
Inszenatorisch ist dieses Period Piece sehr um Eleganz und ruhiges Pacing bemüht, nutzt recht geschickt Räumlichkeit (sowohl Weitläufigkeit als auch Enge), kann sich aber insgesamt gesehen nicht von anderen retro-klassischen britischen Spukhausfilmen wie z. B. zuletzt "The Woman in Black" absetzen. Abgesehen davon finden sich in der Erzählung die üblichen, oft widergekauten Versatzstücke des Spukhaus-Genres, was den Film ein stückweit beliebig erscheinen lässt.
Was dieser irgendwo zwischen psychologischem Drama, Krimi und Horror angesiedelte Film aber ganz gut macht, ist der Umstand dass zu einem gewissen Zeitpunkt sowohl eine übernatürliche als auch eine natürliche Ursache der Phänomene möglicht scheint. Weniger zu gefallen weiß aber dass der im Film ausgetragene Konflikt Wissenschaft versus Glauben recht unterentwickelt bleibt. Das wird aber dadurch ausgeglichen dass sowohl die Figurenzeichnung der Protagonistin als auch ihre Verkörperung durch Rebecca Hall mehr als nur ordentlich ist und über die Frauenrollen der meisten anderen mir bekannten Horrorfilme hinaus geht.
Wirklich ärgerlich ist aber nur das Finale, welches den Spagat zwischen großer Tragik und spannender Plot Twist-Enthüllung nicht so wirklich meistert und zudem Erklärung für die mysteriösen Ereignisse liefert, die sowohl albern als auch abgeschmackt ist.
6/10 (ordentlich, sehenswert)
text nicht korrekturgelesen
Horror Drama period piece Krimi