452 Antworten in diesem Thema

[Opagraui]

wenn ich max richtig verstehe, dann wäre die wirkung eines blair witch pornos authentisch? ich muss groucho zustimmen, du schiebst der inszenierung eine zu große rolle bezüglich der authentisierung zu. innerhalb einer glaubhaften erzählung ist das sicherlich korrekt (die ist meiner meinung nach bei mann beißt hund auch gegeben), aber ohne den rahmen einer halbwegs glaubhaften geschichte nicht. gerade dadurch, dass mann beißt hund auf beiden ebenen authentisiert, erreicht er seine wirkung.

[philosophus]

@Star Trek - The Slow Motion Picture

Da hast du aber Glück, daß die im TV nicht den Director's Cut zeigen; der ist nämlich in den Special-Effects-Szenen noch länger. Scotty und Kirk fliegen eine Viertelstunde um die Enterprise rum und bestaunen dieses Wunderwerk der Technik.

[Hick]

Opagraui sagte am 01.09.2004, 15:09:

wenn ich max richtig verstehe, dann wäre die wirkung eines blair witch pornos authentisch?

Da hast du mich sicherlich ganz und gar nicht richtig verstanden. Ich würde nie von "authentischer Wirkung" sprechen, weil ich gar nicht weiß, was das ist.

Auch habe ich nie Inszenierung und Authentizität mit einander in Verbindung bringen wollen: Mein Authentizitätsbegriff ist kein theaterwissenschaftlicher oder einer im Sinne Trillings. In meinem Verständnis des Phänomens "Authentizität" geht es allein um die Beziehung zwischen Filmnarration und kriminalhistorischer Vorlage und den simulativen Effekten der Ästhetik, diese Beziehung möglichst "eng" zu knüpfen.

Für den "Kunstwwert" des jeweiligen Films interessiere ich mich überhaupt nicht, wohl aber für den Film als Fortschreibung eines kriminologischen Diskurses.

maX

[Hick]

philosophus sagte am 07.09.2004, 14:19:

@Star Trek - The Slow Motion Picture

Da hast du aber Glück, daß die im TV nicht den Director's Cut zeigen; der ist nämlich in den Special-Effects-Szenen noch länger. Scotty und Kirk fliegen eine Viertelstunde um die Enterprise rum und bestaunen dieses Wunderwerk der Technik.

auweia

[Opagraui]

@max: existiert bei mann beißt hund eine spezielle kriminalhistorische vorlage oder meinst du das jetzt als anwendung von stereotypen oder anlehnend an einen real existierenden fall?

Bearbeitet von Opagraui, 07. September 2004, 14:20.

[FakeShemp]

Das muss man doch wieder aus der Zeit heraus zu verstehen versuchen! Die Leute konnten dieser Vorstufe der IMAX-Unterhaltung halt noch was abgewinnen. Man genoss das Staunen über damals tolle Bilder. Klar kann das aktuelle Auge “aus seiner Zeit Gerissenes“ immer leicht kaputt denken, nur recht hat's damit meistens net...! Es braucht ne Brille!!!

[philosophus]

FakeShemp sagte am 18.09.2004, 15:18:

Die Leute konnten dieser Vorstufe der IMAX-Unterhaltung halt noch was abgewinnen. Man genoss das Staunen über damals tolle Bilder.

(Wenn das auf Star Trek: The Motion Picture bezogen ist:)

Naja, der Film wurde ja schon zu seiner Zeit (!) - und überdies von den Trekkies! - als Schlaftablette gehandelt. Der von mir zitierte Spott-Titel "The Slow Motion Picture" stammt aus dieser Zeit. Ein anderer Titel, den Fans dem Film verliehen haben: "Spockalypse Now"

[Jodo]

@max:
was den 'Simulationsraum' betrifft...
[asterix]We'bung[/asterix]

[Hick]

Filmtagebuch wiedereröffnet. Kritik willkommen.

[Funxton]

Halte "den besten Mann" für den unangefochtenen Höhepunkt der Reihe.

[Hick]

Ich bisher auch ... und danke, dass du meinen Kommentarfred wiederbelebt hast.

