Von solchen Schnäppchen träumt man gemeinhin. Diesen Kracher gibt es zurzeit für 5.00 € und selten investierte ich wenig so gut! Wir haben hier ein opulentes rüdes Gangsterdrama mit unglaublichen Augenblicken, wenn man bedenkt, von wann der Film ist und woher er stammt.
Raimund Harmstorf gibt einen wahrhaft harten Knochen, der mit seinen Kollegen eine Bank überfällt und schließlich samt Geiseln flüchtet. Dabei geht natürlich einiges zu Bruch und nicht wenige gehen drauf. Auch lehrt man uns, was zu tun ist, wenn man mal eben den Detonationsradius einer Handgranate eindämmen will. Einfach draufgelegt, auf den Knallfrosch und die Zähne zusammengebissen…. In bester Fulci-Manier zerlegt es dabei einen aufopferungsvollen Polizisten, dass einem die Büchsenraviolis rückwärts aus dem Gesicht marschieren. Ebenfalls schön die Meinungsumfrage auf offener Straße zum Thema „Todesstrafe“ in der Mitte des Films, als ein Radioreporter live vom Tatort des Banküberfalls berichtet und die Schaulustigen befragt. Ein Profit witternder Würstchenverkäufer darf da natürlich ebensowenig fehlen, wie irgendwelche demonstrierenden “Jesus liebt Euch“-Hippies, wunderschön! Der visuelle Höhepunkt bildet allerdings die aufschlussreichste “Sexszene“, die ich bisher gesehen habe, und zwar zwischen Harmstorf und einer Geisel. Grandios! Das letzte Wort in dieser wahrlich blutigen “Trash-Oper“ gebührt da zurecht Napoleon himself...
Herrlich, mit was für einer Freude hier auf den Dung gedroschen wird. „Blutiger Freitag“ pendelt sich irgendwo zwischen gelungener Genrekost und Trash ein würde ich mal sagen. Natürlich gibt es eine Unmenge von Schenkelklopfern - dieses Metier der Gangster-Groteske, das eigentlich erst durch Tarantino (hab ich eben Tarantino geschrieben?) oder Guy Ritchie zu höheren Ehren gelangte-, scheint hier eine Frühgeburt hinzulegen, mit allen Komplikationen, die bei einem Minibudget und der damaligen Bahnhofskinomentalität zu erwarten waren. "BF" ist imho alles andere als Misslungen, nur halt recht billig zuweilen. Tarantino meets Derrick, und das vor 30 Jahren in unserm Freistaat Bayern. Mit einem Faible für Trash jedenfalls gelangt man hier in den Besitz einer zünftigen Groschenoper und einem bemerkenswerten Stück deutscher Kinogeschichte. Leider dürfte das Bildformat nicht gestimmt haben. Aber bevor man ihn gar nicht zu sehen bekommt und für den Preis...
P.S. Ich empfehle dringend mal einen Blick auf das Gesamtwerk des Regisseurs. Von "Shocking Asia" bis Heinz Erhardt..., Jessas!
=> http://us.imdb.com/name/nm0288975/
Harmstorf Action Gangster Posse Rolf Olsen Ernst H. Hilbich
Raimund Harmstorf gibt einen wahrhaft harten Knochen, der mit seinen Kollegen eine Bank überfällt und schließlich samt Geiseln flüchtet. Dabei geht natürlich einiges zu Bruch und nicht wenige gehen drauf. Auch lehrt man uns, was zu tun ist, wenn man mal eben den Detonationsradius einer Handgranate eindämmen will. Einfach draufgelegt, auf den Knallfrosch und die Zähne zusammengebissen…. In bester Fulci-Manier zerlegt es dabei einen aufopferungsvollen Polizisten, dass einem die Büchsenraviolis rückwärts aus dem Gesicht marschieren. Ebenfalls schön die Meinungsumfrage auf offener Straße zum Thema „Todesstrafe“ in der Mitte des Films, als ein Radioreporter live vom Tatort des Banküberfalls berichtet und die Schaulustigen befragt. Ein Profit witternder Würstchenverkäufer darf da natürlich ebensowenig fehlen, wie irgendwelche demonstrierenden “Jesus liebt Euch“-Hippies, wunderschön! Der visuelle Höhepunkt bildet allerdings die aufschlussreichste “Sexszene“, die ich bisher gesehen habe, und zwar zwischen Harmstorf und einer Geisel. Grandios! Das letzte Wort in dieser wahrlich blutigen “Trash-Oper“ gebührt da zurecht Napoleon himself...
Herrlich, mit was für einer Freude hier auf den Dung gedroschen wird. „Blutiger Freitag“ pendelt sich irgendwo zwischen gelungener Genrekost und Trash ein würde ich mal sagen. Natürlich gibt es eine Unmenge von Schenkelklopfern - dieses Metier der Gangster-Groteske, das eigentlich erst durch Tarantino (hab ich eben Tarantino geschrieben?) oder Guy Ritchie zu höheren Ehren gelangte-, scheint hier eine Frühgeburt hinzulegen, mit allen Komplikationen, die bei einem Minibudget und der damaligen Bahnhofskinomentalität zu erwarten waren. "BF" ist imho alles andere als Misslungen, nur halt recht billig zuweilen. Tarantino meets Derrick, und das vor 30 Jahren in unserm Freistaat Bayern. Mit einem Faible für Trash jedenfalls gelangt man hier in den Besitz einer zünftigen Groschenoper und einem bemerkenswerten Stück deutscher Kinogeschichte. Leider dürfte das Bildformat nicht gestimmt haben. Aber bevor man ihn gar nicht zu sehen bekommt und für den Preis...
P.S. Ich empfehle dringend mal einen Blick auf das Gesamtwerk des Regisseurs. Von "Shocking Asia" bis Heinz Erhardt..., Jessas!
=> http://us.imdb.com/name/nm0288975/
Harmstorf Action Gangster Posse Rolf Olsen Ernst H. Hilbich