Man fragt sich, was Fulci nach diesem Film widerfahren sein mag. Bisher habe ich keinen sauberer inszenierten Streifen aus seiner Schlachtschüssel gesehen. Auch wenn seine Zombiefilme für das Genre eine Bereicherung sind, haben sie das Schaffen dieses Mannes vielleicht spät in falsche Bahnen gelenkt...? Hätte Fulci nicht lieber weiter Giallos diesen Formates drehen sollen, als Hirnrausquetsch-Opern? Ich kann das ja sagen, weil ich bin da eher Romero-Anhänger, was die lieben Madensäcke angeht, wenn ich Fulcis Untote auch sehr schätze. Jedenfalls ist „DTAD“ ein in beinahe allen Belangen überzeugender Film. Die Darsteller sind gut, ihr Englisch klingt ausnahmsweise mal nicht, wie von Wandtafeln abgelesen und vor allem machen die Kinderdarsteller eine erstaunlich gute Figur. Sie sind nicht im Mindesten nervig, oder wirken überzogen kindhaft, wie man es von späteren Filmen Fulcis her kennt (wenn mal Kinder zu sehen sind). Man schien wohl etwas mehr Zeit gehabt zu haben, um die Szenen ordentlich vorzubereiten und der Regisseur hatte anscheinend durchaus Gespür dafür, die Kids zu führen und sie vom Overacting abzuhalten. Sie werden ernst genommen und nicht in so eine Wonneproppen-Scheiße verwandelt. Auch versteht es der Film, einige sehr schöne Spielereien mit Bild und Ton einzustreuen, für die man Giallos ja gemeinhin liebt. Man beachte den Titelvorspann, der im Rhythmus des Glockengeläuts geschnitten wurde. Oder die Schlussszene, die zwar wegen altbackener Technik leicht durchschaubar anmutet..., aber dennoch die nicht völlig missglückte Umsetzung eines schrägen Einfalles darstellt, wie sie eines Argento würdig gewesen wäre.
Der Hang des Meisters zum Sadismus spiegelt sich in der Szene mit der "Dorfhexe" wider, die in „Geisterstadt Der Zombies“ wiederholt wird. Diesmal allerdings geht sie einem mehr an die Nieren, und das bei weit weniger Gore. Überhaupt ist das einer der stärksten Momente dieser Art, die ich in einem Fulci je gesehen habe, weil er diesmal Empathie zulässt und kritischere Züge hat.
„DTAD“ besitzt eine gelungen trostlose Atmosphäre, die von dem einleitenden melancholischen Klagegesang am Anfang (Mama Miracoli?) passend eingeleitet und immer mal wieder zwischendrin getragen wird. Ortolanis Musik macht den Rest ebenfalls nicht schlecht.
Don’t Torture A Duckling Italien 1972 Lucio Fulci Giallo
Der Hang des Meisters zum Sadismus spiegelt sich in der Szene mit der "Dorfhexe" wider, die in „Geisterstadt Der Zombies“ wiederholt wird. Diesmal allerdings geht sie einem mehr an die Nieren, und das bei weit weniger Gore. Überhaupt ist das einer der stärksten Momente dieser Art, die ich in einem Fulci je gesehen habe, weil er diesmal Empathie zulässt und kritischere Züge hat.
„DTAD“ besitzt eine gelungen trostlose Atmosphäre, die von dem einleitenden melancholischen Klagegesang am Anfang (Mama Miracoli?) passend eingeleitet und immer mal wieder zwischendrin getragen wird. Ortolanis Musik macht den Rest ebenfalls nicht schlecht.
Don’t Torture A Duckling Italien 1972 Lucio Fulci Giallo