indianer, gegen sich aufbringt. Ein paar nächtliche Ausflüge ins Moor bringen Klarheit für Williams: Ein gewaltiger indianischer Rachegeist, der sich mit dem von Schist ermordeten Ted Sallis verbunden hat, knöpft sich jeden vor, der widerrechtlich in sein Gebiet eindringt.

Die Vorwürfe gegen den für eine aktuelle Marvel-Comic-Adaption ungewöhnlich niedrig budgetierten "Man-Thing" reichen von 'anachronistisch' über 'dämlich' bis hin zu 'inadäquat'. Auch wenn insbesondere letzteres wohl nicht von der Hand zu weisen ist - immerhin wurden diverse Elemente der origin stark verändert und vor allem Richtung hard horror eingenordet - so stellt sich mir doch rasch die vordringliche Frage, welche Vorstellungen respektive Erwartungen die Kritiker angesichts dieses kleinen, gar nicht mal verkehrten Films hegen. Ich finde es tatsächlich geradezu erfrischend, dass eine Genreproduktion ausnahmsweise mal nicht die jüngst so beliebte Selbstironie befleißigt, um die eigenen Schwächen zu kaschieren und sich damit beim Mainstream-Publikum anzubiedern. Vielmehr steht Leonards preisgünstige Sumpfmär freimütig zu ihren Trashwurzeln und versucht weder, sich unter übersättigten Horrorkids einen Namen zu machen, noch sonstwie zu trumpfen, wo es ohnehin von vornherein unsinnig wäre. Der übliche Stan-Lee-Cameo etwa bleibt aus, was wenig verwundert. Geradezu begeisternd dafür die überdeutlich artifiziellen, an ihrer Atelierherkunft erkennbaren 5x5-Meter-Sumpkulissen; weniger schick zugegebenermaßen das titelgebende CGI-Ungetüm, das von seiner eher sympathisch gelagerten Comic-Herkunft leider nicht mehr viel durchblicken lässt und dessen drei charakteristische Nasententakel nunmehr zu gewaltigen Krakenarmen mutiert sind. Um weiterhin ehrlich zu sein: Ausgesprochen toll ist "Man-Thing" in seiner Gesatmheit wohl nun nicht eben geraten, er scheint mir aber, im Kontrast zu deutlich Aufgeblasenerem wie dem zuletzt gesehen "District 9", auch gar nicht erst dazu gemacht, um irgendwen vom Hocker zu reißen. Mir hat's gefallen, was will ich mehr.

6/10

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Funxton

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