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The Diarrhoea Diary





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Kinvig



Kinvig GB 1981, Created and written by Nigel Kneale

Des Kinvig betreibt einen verstaubten, heruntergekommenen Reparaturladen in einer faden Ecke einer faden Kleinstadt. Eigentlich auf Elektrogeräte spezialisiert, bringen die Leute aus der Nachbarschaft aber alles Mögliche vorbei und müssen auf die Reparaturen manchmal Wochen und Monate warten, denn Des ist sehr träge und verbringt die meiste Zeit damit, mit seinem Kumpel Jim in UFO-Fanzines zu blättern und über Verschwörungstheorien zu diskutieren. Beim Spaziergang mit dem Hund entdeckt er aber eines nachts ein Raumschiff und stellt fest, daß seine hübsche, aber meist schlecht gelaunt keifende Stammkundin Miss Griffin in Wirklichkeit vom Merkur stammt und auf die Erde gekommen ist, um die Menschheit vor der Invasion der "Xux" zu warnen, die bereits Humanoide ins örtliche Rathaus eingeschleust haben...

Mit dieser Serie versuchte sich der große Nigel Kneale auch mal auf dem Gebiet der leichten SF-Komödie, im Unterschied zu seinen ernsten SF-Stoffen wie der QUATERMASS-Tetralogie oder beißender Satire wie The Year of the Sex Olympics. Das bekommt er auch ganz gut hin, aber man merkt schon, daß er wohl für dieses Format nicht so geeignet ist, da hier eigentlich eine höhere Gagdichte von nöten ist. Auch wirkt KINVIG ein wenig verstaubt, wenn man bedenkt, daß zur gleichen Zeit Douglas Adams viel innovativere Mittel fand, um Science-Fiction mit Humor zu verbinden. Andererseits wirkt die Serie aber auch reichlich modern, da die Hauptfiguren Des und Jim absolute Geeks sind - interessanterweise ist Tony Haygarth in Aussehen und Mimik Simon Pegg auch sehr ähnlich. Das Ganze floppte allerdings fürchterlich, wurde nach einer Staffel abgesetzt, die letzten Folgen liefen im Nachtprogramm und wiederholt wurde es auch nie. Es ist daher äußerst erfreulich, daß die Serie 25 Jahre später auf DVD wieder zugänglich gemacht wurde, denn ein gewisser Charme ist ihr nicht abzusprechen. Es gibt ein paar Plattheiten, das Makeup der Außerirdischen ist dem Budget entsprechend fürchterlich, aber Des ist ein "lovely chap", den man wegen seiner zahlreichen Defizite einfach gern haben muß, und daß Prunella Gee als Miss Griffin von Folge zu Folge immer knappere Klamotten trägt, ist auch erfreulich. Kneale scheut auch nicht davor zurück, sich selbst auf die Schippe zu nehmen - das Aussehen der "Xux" erinnert sehr an die Marsianer aus QUATERMASS AND THE PIT, während in der Episode "The Humanoid Factory" Motive aus QUATERMASS II wiederzufinden sind. Doch, ich habe das sehr gern gesehen und konnte mich gut amüsieren - daß die letzte Folge quasi mittendrin aufhört und ergo nicht klar wird, was von dem Gezeigten nur der Fantasie der Titelfigur entsprang, schadet eigentlich auch gar nicht.

Traumsequenz Hund Paranoia



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