
Gunfight at the O. K. Corral (Zwei rechnen ab)
(John Sturges)
Ok corral ok corral
there the outlaw band make their final stand
ok corral
oh my dearest one must die
lay down my gun or take the chance of losing you forever
duty calls
my backs against the wall
have you no kind word to say
before i ride away
away
Your love your love
i need
your love
Keep the flame let it burn
until i return
from the gunfight at ok corral
if the lord is my friend
we'll meet at the end
Of the gunfight at ok corral
gunfight at ok corral
Boot hill Boot hill
so cold so still
There they lay side by side
the killers that died
in the gunfight at ok corral
ok corral
gunfight at ok corral
Frankie Laine
Sturges Film konzentriert sich ausschließlich auf seine zwei Helden, Wyatt Earp (Burt Lancaster) und Doc Holliday (Kirk Douglas). Wie die beiden unterschiedlichen Charaktere sich annähern und zusammenraufen um am Ende, nach dem blutigen Showdown, zusammen davon zu reiten. Dabei wird Wyatt Earp von Burt Lancaster als stoischer, ruhiger Mann mit Prinzipien aber Kompromissbereitschaft dargestellt. Fast schon Priesterartig tritt er auf. Kirk Douglas hingegen spielt den anspruchsvolleren Part von Doc Holliday. Spieler, Trinker und von Tuberkulose gezeichnet. Er hustet sich zu Tode und die Szenen in denen er sich mit seiner Geliebten (Jo van Fleet) streitet sind in ihrer Bissigkeit schwerstes Drama.
Zwischen den beiden entsteht eine starke Bruderschaft, die den Mythos noch umso stärker befeuert.
"John Sturges" Western ist ein Klassiker wie er im Buche steht. Sturges Film, nach einem Script von "Leon Uris" (Exodus, Topaz), ist nicht an der historischen Wahrheit/Überlieferung interessiert. Ihm geht es vor allem um den Mythos der Figur Wyatt Earp sowie um den Mythos der legendären Schießerei am O.K. Corral mit der Clanton Bande. Die Filme von John Sturges sind oft heroische Geschichten um Männerfreundschaften, dabei war er ein Meister in der Nutzung von Breitwand und Technicolor. Lange Panoramashots, die Rhythmik der Figuren, perfekt abgestimmt auf den Score, Landschaft und Dekor sind genauso wichtig wie die Figuren in ihr und ein Main Theme welches über allem erhaben ist.
Dieses Main-Theme, hier, wie in "High Noon", gesungen von "Frankie Caine", ist ähnlich stilprägend für den gesamten Film. Der große heroische Kampf, der immer besungen wird, schwebt von der ersten bis zur letzten Einstellung, durch den gesamten Film. Sturges zielt komplett auf diesen Kampf ab, der ebenso wie bei "John Ford" wesentlich länger dauert, als es tatsächlich gewesen ist. 15 Minuten gegen ein paar Sekunden.
Gunfight at the O. K. Corral ist und bleibt ein wunderschöner Western aus der Blütezeit des Genres. Ein großartiger Score, tolle Vistavision Bilder, zwei großartige Hauptdarsteller sowie ein junger Dennis Hopper und Lee van Cleef in Nebenrollen.
Den poetischsten Western über Wyatt Earp hat allerdings jemand anders gemacht. John Ford mit "My Darling Clementine".
9/10

Tombstone (Directors Cut) (George P. Cosmatos)
Wyatt Earp died in Los Angeles in 1929. Among the pallbearers at his funeral were early Western Movie Stars William S. Hart and Tom Mix. Tom Mix wept.
Robert Mitchum (Off Voice in Tombstone)
36 Jahre nach Sturges Mythos-Western schickte sich kein geringerer als George Pan Cosmatos (Rambo II & Cobra) an, seine Version von Wyatt Earp zu verfilmen.
Dazwischen gab es natürlich noch andere Wyatt Earp´s, wie zb. "Hour of the Gun" auch von Sturges oder "Doc" mit Stacy Keach in der Rolle des Doc Holliday. Beide noch nicht gesehen, wird aber noch nachgeholt. Besonders der Sturges Film, interessiert mich, da es a) ein Spätwestern ist und b ) die "politische" Seite wohl viel Spielraum erhalten soll.
