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Smile, you're at Mr. Smileys - C4rter's Blog


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Yi boh lai beng duk - Ebola Syndrome


Yi boh lai beng duk - Ebola Syndrome

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Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Herman Yau

Darsteller: Marianne Chan
Edward Corbett
Lo Meng
Lori Shannon
Shing Fui On
Michael Tam
Wong Tsui-ling

Inhalt@OFDB

"Ebola Syndrome" zählt in Hongkong zu den CAT3 Filmen, was dort die höchste Freigabe für einen Film darstellt. Man weiß also was man zu erwarten hat und im Film wird dem Zuschauer auch schnell klar wieso der Film diese Freigabe erhalten hat. Kranke, verstörende, abstoßende und widerliche Szenen am laufenden Band. Der Hauptcharakter ist ein durchweg ekliger, fieser "Mensch". Schon bevor er sich mit dem Ebola-Virus infiziert, ist er einfach nur verachtenswert. Er onaniert mit einem Stück Fleisch, was er danach einem Restaurantgast serviert, spuckt und schwitzt ins essen und macht noch viele andere Sachen, die man sich kaum ausmalen will. Als er sich schließlich infiziert, bumst mit einer ohnmächtigen afrikanischen Stammesbewohnerin die den Ebola-Virus trägt.
Der Film funktioniert stellenweise als sehr schräge Satire doch besonders der Infizierungsbogen, der viele Anleihen an "Outbreak" aufweist, bzw. diesen Zitiert/Parodiert, ist gerade bei der heutigen Schweinegrippenpanik, ziemlich interessant zu beobachten und auch ein wenig beängstigend.
Anthony Wong Chau-Sang, bekannt vor Allem aus dem Thriller-Hit "Infernal Affairs" spielt den ekligen Hauptdarsteller perfekt und mit viel Spaß.
Doch neben den zahlreichen Überschreitungen des guten Geschmacks und dem Weiterreichen des Virus, was erst in der letzten Filmhälfte wirklich gut dargestellt wird, hat der Film auch immer mit Leerlauf und Storylücken zu Kämpfen. Vor Allem der Aufhänger der ganzen Geschichte, der im Prolog abgehandelt wird, wirkt im Nachhinein schon etwas zu krass bzw. an den Haaren herbeigezogen.
Im Endeffekt bleibt es netter, etwas kranker Splatter-Schocker übrig, den man sich definitiv einmal ansehen muss. Nachhallen wird da aber nichts mehr.
PS: Den Film unbedingt im O-Ton mit deutschen Untertiteln angucken. Die extra angefertigte Synchro nervt vor Allem mit fehlenden Geräuschen. Bereits zu Beginn zerbricht eine Teekanne ohne passendes Geräusch.

6/10


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Arsenic and old Lace - Arsen und Spitzenhäubchen


Arsenic and old Lace - Arsen und Spitzenhäubchen

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Erscheinungsjahr: 1944
Regie: Frank Capra

Darsteller: Cary Grant
Josephine Hull
Jean Adair
Raymond Massey
Peter Lorre
Priscilla Lane
John Alexander
Jack Carson
John Ridgely

Inhalt@OFDB

Von "Arsenic and old Lace" hörte ich immer mal wieder als es um wirklich gute Komödien ging. Bislang sträubte ich mich aber irgendwie immer den Film zu sehen, doch nachdem ich erst letztens "Harvey" gesehen hatte, war es nun auch an der Zeit für die Sichtung von "Arsenic and old Lace".
Der Film weiß von Beginn an mit seiner beschwingten, durchweg sehr lustigen Atmosphäre zu fesseln. Wie Cary Grant von einer schrägen Situation in die nächste Gerät und jede mit genialem Schauspiel zu würdigen weiß, ist schon unheimlich stark. Die Geschichte an sich könnte auch abgedrehter kaum sein. 2 Tantchen die 12 Herren mit Gift umgebracht haben und von Ihrem Neffen, der denkt er sei Präsident Roosevelt, im Keller im Panama-Kanal begraben ließen, bekommen Besuch von ihrem just verheirateten Neffen, der schnell hinter das offene Geheimnis seiner Tantchen kommt und damit völlig überfordert ist. Während er außer Haus ist und versucht die Situation zu entlasten, bekommen die Tanten ungebetenen Besuch vom verschollenen Bruder des verheirateten Neffen, ein gesuchter Mörder und Boris Karloff Look-Alike. Das aus dieser schrägen, verqueren Story dutzende Witzige Szenen entstehen müssen liegt auf der Hand. In den besten Szenen des Films sorgt vor Allem Cary Grant mit seinem, zwar stark überzogenen, nichts desto trotz sehr passenden Schauspiel, für die meisten Lacher. Aber auch der Rest des Cast weiß den Zuschauer immer wieder zu verzücken.
Von Vorne bis Hinten eine Spaßgranate, schwarzhumorig bis auf die Knochen, mit feiner Schlusspointe und einem klasse Finale, weiß "Arsenic and old Lace" auch 66 Jahre später noch zu begeistern und sorgt für Bauchschmerzen vor Lachen. Klasse!