[Funxton]

Ehrensache

Bei der "Pink Panther"-Reihe ist es ja so, dass die Slapstick-Entwicklung erst mit dem zweiten Film ("A Shot In The Dark") in regen Gang gebracht wurde, der Originalfilm gefällt sich da eher in einem Licht Marke "spritzig-mondänes Gaunerstück". Das wertet ihn zwar keinesfalls ab, das wahre Charakter-Potenzial entfaltet sich aber erst spät.
Was anderes: Ich habe ganz vergessen zu fragen als ich bei dir war: Du weißt, dass in der violettenen Box der dritte Film der Reihe fehlt, oder?

Bearbeitet von Funxton, 25. März 2008, 12:04.

[Der Außenseiter]

maX sagte am 25.03.2008, 10:43:

Ich bisher auch ... und danke, dass du meinen Kommentarfred wiederbelebt hast.

Das wäre heute sowieso passiert.

Neben Deinen trefflichen Worten zu DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK kann man ihm auch noch vorhalten, dass er 1980 DER SUPERCOP mit Terence Hill von Platz 1 der erfogreichsten Filme des Kinojahres verdrängt hat.

Bearbeitet von Der Außenseiter, 25. März 2008, 11:42.

[Funxton]

Es scheint eine Art revisionistischer Chic zu sein, im gesetzteren Alter die "Star Wars"-Filme zu verdammen. Ich steige da nicht hinter

[Elektro]

"zeitlos" ist eben was anderes

[Funxton]

Elektro sagte am 25.03.2008, 12:07:

"zeitlos" ist eben was anderes

Selbstredend. Darum geht's ja auch gar nicht.

[Der Außenseiter]

Funxton sagte am 25.03.2008, 11:56:

Es scheint eine Art revisionistischer Chic zu sein, im gesetzteren Alter die "Star Wars"-Filme zu verdammen. Ich steige da nicht hinter

Nö, die find ich jetzt schon seit über 10 Jahren nicht mehr so dolle. Als ich damals freudig in die Vorstellung der ersten SE lief - hatte den Film schon einige Zeit nicht mehr gesehen und jetzt endlich STAR WARS auf der großen Leinwand - war ich danach ziemlich ernüchtert. Habe das dann auf die Veränderungen geschoben, aber bei mehr und mehr Betrachtungen festgestellt, dass ich die Filme immer öder, ja sogar ärgerlich fand. Langsam akzeptiere ich, dass mir die Filme rein gar nichts mehr geben.

EDIT: Komischerweise sind das auch die einzigen Filme aus meiner Kindheit, mit denen ich seit meiner späten Adoleszenz nichts mehr anfangen kann.

Bearbeitet von Der Außenseiter, 25. März 2008, 12:26.

[Funxton]

Der Außenseiter sagte am 25.03.2008, 12:22:

Funxton sagte am 25.03.2008, 11:56:

Es scheint eine Art revisionistischer Chic zu sein, im gesetzteren Alter die "Star Wars"-Filme zu verdammen. Ich steige da nicht hinter

Nö, die find ich jetzt schon seit über 10 Jahren nicht mehr so dolle. Als ich damals freudig in die Vorstellung der ersten SE lief - hatte den Film schon einige Zeit nicht mehr gesehen und jetzt endlich STAR WARS auf der großen Leinwand - war ich danach ziemlich ernüchtert. Habe das dann auf die Veränderungen geschoben, aber bei mehr und mehr Betrachtungen festgestellt, dass ich die Filme immer öder, ja sogar ärgerlich fand. Langsam akzeptiere ich, dass mir die Filme rein gar nichts mehr geben.

EDIT: Komischerweise sind das auch die einzigen Filme aus meiner Kindheit, mit denen ich seit meiner späten Adoleszenz nichts mehr anfangen kann.

Muss ich mich womöglich als Glücksfall betreachten, dass ich die rosafarbene Latenzbrille noch heute stets parat habe, wenn es um "Star Wars" geht.
Auf rein rationaler Basis fände ich bestimmt auch manches Bedenkliche, ich mag mich aber gar nicht groß bemühen, darüber zu sinnieren. Dazu ist die emotionale Bindung einfach zu alt und zu stark. In dieser Hinsicht nämlich bedeuten die Filme mir noch heute soviel wie ein geliebtes altes, staubiges & eselsohriges Märchenbuch.