Zurück zu Tombstone :
Ähnlich wie bei "Rambo II" und "Cobra" war Cosmatos, verfolgt man die Produktionsgeschichte, hier in erster Linie Ausführender von Kurt Russels und Val Kilmers Ideen. Ersterer war es auch, der das Script an Land zog und etliches zusammenkürzte. Das Script von "Kevin Jarre" sollte zuerst mit "Kevin Costner" verfilmt werden. Die zerstritten sich und Costner machte mit "Lawrence Kasdan" seinen eigenen Wyatt Earp, der dann auch fast zeitgleich als Konkurrenz Projekt in den Kinos startete.
In die Rolle von Doc Holliday sollte laut Jarre und Russel "Willem Dafoe" schlüpfen. Buena Vista weigerte sich und Val Kilmer bekam die Rolle. Eine sehr gute Wahl, wie sich herausstellen sollte. Jarre trat als Regisseur auf und weigerte sich sein Script zu kürzen, wurde gefeuert und von Cosmatos ersetzt.
Tombstone rollt die Geschichte damit auf, dass die Earp Familie nach Tombstone kommt um dort sässig zu werden und Geld zu verdienen. Durch Konflikte mit den ansässigen Clanton-Cowboys werden sie bald von ihrer Vergangenheit eingeholt und zu Marshals von Tombstone ernannt. Die legendäre Schießerei am O.K. Corral findet etwa in der Mitte des Films statt. Nachdem die restlichen Cowboys in einem Racheakt Wyatts Bruder Morgan erschießen, beschließt die Familie, Tombstone zu verlassen. Wyatt Earp wird U.S. Marshal und beginnt die landesweite Jagd nach dem Rest der Cowboybande.
Soweit die Story in Kurzform.
Natürlich ist da noch die Schauspielerin Josephine Marcus (Dana Delany), die Wyatts Geliebte ist und vor allem Doc Holliday, der bis zu seinem Tod am Ende des Films, nicht von seiner Seite weicht.
Ersteinmal muß man Cosmatos Film zugestehen, dass er sich in Punkto historischer Genauigkeit und dreckiger Realitätsnähe mit seinem Setting und der recht ausführlichen Geschichte nicht dem Mythos ansich, sondern der Geschichte hinter dem Mythos annähert. Auch wenn es natürlich auch hier einige Unstimmigkeiten gibt, legt Tombstone großspurigen Wert auf die Echtheit der Kostüme sowie des gesamten Stadtbildes und der blutigen Shoot Outs.
Was die Story angeht, so wird Wyatt Earp hier als ein ehrenvoller aber auch zerrissener Charakter gezeigt, den die Vergangenheit alsbald einholt und der schnell wieder zur Waffe greift, als er seine Familie bedroht und die Unfähigkeit des Gesetzes sieht und erkennt.
Irgendwie ist es ein wenig verwunderlich, dass der Film in seiner ersten Hälfte relativ zahm ist. Erst nach der Schießerei fühlt man sich definitiv in einem Cosmatos Film. In der zweiten Hälfte , die ja auch den Rachefeldzug beinhaltet, wird geritten und geschossen was der Colt hergibt.
Hier wird Tombstone dann zu einem richtig gutem Action-Western, der zum Schluss auch noch "Charlton Heston" in einer kleinen Rolle vorweist. Val Kilmer spielt seine Doc Holliday Rolle so gnadenlos gut. Im Prinzip genauso wie er es 2 Jahre zuvor in Oliver Stone´s "The Doors" schon getan hat. Der Vergleich ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. Mit seiner Jim Morrisson Rolle definitiv eine der besten Leistungen seiner Karriere. Auch sonst ist der Film ganz wunderbar besetzt. Sam Elliott, Bill Paxton, Powers Boothe, Michael Biehn und über allem schwebt die Erzählerstimme von "Robert Mitchum, der leider, wegen eines Reitunfalls, nicht mit von der Parttie sein konnte.
Insgesamt ist Tombstone ein richtig guter actionlastiger Western, der extrem gut gecastet ist und mit Val Kilmer, den wohl besten Doc Holliday neben Victor Mature in Petto hat.
Gibts nix dran auszusetzen.