9/10


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Letters from Iwo Jima


Letters from Iwo Jima

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Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Ken Watanabe
Kazunari Ninomiya
Tsuyoshi Ihara
Ryô Kase
Shidô Nakamura
Hiroshi Watanabe
Takumi Bando
Yuki Matsuzaki

Inhalt@OFDB

In "Letters from Iwo Jima" widmet sich Eastwood dann der Seite der Japaner. Der Film ist gewagter Weise auch komplett in Japanisch gefilmt
(auf Deutsch natürlich nicht, was ich wiederrum ziemlich ärmlich finde), was ich so nicht erwartet hatte.
Normalerweise werden aus Gründen der bequemlichkeit solche Filme meist trotzdem auf Englisch gedreht. Doch dies macht den Film vorallem sehr authentisch.
Doch leider vermochte mich der Film niemals so zu fesseln wie kurz zuvor "Flags of our Fathers". Eine durchgehende, interessant Story, wie sie "Flags..." geboten hat, fehlt hier leider.
Klar, ein ähnliches Konzept erneut verwursten hätte auch nicht so gut funktioniert, aber so wie es nun ist, hebt es sich bis auf den Aspekt das einmal die Gegenseite beleuchtet wird,
kaum von anderen Kriegsfilmen ab. Es werden mehrere Episoden von diversen Soldaten aufgegriffen und die Haupthandlung folgt dem Befehlshaber der Japanischen Truppen.
Es ist zwar definitiv einmal interessant zu sehen, wie sich die Mentalität der Soldaten in vielen Lebenslagen grundlegend unterscheidet, sich aber trotzallem
Japanische und Amerikanische Soldaten recht gut auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen, wie es im Film auch gegen Ende thematisiert wird.
Die Verbundenheit mit den Charakteren fällt dem westlichen Publikum aber sichtlich schwerer. Man hat einfach Probleme die Figuren wiederzuerkennen, sei es am Namen oder am aussehen, da man
stellenweise, klischeehaft wie es klingt, denkt das alle ähnlich aussehen. Einzig General Kuribayashi, den quasi Hauptdarsteller des Films, erkennt man
immer wieder und er stellt auch den Dreh und Angelpunkt des Films da. Seine Geschichte weiß zu berühren und mitzureißen.
Insgesamt leider, abgesehen von der Art des verfimten Stoffes, ansonsten in weiten Teilen ein standardmäßiger Kriegsfilm, der zwar ebenfalls einige wirklich schockierende und
erschütternd berührende Szenen enthält, aber mich nie so packen konnte wie "Flags of our Fathers".

7/10


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Flags of Our Fathers


Flags of Our Fathers

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Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Ryan Phillippe
Jesse Bradford
Adam Beach
John Benjamin Hickey
John Slattery
Barry Pepper
Jamie Bell
Paul Walker
Robert Patrick

