
- PI
- Deutscher Titel PI - System im Chaos
- Produktionsland USA
- Originalsprache Englisch
- Erscheinungsjahr 1998
- Länge 84 Minuten
- Regie Darren Aronofsky
- Drehbuch Darren Aronofsky
- Produktion Eric Watson
- Musik Clint Mansell
- Kamera Matthew Libatique
- Schnitt Oren Sarch
- Darsteller :
Max Cohen (Sean Gullette),
Sol Robeson (Mark Margolis),
Lenny Meyer (Ben Shenkman),
Pamela Hart (Marcy Dawson),
Stephen Pearlman (Rabbi Cohen),
Clint Mansell (Photograph)
Das Mathe-Genie Max Cohen (Sean Gullette) ist ein Eigenbrötler. Zurückgezogen lebt er in einer kleinen Wohnung in Brooklyn. Dort versucht er mittels Computertechnik die "universelle Formel" zu finden. In der unendlichen Kreiszahl "Pi" meint er sie gefunden zu haben. Kurz vor dem Durchbruch werden skrupellose Wall-Street-Makler auf Max und seine Formel wachsam. Zudem entpuppt sich sein jüdischer Kaffeefreund (Ben Shenkman) als Anhänger einer radikalen Sekte, die den göttlichen Code in der Thora entschlüsseln wollen. Als sein Mentor (Mark Margolis) stirbt gerät auch seine Krankheit außer Kontrolle.
PI oder die Verfilmung eines "Zustands"
Nur 60.000 Dollar hat dieser Film gekostet, der sich in seinem grobkörnigen schwarz/weiß vom Stil her an Avantgarde Klassiker wie "Eraserhead" von David Lynch und "Tetsuo" von Shinya Tsukamoto anlehnt.
Mithilfe seines Erfolgs durch das Sundance-Festival hat er das Budget wieder eingespielt und darf zurecht als eine der besten Low-Budget Prodiktionen der 90er glänzen.
Aronofsky hat stilistisch so ziemlich alles aus dem Film rausgeholt. Pi rast in seinen 80 Minuten Spielzeit wie ein MTV Clip an einem vorbei. Der Mix aus rasanten Schnitten und futuristischem Soundtrack passt perfekt zu den exspressiven Bildern.
Apropos Score : Der Beginn einer langen Freundschaft, die sich über die nächsten 4 Filme erstrecken wird. Clint Mansell ist auch für diesen verantwortlich und noch nie wurde IDM (Aphex Twin, Orbital, Autechre etc.) stimmiger in einem Film eingesetzt als in dieser kleinen Indie-Perle.
Soviel zum Layout.
"Paranoia" ist der Zustand den Darren Aronofsky in seinem Debut-Werk greifbar macht.
Greifbar in seiner Intensität, greifbar in seiner Glaubhaftigkeit und vor allem seinem Erleben, denn Aronofsky möchte das wir fühlen.
"Als ich noch sehr klein war, sagte meine Mutter mir, dass ich nicht in die Sonne starren soll. Doch als ich 6 Jahre alt war, tat ich es. "
Wahnsinn und Realität verschwimmen in diesem Film. Wir erleben "Max's" Wahrnehmung der Dinge so wie er sie sieht. Zur Entwicklung in seinem Kopf kommen die Wallstreet Banker die eine echte Gefahr darstellen sowie Lenny Meyer der wie bestellt wirkt. All dies verstärkt das Paranoia und Wahnsinns Empfinden von "Max" umsomehr.
Die Anfälle die Max erleidet werden immer expressiver und bald verschwindet alles in seinem Kopf, wir sehen die Bohrmaschine mit Ansatz an selbigem und werden einfach ein Teil von ihm. Obwohl man meint im Prinzip ganz leicht zwischen Wahn und Realität unterscheiden zu können ist dies hier nicht der Fall. Alles ist miteinander verwoben. Wir werden allein subjektiv aus "Max's" Kopf durch die "seine" Geschichte getragen. Alles was passiert, passiert mit ihm und seinem Kopf.
Eine subjektive Art den Film vor allem zu fühlen !
Obwohl noch 4 Filme folgen und ich einen davon noch nicht kenne, ist es doch immer spannend bei einem Regisseur einen "sogenannten" roten Faden auszumachen. Bei Aronofsky ist das nicht ganz einfach. Aber eins ist sicher :
"Ihm liegt viel daran einen seelischen Zustand zu verdeutlichen und zu vermitteln. Er möchte das wir mitfühlen oder leiden und transportiert dieses Gefühl ohne Kompromisse direkt und nachfühlbar auf die Leinwand."
Ich kenne bisher auch nur Pi und Requiem for Dream. An den Rest traue ich mich aus Angst vor Enttäuschungen nicht ran