8/10

Wyatt Earp (Lawrence Kasdan)
-Some people say, it didn´t happened that way
-Never Mind them Wyatt, it happened that way
(Josie Marcus zu Wyatt Earp)
Costner und Kasdan´s Wyatt Earp beginnt mit einer wunderbar geschnitten und fotografierten Szene in der Wyatt Earp (Kevin Costner) im Saloon wartend, die Nachricht vom Ankunft der Clanton Bande beim O. K. Corall erhält. Danach entfaltet sich der Film in seiner epischen Breite von 190 Minuten und führt zurück in die Vergangenheit.
Wir sehen Wyatt Earp als jungen Burschen in Arkansas, der im Kreis seiner Familie aufwächst und von der starken Hand seines Vaters (Gene Hackman) zu einem Mann erzogen wird.
Nothing counts so much as blood
The rest are just stranger
Dieser Satz, der ihm so früh eingebleut wird, begegnet ihm und uns in Form des Films immer wieder. Das stärkste was zählt ist Blutsbande, Familie. Alles andere sind nur Fremde.
In Kalifornien wird Wyatt Earp schon sehr früh mit Gewalt konfrontiert, die ihn schockiert aber auch zugleich fasziniert.
Zurück in Arkansas setzt er den Rat seines Vaters um und heiratet seine Jugendliebe. Auf diese romantische Zeit folgt sogleich der dramatische Schlag. Seine Frau erkrankt an Typhus und stirbt. Wunderbar gefilmt in einem Jumpcut, der zuerst das glückliche Paar im Winter zeigt, die Kamera fährt zurück zum Fenster, es ist Frühling, zurück zum Bett, die gleiche Pose, doch nun ist seine Frau krank.
Wyatt Earp verkraftet diesen Schlag nicht. Er wird ein Trinker, stielt ein Pferd und landet im Gefängnis. Sein Vater holt ihn raus und rät ihm das Land zu verlassen. Der nächste Werdegang zeigt Wyatt Earp, mittlerweile nur noch Kaffeetrinker, als Büffeljäger. Er lernt Ed und Bat Masterson (Bill Pullmann und Tom Sizemore) kennen, die später seine Deputy´s in Dodge City werden. Als er einen Kriminellen im Alleingang händelt, wird er Deputy und später Scheriff. Sein Bruder Morgan (Linden Ashby) und seine Frau kommen ihn besuchen ebenso die Mastersons und werden seine Hilfscherrifs. Seine harte Linie führt zum Zerwürfnis mit Ed und dem Bürgermeister. Er reitet nach Texas um einen Eisenbahnräuber zu suchen und trifft dort auf Doc Holliday (Dennis Quaid). Der Beginn einer Freundschaft. Holliday, der vor allem die Tiefen des Gesetzes kennt, wird einiges in Earps geschaffenen Weltbild zum Wanken bringen.
Derweil wird Ed Masterson erschossen. Earp kehrt zurück. Ebenso Holliday in Begleitung von Big Nose Kate (Isabella Rossellini). Virgil Earp (Michael Madsen) kommt zusammen mit seiner Frau nach Dodge City und es ist die Rede vom sesshaft und reich werden in der Minenstadt Tombstone, die Earp seinen Stern an den Nagel hängen lässt.
Der Rest der Geschichte ist weitläufig bekannt bzw. nun kommt die Story von Tombstone zum Greifen.
Kasdans und Costners Wyatt Earp Film wählt den langen Weg des epischen Erzählens. Er ist, auf den ersten Blick, ein Western Epos im besten Sinne. Wie schon in Kasdans „Silverado“ gibt es hier unzählige Zutaten und Schauwerte, die einen richtigen Western ausmachen. Drama, Action, Canyons, weite Felder, Täler, Kutschen, Eisenbahn, Dampfschiffe, starke Frauen, Banditen, Männer in schwarz. Das ganze intelligent ausschöpfend im Breitwandformat. Ja, filmisch gibt „Wyatt Earp“ schon einiges her. Eliptisches Erzählen, Paralelmontage, der oben erwähnte Jumpcut zb. Allerdings ist dies nicht alles immer perfekt. Ganz zu schweigen von dem epischen, immer gleichen Score, von „James Newton Howard“, welcher an vielen Stellen, des Films einfach unpassend wirkt.