Bearbeitet von Funxton, 25. März 2008, 14:01.

[Cine-Phil]

Funxton sagte am 25.03.2008, 13:48:

Muss ich mich womöglich als Glücksfall betreachten, dass ich die rosafarbene Latenzbrille noch heute stets parat habe, wenn es um "Star Wars" geht.

Dito!

[Funxton]

Da seht ihr's, ich bin nicht allein

[Funk_Dogg]

Funxton sagte am 25.03.2008, 14:03:

Da seht ihr's, ich bin nicht allein

Doof und doof gesellt sich gern.

Kleiner Spaß, sorry, habe Langeweile.

[Funxton]

So und ich muss das ausbaden, was. Du bist mir ja'n Spezi.

[Funk_Dogg]

Funxton sagte am 25.03.2008, 14:08:

So und ich muss das ausbaden, was. Du bist mir ja'n Spezi.

Wieder lieb?

[Funxton]

Na, ausnahmsweise

[Hick]

Funxton sagte am 25.03.2008, 11:49:

Du weißt, dass in der violettenen Box der dritte Film der Reihe fehlt, oder?

Ja, das Problem habe ich allerdings auch schon gelöst.

[Hick]

Funxton sagte am 25.03.2008, 13:09:

Elektro sagte am 25.03.2008, 12:07:

"zeitlos" ist eben was anderes

Selbstredend. Darum geht's ja auch gar nicht.

Doch, irgendwie schon. Denn das, was mir als Kind daran gefallen hat, war vor allem das SF (sprich: die Raumschiffe und die Aliens). Heute sehe ich allerdings, dass sich da ganz anderes in den Vordergrund drängt. Mir wurde ja schon vorgeworfen, dass ich den Film einer Ideologiekritik unterzogen habe - aber bei einer derart dicken Schicht Ideologie, die der Film einem aufs Brot schmiert, kann es schon passieren, dass beim Reinbeißen etwas davon zwischen den Zähnen hervorquillt (schönes Bild, gut gesprochen, maX ). Heute sind es leider nicht mehr die AT-ATs und die die skurrilen Wesen auf Dagobah, sondern die verklemmte Liebesgeschichte und das infantile Revoluzzertum, das mir zuerst auffällt. Ich könnte die Kritik also halb gegen den Film und als Bedauern halb gegen mein Abgeklärtsein richten. Ich bin sicher, meinem zukünftigen Sohn werden die Filme aber wieder gefallen.

Funxton sagte am 25.03.2008, 14:48:

Auf rein rationaler Basis fände ich bestimmt auch manches Bedenkliche, ich mag mich aber gar nicht groß bemühen, darüber zu sinnieren. Dazu ist die emotionale Bindung einfach zu alt und zu stark. In dieser Hinsicht nämlich bedeuten die Filme mir noch heute soviel wie ein geliebtes altes, staubiges & eselsohriges Märchenbuch.

Dann sprichst du aber auch weniger über die Filme als über dich selbst. Das sei dir belassen und ich wünsche dir (ehrlich!), dass du den Blick beibehalten kannst. Den hätte ich für einige Sachen auch gern wieder.

[Kasimir]

maX sagte am 31.03.2008, 07:01:

Ich bin sicher, meinem zukünftigen Sohn werden die Filme aber wieder gefallen.

"Ich schicke meine Kinder jedenfalls weiterhin lieber in Splatterfilme." (D. Diederichsen), aber des wissen's eh.

[Hick]

Splatterfilmlandverschickung ... das hat schon vor 60 Jahren nicht geholfen.

[Funxton]

maX sagte am 31.03.2008, 07:01:

Funxton sagte am 25.03.2008, 13:09:

Elektro sagte am 25.03.2008, 12:07:

"zeitlos" ist eben was anderes

Selbstredend. Darum geht's ja auch gar nicht.