Inhalt@OFDB

Da ich momentan die US-Serie "The Pacific" gucke, die sich in 10 Folgen dem gesamten Krieg zwischen Japan und den USA widmet, war es nun wohl der richtige Zeitpunkt sich auch an das Kriegs-Epos von Clint Eastwood heranzutrauen.
Eastwood erzählt in 2 Filmen die Schlacht um die Insel Iwo Jima, die gemeinhin als die härteste Schlacht des Kriegs gilt und auch die einzige war in der die Amerikaner mehr Verluste zu verzeichnen hatten als die Japaner. Das besondere an Eastwoods Herangehensweise ans Thema ist, das er die Schlacht im ersten Film aus Sicht der Amerikaner erzählt, um sich im zweiten Film dann in Gänze den Japanern zu widmen. Damit ist er einer der ersten die einen Kriegsfilm einmal nicht aus der immer gleichen Sicht der Amerikaner erzählen.
"Flags of Our Fathers" bietet für einen Kriegsfilm eine gar nicht mal uninteressante Geschichte abseits des Schlachtenwahnsinns. Das bekannte Bild auf dem 6 amerikanische Soldaten eine
US-Flagge auf Iwo Jimo hissen, wird als Grundlage des Films genommen und die Entstehung dieses Bildes wird hinterfragt. Wie sich schnell zeigt ist die eigentliche Entstehung weitaus unspektakulärer als wie einem die Medien, die das Bild damals wirksam einsetzten, eigentlich verkaufen wollten.
Die Hauptfiguren des Films sind die Personen die die Flagge hissten, zumindest ein Teil von ihnen. Nachdem das Bild populär wurde, durften alle die auf dem Bild sind, in die Heimat zurück um dort als Helden gefeiert zu werden. Doch es waren gar nicht mehr all am Leben die zur Zeit des Bildes die Flagge hissten und so mussten für die Medien andere Soldaten auserkoren werden, die die Plätze der Gefallenen einnehmen sollten. Da man auf dem Bild keine Gesichter erkennt, war das eigentlich kein Problem.
Doch Geschichte wird immer verstrickter und ist, so simpel es eigentlich klingt, im Grunde sehr brisant und spannend, da man wieder einmal sieht wie leicht sich Menschen manipulieren lassen. Das simple Fahne hissen auf einer Insel die zu dem Zeitpunkt noch lange nicht erobert war(35 Tage Kampf lagen noch vor den Soldaten), sorgt für Begeisterungstürme und Erleichterung im Heimatland, doch zu welchem Preis? Die neuen Helden werden durch die Medien durchgereicht, müssen Gelder beschaffen da die Army chronisch pleite ist und kommen mit dem völlig unverdienten Ruhm mal mehr mal weniger gut klar. Das schlimmste Schicksal hat wohl der indianisch stämmige Soldat Ira Hayes, der schnell damit beginnt seine Gedanken und sein Unwohlsein ob des falschen Ruhms(er war gar nicht wirklich auf dem Foto drauf) in Alkohol zu ertränken.
Aber neben all der Handlung um die Flagge und die Entstehung des Bildes, kommen auch intensive Kampfszenen nicht zu kurz. Besonders die Erstürmung des Strandes von Iwo Jima ist intensiv und schockierend gefilmt und packt den Zuschauer direkt da wo es weh tut.
Schauspielerisch setzt der Film in den Hauptrollen auf verhältnismäßig junge, unverbrauchte Gesichter, verpackt in kleineren Nebenrollen erblickt man aber auch bekanntere Schauspieler wie Robert Patrick, David Rasche oder Barry Pepper. Ein jeder kann in seiner Rolle überzeugen und weiß meist die Gefühlslage seines Charakters sehr gut zu vermitteln.
Insgesamt kann Eastwood dem Genre mit "Flags of our Fathers" sicher keine völlig neue Richtung geben, dazu ist der Film eben doch aus vielen bekannten Versatzstücken zusammengebaut. Doch mit der interessanten Hintergrundgeschichte, die eben doch anders ist als vieles was einem sonst in Kriegsfilmen als Handlung serviert wird, weiß "Flags of our Fathers" sehr gut zu gefallen.