Von großem Interesse ist hier vor allem die Figur von Wyatt Earp selbst. Dadurch, das wir, durch die epische Erzählweise, vom Anfang bis zum Ende diesen Charakter verfolgen, bekommen wir auch einen tiefen Einblick in die Formung seines Innenlebens. Auch wenn man sagen könnte, dass Costner für die Szenen des jungen Wyatt Earp ein wenig zu alt gewesen ist (wollte natürlich „alles“ spielen), fasziniert sein Spiel und trägt zur großen Stärke dieses Films bei. Hier wird nämlich komplett die Zerrissenheit dieses Charakters aufgerollt. Prägend dafür ist einmal die Rolle des Vaters, der dem jungen Wyatt Earp schon früh klarmacht, dass man die Feinde des Gesetzes nur mit roher Gewalt ausschaltet. Genauso prägend, der erste Schicksalsschlag in Form vom frühen Tod seiner Frau und das kaputte Verhältnis zu seiner zweiten (Mattie Blaylock). Interessant wie Kasdan die Rolle der Frau im Westen zeichnet. Die Hure als Ehefrau. Man fühlte sich u.a. an Altmans „Mc Cabe“ erinnert. Als später die Schauspielerin Josie Marcus in sein Leben tritt, treibt dies ihre Laudanumsucht noch mehr an und Josie wird von ihr als Hure bezeichnet. „Frauen kommen und gehen bis sie sterben“ Dieser kaltherzige Ausspruch kann nur von jemandem stammen, der innerlich schon halb verblutet ist.
Doc Hollidays Rolle dagegen ist meiner Meinung nach relativ schwach. Das liegt nicht unbedingt an der Art wie Dennis Quaid diesen spielt, auch wenn ich die Darstellung eines Val Kilmer oder Kirk Douglas wesentlich gelungener halte, sondern an der Art des Drehbuchs, die, diese Rolle nicht wirklich herausschält. Seine Auftritte sind relativ rar gesät, oftmals wirkt er wie ein Geist, der durch die Szenen huscht.
Dem period setting entsprechend legt Kasdans Version, noch mehr als der Cosmatos Film, sehr viel Wert auf Authenzität und historische Genauigkeit. Der Fokus des Films ist noch mehr als die anderen auf die Hauptfigur zugeschnitten. Es ist ja auch ein Film über Wyatt Earp. Ein Biopic. Aber auch die Fehde zwischen den Cowboys und den Earps kommt hier ein bißchen deutlicher zur Geltung. Indem Earp beginnt das Gesetz zu hinterfragen und feststellen muss, dass sich die Cowboys, feige hinter diesem verstecken. Im Vergleich zu Cosmatos Film ist die letzte Abrechnungsschlacht auch wesentlich differenzierter. Während dies bei Cosmatos vollkommen auf Action zugeschnitten ist, liegt bei Kasdan der Fokus wieder ganz auf der Zerrissenheit seines Heldens. Ein Opfer seiner selbst, vollkommen von Rachlust übermannt. Auch die Tatsache, dass Earp bei seinem letzten Ritt selbst zum Outlaw wird, kommt hier mehr zur Geltung.
Der O.K. Corral Shoot Out ist hingegen im Vergleich zu Tombstone miserabel geschnitten. Überhaupt ist, was die Action Sequenzen angeht, Cosmatos Film, ein echtes Schnitt Feuerwerk. An Brutalität nehmen sich beide allerdings nichts. Hier ist der Ansatz eines dreckigen Shoot Outs, bei dem man den Sand der Prärie schmecken kann, gleich.
Fazit :
Während Sturges „O.K. Corral“ ein richtiger Mythos Western ist und „Tombstone“ von Cosmatos, der Ansatz ist, einen actionreichen Western mit historischer Verbürgtheit über den Mythos zu machen, ist „Wyatt Earp“, der Biopic-Western.
Oder vielmehr der historisch genaue Werdegang einer Legende.
Der „Fordsche“ Satz „Print the Legend“ liegt zwar allen dreien zugrunde, der mythische und der harte Action Western gefallen mir persönlich ein wenig besser als das epische Bio-Pic. Schlecht ist Kasdans Film bei weitem nicht aber er nimmt sich einerseits zu viel Zeit um dann in anderen Abschnitten zu hasten.
Trotzdem
7-8/10
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