Doch, irgendwie schon. Denn das, was mir als Kind daran gefallen hat, war vor allem das SF (sprich: die Raumschiffe und die Aliens). Heute sehe ich allerdings, dass sich da ganz anderes in den Vordergrund drängt. Mir wurde ja schon vorgeworfen, dass ich den Film einer Ideologiekritik unterzogen habe - aber bei einer derart dicken Schicht Ideologie, die der Film einem aufs Brot schmiert, kann es schon passieren, dass beim Reinbeißen etwas davon zwischen den Zähnen hervorquillt (schönes Bild, gut gesprochen, maX ). Heute sind es leider nicht mehr die AT-ATs und die die skurrilen Wesen auf Dagobah, sondern die verklemmte Liebesgeschichte und das infantile Revoluzzertum, das mir zuerst auffällt. Ich könnte die Kritik also halb gegen den Film und als Bedauern halb gegen mein Abgeklärtsein richten. Ich bin sicher, meinem zukünftigen Sohn werden die Filme aber wieder gefallen.

Das hat aber nichts mit einer - wie auch immer gearteten - werkimmanenten Zeitlosigkeit zu tun. Dass die ganze Saga nicht nur an Kinder adressiert ist, sondern offensichtlich auch von der Warte ihres Ersinners - nomine George Lucas - als Symbol für eine Art künstlerische Regression begriffen werden muss, ist, mit Verlaub, eine ziemlich alte Kiste, ebensoalt wie die Filme selbst. Dass darin extrem simplifizierte oder auch reduzierte Personenschemata und Charaktermuster bei hoher emotionaler und dramaturgischer Dichte enthalten sind, dafür bürgen schon AutorInnen wie Leigh Brackett oder Lawrence Kasdan. Fraglos: Ideologisch / psychologisch geht's sicher nicht plumper - wobei man das bestimmt als genealogisches Gattungsmerkmal des literarischen Zweigs 'Märchen' verbuchen kann. Ob dahinter nun kommerzielles Kalkül, nostalgische Romantik oder beides steht, sei dabei außen vor. Denselben Vorwurf könnte man übrigens auch den "Indiana Jones"-Filmen machen, bloß, dass diese sich recht explizit an ein adoleszentes Publikum wenden. Wenn man so will, ist das das "Elektrische-Eisenbahn-Syndrom", das den glühendsten Verehrer von "Star Wars" gegenwärtig zwischen, sagen wir 32 und 37, männlich und bedarfsblind verorten dürfte.

maX sagte am 31.03.2008, 07:01:

Funxton sagte am 25.03.2008, 14:48:

Auf rein rationaler Basis fände ich bestimmt auch manches Bedenkliche, ich mag mich aber gar nicht groß bemühen, darüber zu sinnieren. Dazu ist die emotionale Bindung einfach zu alt und zu stark. In dieser Hinsicht nämlich bedeuten die Filme mir noch heute soviel wie ein geliebtes altes, staubiges & eselsohriges Märchenbuch.

Dann sprichst du aber auch weniger über die Filme als über dich selbst. Das sei dir belassen und ich wünsche dir (ehrlich!), dass du den Blick beibehalten kannst. Den hätte ich für einige Sachen auch gern wieder.

Da gebe ich dir völlig Recht. Ich bin froh, ja sogar stolz darauf, dass ich meine Perspektive gezielt verschleiern kann. Ohne diese Eigenschaft käme ich mir manchmal auch arg hochmütig vor und erwachsener als ich sein möchte. Ach, und wenn ich oben über mich spreche, dann sprichst du weiter oben ebensogut über dich, oder?

Bearbeitet von Funxton, 31. März 2008, 16:15.

[El_Ektromo]

Funxton sagte am 31.03.2008, 15:37:

Ohne diese Eigenschaft käme ich mir manchmal auch arg hochmütig vor und erewachsener als ich sein möchte. Ach, und wenn ich oben über mich spreche, dann sprichst du weiter oben ebensogut über dich, oder?

Wo ihr gerade schon über euch redet – und das wollte ich vorkurzem schon mal fragen, nur aus Neugierde, fand es da aber unangebracht – hat einer von euch eine wie auch immer geartete Bindung zu dem Expanded Universe?

Bei mir ist es nämlich so, dass - obwohl mir einige der erwähnten Schwachpunkte, die alte Trilogie relativ vermiesen, ich mit dem ganzen Star Wars Konstrukt immer noch sehr positive Dinge assoziiere. Und ich schätze, dass dafür das - auch wenn das in seiner Fülle gute 10 Jahre später kam - Expanded Universe verantwortlich ist. (Dem ich durch mein etwas jüngeres Alter natürlich auch eher automatisch begegnet bin.)