8/10


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Curdled


Curdled

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Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Reb Braddock

Darsteller: Angela Jones
William Baldwin
Bruce Ramsay
Lois Chiles
Barry Corbin
Mel Gorham
Daisy Fuentes

Inhalt@OFDB

"Curdled" basiert auf einem amerikanischen Kurzfilm. Diesen Film fand Quentin Tarantino so interessant, das er die Story des Films für die große Leinwand produzieren ließ.
Es geht um die junge Gabriela die sich seit Sie ein kleines Mädchen war für Morde interessiert. Momentan sammelt Sie alles über den Blue Blood Killer. Aber die Zeitungsartikel reichen ihr nicht und so heuert sie bei einer Firma an, die Crime-Scenes reinigt. Jeden Mordschauplatz der mit dem Blue Blood Killer zu tun hat, will sie sauber machen, doch direkt beim ersten entdeckt sie eine wichtige Information. Doch das passt dem Killer gar nicht in den Kram.
Den Film kann man in Machart und Story relativ eindeutig in die Tarantino-Richtung einordnen. Interessante, coole Charaktere die innerlich aber ziemlich platt sind wenn man kurz drüber nachdenkt, für eine flotte Inszenierung aber durchaus ausreichend. Die Hauptrollen, Gabriela und der Killer, werden von Angela Jones und William Baldwin gut gespielt. Baldwin gibt einen mysteriösen Killer, der zwar ab und zu blass daherkommt, man dies aber gut in seinen absolut unberechenbaren Charakter einordnen kann. Angela Jones, die beim Anblick einer Blutlache direkt in Verzückung und detektivischen Spürsinn ausbricht und nebenbei sich sogar noch versucht einen Freund zu angeln, ist einfach nur liebenswert und schräg. Herrlich.
Insgesamt keine schwere, anspruchsvolle Kost, aber typisch für einen Film mit Tarantino-Wurzeln erspäht man an allen Ecken und Enden Fanboy-Wurzeln. Die Stärken liegen vorallem im Aufeinandertreffen von Gabriela und dem Killer im letzten Akt des Films, aber auch der Weg dahin ist zumeist gut gelungen. Gute:

7/10


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What Happens in Vegas - Love Vegas


What Happens in Vegas - Love Vegas

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Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Tom Vaughan

Darsteller: Cameron Diaz
Ashton Kutcher
Rob Corddry
Lake Bell
Jason Sudeikis
Treat Williams
Deirdre O'Connell
Michelle Krusiec
Dennis Farina
Zach Galifianakis
Queen Latifah

Inhalt@OFDB

Da ich Cameron Diaz recht gern sehe und die Story auf den ersten Blick ganz interessant klang, habe ich mir für kleines Geld die UK-Blu-ray des Films besorgt. Doch leider stellte sich der Film, nach einem doch recht gelungenen Anfang, dann nur als knapp über dem Durchschnitt angesiedelte Liebes-Komödie heraus, die vor Allem viel zu brav daher kommt. Dem Grabenkrieg des Zweck-Ehepaars wird viel zu wenig Beachtung geschenkt und wenn es dann mal zur Sache gehen sollte, haben alle ständig die Hand vor dem Mund um das Rating zu wahren....nervig.
Diaz und auch Kutcher wissen scheinbar manches Mal auch nicht so recht etwas mit ihren Rollen anzufangen. Die Chemie zwischen den Beiden stimmt selten, das Ende wirkt grässlich erzwungen. Rob Corddry und Lake Bell in den Nebenrollen passen da sogar besser zusammen als die beiden Hauptfiguren. Der Humor hingegen ist meist recht gelungen. Nie wirklich unglaublich witzig, aber ganz unterhaltsam. Comedy-Genie Zach Galifianakis wird aber leider völlig verheizt.
Im Endeffekt ein Film für zwischendurch ohne Anspruch oder Langzeitwirkung. Fällt wohl klar in die Kategorie Chick-Flick. Knappe:

6/10


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Young Guns


Young Guns

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Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Christopher Cain

Darsteller: Emilio Estevez
Kiefer Sutherland
Lou Diamond Phillips
Dermot Mulroney
Jack Palance
Charlie Sheen
Casey Siemaszko
Terry O'Quinn
Terence Stamp

