
Eigentlich DER Fulci Film. Herrlich wie hier alles passt.
Kurz zur Story: Schiff mit Zombi kommt nach New York, Tochter des Bootsbesitzers fährt mit männlicher Begleitung auf eine Insel, um den Vorkommnissen auf die Spur zu kommen, die treffen trinkenden Arzt und viele Zombis. Am Schluß laufen die Zombis bei laufenden Verkehr in New York ein (eigentlich der erste Zombiwalk, es heißt, das keine Drehgenehmigung vorlag).
Allein das Team: Fulci, na klar, hier der erste von seinen drei guten Zombi-Filmen, hat hier genau das richtige Gespür für das, was er erzählt und was er nicht erzählt (zB was der Arzt auf der Insel jetzt so genau macht, und was Woodoo damit zu tun hat, ist nicht wichtig). Die Maske ganz weit vorn: Gianette de Rossi, der danach noch so schönes wie KAMPF UM DIE 5. GALAXIS, ASPHALT-KANNIBALEN, DAS HAUS AN DER FRÌEDHOFSMAUER, CONAN, DUNE und und und bis zu HAUTE TENSION machte.
DIe Musik von Fabio Frizzi zwischen easy listening nd Schmerz. Die Kamera mit ihren schönen schnellen Schwenks und schrägen Perspektiven. Ich liebe die Szene aus der Froschperspektive mit dem Krebs im Vordergrund, links ein Esel, rechts hinten ein paar Ziegen, und dann kommen den Mittelweg langsam ein, zwei, drei Zombies entlang. Danke, Sergio Salvati (Natürlich auch für RIFFS und dein KILLERHAUS muß ich noch sehen).
Im kleinen Cast begeistern Al Cliver, klar, mit schönem Daily Planet T-Shirt (hier auch ein Hallo an die Kostümabteilung), Richard Johnson als trinkender, experimentierender, verzweifelter Arzt.
Tisa Farrow aus der schauspielenden Familie, die es schaffte in so einer kurzen Karriere für Fulci, Marghereti, John Toback und Woody Allan zu spielen. Hier auch schön. Und hat, na klar, ebenso wie Auretta Gay, eine sehr exploitative Nacktszene. Schade, dass Tisa sich dann für den Krankenschwesterjob entschied und ab 1980 nichts mehr drehte. Also, schade für uns, gut für die Kranken.
Ja, der Film hat viele tolle Einzelszenen, die berühmte Haiszene gehört auch dazu und die Holz gegen Auge Szene, aber auch insgesamt eine unheimlich dichte Inszenierung, spannend, gut gefilmt und erzählt. Er läßt für für alles richtig schön Zeit. (Vom Auftauchen des ersten Zombis auf dem Schiff bis zum Nächsten dauert eine ganze Weile). Er macht wirklich vieles richtig.
Und erwähnenswert immer wieder, wie ernst diese Filme waren. Kein Anflug von Humor oder Ironie. Bierernst und staubtrocken.
Schön, den mal auf Riesenleinwand in 35mm zu sehen.
PS: Bei der Synchro war ich mir nicht sicher, hat Tommi Piper fast alle Männer gesprochen, oder hab ich doch Spock und Pille gehört?
Lucio Fulci Al Cliver Italo-Horror Fabio Frizzi Tisa Farrow Sergio Salvati Gianette de Rossi
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Alles zutreffend