Opagraui sagte am 26.11.2004, 17:10:
zur montage:
die montage ist einfach nicht fließend, somit nicht konventionell und mustergültig. der schnitt ist nicht unsichtbar, sondern abrupt, förmlich spürbar, das sollte jetzt nicht unbedingt negative bedeutung haben, aber es wirkt dem allgemeinen meditativem charakter solcher filme entgegen. ich würde sagen, dass dein film prinzipiell einen besseren weg geht als diese meditativ wirkenden koyoqanatsi und ähnliche, aber ich muss mir den inhalt noch einmal anschauen, um dies zu bestätigen.
Um es vorwegzunehmen, bezüglich deines Standpunktes bin ich immer noch etwas unsicher, du scheinbar ja auch. Und der jetzt zitierte Absatz liest sich auch beträchtlich anders, als die erwähnte Katastrophe, was aber meine Verunsichertheit im Verständnis deiner Perspektive zusätzlich noch erweitert.
Denn die Montage ist ja bewusst nicht durchgehend homogen, sondern wechselt entsprechend und ja ich verwende sie auch im Überfluss um gewisse Inhalte zu positionieren, um Querverweise zu machen, Sprünge in der Struktur usw.
Trotz allem gibt es im Film gewisse Aneinanderreihungen von Motiven die schon den Eindruck erwecken können, es handle sich um einen Film der versucht ein besinnliches Erlebnis zu erschaffen. Von meinem Punkt aus gesehen, geschieht dies einmal ganz gewollt und zwar etwa nach dem 1/4 des Prologs. (Also bei den Naturaufnahmen) Dennoch in Bezug auf ein gezeigtes Geschehnis, die eingenommene Perspektive ist dabei ausschlaggebend und dann ist das eventuell auch nachvollziehbar.
(1)Wenn du dich aber in diesem Moment von der Montage gestört gefühlt hast, weil sie vielleicht dort aus deiner Sicht handwerklich misslungen war, dann würde mich eine weitere Begründung interessieren. (Ton/Bildrhythmus, stockende Übergänge, Zeitdifferenzen etc. )
(2)Wenn dein Punkt aber über diesen Moment hinausgeht, dann kann ich dir nicht recht folgen. (Dabei beziehe ich mich aber immer noch auf deine Wertung -> katastrophal)
Bezüglich des „fließend“ damit meinte ich hauptsächlich die Verwendung von Bild zu Bild Metamorphosen anstelle von harten Schnitten, hattest du das ähnlich gemeint? Falls ja siehe Punkt (1) und falls nein Punkt (2).
Grundsätzlich freue ich mich aber, dass du Interesse hast dem Inhalt des Filmes folgen zu wollen und eben nicht den „meditativen“ Weg einschlägst.
Zitat
die ersten minuten waren einfach ärgerlich, weil der schnitt gerade in verbindung mit der abrupt abbrechenden musik und der billig wirkende vorspann mich geärgert haben.
Den Vorspann bitte als ein Provisorium betrachten, also alles bis zum wegblenden der Schrift. Zu abrupt abbrechenden Musik und dem Schnitt, da weiß ich immer noch nicht genau was du meinst, die Sequenz mit der synthetischen Musik? Der Schädel? Das Bach Stück?
Zitat
ich will den film auch nicht auf ein meditatives ereignis reduzierne, nur zu beginn hat er mich daran erinnert. das hab ich später revidiert, ebenso die kritik an der montage und den blenden, welche im 1. akt immer über dem bild liegen, dann verschwinden, wieder kommen und so weiter. es scheint als ob du bewusst daran erinnern wolltest, dass du da bist, das es einen sinn dahinter gibt.
Das er dich daran erinnert hat, stört mich auch gar nicht, einige sahen den Film in der Gänze als das an, an dieser bestimmten Stelle freut mich das auch, falls es dann auch als gelungen angesehen wird. Dann freut es mich so oder so, denn es heißt indirekt das der Film keine Distanz auslöste. (Und keine Distanz auslösen, war eigentlich das primäre Ziel)
Den Begriff „reduzieren“ möchte ich selbst aber auch wieder zurücknehmen, dass wäre das falsche Wort, besser wäre „bezeichnen“.
Zu den Blenden, da habe ich dich dann Missverstanden, ich dachte du meintest die zahlreichen Bildübergänge (Metamorphosen) und Schwarzeinblendungen.
Die gemalten Ränder, die während des 1. Aktes über die Gemälde gelegt werden, sind als Reaktion in Bezug auf das was während des Zooms/Übergangs in den Tunnel im 2. Akt passiert. (Bzw. ausgeblendet wird)
Zitat
und genau diesen sinn will ich bei einer nächsten sichtung suchen und entdecken, hab jetzt auch nicht mehr ganz soviel zeit, aber diesmal wollte ich gar nicht entdecken, erstmal nur einwirken lassen, gerade bei kurzfilmen mache ich das immer so. ich fand den film durchaus gelungen
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Der ganze letzte Absatz stimmt mich zufrieden.

(Bis auf das mit der Zeit

)