Inhalt@OFDB

"Young Guns" Vereinte 1988 die junge Garde Hollywoods in einem Western. Die Sheen/Estevez Brüder, Kiefer Sutherland, Lou Diamond Phillips uva. schlossen sich als Bande um Billy the Kid zusammen und spielten in einem sehr modern wirkenden Western. Mit Sergio Leone hat das ganze nicht mehr viel zu tun, aber trotz Allem macht der Film Spaß. Die Schusswechsel sind actionbetont und hart, schnell geschnitten und temporeich, wirken auch heute nicht einen Hauch antiquiert. Genau so der Soundtrack, der meist gänzlich Un-Westerntypisch daher kommt.
Einzig die Story wirkt leider etwas platt. Zwar wurden für die Eckpfeiler der Erzählung ältere, bekannte Schauspieler wie Terence Stamp, Jack Palance oder Terry O'Quinn verpflichtet, aber nichts desto trotz fehlt es der Geschichte einfach an Spannung. Man schleppt sich stellenweise von einer Actionszene zur nächsten, aber eine Charakterbindung oder eine gewisse Spannung was nun als nächstes wohl passiert. Einzig die eingestreuten Komödien-Einlagen wissen zwischendurch immer wieder zu begeistern. Highlight ganz klar, wie die ganze Bande auf Droge ist und sich einbildet auf einer spirituellen Ebene durch ein Indianergebiet zu ziehen. Allerdings wirkt der Film in einigen Szenen einfach steril und flach, unterhält zwar schon, aber macht einfach nicht viel aus der Freundschaft der Bande um Billy the Kid, wo man eigentlich das Kernelement des Films vermuten sollte.
Die Schauspieler sind insgesamt meist gelungen. Sutherland sieht hier stellenweise stark nach seinem Vater aus, spielt auch manchmal so. Richtig stark spielt vor Allem Emilio Estevez als Billy the Kid. Der Wahnsinn der ihm mit fortlaufender Handlung ins Gesicht geschrieben steht ist klasse und sein schwer sarkastischer Humor besorgt den Rest.
Insgesamt sicher kein echter 80s Klassiker ein ein feiner, actionreicher Western, von dem man nicht annehmen würde das er bereits 22 Jahre auf dem Buckel hat.

7/10


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Adam Resurrected - Ein Leben für ein Leben


Adam Resurrected - Ein Leben für ein Leben

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Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Paul Schrader

Darsteller: Jeff Goldblum
Willem Dafoe
Derek Jacobi
Ayelet Zurer
Hana Laszlo
Joachim Król
Jenya Dodina

Inhalt@Kino

Jeff Goldblum finde ich seit jeher als Schauspieler ziemlich stark. Ich kenne bisher zwar leider nur wenige Filme mit ihm, aber in allen hat sein Charakter immer eine enorme Präsenz und ist auf eine besondere Art sehr ironisch-witzig. Als ich nun vor kurzem vom Film "Adam Resurrected" gehört hatte, in dem Goldblum scheinbar eine seiner besten Leistungen als Schauspieler gibt, musste ich mich davon einmal selbst überzeugen.
Der Film beleuchtetet einen ungewöhnlichen Blickwinkel. Die meisten Filme die sich mit dem Holocaust beschäftigen, setzen da an wo es weh tut. Direkt zu Zeit des zweiten Weltkriegs, mitten in die Deportationen der Juden. Doch "Adam Resurrected" beleuchtet die Situation Jahre später. Wir befinden uns in einer psychiatrischen Klinik für Holocaust-Überlebende in der israelischen Wüste. Der Schauplatz wirkt stellenweise so seltsam surreal, dass ich lange Zeit davon überzeugt war irgendjemand bildet sich nur ein, das es diese Einrichtung gibt und man auf einen riesen Mindfuck zusteuert. Doch soviel sei gesagt, dem ist nicht so.
Der Film folgt in dieser Einrichtung dem Patienten Adam Stein, gespielt von Goldblum. Nachdem er von einem Nazi(Willem Dafoe) während des Holocaust als Hund auf allen Vieren gehalten wurde, seine eigene Familie in die Brennöfen verabschieden musste ohne was dagegen hätte tun zu können(erzählt in S/W Rückblenden), erlitt er einen schweren Knacks und befindet sich in der Therapieeinrichtung. Aber der Inhaber der Anstalt lässt Adam frei schalten und walten da er ihn für intelligent und begnadet hält. Eines Tages entdeckt Adam ein Kind was sich wie ein Hund benimmt. Er glaubt seine eigene Vergangenheit damit bekämpfen zu können indem er dieses Kind davon befreit ein Hund zu sein, im Sprechen und Laufen beibringt.
Die Geschichte beginnt zunächst enorm interessant. Besonders die erste Stunde lebt vom einnehmenden Schauspiel Goldblums. Auch die Rückblenden zum Holocaust funktionieren gut. Doch der Film wird mit der Zeit belangloser, verliert den Zuschauer, lässt sich zu viel Zeit ohne rechtes Ziel. Daran ändert auch der Charakter des Hunde-Kindes das Adam eine Aufgabe zu geben scheint nicht viel, wirkt öfter sogar störend. Auch der Schauplatz trägt der Atmosphäre nicht bei. Er macht es dem Zuschauer schwer den Film wirklich einzuordnen. Die triste, unterkühlte Atmosphäre der Klinik gegen die S/W Szenen des Holocaust, die mehr Leben auszustrahlen zu scheinen als die Anstalt selbst. Das wirkt seltsam. Sein Tanz auf dem schmalen Grad zwischen Humor und Erschrecken gelingt Goldblum aber ziemlich gut. Ebenfalls sehr stark ist, wie so oft, Willem Dafoe, den den Nazi-Kommandant mit unglaublicher Stärker auf die Leinwand brennt.
Insgesamt aber macht der Film etwas zu wenig aus seiner Grundidee. Die eigentliche Heilung von Adam Stein wird nie ganz deutlich, verliert sich in bedeutungsschwangeren Szenen die man nicht so recht zu deuten vermag. So wird der zunächst als sehr interessant aufgenommene Ansatz in der Klinik zu Schwäche des Films der im weiteren Verlauf in den Rückblenden weit mehr überzeugen kann als in der eigentlichen Handlung. Knappe:

7/10


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The Wicker Man


The Wicker Man

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Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Robin Hardy

Darsteller: Edward Woodward
Christopher Lee
Diane Cilento
Britt Ekland
Ingrid Pitt
Lindsay Kemp
Russell Waters

Inhalt@OFDB

"The Wicker Man" ist ein Horror-Thriller der besonderes Sorte. Ohne Gewalt, Monster, Serienmörder oder Blut kommt der Film aus. Für einen Horror-Film ist allein das schon beachtlich, gerade heutzutage.
Ein Polizist sucht auf einer Insel voller merkwürdiger Menschen ein vermisstes Mädchen. Niemand kennt das Mädchen oder hat es jemals gesehen. Doch der Polizist scheint den Dorfbewohnern langsam auf die Schliche zu kommen als er ein Grab mit dem Namen des Mädchens findet.
Doch dann ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht und das schockierende Ende rundet diese konstant aufgebaute Spannung gekonnt ab. Der Film spielt mit dem Zuschauer wie die Dorfbewohner mit dem Polizisten spielen. Man weiß selbst nicht was man von diesen Leuten halten soll, die seltsame Götter anbeten und schon im Kindesalter beigebracht kriegen das sie den Phallus ehren sollen. Anführer dieser Sektenähnlichen Truppe ist Lord Sommerisle, genial gespielt von Christopher Lee. Aber auch der Polizist wird von Edward Woodward super dargestellt.
Insgesamt sicher kein Film für einen Zuschauer der einen Horrorfilm im heutigen Stil erwartet. Dazu spielt der Film einfach zu frei mit den Genrekonventionen, rutscht manchmal fast in einen Musikfilm ab, so viele Songs werden im Film angestimmt. Der Soundtrack verdient ohnehin eine Sondererwähnung, mit seinen Folk/Hippie-Songs geht er direkt ins Ohr. Wer sich darauf einlassen kann, wird aber von der Spannung die "The Wicker Man" erzeugt förmlich eingesogen und erst kurz vor dem Finale wieder freigelassen.

8/10


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Zweiohrküken


Zweiohrküken

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Til Schweiger

Darsteller: Til Schweiger
Nora Tschirner
Matthias Schweighöfer
Annika Blendl
Yvonne Catterfeld
Ken Duken
Annika Ernst
Marysol Fernandez
Pegah Ferydoni

Inhalt@OFDB

Das nach dem Erfolg von "Keinohrhasen" ein Nachfolger hinterhergeschossen werden musste war klar. Der Titel "Zweiohrküken" verhieß allerdings schon nichts gutes und man merkt während des Films schnell, dass auch der Film selber von der recht charmanten Liebes-Komödie zum nervigen, flachen Schoten-Reißer verkommen ist. Die Charaktere sind nur noch Abziehbilder aus der Mario Barth Aufkleber-Sammlung und richtig peinlich wird es jedes mal wenn auf Biegen und Brechen ein schlechter Witz ins Drehbuch gepresst werden musste. Der Film müht sich meist peinlich ab einen Witz einzubauen, doch zünden diese leider so gut wie nie. Es gibt zwar wirklich ein paar Späße die auch mal zum lachen anregen, aber das meiste ist aus einer der untersten Schubladen geholt worden. Traurige Höhepunkte sind u.a. die prekäre Situation als Schweiger-Lakaie Schweighöfer einen Schiss aus dem Klo seiner Freundin entfernen muss, da das Wasser abgestellt wurde. Eine durchweg unlustige Szene auch noch aufgebläht ins Unerträgliche. Man kann nur den Kopf schütteln.
Aber auch Abseits des nicht funktionierenden Humors ist es nicht mehr so rosig im OhrHasenKükenLand. Die Beziehung zwischen Ludo und Anna, die sich im ersten Teil noch recht behutsam aufgebaut hat und wirklich ganz nett anzuschauen war, wird hier mit aller Macht der Klischeekiste mit viel Schmackes gegen die Wand gefahren. Es kommt einem vor als würde für die ersten 45 Minuten des Films das Bühnenprogramm von Mario Barth als Drehbuch verwendet werden. Zunächst erträgt man es noch, hofft auf Besserung, doch als diese nicht eintritt packt man sich immer häufiger unter Schmerzen an den Kopf.
Der beste Witz des Films ist wohl ein ungewollter. Ludo erklärt seiner Freundin das er nicht mit einer Frau sondern bei einem Mann übernachtet hat. Sie glaubt ihm natürlich kein Wort und bezeichnet ihn als "schlechten Schauspieler". Gut, die wirklich schlechte Schauspielerin in diesem Werk ist zwar Tschirner selber, aber auch Schweiger muss sich das hier gefallen lassen, denn die Zeiten in denen er für mich wirklich überzeugend eine Rolle verkörpert hat sind schon etwas länger vorbei. Aber so war Ken Duken immerhin in perfekter Gesellschaft, denn auch er zeigt hier, mehr schlecht als Recht, wie man mit der undankbarsten Rolle im Film umzugehen hat.
Ganz schwach ist ebenso die Nebenrolle von Uwe Ochsenknecht, der einen Flirtexperten spielt. Denn anstatt aus der Rolle wirklich etwas rauszuholen, sagt er im ganzen Film nur abgedroschene Anbagger-Phrasen auf wie "Sind deine Eltern Terroristen? Nein, wieso? Weil du scharf bist wie eine Bombe". Klar das dieser Spruch eine Szene später sofort gegen eine Frau mit Kopftuch angewendet werden muss. Herrgott hilf! Der Drehbuchautor hätte sich doch lieber vor Verzweiflung eine Klippe herunterstürzen sollen als das Ding wirklich fertig zu schreiben. Immerhin, Gastrolle Nr.2, Heiner Lauterbach, weiß das Beste aus seinem Kurzauftritt zu machen.
Ich weiß nicht was sich die Macher hierbei gedacht haben. Das Konzept des ersten Films war doch wirklich ganz brauchbar. Wieso musste die Niveau-Stange denn noch weitaus Tiefer angelegt werden. Der ganze Film wirkt wie eine lose Aneinanderreihung aus meist unlustigen Szenen, mit zum Ende hin äußerst schmalziger Botschaft, die im totalen Kontrast steht zum restlichen Niveau des Films.
Das war leider, bis auf eine kleine handvoll Szenen, überhaupt nichts. Bitte aufhören!!!

3/10





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